Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Abraham und Sara gelten als die Stammeltern des jüdischen Volkes. Sie kamen aus Ur in Chaldäa, der alten sumerischen Stadt im Süden von Mesopotamien und zogen auf Gottes Geheiß ins Gelobte Land nach Kanaan. Abraham aus dem Stamme der "Hebräer" war von Jahwe zum Führer des Volkes auserkoren worden. Sein ursprünglicher Name lautete Abram, d.i. "großer, erhabener Vater". Jahwe selbst gab ihm den neuen Namen Abraham, d.i. "Vater der Menge, des Volkes", was auf eine zahlreiche Nachkommenschaft hindeuten sollte. Mit Stammvater Abraham, der in seiner ganzen, oft recht arm-seligen Menschlichkeit geschildert wird, beginnt der Dialog zwischen Gott und den Menschen, der nie mehr endet. Wegen einer Hungersnot verlässt Abraham eigenmächtig das Land Kanaan und geht nach Ägypten. Dort wird er gedemütigt und kehrt ernüchtert nach Hause zurück. Da Sara lange Zeit kinderlos bleibt, wird die Magd Hagar Mutter seines Sohnes Ismael. Doch dann schenkt ihm Sara den Sohn Isaak. Diesen so sehr ersehnten Sohn soll er aber auf Jahwes Geheiß als Opfer darbringen. (Menschen-opfer waren damals nichts Ungewöhnliches, ja man wollte oft gerade das Liebste und Wertvollste hergeben, um die Götter günstig zu stimmen.) Doch Gott verhindert das Opfer im letzten Augenblick und will dadurch zeigen, dass es nicht auf das Opfer selbst ankommt, sondern auf die innere Opfergesinnung. Der Glaube Abrahams bewährt sich gerade darin, dass er, trotz aller Verzweiflung über das an ihn gestellte Ansinnen, die Lösung des ihm unlösbar scheinenden Konflikts Gott überlässt. Durch seinen starken Glauben an die Gerechtigkeit Gottes wird der Stammvater zum Vorbild für seine Nachkommen.