Der Heiligenkalender

Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler

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Datum: 30.10.

30.10.

Alfons (Alfonso)

Alfons Rodriguez lebte in der spanischen Stadt Segovia als vermögender Kaufmann, der alles hatte, was er sich nur wünschen konnte. Doch dann verlor er kurz hinter einander diejenigen, die ihm das Liebste im Leben waren: seine Frau und seine Kinder. Von der Vergänglichkeit weltlichen Glücks erschüttert, trat er in den Jesuitenorden ein. In einem Kloster in Palma auf Mallorca versah er nun jahrelang das Amt des Klosterpförtners. Niemand hätte hinter dem bescheidenen Mönch einen einstmals mächtigen und reichen Geschäftsmann vermutet. Alfons Rodriguez war seinen Mitbrüdern stets ein Vorbild an Demut, Gehorsam und Strenge gegen sich selbst. Der mystisch begnadete Ordensmann verfasste verschiedene asketisch-mystische Schriften, von denen besonders die "Memorias" bekannt wurden. Am 30.Oktober 1617 entschlief er in seinem Kloster, das 40 Jahre lang seine Heimat gewesen war.

StadtSegovia
BesonderheitenMystiker

30.10.

Angelo

Angelo von Acri, ein Kapuzinerpriester, konnte als Volksmissionar durch die herzliche und volkstümliche Art seiner Predigten viele Menschen für seine Überzeugung gewinnen und ihnen Trost spenden. + 30.10. 1739.

30.10.

Dieter (Dietger, Thöger, Dioter)

Diet(g)er (Thöger, Dioter) von Vestervig stammte aus Thüringen. Um Bildung zu erwerben verließ der junge Mann seine Heimat und ging nach England, um dort Theologie zu studieren. Nach dem abgeschlossenen Studium führte ihn sein Weg als Missionar nach Norwegen, wo ihn auf Grund seines bald erworbenen hervorragenden Rufes König Olaf II. an seinen Hof berief. Als der königliche Förderer starb, verließ der junge Priester - er war gerade 30 Jahre alt - der vielen Neider wegen Norwegen und missionierte fortan auf der Halbinsel Jütland (Dänemark), wo er an einem 24.Juni um 1065 zu Vestervig starb. Am 30.Oktober 1117 wurden seine sterblichen Überreste in die Kirche des Chorherrenstiftes zu Vestervig übertragen.

30.10.

Rupert

Rupert Meyer, 1876 als Sohn einer kinderreichen Kaufmannsfamilie in Stuttgart geboren, war in den Jesuitenorden eingetreten. Als Divisionspfarrer wurde er in den Ersten Weltkrieg eingezogen, aus dem er als Invalide mit einem zerschossenen Bein zurückkehrte. In den Kämpfen an der Somme setzte er sich mehr als irgendein ein anderer der Lebensgefahr aus, um schwer Verwundeten und Sterbenden beistehen zu können. Jeder wunderte sich, dass der Priester den Fronteinsatz überlebte. - Nach dem Kriegsende rettete er in seiner Münchner Pfarre viele vor dem Verhungern, half mit Unterstützung wohltätiger Privatleute und auch der Behörden, die er ständig mit seinen Anliegen bestürmte, mit Kartoffeln, Kohlen, Kleidung oder Freitischen aus. - Er scheute nicht davor zurück, während der Zeit der Räterepublik, in Priesterkleidung und unter Lebensgefahr, Versammlungen der Kommunisten zu besuchen und sich dort zu Wort zu melden, auch wenn die tobende Menge ihn niederschrie und bedrohte. Hand an ihn zu legen, wagte niemand, weil man wusste, wie populär der Armeleute-Priester gerade beim einfachen Volk war. In der Zwischenkriegszeit war Pfarrer Meyer vor allem in der Männerseelsorge tätig und predigte und predigte. Man schätzt die Zahl seiner Predigten auf etwa 70 in einem Monat. Unerschrocken wie vorher gegen den Kommunismus trat er nach der Machtübernahme auch gegen den Nationalsozialismus auf. Doch schon bald, bereits 1937, wurde er von der GeStaPo verhaftet und ins KZ Sachsenhausen eingewiesen. Von den Amerikanern aus dem KZ befreit, kehrte er in aller Stille nach München zurück. Wie früher predigte er Abend für Abend, doch abgezehrt und nur noch ein Schatten seiner selbst. Während er am Allerheiligentag 1945 gerade eine Messe las, brach er bewusstlos am Altar zusammen. Wenige Stunden später war sein irdisches Leben beendet

StadtMünchen Stuttgart
Besonderheiten20. Jahrhundert