Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Markus ist der Verfasser des zweiten (zeitlich ersten) Evangeliums. Im Hause seiner Mutter trafen sich vermutlich die Apostel zum „Letzten Abendmahl“. Später war es Sammelpunkt für die frühe Christengemeinde in Jerusalem. Markus war ein enger Freund des Apostels Petrus, für den er auf den Missionsreisen als Dolmetsch fungierte und der wohl auch die Quelle für sein Evangelium war. Nach Petrus’ Tod ging Markus nach Ägypten, wo er später in Alexandria vom christenfeindlichen Pöbel mit einem Seil um den Hals zu Tode geschleift wurde. Seine Reliquien gelangten, nachdem Ägypten moslemisch geworden war, weil man sie vor der drohenden Vernichtung retten wollte, auf abenteuerliche Weise (in einem Korb, verdeckt durch Schweinefleisch, das den Moslems als unrein galt) von Alexandria nach Venedig. Hier wurden sie in der ehemaligen Palastkapelle der Dogen aufbewahrt. Aus der Kapelle wurde die berühmte Basilika San Marco, und der Evangelist wurde zum Schutzheiligen der Lagunenstadt. + um 67. - Markus ist Patron der Bauarbeiter, Maurer, Glaser, Glasmaler, der Schreiber und Notare sowie Schutzheiliger gegen Blitz und Hagel und gegen einen plötzlichen Tod. Wetterregel: „So lange es vor St. Markus warm ist, so lange ist es nachher kalt.“ „Ist an Markus die Buche grün, so gibt ‘s ein gutes Jahr.“ „So lange die Frösche vor Markus Konzerte veranstalten, so lange müssen sie nachher das Maul halten.“ „Leg’ erst nach Sankt Markus Bohnen, er wird es dir reichlich lohnen.“
Marco d’Aviano (Markus von Aviano), 1631 in Friaul geboren, trat mit 17 Jahren in den Kapuzinerorden ein. Bald wurde aus dem jungen Mann ein gewaltiger Prediger, von dem man erzählte, er könne Wunderheilungen vollbringen. Kaiser Leopold I. rief den charismatischen Verkünder des Wortes Gottes zu sich. Als Wien 1683 zum zweiten Mal von den Türken belagert wurde, stärkte Marco d’Aviano den Widerstandswillen der Verteidiger und trug auf seine Weise viel zum Entsatz der Kaiserstadt am 12. September 1683 bei. Als der große „Türkenprediger“ gestorben war, drängten sich an seinem Grab so viele Menschen, dass Militär eingesetzt werden musste. + 13.8.1699.
Stefan (István) Pongrácz, ein gebürtiger Ungar, Markus (Marko) Crisinus, ein Slowene, und Melchior Grodecz, ein österreichischer Pole, waren Schüler des Grazer Jesuitenkollegs. Gemeinsam kamen die jungen Priester in das damals fast völlig protestantische Kaschau (heute Kosice, Slowakei). Als die Stadt durch Truppen des Fürsten von Siebenbürgen, Bethlen Gabór, besetzt wurde, gerieten die Priester in Gefangenschaft und wurden von calvinischen Fanatikern am 7./8. September 1619 zu Tode gequält.