Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Bischof von Cäsarea in Cappadocien (heute Kayseri/Türkei), Kirchenlehrer, erhielt schon von seinen Zeitgenossen den Beinamen "der Große". Nach seinen Studien in Athen und Konstantinopel lebte er mehrere Jahre zurückgezogen als Einsiedler. Zusammen mit Gregor von Nazianz arbeitete er Mönchsregeln aus, die bis heute für das orientalische Mönchtum richtungweisend sind. Im Jahre 370 wurde Basilius zum Erzbischof seiner Heimatstadt erhoben. Unerbittlich kämpfte er sein Leben lang für Frieden und Einheit innerhalb der christlichen Kirche und gegen die Einmischungen des oströmischen Kaisers in kirchliche Angelegenheiten. Er war ein Theologe von überragenden Fähigkeiten, ein glänzender Prediger und Neugestalter der Liturgie. Zahlreiche Schriften und Abhandlungen beweisen die geistige und charakterliche Größe des begnadeten Theologen. + 1.1.379.
ein gebürtiger Sachse, wurde 976 zum ersten Bischof von Prag ernannt, wo er sein Amt unter den schwierigsten Umständen ausüben musste. + 983
Johann Nepomuk Neumann, ein junger Priester aus dem Böhmerwald, wanderte 1836, weil es in Alt-Österreich einen großen Priesterüberschuss gab, nach Amerika aus, wo er zunächst unter deutschen Einwanderern als Seelsorger wirkte. Als Anerkennung für seine hervorragende Arbeit als Seelenhirte und wegen seines starken Charismas wurde er schon mit 40 Jahren zum Bischof von Philadelphia (Pennsylvania) gewählt. Er war, besonders unter den vielen Einwanderern, hilfreich bis an die Grenzen seines Leistungsvermögens tätig. Nachdem der junge Oberhirte über 100 Kirchen sowie 80 Schulen gegründet und die große Diözese mehrmals durchreist und überall nach dem Rechten gesehen hatte, brach er nach acht Jahren Amtszeit vor Erschöpfung auf der Straße tot zusammen. + 5.1.1860.
Valentin, der Patron des Bistums Passau, war ein frühchristlicher Glaubensbote in der römischen Provinz Rätien (Tirol, Bayern). Dreimal soll er vertrieben worden sein, ehe er seine Missionsarbeit erfolgreich durchführen konnte. Valentin ist neben seinem Bistumspatronat auch Schutzheiliger gegen Gicht, Epilepsie und Krämpfe. + 7.1. um 475.
Erhard wirkte um 700 als frühchristlicher Wanderbischof und Glaubensbote in Bayern, wobei er von der herzoglichen Familie tatkräftig unterstützt wurde. Auf Erhard sollen 14 bayrische Klöster zurückgehen, die er, um die christliche Religion und Kultur zu festigen, gegründet hatte. Als er die von Geburt auf blinde elsässischen Herzogstochter Ottilia (siehe 13.12.) taufte, soll sie plötzlich sehend geworden sein. Im Mittelalter wurden, vor allem im Elsaß, viele Spitäler nach Sankt Erhard benannt. Er ist der zweite Patron des Bistums Regensburg. + nach 700. Wetterregel: "Sankt Erhard mit der Hack' steckt die Feiertage (oder: die Wintertage) in den Sack." (d.h.: Die Zeit des Ausruhens ist für den Landmann vorbei.)
Thorfinn (Thorsten) war ein frommer und angesehener Bischof im mittelalterlichen Norwegen. + 8.1.1285.
Thorfinn (Thorsten) war ein frommer und angesehener Bischof im mittelalterlichen Norwegen. + 8.1.1285.
Wilhelm, Erzbischof von Bourges, war ein mildtätiger und warmherziger Seelenhirte. Reuige Sünder behandelte er mit großer Nachsicht und Güte. + 10.1.1209.
Hilarius von Poitiers, Kirchenlehrer, stammte aus einer heidnischen Familie und war wahrscheinlich im höheren Verwaltungsdienst tätig. Immer wieder beschäftigte ihn die Frage nach dem Tod, nach der Bestimmung des Menschen und dem Sinn der menschlichen Existenz. Dann las er die Bibel - und fand eine Antwort auf seine Fragen. Im Jahr 345 ließ er sich taufen, und schon um 350 wurde er vom Volk zum Bischof seiner Heimatstadt ausgerufen. Sehr bald sah er sich in eine Auseinandersetzung mit dem Arianismus, dem der damalige römische Kaiser anhing, hineingezogen und wurde deshalb in den Osten des Reiches verbannt. Hier studierte Hilarius das Denken des Orients. In seiner im Exil verfaßten Schrift "De Trinitate" (Über die Dreifaltigkeit) bemühte er sich, die Lehre des Arius, für den Christus nur ein Mensch war, zu widerlegen. Doch trotz allem suchte der Bischof immer das Gespräch mit den Gegnern, verband östliche und westliche Theologie mit einander und setzte sich für die Vereinigung der beiden feindlichen christlichen Glaubensrichtungen ein. Gerade seine Versöhnlichkeit aber war führenden Arianern ein Dorn im Auge. So veranlassten sie den Kaiser, den "Unruhestifter" nach Gallien zurückzuschicken. In allen seinen Schriften betont Hilarius immer wieder die Verträglichkeit von Glauben und Vernunft und dass zu einem wahren Theologen nicht nur ein scharfer Verstand, sondern auch ein gläubiges Herz gehört. + 13.1.367.
Berno wirkte als Glaubensbote (nach 1154) bei den slawischen Obotriten in Mecklenburg. Von Herzog Heinrich dem Löwen von Sachsen wurde er zum ersten Bischof von Schwerin ernannt. + 14.1. 1191.
Tasso (Tozzo), Mönch im Kloster Murbach und Begleiter des Alemannenmissionars Magnus, soll um 772 zum Bischof von Augsburg ernannt worden sein. + um 778
Agritius, frühchristlicher Bischof von Trier, brachte den sogenannten Heiligen Rock (Christi) und die Reliquien des Apostels Matthias, die ihm von der Kaiserin Helena anvertraut worden waren, in seine Bischofsstadt. + 339.
Arno (Arn), der erste Erzbischof von Salzburg, bemühte sich besonders um die Festigung des Glaubens und den Ausbau der Seelsorge in seiner Diözese. + 24.1.821.
Julian (Julien), der erste Bischof von Le Mans (F), soll um 250 gelebt haben. Reliquien befinden sich in der westfälischen Bischofsstadt Paderborn.
Georg (Jurgis) Matulaitis, Erzbischof von Vilnius (Wilna), Professor an der Katholischen Akademie in St.Petersburg, wird "Pionier der litauischen Kirche" genannt. Durch ihn wurde das geistliche Leben in Litauen erneuert und gestärkt. + 27.1.1927.
Valerius war der zweite Bischof von Trier und lebte wohl um das Jahr 200. Er stammte vermutlich aus einer einheimischen Familie.
Severus, von Beruf Wolllweber, war, so erzählt es die Legende, zufällig bei der Wahl des neuen Bischofs von Ravenna anwesend. Als eine Taube lange Zeit über seinem Haupt schwebte, sah man das als Zeichen an und wählte den Familienvater zum Bischof. Historisch belegt ist seine Teilnahme an der Synode von Sardica 342/343. Er wurde in der heute nicht mehr existierenden Stadt Classe, dem damaligen Hafen von Ravenna, beigesetzt. 838 kamen seine Reliquien durch List, Reliquien hatten damals einen unschätzbaren Wert, nach Mainz, von hier aus nach Erfurt. Bischof Severus starb an einem 1. Februar nach 343. (Historischer Exkurs Die Bischöfe wurden in der Frühzeit des Christentums vom Volk bestimmt. Sie waren allerdings nur Vorstand der Christen in einer bestimmten Stadt oder in einem umgrenzten Gebiet.)
Blasius ist einer der bekanntesten Heiligen und zählt zu den 14 Nothelfern. Ehe er zum Bischof von Sebaste in Armenien gewählt wurde, soll er Arzt gewesen sein. Während der Christenverfolgung unter Diokletian floh er, wurde aber entdeckt, eingekerkert und schließlich auf grausame Weise - er soll mit eisernen Kämmen „zerfleischt“ worden sein - getötet. Die Legende erzählt, dass er im Gefängnis das Kind einer Christin, einen kleinen Buben, der eine Fischgräte verschluckt hatte, vor dem Erstickungstod gerettet habe. - Daher gibt es an seinem Gedenktag (seit dem 16.Jhdt) den „Blasius-Segen“ gegen Halskrankheiten. Der Märtyrer ist Patron der Ärzte, der Bauarbeiter, Maurer, Gipser, Strumpfwirker, Wollhändler und Seifensieder, Patron der Dynastie des mittelalterlichen sächsischen Herzogshauses der Welfen (der späteren Kurfürsten von Hannover), der Stadt Ragusa (heute Dubrovnik in Dalmatien) sowie Schutzheiliger der Blasmusik, gegen Halsleiden und Husten, gegen Blasenkrankheiten und Sturmschäden. Zum Schutzpatron der Blasmusik, gegen Blasenkrankheiten und Sturmschäden kam er seines Namens wegen. + 316. . Wetterregel: "Sankt Blasius stößt dem Winter die Hörner ab."
Ansgar (in Skandinavien Oskar), der „Apostel des Nordens“, predigte als Glaubensbote in Dänemark und Schweden, wo er mit seinem Gefährten Witmar nach einer beschwerlichen Reise durch unwegsames Land von König Björn freundlich aufgenommen wurde. 832 wurde Ansgar zum ersten Bischof von Hamburg geweiht, 845, nach der Zerstörung Hamburgs durch die Normannen, verlegte er den Bischofssitz nach Bremen, wo er 864 zum Erzbischof erhoben wurde. Von hier aus leitete er die überaus erfolgreiche Mission in Skandinavien. Der König von Dänemark sagte einst über ihn: „In meinem ganzen Leben habe ich keinen so edlen Mann gesehen und in keinem Sterblichen soviel Treue gefunden wie in ihm.“ Ansgars Nachfolger schrieb über den Bischof: „Er wollte den Blinden Auge, den Lahmen Fuß und den Armen ein wahrer Vater sein.“ + 3.2.865
Rabanus (Hrabanus) Maurus, der „Lehrer Germaniens“, gilt als der gelehrteste abendländische Theologe seiner Zeit. Er machte die Klosterschule in Fulda zu einer der besten Europas, verfasste zahlreiche einflussreiche Schriften und unterrichtete viele später berühmt gewordene Männer. 814 wurde er zum Priester geweiht, von 822 bis 842 war er Abt des Klosters Fulda, zog sich dann zurück, wurde aber 847 zum Erzbischof von Mainz berufen. Sein literarisches Werk ist überaus umfangreich und beinhaltet Schul- und Lehrbücher, Enzyklopädien, Heiligenviten, Hymnen und Gedichte, aber auch Abhandlungen über naturwissenschaftliche Themen. + 4.2.856.
Andreas Corsini stammte aus Florenz, wurde 1328 Priester und 1349 zum Bischof von Fiésole (Toskana) erwählt. Er machte sich nicht nur um die Hebung der Disziplin im Klerus seiner Diözese verdient, er galt auch als Freund der Armen, hatte stets für die mit Mühsal Beladenen ein offenes Ohr und konnte immer wieder als Friedensstifter vermitteln. Er war ein Seelsorger im wahrsten Sinn des Wortes. Sein Leichnam blieb bis heute unverwest. + 6.1.(?) 1374. - Andreas Corsini wird als Schutzheiliger der Armen und Bedrängten angerufen.
Melvin (Mel, Malwin, Melwyn), ein gebürtiger Angelsachse, war in frühchristlicher Zeit Bischof von Ardagh in Irland. + 488. (Malwine)
Ingenuin und Albuin waren frühchristliche Bischöfe von Säben und Brixen in Südtirol. – Die Amtszeit von Bischof Ingenuin (Ingwin) war überschattet von Einfällen der arianischen Langobarden und der noch heidnischen Bajuwaren, weshalb man annimmt, dass er als Märtyrer gestorben sei. + um 605. – Bischof Albuin (Albwin, Alwin) stammte aus Kärnten und trat sein Amt um 975 an. Im Jahr 901 hatte König Ludwig das Kind dem Säbener Bischof einen großen Meierhof, der Prichsna genannt wurde, geschenkt. Daraus entwickelte sich die Stadt Brixen, die als Residenz geeigneter zu sein schien als Säben, weshalb Albuin den Bischofssitz 992 dorthin verlegte. + 5.2.1006.
Amand(us) der Belgier, der aus Aquitanien stammte, wurde, nachdem er jahrelang als Einsiedler gelebt hatte, zum Missionsbischof für das friesisch-fränkische Grenzgebiet geweiht. Im Verlauf seiner Missionstätigkeit im heutigen Flandern gründete er zahlreiche Kirchen und Klöster, darunter Elno bei Tournai, wohin er sich am Ende seines Lebens zurückzog. + 6.2.679 (684?) .
Ronan war in der christlichen Frühzeit Bischof von Kilmaronen in Schottland. .
Silvano (Silvanus) war ein heiligmäßig lebender Bischof und Bekenner in Terracina in Campanien. Die Zeit seines Wirkens ist ungewiss.
Helmward (Helmfried, Helfried), Bischof von Minden, ließ u.a. den durch einen Brand vernichteten Dom wieder errichten. + 12.2.958.
Gosbert wurde zuerst in die Mission nach Schweden entsandt. Dann wurde er zum Bischof von Osnabrück ernannt. + 13.(2.?) 2.874.
Licinius (Lézin), der Sohn eines Grafen, wurde nach dem Jahr 590 zum Bischof von Angers (Anjou, Westfrankreich) erhoben. Viel lieber hätte er ein beschauliches Leben geführt, weshalb er sich immer wieder in das von ihm gegründete Kloster Sankt Johannes Baptist, das außerhalb der Stadt lag, zurückzog. Als er auf sein Amt verzichten wollte, waren weder der König noch die Bischöfe damit einverstanden. + vor 610. – Licinius ist Patron der Schieferdecker (Dachdecker).
Valentin, war Bischof (d.h. Leiter der Christengemeinde) von Terni und erlitt um 268 in Rom den Märtyrertod. Was sonst über den Heiligen, der schon sehr früh verehrt wurde, berichtet wird, ist stark legendarisch. Was ihn in unserer Zeit so bekannt gemacht hat, ist der nach dem Zweiten Weltkrieg aus Amerika übernommene Brauch, am Valentinstag Blumen zu schenken. Doch ist diese Sitte absolut nicht neu und wurde von den Amerikanern aus Europa übernommen. Schon in alter Zeit war es üblich, am 24.Februar kleine Aufmerksamkeiten und Liebesbriefe auszutauschen und Blumen zu schenken. Der Grund dafür ist allerdings nicht mehr eindeutig feststellbar. In der Legende heißt es, Valentin sei ein Blumenfreund und begeisterter Blumenzüchter gewesen und habe als Mönch an Vorübergehende Blumen aus dem Klostergarten verschenkt. Die wahrscheinlichere Version ist aber, dass der Brauch des Blumenschenkens auf das Fest der altrömischen Göttin Juno, das wahrscheinlich am 14. Februar gefeiert wurde, zurückgeht. Juno galt als Beschützerin von Ehe und Familie. An ihrem Festtag sollen daher die Frauen mit Blumen beschenkt worden sein. Heute ist Valentin der Patron der Liebenden und Schutzheiliger für eine gute Heirat und eine glückliche Ehe. . Wetterregel: "An Sankt Valentin gehn Eis und Schnee dahin." .
Ebermut (Evermod), ein Schüler des hl Norbert von Xanten, wurde der erste Bischof von Ratzeburg (Schleswig-Holstein). + 1178..
Isfried bestieg als Nachfolger des hl Ebermut den Bischofsstuhl von Ratzeburg. Der große Organisator seiner Diözese machte sich um die Christianisierung der Wenden und um die deutsche Ostkolonisation verdient. + 15.6.1204.
Simon von Jerusalem, war ein Sohn des Klopas (Kleophas), eines Bruders des hl Joseph und damit ein Cousin Jesu. Dass er auch „Herrenbruder“ genannt wurde, hat zu Spekulationen Anlass gegeben, Maria habe mehrere Kinder gehabt; doch finden wir die Bezeichnung „Bruder“ auch bei Jakob, dessen Mutter sogar namentlich genannt wird. Der Grund dafür ist, dass bei den Juden nahe Verwandte als Brüder und Schwestern bezeichnet wurden. Simon der „Herrenbruder“ wurde nach dem Martyrium des Apostels Jakobus des Älteren im Jahre 63 zum Bischof von Jerusalem gewählt. Im Jahre 107, unter Kaiser Trajan, wurde Bischof Simon, der damals schon ein alter Mann war, gefoltert und ans Kreuz geschlagen. (Simone, Simona, Simonetta) . Wetterregel: „Friert um Simon es ganz plötzlich, bleibt der Frost nicht lang gesetzlich.“ .
Bonifaz, Bischof von Lausanne, wurde, als er 1245 die auf dem Konzil von Lyon ausgesprochene Exkommunikation Kaiser Friedrichs II. in seiner Diözese bekanntgab, vertrieben. Er starb im Kloster Mariä Kammern in der Nähe von Brüssel im Exil am 19.2.1265.
Eucherius war seit 717 Bischof von Orléans (Mittelfrankreich). Weil er den Besitz des Klosters gegen den fränkischen Hausmeier Karl Martell verteidigte, der mit Hilfe des Kirchengutes neue Anhänger gewinnen wollte, wurde der Bischof nach Sint Truiden (heute Belgien) verbannt, wo er am 20.2738 starb. Anmerkung: Karl Martell hatte 732 in der Schlacht bei Tours und Poitiers den Einfall der Araber zurückgeschlagen und dadurch Frankreich vor der maurischen Herrschaft bewahrt.
Falko, einer der frühchristlichen Bischöfe von Tongern und Maastricht (NL), war ein hochgelehrter, würdevoller und tatkräftiger Mann. + um 512
Petrus Damiani, 1007 zu Ravenna als Bauernsohn geboren, verlor sehr früh beide Eltern. Sein Bruder, ein Landpfarrer, der die Begabung des kleinen Buben erkannte, ermöglichte ihm das Theologiestudium. So konnte aus dem talentierten kleinen Bruder einer der bedeutendsten Kirchenreformer werden, der zuletzt sogar zum Kirchenlehrer erhoben wurde. Petrus Damiani kämpfte sein ganzes Leben lang für die Reinheit der christlichen Lehre. Er predigte mit Feuereifer für eine enthaltsame Lebensweise der Mönche, wandte sich scharf gegen die Abhängigkeit der Kirche vom Staat, gegen das Ottonisches Reichskirchensystem - d.h. gegen die Heranziehung von gebildeten Geistlichen für weltliche Verwaltungsaufgaben - gegen die Laieninvestitur, d.h. die Einsetzung höherer Geistlicher durch weltliche Stellen, vor allem durch den Kaiser, gegen die Schutzlosigkeit der Klöster gegenüber weltlichen und geistlichen Herren und gegen die Simonie, die Käuflichkeit kirchlicher Ämter. Trotzdem trat er aber für eine Zusammenarbeit von Kaiser und Papst ein, da Reformen nur so Erfolg haben konnten. Nur widerwillig nahm der Kirchenreformer die Ernennung zum Kardinalbischof von Ostia an. Der Kirchenlehrer und Kirchenkritiker hinterließ ein umfangreiches Werk, in dem er zu den brennenden Problemen seiner Zeit - oft auf recht ungestüme Weise - Stellung nahm und das auf spätere Reformen großen Einfluss hatte. + 22.2.1072.
