Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Elisabeth von Schönau wurde 1128 in Bingen am Rhein (Pfalz) geboren. Bereits mit 12 Jahren trat sie in das Benediktinerinnenkloster Schönau in Hessen ein und legte mit 18 Jahren die Gelübde ab. 10 Jahre später wurde sie zur Äbtissin gewählt. Die von Kindheit auf kränkliche, überaus bescheidene junge Frau war stark in sich gekehrt und besaß die Gabe der Visionen. Während der Ekstasen begann sie plötzlich fließend Latein zu sprechen, obwohl sie diese Sprache nie gelernt hatte. Die Niederschriften ihrer Visionen fanden im Mittelalter weite Verbreitung, wurden aber von kirchlicher Seite nie offiziell anerkannt. Die Mystikerin starb am 18. Juni 1164. Sie war erst 35 Jahre alt. (In ihrem Heimatbistum Limburg an der Lahn ist ihr Gedenktag der 19.6.)
Maria-Dolores, auch "Dolorosa" , d.i. "die Schmerzensreiche", genannt, war eine Jungfrau in Brabant (heute Belgien). Als sie die zudringlichen Angebote eines jungen Burschen scharf zurückwies, bezichtigte sie der gekränkte Liebhaber fälschlich des schweren Diebstahls. Das Mädchen wurde, trotz aller Beteuerungen, unschuldig zu sein, zum Tode verurteilt, gepfählt und lebendig begraben. Erst nach ihrem grausamen Tod kam die Wahrheit ans Tageslicht. An ihrem Grab sollen sich in der Folge zahlreiche Wunder ereignet haben. + 18.6.1290. Historischer Exkurs Im Mittelalter war das Begraben bei lebendigem Leibe eine Strafe, die bei schweren Vergehen auf Frauen angewandt wurde. Bevor die Verurteilte ganz zugeschüttet war, wurde sie "gepfählt", d.h. ihr wurde mit einem Pfahl oder einem Pfeil das Herz durchbohrt. Für Männer waren noch schrecklichere Todesarten vorgesehen.
Marina starb vermutlich unter Kaiser Diokletian um 304 als Märtyrin zu Alexandria in Ägypten. Ihre Reliquien kamen später nach Venedig, wo sie besonders verehrt wurde. (Möglicherweise ist die Heilige identisch mit einer gleichnamigen Märtyrin, die im 3. Jhdt in Antiochia starb.)
Roxana (Osanna, Oxana, Rossana) von Mantua, 1449 geboren, war mit 15 Jahren in das Dominikanerinnen-Kloster ihrer Heimatstadt eingetreten. Die charismatisch stark begnadete Frau wurde ihrer geistigen Fähigkeiten wegen immer wieder als Beraterin des Herrscherhauses der Gonzaga herangezogen, stand aber genauso den einfachen Menschen mit ihrem Rat zur Seite. + 18.6.1505