Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Clemens August, Graf von Galen, geboren 1878, hatte sich für den Priesterberuf entschieden. 27 Jahre lang arbeitete er als Seelsorger, dann wurde er im schicksalsschweren Jahr 1933 zum Bischof von Münster in Westfalen berufen. Anfangs stand er dem Nationalsozialismus, in dem er, wie viele andere, ein Bollwerk gegen den Kommunismus sah, gar nicht so ablehnend gegenüber. Aber schon bald erkannte er dessen wahres Gesicht. Im Hirtenbrief zu Ostern 1934 stellte er die Fragwürdigkeit der Rassengesetze bloß. Im Oktober 1934 erschienen als Beilage zum Kirchenblatt für die Diözese Münster die „Studien zum Mythos des 20.Jahrhunderts“, die er unter Mitarbeit namhafter Theologen ausgearbeitet hatte. Unerschrocken prangerte der Bischof in seinen Predigten immer wieder den Rassenwahn des Nationalsozialismus an - und wurde ständig von der Gestapo überwacht. Als 1936 aus allen Schulen des zur Diözese Münster gehörenden Landes Oldenburg die Kreuze und Lutherbilder entfernt werden sollten, rief der Bischof in einer von allen Kanzeln verlesenen Erklärung die Bevölkerung zum Widerstand auf. Der Reichsstatthalter musste den Erlass zurückziehen. Doch je mehr sich das NS-Regime festigen konnte, um so aussichtsloser wurde Galens Kampf. Seine drei bekanntesten Predigten hielt der mutige Bischof aber erst zu der Zeit, als halb Europa unter der Herrschaft des Hakenkreuzes stand. Am 13 Juli 1941 predigte er von der Kanzel: „Der physischen Übermacht der Gestapo steht jeder deutsche Staatsbürger schutzlos ...gegenüber. Keiner von uns ist sicher, dass er ...aus seiner Wohnung geholt...und in ein KZ eingesperrt wird....darum will ich heute öffentlich sprechen, will warnen vor einem Weiterschreiten auf dem Wege, der zum Verderben für unser Volk und Vaterland werden muss...“. Am 3. August 1941 hielt er die dritte der später in der ganzen Welt beachteten Kanzelreden. Jetzt prangerte er den organisierten Mord an, begangen an von Ärzten als unheilbar erklärten Kranken in Pflege- und Heilanstalten, nachdem durchgedrungen war, dass viele „plötzlich verstorben“ waren. Wörtlich sagte Bischof Galen: „Wenn man den Grundsatz aufstellt, dass man „unproduktive“ Menschen töten darf, dann wehe uns allen, wenn wir altersschwach werden! Wehe den braven Soldaten, die als Krüppel in die Heimat zurückkehren!“ Der Bischof rechnete mit seiner Verhaftung und dem Todesurteil. Doch weder jetzt noch später wagte es die Gestapo, an ihn Hand anzulegen, weil man - so argumentierte Propagandaminister Goebbels - mit einer Protesthaltung der Bevölkerung rechnen und dann das katholische Rheinland und Westfalen für den Kriegseinsatz „abschreiben“ müsse. Nach dem Krieg sei es kinderleicht, der katholischen Kirche das Rückgrat zu brechen. Auch Hitler wollte nach dem „Endsieg“ mit Galen „auf Heller und Pfennig“ abrechnen. Ermutigt von der Haltung des Bischofs von Münster, verabschiedeten die deutschen Bischöfe im September 1943 ein aufrüttelndes Hirtenwort, in dem es hieß: „Keine irdische Macht darf das Leben eines Unschuldigen vernichten. Tötung ist in sich schlecht, auch wenn sie angeblich im Interesse des Gemeinwohls verübt wird, an wehrlosen Geisteskranken, an unheilbar Siechen, an erblich Belasteten, an unschuldigen Geiseln und entwaffneten Kriegsgefangenen, an Menschen fremder Rasse und Abstammung...“ - Doch das Hirtenwort wurde nur noch von wenigen gehört. Mit seiner Berufung zum Kardinal Ende 1945 fand Clemens August, Graf von Galen, die Krönung seines Lebens, das wenige Tage nach seiner Rückkehr von den Feierlichkeiten in Rom zu Ende ging. Er starb am 22. März 1946.
Clemens der Bulgare war vermutlich Slawe und stammte aus Mazedonien. Er begleitete die Slawenapostel Cyrill und Methodius (14.2) nach Böhmen und Mähren .Von dort wurde er 885 vertrieben, ging zurück nach Bulgarien und Mazedonien, wo er im Auftrag von Fürst Boris (siehe 2. Mai) als Missionar und Volkserzieher tätig war und zum ersten slawischen Bischof des Landes ernannt wurde. + 916