Polykarp, wurde vom Apostel Johannes zum Bischof von Smyrna (Izmir/Türkei) eingesetzt. Nach seiner Rückkehr von einer Reise zu Papst Anicet nach Rom (156) forderte der heidnische Pöbel seiner Stadt den Tod des alten Mannes. Der 86-Jährige wurde zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Im Amphitheater sollte er vor einem sensationsgierigen Publikum öffentlich verbrannt werden. Doch die Flammen verletzten den Bischof nicht, und deshalb wurde er erstochen. Die Beschreibung seines Martyriums, die noch in seinem Todesjahr verfasst wurde, ist der älteste Bericht über das Schicksal eines christlichen Märtyrers. + 23.2.156. Polykarp ist Schutzheiliger gegen Ohrenschmerzen und Ohrenkrankheiten.
Willigis war als Sohn einer Handwerkerfamilie - der Vater soll Wagner gewesen sein - zur Welt gekommen. Auf Empfehlung des Bischofs von Meißen wurde der junge Geistliche 970 Erzieher des 15-järigen späteren Kaisers Otto II. Wegen seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten und seiner Vertrauenswürdigkeit wurde Willigis 975 zum Erzbischof von Mainz und zum Erzkanzler des Reiches, und schließlich zum päpstlichen Vikar für Deutschland ernannt. Der Bischof aus dem Handwerkerstand wurde immer mehr zum klugen und uneigennützigen Berater der kaiserlichen Familie. 996 zog er mit dem jungen Kaiser Otto III. (Kaiser Otto II. war bereits 983 gestorben) nach Rom, wo Bruno von Kärnten zum Papst gekrönt wurde (Als Gregor V. war dieser der erste „deutsche Papst“). - Willigis förderte verantwortungsbewusste Kleriker, war ein bedeutender Staatsmann, der stets um ein ausgewogenes Machtverhältnis zwischen Staat und Kirche bemüht war, der die Armut bekämpfte, das Schulwesen ausbaute und sich um die Zucht in den Klöstern sorgte. Seine ganze Kraft hat er dem Kaiserhaus und dem Reich zur Verfügung gestellt. Zu Recht wurde ihm daher der Ehrentitel „Vater des Reiches“ verliehen. + 23.2.1001.
Dionys(ius) soll um 300 der erste Bischof von Augsburg gewesen sein. Er starb vermutlich als Märtyrer.
Oswald, Erzbischof von York, reformierte behutsam bestehende Klöster und gründete neue. + 29.2.992 (daher in Schaltjahren am 29.2.)
Roger Le Fort, Erzbischof von Bourges (F), galt als großer Wohltäter. Er nahm sich der Menschen seines Bistums wie ein Vater an und rief viele soziale Einrichtungen ins Leben. + 1368
Leif (Isleifr) Gizurarsson, geboren 1005, war der erste christliche Bischof von Island. + 1080
Dietmar, Bischof von Minden (Westfalen), war "ein wahrer Hirte, unermüdlich für seine Herde tätig." Für ihn galt ein Ausspruch, der von Bernhard von Clairvaux stammte und die Aufgaben eines geistlichen Oberhirten zusammenfasste, als Leitsatz: "Gedenke, dass du sein musst ein Bild der Gerechtigkeit, ein Spiegel der Heiligkeit, ein Meister der Frömmigkeit, ein Bekenner der Wahrheit, ein Verteidiger des Glaubens, ein Lehrer der Völker, ein Führer der Christen.". Der Kirchenfürst war ein Asket und ernährte sich fast nur von Brot und Wasser. Er gilt als einer der größten Bischöfe Westfalens. + 5.3.1206..
Chrodegang, Bischof von Metz, gründete zahlreiche Klöster und wurde zum Erneuerer des kirchlichen Lebens in seiner Diözese. + 6.3766.
Bruno (Brun) von Querfurt wurde 1004 im Alter von erst 30 Jahren zum Erzbischof von Magdeburg ernannt. Als sein Lebensziel sah er von nun an die Bekehrung der noch heidnischen Slawen und Balten an. Bei der Ausübung seiner Missionstätigkeit erlitt er bei den Pruzzen in Ostpreußen beim heutigen Braunsberg („Berg des Brun“) gemeinsam mit 18 Gefährten das Martyrium. + 9.3.1009.
Leander, geboren in Cartagena, Sohn einer christlichen römischen Familie, konnte als Glaubensbote bei den in seine Heimat Spanien eingewanderten Westgoten viele Menschen für seine Religion gewinnen. 584 wurde er zum Erzbischof von Sevilla erhoben. Auf der Synode von Toledo (589) gelang es ihm, den Westgotenkönig Rekkared I., gemeinsam mit dem Adel und dem arianischen Klerus, zum Übertritt zur katholischen Kirche zu bewegen. + 13.3.600. Leander ist Schutzheiliger gegen Rheuma
Cyrill, Kirchenlehrer, wurde um 315 in Jerusalem als Sohn christlicher Eltern geboren. 350 wurde er zum Bischof von Jerusalem gewählt und hatte, da ihn die Arianer immer wieder in Misskredit brachten, eine sehr schwierige Amtszeit durchzustehen. Er verbrachte gleich viele Jahre in der Verbannung wie in seiner Diözese. Seine 24 großen Ansprachen gehören zu den wichtigsten Zeugnissen frühchristlicher Ansichten über Taufe und Eucharistie. Von ihm wurde zum ersten Mal das Wort „Wandlung“ verwendet. + 18.3.386.
Axel (Absalon), Bischof von Roskilde; war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Hochmittelalters in Dänemark. Er war der geschätzte Ratgeber mehrerer Könige und Gründer zahlreicher Klöster. Aus seiner Bischofsburg Havn entwickelte sich später Kopenhagen. + 21.3.1201.
Clemens August, Graf von Galen, geboren 1878, hatte sich für den Priesterberuf entschieden. 27 Jahre lang arbeitete er als Seelsorger, dann wurde er im schicksalsschweren Jahr 1933 zum Bischof von Münster in Westfalen berufen. Anfangs stand er dem Nationalsozialismus, in dem er, wie viele andere, ein Bollwerk gegen den Kommunismus sah, gar nicht so ablehnend gegenüber. Aber schon bald erkannte er dessen wahres Gesicht. Im Hirtenbrief zu Ostern 1934 stellte er die Fragwürdigkeit der Rassengesetze bloß. Im Oktober 1934 erschienen als Beilage zum Kirchenblatt für die Diözese Münster die „Studien zum Mythos des 20.Jahrhunderts“, die er unter Mitarbeit namhafter Theologen ausgearbeitet hatte. Unerschrocken prangerte der Bischof in seinen Predigten immer wieder den Rassenwahn des Nationalsozialismus an - und wurde ständig von der Gestapo überwacht. Als 1936 aus allen Schulen des zur Diözese Münster gehörenden Landes Oldenburg die Kreuze und Lutherbilder entfernt werden sollten, rief der Bischof in einer von allen Kanzeln verlesenen Erklärung die Bevölkerung zum Widerstand auf. Der Reichsstatthalter musste den Erlass zurückziehen. Doch je mehr sich das NS-Regime festigen konnte, um so aussichtsloser wurde Galens Kampf. Seine drei bekanntesten Predigten hielt der mutige Bischof aber erst zu der Zeit, als halb Europa unter der Herrschaft des Hakenkreuzes stand. Am 13 Juli 1941 predigte er von der Kanzel: „Der physischen Übermacht der Gestapo steht jeder deutsche Staatsbürger schutzlos ...gegenüber. Keiner von uns ist sicher, dass er ...aus seiner Wohnung geholt...und in ein KZ eingesperrt wird....darum will ich heute öffentlich sprechen, will warnen vor einem Weiterschreiten auf dem Wege, der zum Verderben für unser Volk und Vaterland werden muss...“. Am 3. August 1941 hielt er die dritte der später in der ganzen Welt beachteten Kanzelreden. Jetzt prangerte er den organisierten Mord an, begangen an von Ärzten als unheilbar erklärten Kranken in Pflege- und Heilanstalten, nachdem durchgedrungen war, dass viele „plötzlich verstorben“ waren. Wörtlich sagte Bischof Galen: „Wenn man den Grundsatz aufstellt, dass man „unproduktive“ Menschen töten darf, dann wehe uns allen, wenn wir altersschwach werden! Wehe den braven Soldaten, die als Krüppel in die Heimat zurückkehren!“ Der Bischof rechnete mit seiner Verhaftung und dem Todesurteil. Doch weder jetzt noch später wagte es die Gestapo, an ihn Hand anzulegen, weil man - so argumentierte Propagandaminister Goebbels - mit einer Protesthaltung der Bevölkerung rechnen und dann das katholische Rheinland und Westfalen für den Kriegseinsatz „abschreiben“ müsse. Nach dem Krieg sei es kinderleicht, der katholischen Kirche das Rückgrat zu brechen. Auch Hitler wollte nach dem „Endsieg“ mit Galen „auf Heller und Pfennig“ abrechnen. Ermutigt von der Haltung des Bischofs von Münster, verabschiedeten die deutschen Bischöfe im September 1943 ein aufrüttelndes Hirtenwort, in dem es hieß: „Keine irdische Macht darf das Leben eines Unschuldigen vernichten. Tötung ist in sich schlecht, auch wenn sie angeblich im Interesse des Gemeinwohls verübt wird, an wehrlosen Geisteskranken, an unheilbar Siechen, an erblich Belasteten, an unschuldigen Geiseln und entwaffneten Kriegsgefangenen, an Menschen fremder Rasse und Abstammung...“ - Doch das Hirtenwort wurde nur noch von wenigen gehört. Mit seiner Berufung zum Kardinal Ende 1945 fand Clemens August, Graf von Galen, die Krönung seines Lebens, das wenige Tage nach seiner Rückkehr von den Feierlichkeiten in Rom zu Ende ging. Er starb am 22. März 1946.
Heimo (Haimo) war aus England ins Kloster Fulda gekommen, wirkte in Hersfeld (Hessen) erfolgreich als Lehrer und Seelenführer und wurde schließlich zum Bischof von Halberstadt in Sachsen berufen. + 27.3.853.
Ragnar (Ragnachar) war der erste Bischof von Basel. Er starb zwischen 621 und 639
Helmut (Helmstan, Helmod) wurde im Jahre 837 Bischof von Winchester im Süden Englands, das um 676 zum Bischofssitz erhoben worden war. Der Angelsachse trug viel dazu bei, dass sein Bistum zu einem der bedeutendsten Mittelpunkte der frühen englischen Kirche wurde. Er starb nach einem arbeitsreichen Leben an einem 29.März (?) um 850.
Ludolf, Bischof von Ratzeburg, Märtyrer in Mecklenburg, starb am 29. März 1250 zu Wismar, nachdem er auf Befehl des Herzogs in den Kerker geworfen worden war, nach schweren Misshandlungen. Er hatte sich der Beschlagnahme kirchlicher Güter durch den Landesherrn entgegengestellt.
Hugo von Grenoble, der Mitbegründer des Karthäuser-Ordens, war einer der am längsten amtierenden Bischöfe seiner Zeit. 52 Jahre lang hatte er in der Stadt in den französischen Alpen das Bischofsamt inne. Nicht überall war er, der immer energisch für eine Kirchenreform eintrat, Ämterkäuflichkeit und Priester-Ehe verurteilte, gern gesehen. Für viele hohe Herren war er nur ein lästiger Mahner, und sie hätten ihm gern das Schicksal Johannes des Täufers gegönnt. Schon zwei Jahre nach seinem Tod wurde der Bischof heiliggesprochen. + 1.41132
Hugo von Grenoble war einer der am längsten amtierenden Bischöfe seiner Zeit. 52 Jahre lang hatte er in der Stadt in den französischen Alpen das Bischofsamt inne. Schon zwei Jahre nach seinem Tod wurde der Mitbegründer des Karthäuserordens, der immer energisch und zielbewusst für eine Kirchenreform eingetreten war, heiliggesprochen. + 1.4.1132.
Richard, Bischof von Chichester (GB), wirkte unermüdlich als Seelsorger und Prediger in seiner Diözese. König Heinrich III., der seine Wahl nicht akzeptieren wollte - er hätte lieber einen ihm gefügigen Kandidaten auf dem Bischofsstuhl gesehen - verfolgte ihn mit seinem Hass und entzog ihm jegliches Einkommen, so dass der Bischof auf Almosen angewiesen war. Erst als der Papst mit der Exkommunikation drohte, anerkannte der König die Wahl. + 3.4.1253.
Isidor von Sevilla, "Lehrmeister Spaniens", der letzte abendländische Kirchenvater, war einer der gebildetsten Männer seiner Zeit. Seine Schriften waren von großer kirchenpoliti-scher Bedeutung für die folgenden Jahrhunderte. Der Erzbischof verfasste aber nicht nur theologische Schriften, aus seiner Feder stammen auch zahlreiche wissenschaftliche Werke, u.a. eine Art Enzyklopädie und eine Geschichte der Westgoten. In den 35 Jahren seiner Amtszeit sorgte Isidor unermüdlich für das Wohl der spanischen Kirche. Er ließ Schulen und Bibliotheken errichten, bemühte sich um eine bessere Ausbildung der Geistlichen - dafür gab es damals noch keine festen Richtlinien - und berief mehrere Synoden ein. Die langsame Versöhnung der ibero-romanischen Bevölkerung mit den westgotischen Eroberern in der gemeinsamen katholischen Religion war zu einem großen Teil sein Verdienst. Der National-heilige Spaniens starb am 4. April 633.
Burkhard, Bischof von Halberstadt (Sachsen) förderte die Klosterreform von Cluny und galt als großer Kirchenerbauer. Er war besonders, so wird in der Überlieferung immer wieder betont, ein Freund der Kinder. + 7.4.1088.
Gernot (Notger, Notker), der bedeutende Reformbischof von Lüttich, stammte aus Süddeutschland. Bevor er auf den Bischofsstuhl berufen wurde, war er als viel gepriesener Lehrer an der Klosterschule zu Stablo (heute Belgien) tätig. Nach seiner Ernennung zum Oberhirten bemühte er sich unermüdlich um die Hebung der kirchlichen Disziplin in seinem Bistum. Aber besonders lagen dem Pädagogen Schulen und Bildung am Herzen. So war es nicht verwunderlich, dass die Domschule in Lüttich unter seiner Führung zu einer der besten und angesehensten im ganzen Abendland wurde. Wie hoch das Ansehen des bildungs- und reformfreundlichen Bischofs war, zeigt die Tatsache, dass er mehrere Male als Vertreter des Papstes an Reichssynoden teilnahm. + 10.4.1008.
Zeno von Verona war ein bedeutender Prediger und ein vielseitiger Kirchenschriftsteller. + um 371.
Nidgar (Nidker) ist von 822 an als Bischof von Augsburg bezeugt. Er war ein außerordentlich beliebter und angesehener Seelenhirte und stand im Ruf der Heiligkeit. Er starb an einem 15. April um 831.
Wigbert (Wikterp, Wiggo) ist der erste geschichtlich beglaubigte Bischof von Augsburg. + 18.4.771.
Anselm, der aus lombardischem Adel stammte, wurde 1078 zum Abt des Klosters Bec in der Normandie, 1093 zum Erzbischof von Canterbury ernannt. Er hatte mit dem König von England, der immer wieder auf eigene Faust Geistliche einsetzte, einen endlosen, zermürbenden Kampf auszufechten. Zweimal wurde Bischof Anselm in die Verbannung geschickt. Der zum Kirchenlehrer erhobene Erzbischof wird wegen seiner zahlreichen und einflussreichen philosophisch-theologischen Schriften „Vater der Scholastik“ genannt. Sein Grundsatz lautete: „Credo, ut intelligam“, d.i. „Ich glaube, um zu erkennen“. + 21.4.1109
Alfried (Altfried, Alfridus), ein Verwandter des westfälischen Glaubensboten Ludger, war von 841 bis 849 Bischof von Münster und Abt von Werden an der Ruhr. Vermutlich war er dem Ruf seines Onkels gefolgt, um ihn bei der Missionsarbeit zu unterstützen und hier die christliche Lehre zu vertiefen. + 22.4.849. (Alfred).
Adalbert, mit seinem Taufnamen hieß er Vojtech, wurde 983 von Kaiser Otto III. zum Bischof von Prag berufen. Doch große Teile der slawischen Bevölkerung hingen nach wie vor der alten Götterreligion an, so dass der Bischof trotz seines Ansehens schwere Auseinandersetzungen durchstehen musste. Als auch noch seine Familie durch diese Kämpfe Schaden erlitt, legte er sein Amt zurück und ging nach Rom. Von dort aus wurde er zu den heidnischen Pruzzen in Ostpreußen entsandt, wo er mit der Unterstützung des Polenkönigs Boleslaw Chrobry predigte und missionierte. Doch schon nach nicht einmal einem Jahr erlitt er am 23. April 997 bei Tenkitten am Frischen Haff den Märtyrertod. Herzog Boleslaw ließ die sterblichen Überreste des Bischofs und Glaubensboten im neu erbauten Dom von Gnesen (Polen) beisetzen. 1039 wurden sie nach Prag in den Veitsdom gebracht. Adalbert ist Patron von Böhmen und von Ostpreußen. Er gilt als „europäischer“ Heiliger, weil sowohl Tschechen als auch Deutsche, Polen und Russen ihn als „ihren“ Heiligen verehren. Bauernregel: "Am Adalbertstag kann verstecken ihre Socken eine Krähe im Roggen."
Gerhard, geboren und aufgewachsen in Köln, wurde von Otto I. zum Bischof von Toul ernannt. Er war ein Freund und Förderer der Wissenschaften und "zeichnete sich aus durch großen apostolischen Eifer und christliche Nächstenliebe". + 23.4.994.
Wilfried (Wilfrid, Wilfred) von York erhielt seine geistliche Ausbildung im Kloster Lindisfarne auf Holy Island, einer kleinen Insel vor der nordenglischen Küste. Während eines Aufenthaltes in Rom lernte er die dortigen kirchlichen Gebräuche kennen und sah, dass sich diese deutlich von den in Britannien üblichen unterschieden. Nach seiner Rückkehr in die Heimat im Jahr 660 setzte er sich mit ganzer Kraft für die Einführung der römischen Liturgie und der Ordensregel des hl Benedikt (Ora et labora! - Bete und arbeite!) gegenüber der alten keltischen Überlieferung ein und wurde zum Reformator der altenglischen Kirche. Der später zum Bischof von York erwählte Wilfried musste dabei aber größten Widerstand und zahllose Anfeindungen überwinden - er wurde sogar eingekerkert, des Landes verwiesen, schließlich aber wieder zurückgeholt - bis es ihm endlich gelang, die englische Kirche an die römische auf dem Kontinent anzuschließen. + 24.3.710.
