Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Franz von Borgia (Francisco de Borja) war Vizekönig der spanischen Provinz Katalonien. Durch persönliche Erlebnisse, die ihm die Vergänglichkeit des Lebens vor Augen führten, erschüttert, zog er sich immer mehr aus der Gesellschaft zurück. Nachdem seine acht Kinder versorgt waren, trat er heimlich in den Jesuitenorden ein und entsagte allen weltlichen Ämtern und Würden. Wegen seiner Fähigkeiten und seiner reichen politischen Erfahrung wurde Francisco de Borja schließlich zum Ordensgeneral ernannt. Viele kritisierten ihn als zu milde, andere als zu unternehmungslustig. Absurderweise wurde der Begründer der so erfolgreichen Jesuitenmissionen in Südamerika auf Betreiben intriganter Höflinge von der spanischen Inquisition verfolgt und musste vorübergehend in Portugal Zuflucht suchen. Er starb nach einem erfüllten Leben am 1.Oktober 1572 in Rom, wohin er vom Papst berufen worden war
Blandina-Maria Ridder, 1871 in Düren in Westfalen geboren, war Ordensschwester geworden, da sie glaubte, als Krankenpflegerin den Menschen am besten helfen zu können. Im Bürgerspital zu Köln wurde sie 1898 als erste Röntgenschwester eingestellt. Lange Zeit übte sie ihren Dienst mit Freunde aus und war vom Fortschritt in der Medizin begeistert. Damals wusste man noch nichts von den schädlichen Auswirkungen der Röntgenstrahlen, und so konnte, als die Schwester zu kränkeln begann, kein Arzt, herausfinden, was die Ursache ihres Leidens war. Mit bewundernswerter Geduld und Ergebung in Gottes Willen ertrug sie all die Schmerzen, von denen sie niemand befreien konnte. Am 22. Oktober 1916 wurde das erste Opfer der Röntgenstrahlen von ihrem geheimnisvollen Leiden durch den Tod erlöst.
Ludwig (Lutz), Graf von Arnstein, hätte ein unbekümmertes Leben in Glanz und Reich-um führen können, doch das brachte ihm nicht die Erfüllung. So wandelte der nach Höherem strebende Burgherr im Jahr 1139, nachdem er allen weltlichen Vergnügungen eines Herren seines Standes eine Absage erteilt hatte, sein Stammschloss südlich von Koblenz in ein Prämonstratenserkloster um. Er selbst trat, um Gott besser dienen zu können, als einfacher Laienbruder in das Kloster ein, seine Gemahlin Guda (siehe 17.8.) ließ sich als Reklusin neben dem Kloster nieder. Der Klosterbruder aus dem Grafenstand verwendete sein gesamtes Vermögen für gute Zwecke. Als Letzter seines Geschlechtes starb er am 25.Oktober 1185 nach einem erfüllten Leben im Dienste Gottes.