Der Heiligenkalender

Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler

Datum ausschliessen
Name: Johanna

04.02.

Name: Johanna (Jeanne, Jeannette)

ohanna von Valois wurde, weil sie missgestaltet war, herumgestoßen und verachtet. Sie starb am 4.Februar 1505 nach einem Leben voller Demütigungen und Entsagung.

Besonderheiteneinfache, arme Leute

12.05.

Joanna (Joana, Johanna)

Joan(n)a (Johanna) war die älteste Tochter von König Alfons V. von Portugal und als solche die gesetzliche Thronfolgerin. Aber sie verzichtete auf ihr Recht und zog sich in die Stille eines Kloster zurück.. + 12.5.1490..

24.05.

Johanna und Susanna

Johanna von Jerusalem gehörte ebenso wie Susanna von Jerusalem zu jenen frommen Frauen, die für Jesus sorgten, als er mit den Aposteln, die Frohe Botschaft predigend, umherzog. Zeitweise begleiteten sie ihn auch als Jüngerinnen.

BesonderheitenBiblische Gestalt

30.05.

Johanna (Jeanne)

Johanna (Jeanne d'Arc), die "Jungfrau von Orléans" (la Pucelle) ist die französische Nationalheilige. Die sehr religiös erzogene Bauerntochter aus Domrémy in Lothringen fühlte sich durch überirdische Stimmen berufen, als gerade der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich das Land verwüstete, dem König zu Hilfe zu kommen und die Heimat vor den fremden Eroberern zu retten. Ihre Lebensgeschichte klingt wie ein Märchen, beruht aber auf vielfach bestätigten, historischen Tatsachen. Johanna kam an den Königs-hof, wurde beim Dauphin (Kronprinz) vorgelassen und am 23.April 1429 als Befehlshaberin eines kleinen Heeres nach Orléans geschickt, das gerade von englischen Truppen belagert wurde. Binnen kurzer Zeit war der Feind in die Flucht geschlagen und die Stadt befreit. - Die Mutlosigkeit der französischen Soldaten war verflogen, ein Sieg der "Jungfrau von Orléans" - sie war erst 17 oder 18 Jahre alt - folgte dem anderen. Am 17.Juli 1429 führte Johanna König Karl VII. nach Reims, wo er gekrönt wurde. Durch Verrat eifersüchtiger männlicher Konkurrenten fiel die Befreierin Frankreichs 1430 bei Compiégne in die Hände der Burgunden, die sie gegen Zahlung einer hohen Summe als "Lösegeld" an die Engländer aus-lieferten. Nach einem groß aufgemachten Schauprozess, dessen Ausgang von vornherein feststand, wurde Johanna am 30.Mai 1431 zu Rouen nach monatelanger Kerkerhaft und dauernden Verhören, in denen sie sich den ihr bildungsmäßig weit überlegenen Richtern gewachsen zeigte, als "Ketzerin und Zauberin" auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Engländer hatten ein Inquisitionsgericht vorgeschoben, damit die Verurteilung nicht wie ein politische Handlung aussehen sollte. Nur wenige Jahre nach ihrem Tod wurde das Urteil durch den Papst aufgehoben. (Historischer Exkurs Das Spätmittelalter war eine Zeit des religiösen und kulturellen Verfalls, in dem ein in allen Bevölkerungsschichten tief verwurzelter Aberglaube die christlichen Wertvorstellungen immer mehr unterwanderte und in den Hintergrund drängte. Zauberei, durch "wissenschaftliche" Thesen unter-mauert, wurde zum verbrecherischen Tatbestand erklärt und damit zu einer strafbaren Handlung. Im hohen Mittelalter war die Frau im Minnesang noch auf einen Sockel der Anbetung gehoben worden, in der spätmittelalterlichen Dichtung wird sie meist als dummes und zänkisches Geschöpf dargestellt. Dazu kam noch die Vorstellung, dass die Frau als sexuelles Wesen ein "Gefäß der Sünde" sei und für den Mann eine Versuchung darstelle ( vergleiche die Redewendung "Wein, Weib und Gesang"). - - Der eigentliche Beginn der systematisch betriebenen Hexenverfolgungen fällt in die Zeit um 1430 . Das unmenschlich grausame Vorgehen gegen die der Hexerei bezichtigten Frauen wurde 1484 durch den vollkommen weltlich eingestellten Renaissancepapst Innozenz VIII., eine der unwürdigsten Gestalten auf dem Stuhl Petri, mit der "Hexenbulle" von kirchlicher Seite abgesegnet und damit begünstigt. Darauf folgte die theoretische Untermauerung des Hexenglaubens durch den von zwei greisen Kölner Dominikanern herausgegebenen "Hexenhammer". Die beiden fanatisch religiösen Mönche, die überall Feindbilder zu sehen glaubten, fassten in ihrem als wissenschaftlich ange-sehenen Werk alle Formen der Zauberei und ihre mögliche Bekämpfung zusammen. - Einen wirklichen "Siegeszug" konnte der Hexenglaube aber erst antreten, als man die Denunziation, d.h. die Verleumdung, zur wichtigsten Grundlage der Hexenverfolgungen machte und die Denunzianten mit dem Vermögen der Verurteilten belohnte. Ab dem 16. Jhdt wurden die Hexenprozesse, die Zehntausenden das Leben kosteten, unter Anwendung der Folter ausschließlich von weltlichen Gerichten durchgeführt und erhielten gerade durch die gebildeten Juristen eine besondere Förderung. Seinen Höhepunkt erreichte der Hexenwahn in der Zeit zwischen 1590 und 1630, im Zeitalter der Glaubenskriege. Evangelische Länder beteiligten sich daran genauso wie katholische. Nur Spanien und Italien, hier hatten schon vorher die "Ketzerverfolgungen" ihre Opfer gefordert, sowie Osteuropa waren davon ausgenommen. Besonders betroffen waren Frankreich, Deutschland, Skandinavien und die Britischen Inseln, von wo die Puritaner den Hexenglauben sogar noch nach Nordamerika mitnahmen. Seit dem 16. Jhdt herrschte der Hexenwahn in allen gesellschaftlichen Schichten vor. - Nur vereinzelt gab es Kämpfer dagegen; der bekannteste ist wohl der Jesuitenpater Friedrich von Spee (siehe 7.8.), der allerdings sein Eintreten für die Verfemten mit dem Leben bezahlten musste. Da jeder, der sich gegen die Hexenprozesse aussprach, in der Regel selber verdächtigt wurde, mit den Teufel im Bunde zu stehen, war die Angst der Kritiker bald größer als ihr Mut. Erst nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1648) gab es größeren Widerstand gegen den Hexenwahn. Einzelne Fürsten (Königin Kristina von Schweden, Erzbischof Philipp Schönborn von Mainz u.a.) verboten in ihren Ländern Hexenverfolgungen. Aber erst im 18. Jhdt wurde durch die Ideen der Aufklärung dem Glauben an Zauberei ein Ende gesetzt. Unter Maria Theresia wurden in Österreich diejenigen, die andere der Hexerei beschuldigten, wegen böswilliger Verleumdung angeklagt.)