Erwin (Ermin) war schon als Kaplan ein gesuchter Beichtvater. 712 wurde er zum Bischof von Lobbes (heute Belgien) erhoben. + 25.4.737.
Dieter (Diether, Dietger, Theoder), Mönch im Reformkloster Hirsau, wurde (nach langem Widerstreben) als Bischof von Metz eingesetzt. Gegen Ende seines Lebens wurde er wieder einfacher Mönch. + 29.4.1120.
Silvius (Silvio) lebte in der ersten Hälfte des 5.Jhdts und war Bischof von Martinach im Kanton Wallis (CH). Er war der Verfasser eines ersten Heiligenkalenders.
Athanasius, Patriarch von Alexandria, Kirchenlehrer, war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des christlichen Altertums. Man nannte ihn eine "Säule der Kirche" und gab ihm den Beinamen "der Große". Um das Jahr 295 wurde er als Sohn christlicher Eltern in Alexandria (Ägypten) geboren. Eine Zeitlang war er Schüler des "Mönchsvaters" Antonius (siehe 7.1.). Als Diakon des Patriarchen Alexander (siehe 18.4.) nahm Athanasius am berühmten und richtungweisenden Konzil von Nicäa (325) teil, ein Erlebnis das ihn sein ganzes Lebens lang prägen sollte. Von da an begann sein Kampf gegen die Arianer (nach ihrer Lehre war Christus nur ein außergewöhnlicher Mensch und nicht Gottes Sohn), der sein weiteres Leben beherrschen und ihm unsagbares Leid bringen sollte. Nach dem Tode des Patriarchen Alexander, 328, wurde Athanasius dessen Nachfolger und damit Oberhaupt der ägyptischen Kirche. - In den folgenden 38 Jahren wurde er insgesamt fünfmal von den Arianern vertrieben. In den Jahren 335 bis 337 fand er Aufnahme bei Bischof Maximin in Trier. Trotz der langen Verbannungen blieb Athanasius unbeugsam bei der Auffassung des Konzils von Nicäa von der Göttlichkeit Jesu. Im Jahr 366 konnte Athanasius nach Alexandria zurückkehren und bis zu seinem Tod am 2. Mai 373 ungestört arbeiten. Unsterblich wurde er durch seine zahlreichen Schriften und durch seinen Kampf um die Anschauung, dass Christus Gottes Sohn sei und mit Gottvater eine Wesenseinheit bilde.
Jakob(us) der Jüngere, Apostel, der Sohn des Alphäus (und der Maria Kleophas?), war ein naher Verwandter (Cousin) Jesu und wurde „Herrenbruder“ genannt. Wegen seines ausgeprägten Gerechtigkeitssinns erhielt er den Beinamen „der Gerechte“. Er blieb als erster Bischof von Jerusalem zurück, nachdem sich die übrigen Apostel in alle Winde zerstreut hatten. Paulus nannte ihn die „Säule“ der Christengemeinde in Palästina. Zu Ostern des Jahres 62 wurde Jakobus vom jüdischen Rat auf Anstiften des Hohenpriesters Annas zum Tod durch Steinigung verurteilt, nach einer anderen Überlieferung soll er von der Zinne des Tempels gestürzt und, als er noch Lebenszeichen von sich gab, mit einer Walkerstange (Keule) erschlagen worden sein. Jakobus der Jüngere ist Patron von Friesland, der Hutmacher, Krämer, Konditoren und Pastetenbäcker, der Gerber und Walker. Wetterregel: „Auf Philipp und Jakobus Regen folgt ein großer Erntesegen.“ „Wie ‘s Wetter am Philipp und Jakobs-Tag (oder: am Kreuzauffindungstag) bis Himmelfahrt es bleiben mag.“ Philipp und Jakob nass, das macht jedem Bauern Spaß.“
Aribo (Arbeo), ein Schüler des hl Korbinian (siehe 20.11.), wurde 763 zum (ersten) Abt des Klosters Scharnitz in Oberbayern, zwei Jahre später zum Bischof von Freising ernannt. Bald zählte er zu den angesehensten Kirchenpersönlichkeiten seiner Zeit. Mehrere neue Klöster, so Schlier-see und Innichen, sind Aribos Gründungen. Literarische Berühmtheit erlangte der bayrische Bischof als Verfasser des Abrogans, des ersten deutsch-lateinischen Wörterbuchs. + 4.5.783 .
Britto war in frühchristlicher Zeit (374-385/386) Bischof von Trier. Als Vertreter der Kirche Galliens wird er 382 als Teilnehmer an einer römischen Synode genannt. - (Britta)
François (Franz) de Montmorency-Laval, seit 1647 Priester in Evreux (Normandie), wurde 1658 zum Missionsbischof von Neu-Frankreich, wie man damals die französischen Kolonien in Nordamerika (Canada, Louisiane) bezeichnete, und 1674 zum ersten Bischof von Québec (Kanada) ernannt. Mit bewundernswerter Energie nahm er sich sowohl der europäischen Kolonisten als auch der Indianer an, von denen er viele für den christlichen Glauben gewinnen konnte. Er ließ im ganzen Land zahlreiche neue Pfarreien und 1663 in Québec das erste Priesterseminar Nordamerikas errichten. Den größten Teil seiner Zeit verbrachte er unter unvorstellbaren Strapazen auf Visitationsreisen in seiner fast unbegrenzt ausgedehnten, kaum erforschten Diözese, die vom St.-Lorenz-Strom bis zum Golf von Mexiko reichte. Er trug wesentlich zum wirtschaftlichen Fortschritt der Kolonie bei, musste allerdings ständig gegen die Einmischungen des königlichen Statthalters in kirchliche Angelegenheiten und gegen den Verkauf von Alkohol an die Indianer kämpfen. + 6.51708.
Modoald (Modwald) war von 614 bis 649 Bischof von Trier. Er soll ein Verwandter der Ida von Nivelles (siehe 8.5.) gewesen sein und mehrere Klöster gegründet haben. + um 649
Servatius war vermutlich aus Armenien an den Niederrhein gekommen, wo er 345 zum Bischof von Tongern (Niederlande) ernannt- wurde. Der offensichtlich sehr gelehrte und angesehene Mann scheint als Teilnehmer an verschiedenen Synoden auf. Im Mittelalter war die Servatiuskirche (Sint Servaas) in Maastricht, die über seinem Grab errichtet worden war, eine bedeutende Wallfahrtsstätte. Der eifrige Kirchenerbauer gilt als zweiter „Eisheiliger“. + 13.5.384. Servatius ist Patron von Maastricht, Goslar, Limburg/Lahn, Quedlinburg, der Schlosser und Tischler, Schutzheiliger gegen Fußleiden, Frostschäden, gegen das Lahmen von Pferden und Rindern sowie gegen Ratten- und Mäuseplagen. Lostagsregeln: „Servatius muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.“ „Vor Servaz kein Sommer, nach Servaz kein Frost.“ „Servatius’ Hund der Ostwind ist, (der) hat schon manch Blümlein totgeküsst.“
Adolf (Adelphus), wirkte um 400 als Glaubensbote in Lothringen und war einer der frühchristlichen Bischöfe von Metz. Im 11. Jhdt wurde der vielen Wallfahrer wegen über dem Grab des Bischofs ein Gotteshaus errichtet.
Kuno, Bischof von Regensburg, vorher Abt des Klosters Siegburg, war nicht nur ein gottesfürchtiger Mann, sondern auch ein großer Förderer der Wissenschaft, der um sich viele geistige Größen seiner Zeit versammelte. + 19.5.1132
Henning (Hemming) wurde 1388 zum Bischof von Abo in Finnland ernannt. In seiner sehr großen, aber nur dünn besiedelten Diözese war er ein eifriger Seelsorger. + 21.5.1366..
Desiderius (Désiré), seit 595 Bischof von Vienne, war ein in allen Wissenschaften bewanderter, gebildeter Mann. Auf Betreiben der Königin Brunhild wurde er abgesetzt und aus seinem Bistum verwiesen. Er konnte zwar für kurze Zeit wieder in sein Amt zurückkehren, wurde aber, da er weiterhin freimütig die von der germanischen Blutrache diktierte Rachsucht der Königin und ihres Gatten verurteilte, ermordet. + 611 (Désirée) Historisches: Brunhild, eine westgotische Königstochter, hatte 567 Siegbert, den König des fränkischen Teilkönigreiches Austrasien, geheiratet. Als Chilperich, der Herrscher des Teilkönigreichs Neustrien, seine Gemahlin, Brunhilds Schwester, auf Anstiften seiner Nebenfrau Fredegunde hatte ermorden lassen, trat das altgermanische Gebot der Blutrache in Kraft, und beide Könige fielen ihr zum Opfer. Brunhilde aber gelang es 596, das ganze Frankenreich zu vereinigen und als Regentin für lange Zeit die Herrschaft auszuüben. Zahlreiche weitere Mitglieder des merowingischen Königshauses wurden in der Folge Opfer der Blutrache der einen oder der anderen Partei. Als bereits 80-Jährige geriet Brunhild in Gefangenschaft des Sohnes ihrer Kontrahentin und wurde auf dessen Befehl an den Schweif eines Pferdes gebunden und zu Tode geschleift. - In ihrem Hass gegenüber Feinden, aber auch in ihrer Treue gegenüber Freunden war Königin Brunhild ganz ein Kind ihrer Zeit. Das Christentum war bei den Franken erst an der Oberfläche eingedrungen und konnte die heidnisch-germanische Auffassung von Ehre noch lange nicht verdrängen. - Der unbarmherzige Kampf der Königinnen und die als unvermeidlich angesehene Ausübung der Blutrache haben das Grundmotiv für das Nibelungenlied abgegeben, in das freilich auch christliche Motive eingeflochten sind. Brunhild, die von der anmutigen jungen Königin zur fürchterlichen Rächerin wurde, hat in der Heldensage in der Gestalt der Kriemhild (in geringerem Maße der Brunhild) ihren Niederschlag gefunden.
Augustin (August), später Erzbischof von Canterbury, war von Papst Gregor dem Großen im Jahr 596 mit 40 anderen Mönchen als Glaubensbote nach Britannien entsandt worden. In Kent, dem größten Teilkönigreich der Angelsachsen, wurden die christlichen Missionare von König Edelbert, der mit der christlichen fränkischen Prinzessin Bertha verheiratet war, freundlich aufgenommen. Nicht nur, weil die christliche Königin die fremden Priester maßgeblich unterstützte, war ihre Missionsarbeit so erfolgreich. Augustin, der bald zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde, verbot die Zerstörung der heidnischen Göttertempel und Kultstätten und ließ diese in christliche Gotteshäuser umgestalten. Ebenso versuchte er germanische und keltische Elemente in die christliche Religionsausübung einzubeziehen. Und gerade diese Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Religionen war die Hauptursache für die großen Missionserfolge der christlichen Glaubensboten. Der erfolgreiche "Apostel Englands" starb vermutlich an einem 26.Mai um 604 in der jungen Bischofsstadt Canterbury.
Bruno (Brun), Bischof von Würzburg, der Sohn Herzog Konrads von Kärnten, galt als einer der bedeutendsten und geachtetsten Kirchenvertreter seiner Zeit, denn er hatte eine hohe Auffassung von den Aufgaben seines bischöflichen Amtes. Er begann mit dem Bau des Würzburger Domes und förderte Bildung und Moral des Klerus. Mit Kaiser Heinrich III. zog er 1045 nach Ungarn. In Persenbeug an der Donau brach, während der Kaiser mit seinen Begleitern zu Tische saß, die Decke des Saales ein und begrub die Anwesenden unter den Trümmern. + 27.5.1045.
Germa(i)n, Bischof von Paris (ab 550), wurde besonders wegen seiner Freigebigkeit und seines bescheidenen Wesens vom Volk schon zu Lebzeiten wie ein Heiliger verehrt. Von überall her kamen Menschen, um seine Predigten zu hören. In der Abteikirche des von ihm errichteten Klosters, das später nach ihm Saint-Germain-des Prés genannt wurde, fand er seine letzte Ruhe. Damals stand die heute älteste Kirche von Paris noch weit draußen vor der Stadt auf der Wiese (prés). + 28.5.576.
Maximin wurde um 330 Bischof von Trier. Er verteidigte seine Kirche gegen die Lehre des Arius und blieb auch in der schwersten Zeit ein treuer Freund des von den Arianern verfolgten Kirchenlehrers Athanasius (siehe 2.5.), den er gastlich bei sich aufnahm. + 12.9.352. .
Siegwin (Sigwin, Sigewin) wurde 1079 zum Erzbischof von Köln ernannt. Er führte einen erfolgreichen Kampf gegen das Fehde-Unwesen und setzte in seinem Bistum den „Gottesfrieden“ durch. Das Volk gab ihm den Beinamen „der Fromme“. + 31.51089.
Pilgrim (Peregrin), Bischof von Passau, wurde um 920 in Pöchlarn in Niederösterreich geboren. Er erwarb sich große Verdienste um die Missionierung der Ungarn. Im Jahr 991 starb er in seiner Bischofsstadt.
Konrad (Kuno) war zum Erzbischof von Trier gewählt worden. Doch noch vor der Amtsübernahme wurde er in Bitburg (Eifel) von der Opposition gefangen genommen und von einem Felsen gestürzt. + 1.6.1066. Im ehemaligen Kalender: Fortunat: Bauernregeln: "Schönes Wetter auf Fortunat ein gutes Jahr zu bedeuten hat." "Ist's an Fortunatus klar, so verheißt's ein gutes Jahr." .
Erasmus (Rasmus, Elmo, Asmus, Arras), Bischof von Antiochia, der Hauptstadt der Provinz Syrien (heute Antakiye, Südosttürkei), floh vor der diokletianischen Christenverfolgung ins Libanongebirge. Als er wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte, wurde er gefangen genommen, aber von Freunden aus dem Gefängnis befreit. Auf einem Boot gelangte er mit anderen Verfolgten nach einer abenteuerlichen, lebensgefährlichen Fahrt nach Italien, von wo er als Glaubensbote nach Illyrien (Kroatien) ging. Hier soll er als Märtyrer gestorben sein. Es wird überliefert, man habe ihm die Eingeweide herausgerissen. + um 303. - Erasmus ist der Patron der Seefahrer, weil man sein Attribut, die Winde, mit der man ihm die Eingeweide herausgerissen haben soll, für einen Anker hielt. Eine Legende berichtet wiederum, er soll durch sein inständiges Gebet das Schiff, auf dem er sich befand, während eines schweren Sturms vor dem Untergang gerettet haben. Weiters ist Erasmus Patron der Seiler, Weber, Garnwinder und Drechsler, Schutzheiliger gegen Krämpfe, Koliken, Unterleibsbeschwerden sowie Magenkrankheiten und einer der 14 Nothelfer. Das bei Gewittern auf der Mastspitze der Schiffe auftretende St.-Elms-Feuer (elektrische Entladungen) ist nach dem Heiligen benannt. Anmerkung: Berühmt geworden ist der Humanist und Theologe Erasmus von Rotterdam (1466-1536), der in einer „Philosophie Christi“ christlichen Glauben und antike Philosophie zu vereinen suchte. Er stand der Reformation anfangs freundlich gegenüber, sagte sich aber von Luther los, als dieser die Willensfreiheit des Menschen bestritt (Gnadenlehre) und griff nicht mehr in die religiösen Auseinandersetzungen ein.
Winfried Bonifatius, ein angelsächsischer Mönch, kam 716 mit einigen Gefährten auf das europäische Festland, um die Westgermanen für den christlichen Glauben zu gewinnen. Der "Apostel der Deutschen", wie er später genannt wurde, reiste 1718 nach Rom, wo ihm der Papst offiziell den Auftrag erteilte, bei den Thüringern zu missionieren. Bonifatius, wie Winfried nun hieß - der Papst hatte ihm den Namen jenes Heiligen gegeben, dessen Fest gerade, d.h. am 14. Mai, gefeiert wurde - missionierte nun erfolgreich bei den Thüringern, Hessen, Mainfranken und Bayern, gründete Pfarren, Kirchen, Klöster und Bistümer und wurde selbst 746 zum Bischof von Mainz ernannt. - Eines Tages kam der Glaubensbote in das hessische Dorf Geismar, wo die Germanen eine uralte Eiche verehrten, die ihrem Gott Donar geweiht war. Bonifatius nahm eine Axt und fällte den heiligen Baum. Die herbeigeeilten Einheimischen erwarteten jeden Augenblick, dass Gott Donar selber eingreifen würde. Da jedoch nichts geschah, so heißt es in der Über-lieferung, kamen die Zuschauer allmählich zur Ansicht, der Gott des Fremden müsse stärker sein als ihrer, und so ließen sich viele taufen. - Auf seiner letzten Missionsreise, Bonifatius war schon 80 Jahre alt, kam er 754 mit 52 Gefährten nach Friesland. Bei Dokkum (NL) wurde er von heidnischen Friesen überfallen und ermordet. Seine sterbli-chen Überreste wurden im Kloster Fulda, seiner Lieblingsgründung, beigesetzt. + 5.6.754. Historischer Exkurs Dass gerade Engländer im späteren Deutschland so erfolgreich das Evangelium verkünden konnten, hatte den Grund, dass die Angeln und Sachsen aus Nordwestdeutschland, dem heutigen Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf die Britischen Inseln ausgewandert waren und daher die Sprache der (späteren) Deutschen zwischen Rhein und Elbe gut verstanden.
Meinwerk, 1 009 zum Bischof von Paderborn geweiht, machte seine Diözesen in den 27 Jahren seiner Führung zu einer der bedeutendsten in ganz Deutschland. Er förderte den Kirchenbau, gründete Klöster und Schulen, war ein besonderer Förderer von Kunst und Wissenschaft und holte die berühmtesten Lehrer an die Domschule. + 5.6.1036.
Claudius (Claude) war im 7. Jhdt Abt des Klosters Condat, wahrscheinlich auch Bischof von Besançon. + 6.6. um 700. Er gehört(e) in Frankreich zu den meistverehrten Heiligen..
Bogumil wurde 1075 zum Erzbischof von Gnesen (Polen) gewählt. Der aufrechte Mann resignierte nach 5 Jahren wegen der Missstände bei Klerus und Volk in seinem Bistum und lebte fortan, abgeschieden von der Welt, als Einsiedler
Medardus, Glaubensbote in Gallien, wurde um 473 in der Picardie (Nordfrankreich) geboren, empfing 505 die Priesterweihe und wurde 545 zum Bischof von Noyon gewählt. Medardus war ein erfolgreicher Seelsorger und ein selbstloser Wohltäter, der wegen seines freundlichen Wesens bei Alt und Jung beliebt war. Schon als Kind war er wegen seines Mitgefühls aufgefallen. So soll er seinen neuen Rock einem frierenden Buben und ein Pferd aus dem Stall seines Vaters einem armen Krüppel, der sich nur schwer fortbewegen konnte, geschenkt haben. Der „liebenswürdige Heilige“, wie er genannt wurde, soll viel und oft gelacht haben. Deshalb ist er auf allen Abbildungen mit lachendem Mund dargestellt. - Hochbetagt starb er um das Jahr 560 in seiner Bischofsstadt. Eine Legende erzählt, der Heilige sei als kleiner Junge einmal auf den Feldern spazieren gegangen, als ein fürchterliches Gewitter losbrach und schwere Regengüsse niedergingen. Plötzlich habe ein Adler über dem Knaben seine mächtigen Schwingen ausgebreitet, so dass er nicht nass wurde. - Medardus ist Patron der Bauern, Schutzheiliger für trockenes Heuwetter, gegen Regen, für eine gute Feld- und Weinernte, aber auch gegen Wahnsinn und gegen Zahnschmerzen - weil er immer lachend dargestell wird und daher auf allen Porträts seine Zähne zu sehen sind. Lostags- und Bauernregeln: "Regnet's am Medardustag, so regnet's noch 40 Tage darnach." "Ist Medardus feucht und naß, so regnet's ohne Unterlaß." "Regen am Medardustag verdirbt den ganzen Heuertrag." "Medardusregen bringt der Gerste keinen Segen." "Was Medardus für Wetter hält, solch's Wetter auch in die Ernte fällt."
