Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Blanka (Blanche) von Kastilien, eine spanische Prinzessin, war im Jahr 1200, erst 12 Jahre alt, mit dem späteren König Ludwig VIII. von Frankreich vermählt worden. Nach dem Tod ihres Gatten, 1226, führte sie für den 11-jährigen Sohn mit Klugheit und großem Verständnis für politische Vorgänge zehn Jahre lang die Regentschaft. Sie erzog ihren Sohn, den späteren König Ludwig IX., den Heiligen, zu einem verantwortungsbewussten, vorbildlichen christlichen Herrscher, schuf zahlreiche Hilfseinrichtungen für die ärmere Bevölkerung, kümmerte sich um Spitäler und unterstützte großzügig Kirchen und Klöster. Vom Volk wurde die gütige Landesmutter geliebt und verehrt. + 1.12.1252.
Charles de Foucauld, 1858 in Straßburg geboren, war Offizier geworden. Wegen seines nicht standesgemäßen Lebens wurde er aber bald vom Dienst suspendiert. Als er 30 Jahre alt war, nahm er an einer abenteuerlichen Expedition nach Marokko teil. Der Anblick betender Moslems beeindruckte ihn so sehr, dass er sich stärker seiner christlichen Religion zuwandte. Charles de Foucauld wurde Trappist, lebte dann als Einsiedler in Nazareth und ging schließlich in die algerische Sahara, wo er unter den Wüstenstämmen missionieren wollte. Seine liebevolle Fürsorge um die Armen, Kranken und Schwachen, brachte ihm zwar viele Freunde, nur Missionserfolge konnte er keine aufweisen. Am 1.Dezember 1916 wurde der gütige Missionar, der noch keinen einzigen Moslem für seinen Glauben gewonnen hatte, von Tuaregs erschossen.
Edmund Campion war 1540 als Sohn eines Buchhändlers in London zur Welt gekommen. Wegen seiner außergewöhnlichen Begabung durfte er in Oxford studieren und gehörte dort bald zu den hervorragendsten Wissenschaftern seines Landes. 1569 wurde der 29-järige zum Diakon der anglikanischen Kirche ernannt und leistete den Suprematseid auf den König. Doch in seinem Herzen war er Katholik und hatte mit sich selbst heftige innere Kämpfe auszutragen. Als letzten Ausweg sah er zuletzt nur noch die Flucht ins Ausland. Er kam verkleidet nach Flandern, studierte in Douai Theologie und begab sich 1573 nach Rom, wo er schließlich dem Jesuitenorden beitrat. Danach unterrichtete er in Prag an der Jesuitenschule und hatte ungeheuren Zulauf zu seinen Vorlesungen. 1579 wurde Edmund Campion dazu ausersehen, in England eine Jesuitenmission einzurichten. Er wusste, dass dies mit Lebensgefahr verbunden war. Verkleidet als Juwelenhändler reiste er in England ein. Natürlich konnte er hier nur im Geheimen wirken. Unter Lebensgefahr besuchte er in den Kerkern gefangene Katholiken, las heimlich Messen und verfasste im Untergrund flammende Streitschriften. Von seinem 1580 entstandenen berühmtesten Werk "Decem Rationes", in dem er den katholischen Glauben gegen den anglikanischen verteidigte, wurden binnen kürzester Zeit 400 000 Exemplare abgesetzt. Einige Zeit reiste der Jesuit unerkannt in ganz England umher, doch schon nach wenigen Monaten wurde sein Aufenthaltsort verraten. Am 27. Juli 1581 wurde er verhaftet und im Tower inhaftiert. Man versuchte den weisen Mann, erst mit allen möglichen Angeboten, dann durch grausame Folterungen, vom Katholizismus loszureißen, doch er blieb stand-haft, bis zu seinem Tod. Nach einem Scheinprozess, in dem gekaufte Zeugen auftraten, wurde Edmund Campion zum Tode verurteilt. Am Tag der Urteilsvollstreckung, am 1.12 1581, hatte sich auf dem Hinrichtungsplatz eine riesige Menschenmenge eingefunden, die dem Schauspiel beiwohnen wollte. Vom Podest aus, auf dem er und zwei seiner Gefährten gehängt werden sollten, hielt er noch eine kurze, aber sehr bewegende Rede an die Zuhörer. Dann wurden die Männer dem Henker übergeben und ihre Körper gevierteilt.
Eligius (Éloi) von Noyon war ein überaus begabter Goldschmied, der als Münzmeister an den fränkischen Königshof berufen worden war. Aus Mitleid kaufte der gütige Mann immer wieder Sklaven frei. Weil er aber nach Höherem strebte, gab er seine einträgliche Stellung auf, ließ sich zum Priester weihen und widmete sich ganz der Bekehrung der noch heidnischen Franken. Eligius starb am 1.Dezember 660. Er ist der Patron der Münzmeister, der Goldschmiede, Silberschmiede, Huf- und Nagelschmiede, Tierärzte, Pferdehändler, Uhrmacher, Metallarbeiter, Büchsenmacher, Graveure und Numismatiker sowie Schutzheiliger gegen Pferdekrankheiten Historisches: Ein eigenes Priesterstudium gab es damals noch nicht. Priester mussten aber fromme, gebildete, anständige und von der Bevölkerung geachtete Männer sein. Wetterregel: "Ist Eligius ein kalter Wintertag, die Kälte noch vier Monde dauern mag."
Natalie (Natalia) war die Gattin eines hohen römischen Offiziers in Nicomedien. Sie kümmerte sich, obwohl ihr Gatte, der hl Adrian (siehe 8.9.), bereits als Märtyrer gestorben war, unerschrocken und unter Lebensgefahr um die zum Tode verurteilten Christen, und es war wie ein Wunder, dass sie selber nie verhaftet wurde. Sie starb wahrscheinlich nach dem Jahr 300 in Konstantinopel, wo sie sich in der Nähe des Grabes ihres ermordeten Ehegatten niedergelassen hatte. (Natascha)