StadtRouen
Besonderheiteneinfache, arme Leute Mystikerin

24.08.

Johanna-Antida (Jeanne-Antide)

Johanna-Antida (Jeanne-Antide) Thouret war 1788 in Paris Vinzentiner-Schwester gewor-den. 1795 musste sie vor der Französischen Revolution in die Schweiz fliehen, um ihr Leben zu retten. Am Bieler See arbeitete sie dann als Lehrerin. 1799 gelang es ihr, nach der Rück-kehr in die Heimat, in Besançon (Franche Comté) ein Haus zu erwerben und eine Kongre-gation zu gründen, die sich karitativen Werken und der Mädchenerziehung widmen sollte. Dabei fand die Ordensfrau sogar die Unterstützung von Letizia Buonaparte, Napoleons Mutter. In Neapel, wo sie ein weiteres Ordenshaus errichtet hatte, starb Mutter Thouret nach einem erfüllten Leben im Dienste der Mitmenschen am 24. August 1826.

BesonderheitenSozialengagement

12.12.

Johanna (Hanna, Hannah, Jana, Janina, Janine, Joana, Joanna, Gianna, Jenny, Jovanka, Jeannette, Ivana)

Johanna Franziska von Chantal; stand nach 9 Jahren glücklicher Ehe, als ihr Gatte durch einen Jagdunfall ums Leben gekommen war, mit vier kleinen Kindern allein da. Von dem Schicksalsschlag zutiefst erschüttert, widmete sie sich ganz ihren Kindern und Werken der Barmherzigkeit. Nachdem sie im Jahr 1604 Franz von Sales (siehe 24.1.), den charismatischen Bischof von Genf, kennengelernt hatte, entwickelte sich zwischen beiden eine innige geistige Freundschaft. Gemeinsam gründeten sie den Orden "Von der Heimsuchung Mariä", deren Mitglieder heute meist "Salesianerinnen" genannt werden. Er sollte Mädchen und Frauen die Möglichkeit geben, ein gottgefälliges Leben zu führen, ohne strenge Ordensregeln erfüllen zu müssen. Die Schwestern kümmer(te)n sich um Arme und Kranke, die sie in deren Wohnungen und Häusern aufsuch(t)en. Schwere körperliche Leiden machten die letzten Lebensjahre der Johanna von Chantal zu einem Martyrium. Doch sie ertrug alles, ohne zu klagen, mit einer immer gleich bleibenden Sanftmut. Sie hatte ihr Leben in die Hände Gottes gelegt und sah jeden Schmerz als Prüfung an. Nach einem schweren, aber erfüllten Leben starb die Dulderin am 13.Dezember 1641. Franz von Sales hat einmal über Johanna geschrieben: "Ich habe in Madame de Chantal jene vollkommene Frau gefunden, die Salomon in Jerusalem gesucht, aber nicht gefunden hat." Historisches: Die im Mittelalter entstandenen Orden waren meist beschauliche Orden, für die das Gebot "Bete und arbeite" galt. Dazu kamen dann die Bettelorden. Erst in der Zeit der Gegenreformation (16./17. Jhdt) änderte sich das vollkommen. Jetzt wurden zahlreiche Orden ins Leben gerufen, die sich soziale Tätigkeit, vor allem Krankenpflege und Unterricht, zur Aufgabe machten. So entstanden die Orden der Ursulinen, der Barmherzigen Brüder und Schwestern und zahlreiche andere, die mitten unter den Menschen wirkten.

BesonderheitenOrdensgründerin Sozialengagement