Bardo, Erzbischof von Mainz, war ein außergewöhnlich mildtätiger und frommer Kirchenfürst, der sich selber die größten Opfer abverlangte. + 10.6.1051..
Hartwig (Hertwig, Hartwich), Erzbischof von Salzburg, erneuerte die baufällige Domkirche und ließ den Menschen während der Pestepidemie (als Pest wurden damals die verschiedensten Seuchen bezeichnet) und Hungersnot im Jahre 994 jede erdenkliche Hilfe zukommen. 996 erhielt er vom Kaiser für die Stadt an der Salzach das Markt- und Münzrecht. + 14.6. (5.12.?) 1023
Lothar von Sees war ein Ritter aus dem Moselgau. Vom Tod seiner Gemahlin erschüttert, trat er in ein Kloster ein. Gegen seinen Willen wurde der angesehene Mönch dann zum Bischof von Sees in der Normandie bestellt. Nach 32 Jahren segensreicher Tätigkeit verzichtete er auf alle Würden und zog sich in die Einsamkeit seines früheren Klosters zurück. + 15.6.756.
Gebhard, Erzbischof von Salzburg, hochgebildet und allseits geachtet, gründete die Abtei Admont und das Bistum Gurk (Kärnten). Weil er im Investiturstreit auf der Seite des Papstes stand, musste er 1077 in die Verbannung gehen. + 15.6.1088..
Benno von Meißen ist der Patron von München und Altbayern. Doch er wurde 1010 in Goslar im Herzogtum Sachsen geboren. Er wurde Geistlicher und schließlich Abt des Klosters in Hildesheim. Gegen seinen Willen wurde er zum Bischof von Meißen ernannt und als Glaubensbote zu den "Wenden" in das meist noch heidnische Slawenland gesandt. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wurde seine Arbeit zuletzt doch noch mit Erfolg belohnt und viele Sorben (Wenden) ließen sich taufen. Weil der Bischof aber den Sachsenkrieg Kaiser Heinrichs IV. ablehnte, fand sein Wirken ein abruptes (vorläufiges) Ende. "Der Apostel der Wenden" wurde vom Kaiser abgesetzt und in die Verbannung geschickt. - Die Legende erzählt, Bischof Benno habe nach seiner Ausweisung die Schlüssel des Domes von Meißen in die Elbe geworfen. Als er Jahre später wieder in sein Bistum zurückkehren durfte, habe man sie im Bauch eines Fisches wiedergefunden. - Im hohen Alter von 96 Jahren starb Benno am 16.Juni 1106 nach einer 40-jährigen Amtszeit als Bischof von Meißen. Die Christianisierung der Sorben war zum größten Teil sein Verdienst. Nachdem Kursachsen (inzwischen war die sächsische Kurwürde auf die Markgrafschaft Meißen übergegangen) in der Reformationszeit weitgehend evangelisch geworden war, ließ der Herzog von Bayern die Reliquien des Heiligen nach München übertragen, gerade noch rechtzeitig vor der Zerstörung des Grabmals durch die Neugläubigen. So wurde Benno zum Patron von (Alt-)Bayern, das er im seinem ganzen Leben nie betreten hatte. Historischer Exkurs Im Mittelalter trug das Stammesland in Nordwestdeutschland - heute Niedersachsen - den Namen Sachsen. Durch Erbschaft kam die sächsische Kurwürde an die Wettiner in Thüringen und Meißen, das in der Folge Kursachsen und schließlich nur Sachsen genannt wurde. Bauernregel: "Wer zu Sankt Benno baut, der kriegt bestimmt viel Kraut."
Volker (Fulko, Fulker) Erzbischof von Reims war ein unbequemer Mahner und wurde auf Anstiften weltlicher Großer ermordet. + 17.6.900.
Adolf soll als Missionsbischof in den Niederlanden gewirkt haben und der erste Bischof von Utrecht gewesen sein. Er war mit seinem Bruder Botulf aus Botulfstone, dem heutigen Boston in Ostengland, im 8. Jhdt an den Niederrhein gekommen. Über sein Leben ist wenig bekannt; doch wird er seit alter Zeit in den Niederlanden als Heiliger verehrt. + 780. (Ado, Addo, Dolf, Alf)
Deodat (Deodatus) kam im 7. Jhdt als Missionsbischof aus Irland ins Frankenreich. Er gründete die Abteien Ebersmünster im Elsass und Juncturae, das später nach ihm St-Dié genannt wurde. Möglicherweise war er um 665 zum Bischof von Nevers (Mittelfrankreich) ernannt worden. + an einem 19.6 nach 680. - Er galt als Schutzheiliger gegen Gewitter, Regen, Nebel, Überschwemmungen und gegen böse Geister
Adalbert von Magdeburg stammte aus Lothringen und arbeitete um 950 als erzbischöflicher Urkundenschreiber in Köln. Von 953-958 war er Kanzleinotar von Kaiser Otto I., doch 959 verließ er seine angesehene Stellung und trat in das Reformkloster St. Maximin in Trier ein. 961 wurde der gelehrte Mönch als Missionar nach Russland gesandt, kehrte aber schon nach einem Jahr ernüchtert und ohne Erfolg zurück. Nach einer kurzen Zeit als Abt des Klosters Weißenburg im Elsaß wurde Adalbert schließlich zum ersten Erzbischof von Magdeburg erhoben, das damals an der Grenze zum Slawenland lag. Hier widmete er sich mit großem Erfolg der Missionierung der Sorben und anderer slawischer Volksstämme zwischen Elbe und Oder. Als am 20. Juni 981 seine letzte Stunde gekommen war, konnte der Bischof auf ein sehr wechselvolles, aber erfolgreiches Leben zurückblicken.
Alban war um das Jahr 400 aus Italien als Glaubensbote nach Mainz gekommen. Während des Vandaleneinfalls im Jahr 406, der die Stadt zur Gänze verwüstete, kam er ums Leben. + 406. Alban ist Schutzheiliger gegen Hals- und Kopfschmerzen, bei Pest, Epilepsie und Harnwegserkrankungen
Radulf (Ralf), Erzbischof von Bourges, war ein tatkräftiger Seelsorger und ein Förderer der Klöster. + 21.6.866..
Paulin(us), Bischof von Nola (Campanien, Italien), 353 oder 354 als Sohn einer Senatorenfamilie geboren, war vor seinem Übertritt zum Christentum Statthalter von Campanien. Als sein Sohn völlig unerwartet starb, legte er alle seine Ämter nieder, widmete sich theologischen Studien und ließ sich 394 zum Priester weihen. Am Grab des hl Felix von Nola (siehe 14.1.) gründete er eine klösterliche Gemeinschaft. Seinen gesamten Besitz verwendete er nun zum Bau von Kirchen und für wohltätige Zwecke. Er linderte, so gut er konnte, die durch den Einfall der Goten Alarichs entstandene Not. Deshalb berief man den hochgebildeten Wohltäter zum Bischof. + 26.6.431. Jedes Jahr wird in Nola am 26. Juni zu seinem Gedenken ein Volksumzug abgehalten.
John (Johannes) Fisher, Bischof von Rochester, erfreute sich als großartiger Prediger und liebevoller Seelsorger eines hervorragenden Rufes. Er war einer der bedeutendsten Humanisten seiner Zeit und ein hervorragender Kirchenschriftsteller. Wegen seiner durch nichts zu erschütternden Treue zu seinem angestammten Glauben ließ ihn König Heinrich VIII. von England, den er nicht als Oberhaupt der englischen Kirche anerkennen konnte, einkerkern und am 22.Juni 1535 enthaupten..
Eberhard von Biburg wurde 1147 vom Salzburger Domkapitel einstimmig zum neuen Erzbischof gewählt. Er war ein vorbildlicher Kirchenfürst. Als bereits schwerkranker Mann von 79 Jahren zog er in die Steiermark, um einen Streit zwischen dem steirischen Markgrafen und dem Schlossvogt von Leibnitz zu schlichten. Im Zinsterzienser-Stift Rein bei Graz musste er die Heimreise abbrechen. Er starb dort am 21.oder 22.6.1164.
Vigilius stammte aus einer altrömischen Familie und kam nach Studien in Rom und Athen im Alter von 20 Jahren mit seiner verwitweten Mutter und seinen Brüdern nach Tridentum (Trient), wo man bald über die umfangreichen Kenntnisse des sympathischen jungen Mannes auf verschiedenen Wissensgebieten erstaunt war. Wahrscheinlich im Jahr 384 oder 385 wurde er, obwohl erst etwa 24 Jahre alt, zum Bischof von Trient gewählt. Er vollendete in seinem engeren Wirkungsbereich die Christianisierung, ließ in Trient die Domkirche erbauen und zog dann hinaus in die Gebirgstäler. In einem Nebental der Etsch wurde er, nachdem er ein Götterstandbild zertrümmert hatte, von Heiden gesteinigt. Beigesetzt wurde er im Dom von Trient unter dem Hauptaltar. + 405. - Vigilius ist Patron der Diözesen Trient (Trentino) und Bozen-Brixen (Südtirol).
Anthelm von Chignin, 1107 in Savoyen geboren, war Propst der Kathedrale in Genf. 1136 trat er in den strengen Karthäuserorden ein und wurde 1139 Prior der Großen Karthause. 1163 wurde er zum Bischof von Belley (östlich von Lyon) geweiht. Sowohl in seinem Orden als auch als Bischof führte er erfolgreich Reformen durch. + 26.6.1178..
Cyrill, Bischof von Alexandria, Kirchenlehrer, war ein bedeutender Kirchenschriftsteller und ein - oft allzu fanatischer - Kämpfer gegen den Arianismus. + 27.6.444
Irenäus von Noyon war (vor dem Jahr 170) aus Kleinasien als Glaubensbote nach Gallien gekommen. Im Jahr 178 wurde er zum Bischof (Vorsteher der Christengemeinde) von Lyon ernannt. Auf Irenäus, der auch ein bedeutender Kirchenschriftsteller war, geht die Missionierung weiter Teile Ostgalliens zurück. Er starb um 202 (als Märtyrer?).
Gero, der aus Thüringen stammte und als Kaplan am königlichen Hof wirkte, wurde wegen seines Ansehens zum Erzbischof von Köln ernannt. Er brachte aus Konstantinopel die Reliquien des hl Pantaleon in seine Bischofsstadt. Kaiser Otto I., der Große, ernannte ihn später zu seinem Berater. + 29.6.(19.3.?) 976 (auch am 19.3. Gedenktag möglich).
Otto von Bamberg, der „Apostel von Pommern“, war im Jahr 1061 in Mainfranken zur Welt gekommen. Im Jahr 1102 bestieg er den Bischofsstuhl von Bamberg. Während des Investiturstreits versuchte er zwischen Papst und Kaiser zu vermitteln und war maßgeblich am Zustandekommen des Wormser Konkordats beteiligt, das als Kompromiss die Auseinandersetzung zwischen Papst und Kaiser beilegte. Erfolgreich war der Bischof als Missionar bei den heidnischen Pommern tätig, wo er und seine Gefährten 22.000 Neuchristen die Taufe spenden konnten. Sein verständnisvolles Wesen und sein würdiges Auftreten trugen viel dazu bei, dass er die Herzen der Menschen für seine Überzeugung gewann. Durch den Glaubensboten aus dem Frankenland wurde die gesamte Kirche im Missionsland Pommern organisiert. Dann kehrte Otto nach Bamberg zurück und widmete sich ganz den Angelegenheiten seines Bistums. Als im Mai 1125 ein verspäteter Wintereinbruch in Bamberg die Saaten vernichtete, ließ der Bischof Brot backen und an die Hungernden verteilen, so lange sein eigener Vorrat reichte. + 30.6.1139 im hohen Alter von 80 Jahren. Otto ist Patron der Diözesen Bamberg und Berlin sowie gegen Tollwut
Bertram (Bertechram), 586 zum Bischof von Le Mans berufen, verwendete seinen großen Besitz zur Errichtung von Kirchen, Klöstern und sozialen Einrichtungen. + 30.6. vor 627.
Ernst von Pardubitz war der erste Erzbischof von Prag. Er legte den Grundstein für den Veitsdom und war auch an der Gründung der Prager Universität (1348) beteiligt. + 30.6.1364..
Svethun (Swithun) zählt zu den hervorragendsten Gestalten der englischen Kirche des 9. Jhdts. Der sehr gebildete, aber trotzdem einfache Mann war vor seiner Ernennung zum Bischof von Winchester Kanzler von König Egbert von Wessex und Erzieher des Kron-prinzen. Nach seiner Ernennung zum Bischof legte er aus Bescheidenheit alle seine Visitationsreisen zu Fuß zurück. + 2.7.863.
Anatol, Bischof von Laodicea (heute Latakie, Syrien), war nicht nur ein vorzüglicher Seelenhirte, er verfasste u.a. ein zehnbändiges Lehrwerk über Arithmetik und galt als einer der größten Gelehrten seiner Zeit. + um 280
Ulrich (Udalrich) war 923 mit 33 Jahren zum Bischof von Augsburg gewählt worden. Bald sah man, dass man eine ausgezeichnete Wahl getroffen hatte. Der neue Oberhirte ließ eine Domschule errichten und förderte die Ausbildung des Klerus, die oft noch recht armselig war. Einerseits legte er Wert auf eine feierliche Liturgie, anderseits aber auf eine allgemein verständliche Verkündigung des Gotteswortes, damit man es im Alltag auch praktisch anwenden konnte. Er war ein Seelsorger im wahrsten Sinn des Wortes und kümmerte sich um die Menschen auch in den entlegensten Gebieten seiner Diözese. Besonders aber sorgte er sich um alle jene, die in Not geraten waren und der Hilfe bedurften. Persönlich lebte er äußerst bescheiden. Er ließ 926 die Stadt Augsburg mit einer Mauer umgeben, um sie gegen die Magyareneinfälle zu schützen. Als die Ungarn dann 955 die Stadt belagerten, leitete er persönlich, ohne selber eine Waffe in der Hand zu nehmen, die Verteidigung. Der glückliche Ausgang der Schlacht auf dem Lechfeld, war somit zum Teil auch sein Verdienst. - Nachdem die Raubzüge der Magyaren beendet waren, kümmerte sich Ulrich um den Wiederaufbau des Landes und widmete sich nur noch seinen bischöflichen Pflichten. Gegen Ende seines Lebens verschenkte er seinen gesamten Besitz und wäre auch gern (er war schon über 80 Jahre alt) von seinem Amt zurückgetreten. Doch das wurde von der Reichssynode abgelehnt. Der Bischof wurde vom Volk nicht nur geachtet und verehrt, sondern auch geliebt. + 4.7.973. Ulrich ist Patron von Stadt und Bistum Augsburg, von Schwaben, der Reisenden, der Wanderer, der Sterbenden, Schutzheiliger gegen Krankheit, Fieber und Schwäche, gegen Wassergefahren und Überschwemmungen. (Utz, Olderico, Ole).
Willibald von Eichstätt, kam im Jahre 720 aus England und wollte mit seinem Vater Richard (siehe 7.2.) eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternehmen. Der Vater starb unter-wegs, und so pilgerte Willibald allein nach Jerusalem. Dann kehrte er nach Rom zurück. Jahrelang arbeitete er am Wiederaufbau des berühmten, aber völlig verwahrlosten Klosters auf dem Monte Cassino mit. 739 beauftragte ihn Papst Gregor III., nach Germanien zu gehen, um Winfried Bonifatius (siehe 5.6.) bei seiner Missionsarbeit zu unterstützen. Dieser sandte Willibald nach Eichstätt in den bayrisch-fränkischen Grenzraum und weihte ihn 741 zum Bischof. Äußerst segensreich wirkte der Angelsachse für sein junges Bistum und ließ in der Bischofsstadt Eichstätt den "Ur-Dom" errichten. In Heidenheim gründete er die später berühmt gewordene Frauenabtei , in der er seine Schwester Walpurga, die ihn bei der Missionsarbeit unterstützte, als erste Äbtissin einsetzte. Am 7. Juli 787 starb Bischof Willibald. Vor seinem Tode hatte er noch einer Nonne die Geschichte seines Lebens diktiert.
Kilian von Würzburg kam um das Jahr 687 aus Irland als Glaubensbote nach Mainfranken. Seine überlieferte Lebensgeschichte ist stark legendarisch. Er soll Herzog Gosbert und dessen gesamte Familie für den christlichen Glauben gewonnen haben. Weil der Missionar aber kritisierte, dass der Herzog mit der Frau seines Bruders zusammenlebte, ließ ihn die erzürnte Herzogin mit zwei seiner Gefährten (689?) durch gedungene Mörder töten. Zusammen mit den heiligen Geräten und dem (bis heute erhaltenen) Kiliani-Evangelienbuch sollen die Leichname der Ermordeten heimlich verscharrt worden sein. – Die Passio stammt aus dem Jahre 840 und beruht auf einer noch älteren Vorlage. Bischof Burkhard von Würzburg erhob die Gebeine Kilians und seiner Gefährten am 8. Juli 752 und ließ sie später im Dom der Bischofsstadt beisetzen. Kilian ist Patron der Diözese Würzburg und Landesheiliger der Mainfranken, ferner Patron der Tüncher und Weißbinder sowie Schutzheiliger gegen Augenkrankheiten, Gicht und Rheuma. Bauernregeln: „An Sankt Kilian säe Rüben und Wicken an.“ - „Sankt Kilian, der gute Mann, stellt die ersten Schnitter an.“, was heißen soll, dass die Getreideernte beginnen kann.
Agilolf (Aigulf) war zuerst Abt von Stablo und Malmedy (heute Belgien), von 745 bis 752 Bischof von Köln. Meuchelmörder sollen ihn überfallen und getötet haben
Oliver Plunket, ein katholischer Seelsorger in Irland, wurde 1669 zum Erzbischof von Armagh ernannt. Da das englische Parlament auf die Katholiken einen immer stärker werdenden Druck ausübte, konnte er bald nur noch unter größten Schwierigkeiten und Gefahren im Geheimen wirken. 1681 wurde er von einem abgefallenen Priester angezeigt und nach einem willkürlich geführten Prozess als "Hochverräter" zum Tode verurteilt, gehängt und gevierteilt. 35 weitere Katholiken starben mit ihm. + 11.7.1681.
