Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
François (Franz) de Montmorency-Laval, seit 1647 Priester in Evreux (Normandie), wurde 1658 zum Missionsbischof von Neu-Frankreich, wie man damals die französischen Kolonien in Nordamerika (Canada, Louisiane) bezeichnete, und 1674 zum ersten Bischof von Québec (Kanada) ernannt. Mit bewundernswerter Energie nahm er sich sowohl der europäischen Kolonisten als auch der Indianer an, von denen er viele für den christlichen Glauben gewinnen konnte. Er ließ im ganzen Land zahlreiche neue Pfarreien und 1663 in Québec das erste Priesterseminar Nordamerikas errichten. Den größten Teil seiner Zeit verbrachte er unter unvorstellbaren Strapazen auf Visitationsreisen in seiner fast unbegrenzt ausgedehnten, kaum erforschten Diözese, die vom St.-Lorenz-Strom bis zum Golf von Mexiko reichte. Er trug wesentlich zum wirtschaftlichen Fortschritt der Kolonie bei, musste allerdings ständig gegen die Einmischungen des königlichen Statthalters in kirchliche Angelegenheiten und gegen den Verkauf von Alkohol an die Indianer kämpfen. + 6.51708.
Jean (Johannes) de Brébeuf, ein Mann von ungeheurer Größe und Körperkraft, war 1617 dem Jesuitenorden beigetreten. 1625 ging er in die Mission zu den Indianern in dem damals französischen Kanada. In Québec entstand die erste Jesuitenmission. Dann zog er an den Huron-See, wo er eine weitere Missionsstation errichtete. Doch 1629 geriet er mit seinen Mitbrüdern in die Gefangenschaft englischer Piraten. Erst vier Jahre später konnte er zu den Huronen zurückkehren und die Missionsstation wieder aufbauen. Er verfasste einen Katechismus in der Huronensprache sowie ein Wörterbuch und eine Grammatik. Doch als in Nordamerika der Konflikt zwischen Frankreich und Großbritannien wieder ausbrach, wurden auch die Indianer in die Auseinandersetzung hineingezogen. Von den Briten aufgehetzte Irokesen überfielen und vernichteten die unter jahrelangen Mühen aufgebaute Missionsstation. Die Missionare stellten sie an den Marterpfahl. Jean de Brébeuf starb am 16.März 1649.
Isaak Jogues war 1624 in den Jesuitenorden eingetreten und 1636 als Indianermissionar nach Kanada gegangen. Er missionierte erfolgreich bei den Huronen, fiel dann gemeinsam mit dem Missionshelfer René Goupil (siehe 26.9.) in die Hände der den Franzosen feindlich gesinnten Irokesen. Erst nach 12 Monaten qualvoller Gefangenschaft, als sein Gefährte bereits nicht mehr am Leben war, konnte Isaak Jogues fliehen. Er kehrte nach Frankreich zurück, ließ sich aber nicht davon abhalten, wieder als Missionar nach Kanada zu gehen. Im Auftrag des französischen Gouverneurs begab sich der mutige Mann unter Lebensgefahr zu den Irokesen und brachte wider alle Erwartungen einen Frieden zwischen Mohawks und Franzosen zustande. Ja, er konnte sogar mit Erfolg bei den Mohawks missionieren. Doch eine Missernte und eine Epidemie ließen die Stimmung jäh umschlagen. Der Missionar wurde mit seinen Begleitern an den Marterpfahl gebunden und starb am 18.Oktober 1646 eines qualvollen Todes.