Arno (Arne), Bischof von Würzburg, ließ viele Kirchen erbauen - u.a. wurde der Kilians-dom in Würzburg auf seine Initiative hin wiedererrichtet. Er starb 892. Es heißt, er wurde während einer Messe von heidnischen Slawen ermordet.
Bonaventura, dessen ursprünglicher Name Giovanni Fidanza lautete, wurde im Jahr 1221 in Bagnoreggio nahe Viterbo in Lazio (Latium) geboren. Die Mutter soll ihr kleines Söhnchen, als es schwer krank geworden war, zu Franz von Assisi gebracht haben, damit er es segne. Als Giovannino daraufhin plötzlich gesund wurde, pilgerte die Mutter voll Dankbarkeit wieder zu dem heiligen Mann nach Assisi. Francesco soll, als er das muntere Knäblein sah, ausgerufen haben. „Buona ventura!“, d.h. „Welch glückliches Ereignus!“. Von da an wurde der Junge nur noch Bonaventura genannt. Noch jung an Jahren trat Giovanni/Bonaventura in den Franziskanerorden ein, ging zum Studium nach Paris, studierte dort die „Artes liberales“, d.h. die sieben freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie) und wurde Doktor der Theologie. Ab 1253 unterrichtete er selber an der kurz vorher vom Domherrn Robert de Sorbon gegründeten Internatsschule für arme Theologiestudenten, aus der sich bald die berühmte Pariser Universität, die „Sorbonne“, entwickelte. 1257 wurde Bonaventura von den Franziskanern zum Ordensgeneral gewählt, obwohl er Würden gar nicht anstrebte. 1273 erhob ihn der Papst zum Kardinalbischof von Albano. Die Legende erzählt, Bonaventura habe, als ihm Boten des Papstes den Kardinalshut überbrachten und er gerade mit Arbeiten im Garten beschäftigt war, jene gebeten, den Hut an einem Ast aufzuhängen. Nach vollendeter Gartenarbeit habe er ihn dann vom Baum genommen und probeweise aufgesetzt. - In Rom leitete Bonaventura zur Zufriedenheit aller die Vorbereitungen für das Konzil von Lyon. Doch er starb knapp vor dem Ende des Konzils im fernen Frankreich. Bonaventura gilt (neben Thomas von Aquin) als der größte Theologe der Scholastik. - Er ist Patron der Theologen, der Lastenträger, der Arbeiter allgemein und der Seidenhersteller
Clemens der Bulgare war vermutlich Slawe und stammte aus Mazedonien. Er begleitete die Slawenapostel Cyrill und Methodius (14.2) nach Böhmen und Mähren .Von dort wurde er 885 vertrieben, ging zurück nach Bulgarien und Mazedonien, wo er im Auftrag von Fürst Boris (siehe 2. Mai) als Missionar und Volkserzieher tätig war und zum ersten slawischen Bischof des Landes ernannt wurde. + 916
Reto (Raetus, Rheticus), Bischof von Autun (F); galt als einer der gebildetsten und wortge-wandtesten Männer seiner Zeit. Er lebte in der ersten Hälfte des 4.Jhdts.
Bernulf (Bernold), Bischof von Utrecht, setzte sich schon sehr früh für eine Reform inner-halb der Kirche ein. + 19.7.1054..
Bernhard war von 1130-1154 Bischof von Hildesheim. Der im Alter erblindete Bischof wurde im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich I. von Hohenstaufen und dem Welfen Heinrich dem Löwen 1153 abgesetzt und starb bald darauf. + 20.71154 (1153?).
Arbogast gründete als Bischof von Straßburg zahlreiche Kirchen und Klöster und festigte das noch junge Christentum im Elsaß. + 618 (?).
Apollinaris war der erste Bischof von Ravenna. Angeblich war er mit dem Apostel Petrus nach Rom gekommen und von diesem nach Oberitalien als Glaubensbote entsandt worden. Er wurde um das Jahr 75 von aufgebrachten Heiden überfallen und so schwer misshandelt, dass er starb. - Ihm zu Ehren wurde im 6. Jhdt die berühmte Basilika San Apollinare in Ravenna errichtet. Auch die arianische Hofkirche des Gotenkönigs Theoderichs des Großen wurde später Apollinaris geweiht (San Apollinare nuovo). Der Heilige ist Patron von Ravenna, Düsseldorf und Remagen, wo sich der Apollinarisberg zu einem beliebten Wallfahrtsort entwickelt hat. Weiters ist Apollinaris Schutzheiliger gegen Steinleiden (Gallen- und Nierensteine), Gicht und Geschlechtskrankheiten. Historisches: Schon im Jahre 534 wurde mit dem Bau der berühmten Basilika San Apollinare in Classe begonnen, die heute etwa 5 Kilometer außerhalb von Ravenna steht. Hier befand sich einst der geschäftige Adriahafen Classe, der durch die Anschüttungen des Po völlig versandete, so dass die Stadt weiter in Richtung Meer wandern musste
Liborius war von 348 bis 397 Bischof von Le Mans (F). Er ließ zahlreiche Gotteshäuser er-bauen, half den Notleidenden und soll Wunderheilungen vollbracht haben. Seine Reliquien kamen am 23.7.836 als Geschenk nach Paderborn in Westfalen, wo er zum Bistumspatron erhoben wurde. + 9.6.397.
Magnerich (Meinrich), der wohl aus einer romanisierten Familie im Moseltal stammte, wurde um 561 zum Bischof von Trier geweiht und wurde eine hoch angesehene Persönlichkeit. Der Dichter Venantius Fortunatus nannte ihn eine „Zierde der Bischöfe“. Sein Todestag war ein 25. Juli nach dem Jahr 578.
Edelwald (Ewald), Bischof von Winchester, war ein Erneuerer und Reformer der englischen Kirche. + 1.8.984. .
Gundaker (Gundekar), der tatkräftige Bischof von Eichstätt (Bayern), ließ während seiner Amtszeit mehr als 100 Gotteshäuser errichten. + 2.8.1075.
Eusebius, der erste Bischof von Vercelli (Piemont), kam von der Insel Sardinien. Er war ein konsequenter Kämpfer gegen Irrlehren. Wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber den Arianern, die am römischen Kaiserhof großen Einfluss gewonnen hatten, wurde er, schon 71 Jahre alt, nach Palästina verbannt und durfte erst nach sieben Jahren in seine Diözese zu-rückkehren. Hier soll er zuletzt von Arianern gesteinigt worden sein. Eusebius führte als erster abendländischer Bischof für seinen Klerus das gemeinsame Leben ("vita communis") ein. Die Geistlichen lebten in einer halb klösterlichen Gemeinschaft. + 1.8.371.
August(us) Ka?otic stammte aus Traú in Dalmatien (Kroatien) und war mit 18 Jahren in den Dominikaner-Orden eingetreten. 1303 wurde der glänzende Prediger zum Bischof von Agram, dem heutigen Zagreb, berufen. Er war ein hervorragender Seelsorger, der durch sein bescheidenes Auftreten und sein umgängliches Wesen bald die Herzen der Gläubigen gewann. Eifrig bemühte er sich um die Hebung der im Spätmittelalter stark gesunkenen Moral unter den Geistlichen. Doch der eifrige Bischof der Kroaten wurde 1322 von Gegnern verschleppt und starb, ohne die Heimat wiedergesehen zu haben, am 3. August 1323
Benno war Domherr in Straßburg. Doch er verzichtete auf sein Amt und ließ sich (906) als Einsiedler am Grab des hl Meinrad (siehe 21.1.) "im finstern Walde" (Finsterwald) nieder. Vom König selbst wurde der fromme Mann 927 zum Bischof von Metz (Lothringen) be-rufen, aber kurz danach von Feinden des Königs geblendet und vertrieben. Bischof Benno kehrte in seine Einsiedelei zurück und wurde mit seinem Gefährten Eberhard (siehe 14.8.) zum Gründer der Abtei Einsiedeln. + 3..8.940.
Rainer (Raniero), Kamaldulenser-Mönch in Fonte Avellana (Mittelitalien), wurde 1175 zum Erzbischof von Spalato (Split) in Dalmatien (heute Kroatien) ernannt. Er war ein frommer und tatkräftiger Oberhirte; doch weil er die Rechte der Kirche verteidigte, wurde er von Gegnern durch Steinwürfe getötet. Er ist der zweite Stadtpatron von Split. + 4.8.1180.
Donat(o), Bischof von Arezzo, erlitt unter Kaiser Julian dem Abtrünnigen das Martyrium. + 7.8.362..
Elgar (Elger, Hilger, Hildiger), Bischof von Köln, starb im Kampf gegen die heidnischen Sachsen am 8. August 753.
Hademar (Hathumar, Hadmar) war der erste Bischof von Paderborn einheimischer Abkunft. Er stammte aus altsächsischem Adel und war als Kind von Karl dem Großen nach der Eroberung der Eresburg und der Zerstörung des Irminsuls mit elf anderen Söhnen von sächsischen Häuptlingen als Geisel genommen und dem Bischof von Würzburg zur Erziehung übergeben worden. Dieser machte aus ihm einen Christen. 806 wurde Hademar zum Bischof ernannt und ins Sachsenland - Westfalen war Teil des (nieder)sächsischen Stammesgebietes - gesandt. + 815
Nikolaus von Kues, seit 1450 Bischof von Brixen, durchreiste als päpstlicher Legat ganz Deutschland, um durch seine Visitationen und Predigten (mehr als ein halbes Jhdt vor Luther) eine religiös-kirchliche Erneuerung in die Wege zu leiten. Doch die Zeit war noch nicht reif - Weltliche wie geistliche Institutionen wollten nicht erkennen, wie weit sich die offizielle Kirche bereits von der Lehre Christi entfernt hatte. Die dringend notwendige Reformation scheiterte sogar in der eigenen Diözese - am Widerstand des Grafen Siegmund von Tirol. Der weitblickende Bischof von Brixen, der auch ein bedeutender Humanist war, starb, von den Trägern der Macht unverstanden, am 11. August 1464.
Cassian (Kassian), Märtyrer zu Imola, war möglicherweise der erste Bischof von Säben in Südtirol. Er wurde, so wird berichtet, von seinen Schülern um das Jahr 304 mit Griffeln zu Tode gemartert. Er ist Patron der Diözese Bozen-Brixen (Südtirol), der Lehrer, Erzieher und Stenografen. Lostagsregel: „Wie‘s Wetter zu Sankt Cassian, so hält es viele Tage an.“
Meinhard von Segeberg; wirkte als Glaubensbote bei den Letten. + 14.8.1196.
Arnulf (Arnoul), Bischof von Soissons, war während seiner ganzen Amtszeit bemüht, den Frieden in seiner Heimat Flandern aufrecht zu erhalten. Daher wurde er "Apostel des Friedens“ genannt. + 15.8.1087. .
Theodor (Theodul) von Octodurus (Martigny, Martinach) war der erste (bekannte) Bischof im Kanton Wallis. Seine Teilnahme an Synoden in den Jahren 381 und 396 ist historisch belegt. Der Bischof fand die Gebeine des Soldatenmärtyrers Mauritius und seiner Gefährten und ließ sie in der Basilika in Agaunum (St.-Maurice) beisetzen.
Al(t)fried, 851 zum Bischof von Hildesheim berufen, legte den Grundstein zum dortigen Dom und gründete auf seinem eigenen Besitz das Stift Essen. Er war Ratgeber und Ver-trauter von König Ludwig dem Deutschen, Freund des tatkräftigen Bischofs Ingmar von Reims (siehe 21.12.) und anderer Großer seiner Zeit. + 15.8.874.
Rainald (Rinaldo), Erzbischof von Ravenna, bemühte sich als päpstlicher Legat vergeblich, die Vernichtung des Templerordens, der 1119 als Ritterorden zum Schutz der Christen im Heiligen Land, neben dem einstigen Tempel Salomons, gegründet worden war, durch den französischen König Philipp IV., den Schönen, zu verhindern. Dieser hatte es auf die Güter des Ordens abgesehen und die Templer bei der französischen Inqisition der "Häresie, der Blasphemie sowie der Unzucht" angeklagt. Unter der Folter wurden die notwendigen "Geständnisse" erpresst. Trotz heftiger Kritik vieler Kirchenmänner und obwohl der letzte Großmeister des Ordens auf dem Scheiterhaufen im Angesicht des Todes feierlich die Unschuld der Ordensritter beteuert und die gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen als Verleumdungen hingestellt hatte, wurde der Templerorden 1312 durch den eingeschüchterten Clemens V., den ersten Papst, der in Avignon unter Aufsicht des französischen Königs residierte, aufgehoben. Der Besitz des Ordens sollte nach dem Spruch der Inquisition an andere Ritterorden fallen. Doch in Frankreich und England wurde das reiche Vermögen durch die Könige konfisziert, die es für die Kriegsführung gegen einander benötigten. Die ehrlichen Bemühungen des Erzbischofs und päpstlichen Legaten, als unparteiischer Friedens-stifter zwischen England und Frankreich zu vermitteln, waren meist vergebens. + 18.8. 1321.
Cäsar(ius), Erzbischof von Arles, widmete sich mit besonderer Aufmerksamkeit der Landseelsorge und führte zahlreiche bedeutende Reformen erfolgreich durch. Für seine Priester verfasste er Predigtsammlungen, die noch lange nach seinem Tod verwendet wurden. + 27.8.542.
Vivian (Vivianus) war Bischof von Saintes (Westfrankreich), als die Westgoten in sein Land einfielen und viele Gefangene wegschleppten. Nach langen, mit unerschütterlicher Geduld geführten Verhandlungen konnte er deren Freilassung erreichen. + um 450 (490?).
Augustin(us) von Hippo, der große Philosoph und Kirchenlehrer, wurde 354 zu Tagaste in Numidien (heute Algerien) als Sohn des römischen Beamten Patricius und der Christin Monica geboren. Der geistig überaus rege junge Mann bekam eine hervorragende Ausbil-dung, wandte sich aber völlig von den christlichen Werten ab und führte als Student ein haltloses Leben. Seine Mutter versuchte ihn auf den rechten Weg zu bringen und folgte ihm nach Rom und Mailand. Erst die Bekanntschaft mit dem wortgewaltigen Prediger Ambrosius - und nicht zuletzt der Einfluss seiner Mutter - machten Augustinus zu einem überzeugten Christen. Er kehrte in die Heimat zurück, änderte sein Leben von Grund auf und empfing schließlich die Priesterweihe. Im Jahr 396 wurde er zum Bischof von Hippo (Nordafrika) gewählt. In den 34 Jahren seiner Amtszeit war er für sein Bistum ein unermüdlicher Seel-sorger. Sein Einfluss als Theologe und Philosoph reichte weit über die Grenzen seiner Diözese hinaus. "Er war geprägt von glühender Gottesliebe und von aufopfernder Nächsten-liebe. Seine Güte war grenzenlos." Durch seine zahlreichen, großes Aufsehen erregenden Schriften - wie u.a."Confessiones" (Bekenntnisse) oder "De civitate Dei" ("Vom Gottesstaat") wurde er zum geistigen Führer der ganzen abendländischen Kirche. Als Hippo von den Vandalen unter König Geiserich belagert wurde, starb der große Kirchenlehrer und Philosoph am 28.August 430, 75 Jahre alt. Aus einer Ordensregel, die Augustinus im Jahr 211 verfasst hatte, entwickelte sich im Laufe der Zeit die Regel für die Klöster des Augustinerordens - die Augustiner-Chorherrn und -Chorfrauen einerseits und die Augustiner-Eremiten andererseits. Die sterblichen Überreste des Heiligen wurden im 8.Jhdt, als der Islam nach Nordafrika vordrang, nach Pavía in Italien gebracht. Augustinus ist Patron der Theologen sowie der Buchdrucker und Schutzheiliger für die Erhaltung des Augenlichts Bauernregeln: "Zu Sankt Augustin ziehen die Wetter hin." "Um Sankt Augustin ziehen die Störche hin." "Um die Zeit von Sankt Augustin ziehen die warmen Tage dahin."
Elmar (Elmer) von Lüttich, Missionsbischof, wirkte um 700 (?) als Glaubensbote bei den Wallonen im heutigen Belgien.
Guarin (Warin) war zuerst Benediktinermönch in Molesme, 1113 wurde er Abt des Klosters Aulps in Savoyen. Mit dem ganzen Konvent trat er zum Zisterzienserorden über, weil dieser eine strengere Lebensweise forderte. 1138 wurde der Abt zum Bischof von Sitten (Sion) berufen. + 27.8.1150.
Amadeus, Bischof von Lausanne , war "ein Mann von großen Talenten und Tugenden", + 24.8.1159.
Paulinus, ein frühchristlicher Bischof von Trier, stammte aus Aquitanien (Südfrankreich). Er sprach sich auf dem Konzil von Arles als einziger Bischof gegen die ungerechte Verurteilung des Athanasius durch den Kaiser aus. Für seinen Mut musste er büßen und wurde auf kaiser-lichen Befehl nach Phrygien verbannt. Er starb nach fünf Jahren voller Erniedrigungen und Entbehrungen im Exil am 31. August 358.
Hildebald (Hildebold) war 787 Bischof von Köln geworden, ab 795 wurde er als Erzbischof bezeichnet. Karl der Große ernannte ihn zum Vorsteher der Geistlichkeit an seinem Hof (in Aachen). Unter Hildebalds Führung nahmen Ansehen und Bedeutung Kölns als erzbischöflicher Sitz derart zu, dass Karl der Große in seinem Testament von 811 Köln als „an der Spitze der fränkischen Metropolitankirchen stehend“ bezeichnen konnte. Der Erzbischof begann mit dem Neubau des Kölner Domes, gründete die Domschule und stiftete die Dombibliothek. + 3.9818
Urs(icin), Erzbischof von Ravenna, ging als Erbauer der berühmten Basilika San Apollinare in die Geschichte ein. Stadt und Diözese Ravenna blühten während seiner Amtszeit auf. + 536 Anmerkung: Schon im Jahre 534 wurde mit dem Bau der berühmten Basilika San Apollinare in Classe begonnen, die heute etwa 5 Kilometer außerhalb von Ravenna steht. Hier befand sich einst der geschäftige Adriahafen Classe, der durch die Anschüttungen des Po völlig versandete, so dass die Stadt weiter in Richtung Meer wandern musste.
Gundolf, Bischof von Metz, musste während seiner Amtszeit ständig gegen adelige Be-drücker der Bevölkerung kämpfen. + um 823. "
Diethard (Theodard) von Tongern, Bischof von Maastricht (NL), wurde um 602 in der Gegend von Speyer in der Pfalz geboren. Einige Jahre lebte er als Mönch im Kloster Stablo im heutigen Belgien. Wann er zum Bischof von Tongern und Maastricht erhoben wurde, ist heute nicht mehr bekannt, im Jahr 660 ist er jedenfalls als solcher bezeugt. Da seine Diözese von den adeligen Grundbesitzern und den Steuereinnehmern regelrecht ausgeplündert wurde, beschloss er, persönlich vor König Childerich Beschwerde einzulegen. Doch gerade das wollten seine Widersacher verhindern. So wurde der Bischof auf der Reise zum Königshof im Bienwald bei Speyer im September 669 aus dem Weg geräumt. Sein Nachfolger, Bischof Lambert (siehe 18.9.), ließ die sterblichen Überreste des ermordeten Vorgängers in den Dom von Lüttich bringen, wo sie bis heute ruhen.
Paphnutius, ein ägyptischer Christ, wurde durch das grausame Schicksal, das er unter dem Christenhasser Maximinus Daja erlitt, bekannt. Christenverfolger stachen ihm (um 308) das rechte Auge aus und durchtrennten ihm die linke Kniekehle. Da er dies alles überlebte, musste er als Krüppel in einem Bergwerk Zwangsarbeit leisten. Nach seiner Befreiung wurde er zum Bischof der Thebais (Ägypten) gewählt. + um 360.
Johannes Chrysostomus (d.h. "Goldmund") war im Jahr 354 zu Antiochia (heute Syrien) zur Welt gekommen. Als junger Mann lebte er zunächst als Einsiedler, musste das Eremitenleben aber aufgeben, weil er schwer erkrankte. Nach seiner Genesung wurde er zunächst Diakon des Bischofs der Stadt, ließ sich dann zum Priester weihen und hatte sich bald den Ruf eines großartigen Predigers erworben. Sein außergewöhnliches Rede-talent machte ihn weithin bekannt und war wohl auch der Grund, dass er 398 zum Patriarchen von Konstantinopel erhoben wurde. Als solcher wollte Johannes nun in erster Linie Seelsorger sein. Er ließ Krankenhäuser errichten und unterstützte die Bedürftigen. Schon in den ersten Jahren schlug ihm auch in Konstantinopel eine Welle der Sympathie entgegen. Doch als der unerschrockene Prediger das Luxusleben der Reichen anprangerte und ihnen vorwarf, die Armen im Elend verkommen zu lassen, machte er sich die (heidnische) Kaiserin Eudokia zur Feindin. Sie intrigierte so lange beim Kaiser, bis der Patriarch im Jahr 403 abgesetzt und in die Verbannung geschickt wurde, wo er, als er in eine noch abgelegenere Gegend deportiert werden sollte, am 14. September 407 den Strapazen erlag. Johannes Goldmund ist Patron der Prediger.
Amatus (Aimé), Bischof von Sitten (Wallis/Schweiz), der Mitbegründer des Doppelklosters Remiremont (Reimersberg) in den Vogesen, starb in der Verbannung an einem 13. September um 690. - Eine Legende erzählt, der Bischof habe sein Geld in einen Fluss geworfen, weil er fürchtete, er könnte habsüchtig werden.
Albert(o) war, ehe er von Papst Innozenz III. gebeten wurde, das Amt des lateinischen Patriarchen von Jerusalem zu übernehmen, 20 Jahre lang Bischof von Vercelli. Papst und weltliche Herrscher hatten den weisen und angesehenen Mann immer wieder um Rat gefragt und ihn als Schiedsrichter angerufen. Bevor der Bischof aber sein Amt als Patriarch in Jerusalem antreten konnte, wurde er am 14.September 1214 während einer Prozession in Akkon (heute Libanon) ermordet.
Cyprian, Bischof von Karthago, war einer der bedeutendsten Kirchenschriftsteller der Frühkirche. Dabei war er erst als Erwachsener (im Jahr 248) Christ geworden. Er ließ sich zum Priester weihen und wurde bald darauf zum Bischof von Karthago, und damit zum Oberhaupt der nordafrikanischen Kirche, gewählt. Während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius konnte er seine Gemeinde nur von einem Versteck aus leiten. Er durfte zwar vorübergehend in seine Bischofsstadt zurückkehren, wurde aber zuletzt am 14. September 258 in Karthago enthauptet. Bauernregel: "Um Sankt Cyprian zieht man oft schon Handschuh' an."
Lambert (Lambrecht), Bischof von Maastricht, gehörte im Mittelalter zu den am meisten verehrten Kirchenpersönlichkeiten. Er wurde im 7. Jhdt in der niederländischen Stadt Maastricht geboren. Um 672 scheint er als Bischof seiner Heimatstadt auf, 675 wurde er vom fränkischen Hausmeier Ebroin dem Schrecklichen in die Verbannung geschickt. Nach dem Sturz des gefürchteten Kontrahenten kehrte Lambert wieder in seine Bischofsstadt zurück und widmete sich ganz der Mission und Organisation seiner Diözese. Ein Streit mit dem habgierigen Grafen Toto, der sich Kirchengut aneignen wollte, führte dazu, dass der Bischof an einem 17. September um 705 durch einen gedungen Mörder mit einer Lanze erstochen wurde. Lambert wehrte sich nicht und empfing den tödlichen Stoß laut betend. Seine Reliquien wurde 715 von Bischof Hubertus (siehe 3.11.) nach Lüttich übertragen. Während der Französischen Revolution wurden sie vernichtet. Lambert ist der Patron der Diözese Lüttich, der Chirurgen, Zahnärzte, Holzschnitzer sowie Schutzheiliger bei Augenkrankheiten, Epilepsie, Krämpfen und Nierenleiden. Bauernregeln: "Auf Sankt Lambert hell und klar, folgt recht oft ein trockenes Jahr." - "Trocken wird das Frühjahr sein, ist's um Lambert klar und rein." - "Lambert nimmt die Kartoffeln heraus, doch breite ihr Kraut auf dem Felde aus; der Boden will für seine Gaben, doch ihr Gerippe wieder haben."
Lambert (Lantpert) war in der schwierigen Zeit der Magyareneinfälle Bischof von Freising. Der beim Volk sehr populäre Kirchenmann bemühte sich, die durch die Verheerungen des Krieges angerichteten Schäden in seinem Bistum zu beheben und das religiöse Leben zu erneuern. + 19.9.957.
Januarius (Gennaro), Bischof von Neapel, besuchte unter Lebensgefahr in der Verfolgung unter Diokletian eingekerkerte Christen und betreute sie als Seelsorger, bis er selber verhaftet wurde. Die Legende erzählt, hungrige Löwen, denen er zum Fraß vor-geworfen wurde, hätten ihn nicht angerührt, so dass er enthauptet werden musste. Er starb im Jahr 305. - Anmerkung: Im Dom von Neapel werden zwei Ampullen mit geronnenem Blut, das von San Gennaro stammen soll, aufbewahrt. Regelmäßig verflüssigt sich dieses Blut am Ge-denktag des Heiligen. Das "Blutwunder" ist seit 1389 bezeugt und öffentlich zu bestaunen - Eine natürliche Erklärung für dieses Geschehen wurde bisher nicht gefunden.
Theodor, Erzbischof von Canterbury, zählt zu den bedeutendsten englischen Kirchenpersönlichkeiten. Er war 602 in Tarsos (Kleinasien) geboren worden, hatte in Athen seine Ausbildung erhalten, wurde 668 vom Papst nach England gesandt und zum Erzbischof von Canterbury geweiht, nachdem der ursprünglich dafür vorgesehene Kandidat während der Weihezeremonie einem Herzanfall erlegen war. Von seiner Bischofsstadt aus organisierte er mit Unterstützung des hl Adrian (siehe 9.1.) das gesamte angelsächsische Kirchenwesen. Alles geschah nach römischem Vorbild, die alte keltische Liturgie wurde zurückgedrängt. Es war Theodors Verdienst, dass die angelsächsische Kirche eine solche Blüte erlangte, dass sie die Kraft hatte, auf das Festland auszustrahlen. + 19.9.690.
Emmeram (Emmeran) von Regensburg war aus Gallien als Missionsbischof nach Bayern gekommen. Er taufte viele Heiden und wurde vom Volk geliebt und geachtet. Um 652 soll er den Märtyrertod erlitten haben. Die Legende erzählt, dass Emmeran, als er nach drei Jahren von Regensburg weitergezogen war, von der bayrischen Herzogstochter Ute, die ein uneheliches Kind erwartete, als Kindesvater angegeben wurde, weil sie damit ihrem Geliebten, einem Höfling aus niedrigem Stand, Zeit zur Flucht verschaffen wollte. Daraufhin sei der ahnungslose Glaubensbote vom Bruder der Herzogstochter verfolgt und so schwer misshandelt worden, dass er an den Verletzungen starb. Erst danach soll die reuige Ute den Namen des tatsächlichen Kindesvaters verraten haben.
Rupert von Salzburg ist einer der bedeutendsten österreichischen Heiligen. Er stammte aus Worms in der heutigen Pfalz und war um 700 in das damals zu Bayern gehörende Gebiet an der Salzach gekommen. Schon 200 Jahre früher hatte hier in den Donauprovinzen des Römischen Reiches das Christentum Fuß gefasst, doch in den Wirren der Völker-wanderungszeit wurde alles wieder zunichte gemacht. In den Ruinen der Römerstadt Iuvavum gründete Rupert nun das Männerkloster St. Peter, das älteste Kloster auf österreichischem Boden, und das Frauenkloster auf dem Nonnberg, als dessen erste Äbtissin er seine Nichte Erentrudis (siehe 30.6.) einsetzte. Als Glaubensbote entfaltete Rupert bei den meist noch heidnischen Bayern mit seinen Begleitern eine überaus segensreiche missionarische Tätigkeit. Vom Bayernherzog bekam er das, was vom römischen Iuvavum übrig geblieben war und dazu einen Teil der Salzquellen geschenkt, damit die Bewohner auch eine wirtschaftliche Existenzgrundlage haben sollten. Der erfolgreiche Bayernmissionar wurde schließlich zum ersten Bischof von Salzburg ernannt, das aus den Ruinen des alten Iuvavum langsam entstanden war. Um das Jahr 720 (an einem 27.März) ging Ruperts erfolgreiches Leben zu Ende. Am 24. September 774 wurden seine sterblichen Überreste in den Salzburger Dom übergeführt. Ruperts Bedeutung für Salzburg ist kaum hoch genug einzuschätzen. Daher wurde er auch zum Patron von Land und Erzbistum Salzburg erwählt und schließlich auch zum Patron des Salzbergbaus, der seiner Stadt den Namen gegeben hat.
Virgil von Salzburg kam aus Irland, wurde zuerst zum Abt von St.Peter ernannt und war ab 755 Bischof von Salzburg. Wegen seiner Ansicht, dass die Erde eine Kugel sei und wegen seiner unkonventionellen Bistumsverwaltung, man würde seine Ansichten heute eher als modern empfinden, geriet der Bischof in Gegensatz zur Obrigkeit und konnte sich nur mit Mühe (und mit päpstlicher Unterstützung) halten. Er wirkte erfolgreich gemeinsam mit Modestus (siehe 27.11.) als Glaubensbote in Karantanien (Kärnten) und ließ den ersten Salzburger Dom erbauen, wo er am 24.9.774 die Gebeine von Bischof Rupert beisetzen ließ. Der eifrige Glaubensverkünder starb am 27. November 784 in Salzburg. (Im Bistum Klagenfurt-Gurk wird Virgils Gedächtnis am 27.11. begangen.
Gerhard, die Ungarn nennen ihn Gellért, war aus Venetien gekommen und von König Stephan dem Heiligen, der Unterstützung bei der Missionierung des Landes benötigte, zum ersten Bischof von Csanád (Südost-Ungarn) ernannt worden. Während eines Heidenaufstandes wurde der Missionsbischof am 24.September 1046 durch Lanzenstiche getötet.
Dietrich, der tatkräftiger Bischof von Naumburg (Thüringen) war Gründer zahlreicher Kirchen und Klöster. Er wurde, während er in der Kirche betete, am 27.September 1123 ermordet.
Thiemo (Dietmar), Erzbischof von Salzburg, wurde zuerst von den Mönchen von St.Peter wegen seiner Reformfreudigkeit vertrieben, dann von weltlichen Stellen, weil er im Investiturstreit auf der Seite des Papstes stand, angefeindet. Während des Ersten Kreuzzugs fiel er bei Askalon in die Hände der Seldschuken und wurde von ihnen zu Tode gequält. + 28.9.1102.
Remigius von Reims (Saint Remi), der "Apostel der Franken", stammte aus einer christ-lichen Familie im Norden Galliens. Wegen seiner Bildung und seines Ansehens wurde er bereits mit 22 Jahren zum Bischof von Reims gewählt. Als solcher bemühte er sich unermüdlich um die Ausbreitung des Christentums unter den meist noch heidnischen Franken. D a s große Ereignis seines Lebens war die Taufe des Frankenkönigs Chlodwig, der unter dem Einfluss seiner Gemahlin Klothilde (siehe 4.6.) Christ geworden war, am Weih-nachtstag des Jahres 498. Auch wenn König Chlodwig nicht gerade wie ein Christ lebte, so waren jetzt doch die Weichen gestellt für die Christianisierung der germanischen Franken, die damit bald der selben Religion angehörten wie die gallo-romanische Bevöl-kerung. Beide Bevölkerungsgruppen lebten nun nicht mehr nebeneinander, sie lebten von nun an miteinander. Das Volk der Franzosen konnte entstehen. + 13.1.533. (?) Remigius ist Patron von Stadt und Diözese Reims und Schutzheiliger gegen Pest, Epidemien, Fieber, Halsschmerzen, gegen Gleichgültigkeit, Verzagen und Versuchungen. Bauernregel Bauernregel: "Regen an Sankt Remigius, bringt für den ganzen Monat Verdruß."
Emanuel (Manuel), Bischof von Cremona, wurde 1295 aus politischen Gründen vertrie-ben und kam in die Zisterzienserabtei Adwerth in Friesland (NL), wo er am 1.Oktober 1298 starb. An seinem Grab sollen sich mehrere Wunder ereignet haben.
Leodegar (Luitgar), Bischof von Autun, hatte wegen seiner Reformtätigkeit viele Repressalien zu erleiden. 676 wurde er vom fränkischen Hausmeier Ebroin dem Schrecklichen gefangengenommen, geblendet und der Zunge beraubt. Drei Jahre später wurde er enthauptet. + 2.(3.?)10.679 (Gedenktag auch am 3.10., da sein Sterbetag entweder der 2. oder der 3.10. war). Bauernregel: "Weht der Wind an Sankt Leodegar, so kündet er an ein fruchtbares Jahr." "Fällt das Laub an Leodegar, so ist das nächste ein fruchtbares Jahr." "Laubfall an Leodegar, kündet an ein fruchtbar' Jahr."
Niketius, ein frühchristlicher Bischof von Trier, sorgte für eine bessere Bildung im Klerus, war den einfachen Menschen Freund und Ratgeber und verteidigte ihre Rechte gegenüber dem mächtigen Adel. + um 565.
Adalgott (Adelgott), ein Schüler Bernhards von Clairvaux, wurde 1151 zum Bischof von Chur geweiht. + 3.10.1160
Attila wurde um 909 zum ersten Bischof von Zamora (Spanien) ernannt, das kurz vorher durch die Mauren zerstört worden war. + 5.10.915.
Renatus (Renato) war wahrscheinlich im 4./5.Jhdt Bischof von Sorrent und Neapel. Er wurde schon im 7. Jhdt in Süditalien verehrt, doch historische Nachrichten über ihn fehlen. Wahrscheinlich ist René (Renatus), Bischof von Angers (siehe 12.11.) mit Renatus von Sorrent identisch, von dem wohl nur Reliquien nach Frankreich gelangt waren.
Adalbero, seit 1045 Bischof von Würzburg war ein Kirchenreformer und -erbauer. Weil er im Investiturstreit auf der Seite des Papstes stand, hatte er viele Repressalien zu erdul-den. Er starb am 6.Oktober 1090 auf seiner Burg Lambach in Oberösterreich, die er in ein Kloster ungestaltet hatte.
Günther (Gunther) war ein einfacher Mönch und Seelsorger zu Sankt Emmeram in der (damaligen) bayrischen Hauptstadt Regensburg. Wegen seiner allgemeinen Wertschätzung und seiner Charakterfestigkeit wurde er 942 (940?) von Kaiser Otto dem Großen zum Bischof seiner Heimatstadt erhoben. Doch viel Zeit blieb dem Oberhirten nicht für die Ausübung des hohen Amtes; schon wenige Monate später - er war etwa 40 Jahre alt - war Günthers Lebensuhr abgelaufen. + 8.10.942. (Gunnar)
Alexander Sauli, war bereits mit 17 Jahren (1551) in den Barnabitenorden eingetreten. Im Alter von 23 Jahren begann die faszinierende Karriere des hochbegabten Mannes als Theologieprofessor in Pavía in der Lombardei. Seine Erfolge als Prediger wie als Beicht-vater waren gewaltig. Von weither strömten die Menschen zu seinen Predigten und Vor-lesungen und waren von der Ausstrahlungskraft des jugendlichen Priesters überwältigt. Mit 34 Jahren (1569) wurde er zum Bischof von Aleria auf Korsika ernannt und musste seinen bisherigen Wirkungskreis schweren Herzens verlassen. Doch er machte die heruntergekommene Diözese durch seinen fast übermenschlichen Einsatz bald zum Vorbild für das ganze Land. Im Volk hieß er bald "Schutzengel und Apostel Korsikas". Zwei Jahrzehnte lang gab er auf der damals noch zu Italien gehörenden Mittelmeerinsel sein Bestes. Der Papst aber hatte ihn für eine wichtigere Diözese vorgesehen. Die Bischofswürde von Genua konnte der charismatische Seelsorger noch ablehnen, aber 1591 musste Alexander Sauli auf Geheiß des Papstes sein Heimatbistum Pavía übernehmen. Doch schon zwei Jahre später starb er auf einer Visitationsreise am 11. Oktober 1593. Der ständige volle Einsatz für seine Aufgaben hatte seine Kräfte frühzeitig aufgezehrt.
Bruno, Erzbischof von Köln, der Bruder von Kaiser Otto I., dem Großen, war der Initiator der religiösen Erneuerung seines Bistums, galt als ungewöhnlich gelehrt und förderte Bildung und Moral bei Klerus und Volk. Er führte in den ihm unterstehenden Klöstern die Reform von Gorze durch und war bei Auseinandersetzungen innerhalb der Familie immer um Aussöhnung bemüht. Auf ihn geht die Gründung der später berühmt gewordenen Abtei St. Pantaleon in Köln zurück. 951 ernannte ihn sein kaiserlicher Bruder zum Erzkanzler des Reiches. Auf dem Weg nach Compiègne, wohin man ihn als Friedensstifter gerufen hatte, starb er, erst 40 Jahre alt. + 11.10.965.
Maximilian von Celeia soll der Legende nach im 3. Jhdt in Cilli in der Untersteiermark (heute Celje, Slowenien) geboren worden sein. Nach dem Tode der Eltern verteilte er sein Hab und Gut an Arme oder ließ es den Sklaven in seinem Haus zukommen, denen er die Freiheit schenkte. Dann ging er nach Rom, wo ihm der Papst den Auftrag erteilte, als Wanderbischof in seiner Heimat, der Alpenprovinz Norikum, das Evangelium zu verkünden. Schließlich wurde Maximilian als Bischof der norischen Hauptstadt Lauriacum (heute Lorch/Enns in Oberösterreich) eingesetzt. Während der diokletianischen Christenverfolgung (oder noch unter Kaiser Numerian) soll er enthauptet worden sein. Bischof Rupert von Salzburg (siehe 24.9.) ließ in Bischofshofen im Pongau (Salzburg) um 710 über Maximilians Grab eine Kapelle errichten, Bischof Pilgrim ließ die sterblichen Überreste des Märtyrers in den Dom von Passau übertragen. + 284. Maximilian ist Patron der Diözesen Passau und Linz. -
Simbert (Sintpert) wurde um 778 zum Bischof von Augsburg erhoben. Während seiner Amtszeit entstand der Augsburger Dom. + 13.10.807.
Reinwald (Reginbald, Reinbald) war zuerst Benediktinermönch. 1022 betraute ihn Kaiser Konrad II. persönlich mit der Leitung des Reichsklosters Lorsch (Hessen), 1032 ernannte er ihn zum Bischof von Speyer. Unter Bischof Reinwald erlebte der Kaiserdom zu Speyer, das größte Baudenkmal romanischer Architektur in Deutschland, seine erste Bauphase. Doch dessen Fertigstellung erlebte der Erbauer nicht mehr. Er starb am 13. Oktober 1039 und wurde im noch unvollendeten Dom beigesetzt
Lullus, der um 737 aus England gekommen war, wurde der erste Erzbischof von Mainz. + 16.10.786.
Ignatius, Bischof von Antiochia, zählt zu den frühesten Zeugen der christlichen Kirche. Er dürfte noch selber mit Christus zusammengetroffen sein und war ein Schüler des Apostels Johannes. Dieser war es auch, der Ignatius im Jahr 69 zum zweiten Bischof von Antiochia berief. 40 Jahre lang war Ignatius der gütige und treusorgende Oberhirte seiner Gemeinde. Als der Bischof schon ein hochbetagter Mann war, wurde er mit zahlreichen anderen Christen auf Befehl Kaiser Trajans eingekerkert, zum Tode verurteilt und auf einem Schiff nach Rom geschleppt, wo er im Kolosseum, zur Belustigung der Zuschauer, anlässlich eines römischen Festes hungrigen Löwen zum Fraß vorgeworfen wurde. In seinen "Sieben Heiligen Briefen", die er auf dem Schiff einem Gefährten diktierte, er selber war ja gefesselt, kommt zum ersten Mal das Wort "katholische Kirche" vor. In all diesen Briefen betont er immer wieder, dass er erfüllt sei von der glühenden Liebe zu Jesus Christus, ohne den er ein Nichts sei. An einem 17. Oktober um das Jahr 117 wurden der alte Mann und andere Christen in der römischen Arena von Raubtieren zerrissen. Historisches: Die Bischofsstadt Antiochia war die drittgrößte Stadt des Römischen Reiches (nach Rom und Alexandria) und konnte die größte heidenchristliche Gemeinde aufweisen. 1098 wurde sie zur Hauptstadt des von Kreuzfahrern gegründeten Königreichs Jerusalem erwählt, 1268 von Moslems eingenommen und zerstört. Seitdem ist die einstige Großstadt immer mehr verfallen und heute ohne jegliche Bedeutung.
Rudolf (Rodolfo) von Gubbio, verschenkte seine Burg, damit man sie in ein Kloster um-gestalte und trat zuletzt selbst in ein Kloster ein. Nachdem man den frommen Mann 1059 zum Bischof von Gubbio (nahe Perugia) gewählt hatte, bekämpfte er energisch die Missstände in der Kirche, insbesondere die Simonie (Ämterkäuflichkeit). Nach seinem Tod um das Jahr 1064 verfasste der berühmte Petrus Damiani (siehe 21.2.) einen berührenden Nachruf.
Vitalis, Gefährte und erster Nachfolger des Bistumsgründers Rupert als Bischof von Salzburg, war, besonders im Pinzgau, erfolgreich als Glaubensbote tätig. + 20.10.um 730.
Severin war um 400 Bischof von Köln. Er leitete die kleine Christengemeinde in der schweren Zeit, als die Stadt von den Franken besetzt wurde. Bauernregel: "Wenn's dem Severin gefällt, bringt er mit die erste Kält'."
Evergisel war der erste bekannte Bischof von Köln, der einen germanischen (fränkischen) Namen trug. Er scheint großes Ansehen genossen zu haben, was die gleich nach seinem Tod einsetzende Verehrung beweist. + um 593.
Amand(us) ist der erste historisch bezeugte Bischof von Straßburg. Er wird als Teilnehmer an Kirchenversammlungen genannt. + um 355.
Albin (Witta) von Buraburg war mit Bonifatius (siehe 5.6.) als Glaubensbote nach Hessen gekommen. Er wurde zum ersten und einzigen Bischof der (kurzlebigen) Diözese Buraburg (bei Fritzlar) geweiht. + nach 760. Lostagsregel: „Warmer St. Albin bringt fürwahr stets einen kalten Januar.“
Narzissus war Bischof von Gerona in Spanien. Er soll während der Christenverfolgungen nach Augsburg gekommen sein und dort die Gastwirtin Afra (siehe 7.8.), die ein wenig tugendhaftes Leben führte, bekehrt haben. Nach seiner Rückkehr nach Spanien wurde er verhaftet und als "unverbesserlicher" Christ hingerichtet. + 307 (?).
Wolfgang von Regensburg; einer der volkstümlichsten Heiligen Süddeutschlands und Österreichs, stammte aus einer angesehenen, aber armen Familie in Reutlingen in Schwaben. 956 wurde der begabte junge Mann Lehrer an der Domschule zu Trier. Doch dann entschied er sich für den geistlichen Beruf. Der berühmte Bischof Ulrich von Augsburg weihte ihn 965 zum Priester. In den folgenden Jahren zog der junge Seelenhirte als Missionar durch das alpenländische Norikum. Bischof Pilgrim von Passau wurde schließlich auf die ungewöhnlich großen Erfolge des Glaubensboten aufmerksam und schlug ihn als neuen Bischof von Regensburg, der damaligen Hauptstadt Bayerns, vor. Viele hohe Kleriker bezweifelten zunächst, dass der noch sehr junge Mann für das Bischofsamt geeignet sei. Doch durch eine wundersame Begebenheit sollen seine Gegner so sehr beeindruckt worden sein, dass sie ihre Zustimmung gaben, als Kaiser Otto II. im Jahr 972 Wolfgang zum Bischof von Regensburg ernannte. - Damit begann Wolfgangs für ganz Bayern segensreiche Tätigkeit. Er reformierte die bestehenden Klöster, gründete neue und trat mit Nachdruck für eine bestmögliche Ausbildung der Geistlichen ein, da diese damals noch völlig unzulänglich war. Der neue Oberhirte kümmerte sich wie ein Vater persönlich um die Menschen in seinem Bistum, vor allem um jene, die der Hilfe bedurften. Er selber blieb immer der einfache, bescheidene Benediktinermönch, der er zuvor gewesen war. Während einer Visitationsreise durch das heutige Oberösterreich, das er besonders liebte, starb der große Bischof und Menschenfreund am 31.Oktober 994 im Alter von 70 Jahren im Dorf Pupping bei Eferding. Beigesetzt wurde er in dem von ihm so sehr geliebten Kloster St.Emmeram zu Regensburg. Zahlreiche Orte wurden nach dem Heiligen benannt, der berühmteste von ihnen ist wohl St.Wolfgang am Abersee, der später nach dem Heiligen in Wolfgangsee umbenannt wurde. Wolfgang ist Patron von Stadt und Diözese Regensburg, von Altbayern, Patron der Holzfäller, Zimmerleute, Köhler, Bildschnitzer und der unschuldig Verurteilten sowie Schutzheiliger gegen Schlaganfall, Lähmungen, Blutfluss (starke Blutungen) und Hautentzündungen. Bauernregeln: „An Sankt Wolfgang Regen, verspricht ein Jahr voll Segen.“ „Regen am Sankt Wolfgangstag, gut für ‘s nächste Jahr sein mag.“
Hubert(us) von Maastricht ist einer der bekanntesten Heiligen, vor allem als Patron der Jäger, Förster und Schützengilden. Dabei war der Jagdpatron ein ganz und gar friedlicher Bischof in der niederländischen Stadt Maastricht, ein Glaubensbote, den man später den „Apostel der Ardennen“ nannte. - Die Legende erzählt, Hubert habe sich nach dem frühen Tod seiner geliebten Gemahlin aus Verzweiflung nur noch der Jagd hingegeben. Als er sogar an einem Karfreitag die Wälder durchstreifte, sei ihm ein Hirsch erschienen, zwischen dessen Geweih ein hell glänzendes Kreuz aufleuchtete. Diese Erscheinung soll ihn zur Besinnung gebracht haben - Zu seinem künftigen „Handwerk“ wählte Hubertus daraufhin die Verkündigung des christlichen Glaubens. Als Bischof von Maastricht, später verlegte er den Bischofssitz nach Lüttich, widmete er sich mit ganzer Kraft der Christianisierung des heutigen Belgien, bis sein Leben im Jahr 727 zu Ende ging. Zu seinem Grab pilgerten, wie historische Quellen bezeugen, viele Menschen, die Heilung von der Tollwut suchten, die damals eine Geißel für Mensch und Tier war. Angeblich soll das Wort „Hupe“ - zuerst die Bezeichnung für ein Jagdhorn - vom Namen Hubert abgeleitet sein. Hubertus ist Patron des Bistums Lüttich, der Ardennen, Patron der Jäger, Förster, Schützenvereinigungen, der Büchsenmacher, Metallarbeiter, Gießer, Drechsler, Metzger, Kürschner, der Mathematiker, Optiker und der Jagdhunde. Insbesondere wurde er als Schutzheiliger gegen Hundebiss, Tollwut und Schlangenbiss angerufen. Historisches: Die Verbindung des Heiligen mit der Jagd (die Hirsch-Legende war schon viel früher mit dem hl Eustachius verknüpft) scheint darauf zurückzugehen, dass Hubertus den Jägern verbot, einen Teil ihrer Beute, wie es damals noch üblich war, als Opfer der Jagdgöttin Diana darzubringen. Nach seinem Tod würde es dann allmählich üblich, dass die Jäger ihre Erstbeute dem heiligen Bischof weihten. Heute widmen sie St. Hubertus einen Eichenzweig mit Blättern und Eicheln, womit sie das erlegte Wild schmücken. Am Festtag des Heiligen, dem 3. November, dem Tag der Übertragung seiner Gebeine in das Kloster St-Hubert in den Ardennen, findet vielerorts die Hubertusjagd statt, womit die neue Jagdsaison eröffnet wird.
Viktorin war Bischof von Pettau an der Drau, dem heutigen Ptuj in Slowenien. Er beherrschte sowohl die lateinische als auch die griechischen Sprache und gilt als der erste Bibelerklärer des Abendlandes. Während der diokletianischen Christenverfolgung starb er um 304 als Märtyrer.
Eilbert (Egilbert), von 1002-1005 Vorstand der kaiserlichen Kanzlei und ständiger Begleiter von Kaiser Heinrich II., wurde 1006 zum Bischof von Freising ernannt. Er gründete in seiner Bischofsstadt die Benediktiner-Abtei Weihenstephan. + 4.111039
Karl Borromäus, Erzbischof von Mailand, war d e r bahnbrechende Kirchenreformer der Gegenreformation. Der 1538 geborene Sohn einer hochadeligen Familie begann bereits mit 14 Jahren das Studium der Rechte an der Universität Pavia. Erst 21 Jahre alt, wurde der talentierte junge Mann Sekretär des Papstes, mit dem er allerdings verwandt war. Er empfing die Priesterweihe und wurde mit 25 Jahren zum Erzbischof von Mailand ernannt. Doch er lebte nicht wie so viele andere Protektionskinder nur von den Einkünften seines Bistums, er widmete sich mit ganzer Kraft dem Wiederaufbau der verwahrlosten Diözese und der Hebung der Religiosität bei Volk und Klerus. Da ihm bewusst war, wie sehr das Ansehen der niedrigen Geistlichkeit durch Unwissen und Aberglauben ge-schwunden war, gründete er Seminare für die Ausbildung des Priesternachwuchses. Auf dem Reformkonzil von Trient (1545-1563) war der junge Bischof von Mailand eine der tonangebenden Persönlichkeiten der Erneuerung. Besonders großen Widerstand gegen längst notwendige Reformen leisteten dabei die Kanoniker aus jenen hochgestellten Familien, denen traditionellerweise die Besetzung eines Bischofssitzes zugesichert war, ganz gleich, ob der Betreffende für das hohe geistliche Amt geeignet war oder nicht. Ihr großer Einfluss war vielfach auch das Hindernis für eine radikalere Reform der katholischen Kirche. Durch den ständigen Kontakt mit Volk und Klerus - unwürdige Priester setzte er einfach ab - konnte Carlo Borromeo die Moral in seinem Bistum heben und Missbräuche, wie z.B. das Konkubinat vieler Geistlicher (die Ehelosigkeit der niedrigen Weltgeistlichen wurde zwar schon lange gefordert, aber erst auf dem Konzil von Trient kirchengesetzlich festgelegt.) und abergläubische Praktiken im Volk, abstellen. Er kümmerte sich intensiv um Kranke und Arme, besorgte mit eigenen Mitteln und aus Spenden Nahrungsmittel, Kleider, Medikamente und Unterkünfte für die Bedürftigen. Während der Pestepidemie von 1576 betreute er monatelang persönlich Kranke und Sterbende. Am 3.November 1584 war das Lebenslicht des "Märtyrers der Nächstenliebe" erloschen. Er war erst 46 Jahre alt. Seine Lebenskraft hatte er frühzeitig aufgezehrt, sein Beispiel aber lebte fort, fand viele Nachahmer und trug unendlich viel zur Erneuerung der katholischen Kirche bei. Historisches Der hohe Klerus, bestehend aus Söhnen adeliger Familien, denen allein Bischofsstellen zustanden, war um 1500 durchwegs in erschreckender Weise verweltlicht, hatte zur christlichen Religion und ihren Geboten kaum noch Beziehung und kümmerte sich auch nicht um Bildung und Moral der niedrigen Geistlichkeit. Die Bischofswürde war zu einem einträglichen weltlichen Amt verkommen. - Kirchenvertreter und Religion hatten, als Martin Luther auftrat, oft kaum noch etwas gemeinsam. Bauernregel: "Wenn's an Karolus stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit, und heiz' den Ofen wacker ein, bald zieht die Kälte bei dir ein!"
Florentius lebte im 6. Jhdt und wurde als Nachfolger des hl Arbogast (21.7) Bischof von Straßburg. Er gründete Klöster und wirkte für die weitere Christianisierung des Elsass.
Willibrord war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der angelsächsischen Mission bei den Germanen auf dem Festland. Er trat noch vor Winfried Bonifatius, dem "Apostel der Deutschen", auf und arbeitete später eng mit diesem zusammen. Im Jahr 690 hatte der Benediktinermönch mit einer Reihe von Gefährten sein englisches Kloster verlassen, um bei den heidnischen Friesen im heutigen Holland zu missionieren. Zu Utrecht erbaute er die erste Bischofskirche in Friesland und wurde schließlich zum Erzbischof geweiht. In der Folgezeit konnte er große missionarische Erfolge erzielen, nicht zuletzt deshalb, weil er vom schon christlich gewordenen fränkischen Adel jegliche Unterstützung erhielt. 698 schenkte ihm Pfalzgräfin Hermine (siehe 30.12.) das Kloster Echternach im heutigen Luxemburg, das er zum Ausgangspunkt seiner weitreichenden Missionstätigkeit machte. Nach langer, segensreicher Tätigkeit starb der Germanenmissionar am 7.November 739 in seinem Kloster in Echternach. Willibrord ist Patron von Luxemburg und Utrecht sowie Schutzheiliger gegen Epilepsie und Hautkrankheiten. + 7.11.739. - Historische Anmerkung: Als Dank für die Befreiung von einer „Veitstanz-Epidemie“ findet seit dem 13. Jhdt jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten die berühmte „Springprozession“ zum Kloster Echternach statt, in der ursprünglich Willibrord um Hilfe und Schutz gegen Epilepsie angerufen wurde. Heute ist sie längst zu einer Touristenattraktion geworden.
Engelbert war bereits mit 14 Jahren zum Dompropst von Köln ernannt worden. Weil er im Thronstreit zwischen Staufern und Welfen die falsche Partei ergriffen hatte, wurde er abgesetzt und exkommuniziert. Er war noch zu jung, um zu erkennen, was in der Politik als Recht oder Unrecht galt. Er tat Buße und wurde im Jahr 1216 zum Erzbischof von Köln ernannt. Nun widmete er sich mit großer Energie dem Wiederaufbau der im Thronstreit stark verwüsteten Diözese und bewirkte einen religiösen, geistigen und wirtschaft-lichen Neubeginn. Er galt bald als Schirmherr der Armen und Schwachen und beschützte das Volk vor den Eingriffen der habgierigen Landvögte. Doch sein energisches Auftreten brachte ihm den Hass vieler adeliger Standesgenossen ein. Daher wurde er während einer Visitationsreise auf Befehl eines Verwandten am 7.November 1225 heimtückisch über-fallen und ermordet. Das Volk, das ihn geliebt und geachtet hatte, trauerte lange Zeit um seinen Erzbischof. Seine letzte Ruhestätte fand Engelbert im Kölner Dom.
Gottfried (Geoffrey) von Amiens, um 1065 geboren, trat als junger Mann auf eigenen Wunsch in das Kloster St.Quentin ein. Wegen seines kompromisslosen Eintretens für die Reform des verweltlichten Klerus wurde er zum Bischof von Amiens gewählt. Er musste das Amt trotz heftiger Weigerung - er fühlte sich nicht würdig genug - annehmen. Im Büßergewand und bloßfüßig zog er in seine Bischofsstadt ein und lebte auch als Bischof genauso einfach und bescheiden, wie er zuvor als Mönch gelebt hatte. Beim Volk war er wegen seiner großen Wohltätigkeit beliebt, musste sich aber ständig mit dem Klerus seiner Diözese auseinandersetzen, der seiner Meinung nach viel zu weltlich lebte. Daher enthob er unwürdige Kleriker, die nicht bereit waren, ihr Leben zu ändern, ihres Amtes. Einen Giftanschlag überstand er auf recht wunderbare Weise. Im Streit der Bürger mit den adeligen Vögten unterstützte der Bischof nachdrücklich die Anliegen des Volkes, musste daher fliehen und sich verborgen halten. Der "Mann des Volkes" wurde zwar wieder in sein Amt zurückberufen, doch wurden seine Güte und Geradlinigkeit von allen Seiten nur mit Undank belohnt. Am 8.November 1115 starb Gottfried von Amiens, noch nicht ganz 50 Jahre alt.
Willehad, der "Apostel der Sachsen", richtete im Gebiet zwischen Weser und Ems die kirchliche Organisation ein und wurde zum ersten Bischof von Bremen ernannt. + 8.11.789.
Aurel(ius), Bischof in Armenien, starb 745 vereinsamt in der Verbannung.
Justus wurde 601 von Papst Gregor dem Großen als Glaubensbote nach England gesandt. 624 wurde er zum vierten Erzbischof von Canterbury ernannt. + 627.
Johannes (Jens) war zuerst als Glaubensbote auf Island tätig. In schon vorgerücktem Alter wurde er dann zum Bischof von Mecklenburg geweiht. Während des Aufstandes der Slawen wurden ihm am 10.November 1066 Hände und Füße abgehackt. Sein Haupt opferten sie ihrem Gott Redigast.
Josaphat Kunzewitsch war in einer orthodoxen Familie im heutigen Weißrußland aufgewachsen. Als junger Mann trat er zur unierten Kirche über und wurde schließlich Basilianermönch. 1618, er war 38 Jahre alt, wurde er zum Erzbischof von Polozk im damaligen Polen ernannt. Er war ein großartiger Prediger und ein gesuchter Beichtvater. Doch weil er sich konsequent für die Wiedervereinigung von Ostkirche und Westkirche einsetzte, wurde er von aufgebrachten orthodoxen Gegnern auf einer Visitationsreise am 12.November 1623 erschlagen.
Arsacius, um 400(?) Bischof von Mailand , soll als Märtyrer gestorben sein. Seine Reliquien kamen als Geschenk von Papst Zacharias nach Bayern, wo sie in der Frauenkirche in München aufbewahrt wurden.
Kunibert war ein bedeutender frühchristlicher Bischof von Köln. Obwohl er bei seinem Amtsantritt im Jahr 623 noch sehr jung war, brachte er das infolge der Wirren der Völkerwanderungszeit darniederliegende Bistum zur Blüte. Für das Volk, das ihm große Wert-schätzung entgegenbrachte, schuf der Bischof zahlreiche karitative Einrichtungen. Er starb an einem 12.November um das Jahr 663.
Eugen(ius) stammte aus dem westgotischen Königshaus, war zuerst Priester an der Hofkirche und wurde 646 zum Erzbischof von Toledo ernannt. Er war ein würdiger, hoch-gebildeter und tatkräftiger Kleriker, verbesserte den Kirchengesang, war schriftstellerisch tätig, verfasste Hymnen und lehrte Literatur. Auf den Synoden von Toledo war er die bestimmende Persönlichkeit. + 657.
Marinus und Anianus waren im Jahr 655 als Pilger (vermutlich) aus Irland nach Rom gekommen. Der Papst weihte Marinus zum Wanderbischof und Anianus zu dessen Diakon. Auf ihren Missionsreisen kamen die beiden nach Bayern, wo sie bis an ihr Lebensende blieben. Täglich waren sie unterwegs, um das Evangelium zu verkünden, bis sie eines Tages überfallen, brutal misshandelt und zuletzt auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Edmund von Abingdon, Theologieprofessor zu Oxford, war ein großer Redner und Prediger. Als Erzbischof von Canterbury war er ein unbeugsamer Kämpfer für die Rein-heit der kirchlichen Disziplin und wehrte sich leidenschaftlich, aber oft vergebens, gegen die Einflussnahme König Heinrichs III. auf kirchliche Angelegenheiten. + 16.11.1240.
Gregor von Tours hinterließ aufschlussreiche Schriften über das christliche Leben im 6.Jhdt. Sein bedeutendstes Werk ist die "Historia Francorum", eine Geschichte der Franken. Gregor wurde 573 zum Bischof von Tours ernannt, das durch den hl Martin ein religiöser Mittelpunkt Galliens geworden war. Er war eine der einflussreichsten Persönlich-keiten seiner Zeit. + 17.11.594.
Korbinian (Corvin), lebte schon als Jugendlicher in seiner gallischen Heimat als Einsiedler. Dann pilgerte er nach Rom und wurde vom Papst beauftragt, bei den Bayern zu missionieren. Später wurde er zum ersten Bischof von Freising ernannt. Als der Glaubensbote die unrechtmäßige Ehe des Bayernherzogs Grimwald verurteilte, musste er, verfolgt vom Hass der Herzogin, fliehen. Er lebte nun mehrere Jahre in Kains in Südtirol, wurde zuletzt aber vom Nachfolger des Herzogs nach Freising zurückberufen und konnte sein Werk fortsetzen. + 8.9. um 730. Im Bistum Bozen/Brixen wird das Gedächtnis Korbinians am 9. September begangen.
Bernward, Bischof von Hildesheim, ließ Kirchen und Klöster erbauen und war ein begab-ter Künstler. Er stellte selbst kunstvolle Goldschmieds- und Schmiedearbeiten her, gründete die später berühmt gewordene Kunstschule zu Hildesheim und war stark karitativ tätig. + 20.11.1022.
Albert von Löwen war von kirchlicher Seite gegen den königlichen Kandidaten zum Bischof von Lüttich gewählt worden; doch bald schon wurde der neue Bischof von den Gegnern ermordet. + 24.11.1192 (als Bistumsheiliger von Lüttich am 19.9.Gedenktag)
Konrad, ein junger Mann von hervorragender Bildung, war im Dezember 934 zum Bischof von Konstanz gewählt worden. Es zeigte sich bald, dass man eine hervorragende Wahl getroffen hatte. Der neue Bischof war ein ausgezeichneter Organisator und Verwalter, aber ebenso ein selbstloser Wohltäter. Den Großteil seines Besitzes und seines Einkommens verwendete der überaus fromme, aber mit beiden Beinen im Leben stehende Gottesmann für die Errichtung von Kirchen, Hospizen und Spitälern sowie für die Not-leidenden. Er selber brauchte nicht viel. Bischof Konrad war im Gegensatz zu vielen adeligen Standesgenossen auf einem Bischofssitz ein echter Seelenhirte, geprägt von der Liebe zu den Mitmenschen. Nach einer 40-jährigen Amtszeit starb er am 26.November 975. (Im deutschen Regionalkalender wird gemeinsam mit Bischof Konrad auch der Gedenktag von Bischof Gebhard von Konstanz begangen.) Bauernregel: "Noch niemals stand ein Mühlenrad, an Konrad, weil er Wasser hat."
Virgil, Abtbischof von Salzburg, + 27.11.784, siehe 24.9. Bauernregel: "Friert es auf Virgilius, im Märzen Kälte kommen muß."
Saturnin (Sernin), Glaubensbote in Gallien, war der erste Bischof von Toulouse. Er wurde wegen seines christlichen Glaubens an einen wilden Stier gebunden, von diesem zu Tode geschleift und zertrampelt. + um 250.
Lucius von Chur, Glaubensbote in Graubünden, gehört in der Schweiz zu den bekanntesten Heiligengestalten. Er stammte aus dem Prättigau und lebte im 5./6.Jhdt. Das Bündner Land in der ehemaligen Provinz Rätien war zu dieser Zeit vom Christentum noch unberührt, und so war Lucius hier der erste Missionar und wahrscheinlich auch schon der erste Bischof von Chur. Nach legendenhaften Berichten wurde er von Heiden gesteinigt. Seine sterblichen Überreste wurden im 8. Jhdt in die zu seinen Ehren erbauter Kirche St. Luzius in Chur übertragen. Lucius ist Patron von Stadt und Diözese Chur sowie einer der Landespatrone des Fürstentums Liechtenstein.
Johann Nepomuk Tschiderer, Weihbischof von Brixen und Generalvikar für Vorarlberg; wurde 1834 zum Bischof von Trient ernannt. Er sorgte für die Bildung des Klerus, gründete Schulen und karitative Anstalten und nahm gegenüber den beiden Volksgruppen seines Bistums (Deutsch-Tiroler und Welsch-Tiroler) eine vorbildlich ausgleichende Haltung ein. Er wurde von Volk und Klerus hoch geachtet. + 3.121860
Osmond, Kanzler Wilhelms des Eroberers in England, wandte sich dem kirchlichen Leben zu und wurde zuletzt Bischof von Exeter bzw. von Salisbury. + 4.12.1099.
Christian von Oliva wirkte als Missionsbischof bei den Pruzzen in Ostpreußen. + 4.12.1245. .
Anno, Erzbischof von Köln, gründete und errichtete zahlreiche Klöster und Kirchen und kümmerte sich persönlich um die Hilfsbedürftigen. Lange Zeit war er Reichsverweser für den minderjährigen König Heinrich IV. + 4.12.1075.
Reinhard (Reginhard), geboren in Bonn, wurde 1025 zum Bischof von Lüttich erhoben. Seine innige, fast kindliche Frömmigkeit, sein apostolischer Eifer, seine Wohltätigkeit und sein freundliches Wesen machten ihn zu einer "Zierde seines Standes". Der Bischof war- und das war für die damalige Zeit ganz und gar ungewöhnlich- auch "Häretikern" gegenüber nachsichtig und freundlich, was ihm die besondere Wertschätzung der Andersgläubigen einbrachte. + 5.12.1037.
Gerald von Braga, ein Mönch aus der Gascogne, der sich eifrig für die cluniazensische Klosterreform einsetzte, wurde wegen seines Ansehens und seiner Durchsetzungskraft nach Portugal berufen, wo er schließlich 1096 zum Erzbischof von Braga erhoben wurde. + 5.12.1108.
Niels Stensen, ein Arzt und Forscher aus Dänemark, lebte am Hof der Medici in Florenz und gehörte zu den angesehensten Wissenschaftern seiner Zeit. Doch er verzichtete auf Ruhm und Karriere, wurde (1675) katholischer Priester und ein begnadeter Seelsorger. Auch nachdem er Weihbischof von Münster geworden war, führte er wie vorher ein bescheidenes und einfaches Leben. Ein besonderes Anliegen war ihm die Reform der zur Zeit der Gegenreformation darniederliegenden katholische Kirche. + 5.12.1686.
Nikolaus von Myra (heute Demre in der Türkei) wuchs in einer sehr vermögenden, aber auch sehr frommen und wohltätigen Familie auf. Als beide Eltern während einer Pestepidemie gestorben waren, verteilte er sein Erbe unter den Bedürftigen und wurde Priester. Zu seiner eigenen Überraschung wurde der freigebige Mann vom Volk zum Bischof ausgerufen. In der christlichen Frühzeit wurden die Bischöfe noch von der Gemeinde gewählt. Der Bischof war ursprünglich auch nur das Oberhaupt der Christen in einer Stadt oder in einem überschaubaren Gebiet.. - Während der letzten großen Christenverfolgung unter Kaiser Galerius (um 310) wurde Nikolaus eingekerkert und schwer misshandelt, aber nicht getötet. Schwer gezeichnet von den erlittenen Folterungen trat der Bischof beim berühmten Konzil von Nicäa (325) auf. Dann schweigen die Quellen über ihn. Um die Gestalt des stets hilfsbereiten Seelsorgers entwickelte sich schon sehr früh ein reges Brauchtum. Bereits im 10.Jhdt entstand in Mitteleuropa ein Brauch, der bis heute erhalten geblieben ist: Nikolaus besucht am Vorabend seines Gedenktages die Kinder und beschenkt sie. Das Bescherungsfest für Kinder hat seinen Ursprung vielleicht darin, dass der gütige Bischof, der als Wohltäter immer unbekannt bleiben wollte, des Nachts jeweils einen Beutel mit Goldstücken durch das Fenster in die Schlafkammer dreier Töchter eines verarmten Edelmannes warf, der nicht mehr wusste, womit er seine Familie ernähren sollte. Nun hatten die Mädchen eine Aussteuer und konnten heiraten. - Darum wurden die Kinder auch ursprünglich heimlich beschenkt. Die Liebesgaben wurden (werden) abends in Schuhen, Stiefeln oder Strümpfen versteckt. Gestorben ist St. Nikolaus um das Jahr 350. - Im 10. Jhdt kam der Nikolaus-Kult durch die aus Byzanz stammende Prinzessin Theophanu, die Gemahlin von Kaiser Otto II., auch nach Mittel- und Westeuropa. - St. Nikolaus ist Patron von Russland, der Kinder, Ministranten, der Pilger, Reisenden, Kaufleute, Wirte, Weinhändler, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Fassbinder, Schutzheiliger gegen Seenot und Wassergefahr u.a.m. Weil er seinen Mitmenschen aus den verschiedensten Nöten geholfen haben soll, wurde er als Retter bei allen Schwierigkeiten angerufen. Bauernregeln: "Regnet's an Sankt Nikolaus, wird der Winter streng, oh Graus." - "Schneit es zu Sankt Nikolo, bleibt der Winter auch schon do.
Ambros(ius), Bischof von Mailand, den man als „Wegbereiter der christlichen Kultur des Mittelalters“ bezeichnet, war der Sohn des Präfekten von Gallien. Geboren wurde er 339 in Trier, zur Ausbildung ging er nach Italien. Als er in Mailand zwischen zwei sich streitenden Parteien erfolgreich und sehr klug vermittelt hatte, wurde er überraschenderweise zum Bischof der Stadt vorgeschlagen, obwohl er noch Katechumene war, d.h. sich im Vorbereitungsstadium für die Taufe befand. Erst wenige Tage nach seiner Erhebung zum Bischof wurde er getauft. Bald schon galt der jugendliche Bischof als ein besonders begnadeter Prediger, dessen Ausstrahlung und Überzeugungskraft die Menschen scharenweise in die Kirche lockten. Sein Einsatz für die Bedürftigen war mustergültig, seine Erfolge als Seelsorger waren einzigartig. Er betätigte sich als Dichter und Komponist und schrieb Bücher, die seine Zeit maßgeblich beeinflussten. Als erster prägte er für die Eucharistiefeier das Wort „Messe“ und führte den Wechselgesang ein, um das Volk stärker am Gottesdienst zu beteiligen („Vater des Kirchengesanges“). Entschieden trat er für die Unabhängigkeit der Kirche vom Staat ein („Der Kaiser steht innerhalb der Kirche, nicht über der Kirche“). Als Kaiser Theodosius der Große im Jahr 390 nach einem blutigen Aufstand in der griechischen Stadt Thessalonike (heute Saloniki) 7.000 Rebellen hinrichten ließ, zwang ihn Ambrosius zu öffentlicher Reue und Buße. Erst danach durfte er wieder in der Kirche Platz nehmen. Ambrosius bewog den Kaiser schließlich dazu, 391 das Christentum zur Staatsreligion zu erheben. Ambrosius gilt als einer der vier großen abendländischen Kirchenväter. Kein anderer hat das kirchliche Geschehen im 4. Jhdt so sehr beeinflusst wie der - man könnte sagen - fast universal begabte Bischof von Mailand. Im Jahr 397, am 4. April, setzte der Tod seinem segensreichen Wirken ein Ende. Er ist Patron von Mailand und Bologna, der Bienen, der Imker, der Wachszieher und der Kerzenhersteller. Bauernregel: „Ist Ambrosius schön und rein, wird Florian (4.5.) umso wilder sein.“
Hartmann von Brixen, Propst in Herrenchiemsee, war von Markgraf Leopold III. von Österreich (siehe 15.11.) nach Klosterneuburg berufen worden. Wegen seiner Erfolge als Reformer wurde der Geistliche schließlich zum Bischof von Brixen erhoben. Er erneuerte auch hier überaus erfolgreich - vor allem durch sein eigenes Vorbild - das religiöse Leben. Der Ruf des großen Mannes drang weit über die Grenzen von Tirol und Österreich hinaus. + 23.12.1164.
Spiridion lebte in der ersten Hälfte des 4. Jhdts und war vor seiner Wahl zum Bischof von Trimithon auf Cypern Schafhirte. Er nahm am Konzil von Nicäa (325) teil und kämpfte leidenschaftlich gegen den Arianismus. Der bescheidene Mann, der auch noch als Bischof seine Herde versorgte, gehört in der griechischen Kirche zu den meistverehrten Heiligengestalten. Er starb um das Jahr 346
Gratian (Gatien) wurde um 249 von Papst Fabian als Glaubensbote nach Gallien entsandt und dort vom Volk zum ersten Bischof von Tours gewählt. Zu Bischöfen (anfangs waren sie bloß Vorsteher der christlichen Gemeinde) wählte man damals verantwortungsvolle, angesehene Männer, die meist ein schweres Leben voll Mühsal und Gefahren vor sich hatten. Bischof Gratian konnte der Verfolgung unter Kaiser Decius entkommen und überlebte sogar die grausamste aller Christenverfolgungen unter Diokletian. + 18.12.301.
Ho(l)ger , Erzbischof von Hamburg und Bremen, hatte schwer unter den Normanneneinfällen zu leiden. + 20.12. 916.
Eiko (Eike) war der dritte Bischof von Meißen. Er predigte als Glaubensbote unter der heidnischen Bevölkerung seiner Diözese und gründete zahlreiche Kirchen. Nach einem heiligmäßigen Leben starb er am 20.Dezember 1015 in Leipzig.
Ingmar (Hingmar, Hinkmar), Erzbischof von Reims, war ein angesehener Gelehrter und ein gesuchter Ratgeber. Er trat energisch gegen die Einflussnahme weltlicher Gewalten auf kirchliche Angelegenheiten auf und erinnerte die weltliche Obrigkeit immer wieder daran, dass es ihre Aufgabe sei, die Schwachen gegen die Starken zu beschützen und den Witwen, Waisen und Fremden beizustehen. Der König müsse, so führte er aus, ein gerechter Richter sein, die Armenfürsorge im Staat einen wichtigen Platz einnehmen. Der weithin als Autorität angesehene Bischof starb am 21.Dezember 882 auf der Flucht vor den eingefallenen Normannen. (Ingo, Ingomar, Ingemar) Historische Anmerkung: Die Sozialfürsorge wurde im Mittelalter und auch noch später zumeist Klöstern sowie anderen kirchlichen Institutionen und Privatinitiativen überlassen. Es war nur selten der Fall, dass sich weltliche Herrscher um die Bedürftigen kümmerten. Die Herrscher "von Gottes Gnaden" leiteten von ihrer Stellung meist nur Rechte, selten aber Pflichten ab. Wenn die Armen, meist waren es alleinstehende alte Leute, auf die Unterstützung der Gemeinde angewiesen waren
Ivo (Yves), Bischof von Chartres wurde von König Philipp I. von Frankreich gefangen genommen und in den Kerker geworfen, weil er dessen unerlaubtes Verhältnis mit der ebenfalls verheirateten Hert(rad)a von Anjou angeprangert hatte. + 23.12. 1116.
Thorlak Thorhallsson, der Nationalheilige von Island, wurde 1178 zum Bischof der Insel gewählt. Besonderes Augenmerk widmete er der kirchlichen Zucht und der christlichen Ehe und Familie. Der Bischof genoss im Volk höchstes Ansehen und wurde sofort nach seinem Tod am 23.Dezember 1193 als Heiliger verehrt
Hanno wurde 937 der erste Abt der St.Mauritius-Abtei in Magdeburg, dann, 950, Bischof von Worms. + 24.12. 978 .
Thomas Becket war als junger Mann ein enger Freund von König Heinrich II. von England und führte wie dieser ein ausgelassenes Leben. Als er aber zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde, änderte er sich vollkommen, ging in sich, wurde ein frommer Mann und verteidigte die Rechte der Kirche gegenüber dem König. Daher musste der Erzbischof vor dem Jugendfreund, der sich die Zusammenarbeit ganz anders vorgestellt hatte, nach Frankreich fliehen. Durch einen Scheinfrieden wurde Thomas Becket zurück-gelockt und von Vertrauten des Königs am 29.Dezember 1170 vor dem Altar der Kathedrale ermordet.