Der Heiligenkalender

Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler

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Datum: 01.09.

01.09.

Ägidius (Gilg, Gilles)

Ägidius (Gilg, Gilles) war als Pilger aus Griechenland in das Tal der Rhône gekommen und hatte sich als Einsiedler am Rande der Camargue bei Arles niedergelassen. Die Legende erzählt, der Eremit habe sich von der Milch einer Hirschkuh ernährt, die täglich zu seiner Höhle kam. Die Jäger des Königs hätten das Tier gerne erlegt, doch es schien, als ob eine unsichtbare Kraft sie daran hindere. Als dann der König selber das geheimnisvolle Wild als Beute nach Hause mitnehmen wollte, verfolgte er es, bis es im Gestrüpp vor der besagten Höhle verschwand. Der König schoss, ohne zu zielen in die Höhlenöffnung. Als er nachschaute, ob er getroffen hatte, fand er jedoch den Eremiten in seinem Blut daliegend, die Hirschkuh unverletzt an ihn geschmiegt. Der König war betroffen und bot Ägidius ärztliche Hilfe und Geld als Sühne an. Doch der Einsiedler bat nur um eines: Der König sollte an der Stelle seiner Behausung ein Kloster errichten lassen. So entstand hier in der Provence um das Jahr 680 das Kloster Saint Gilles, das Ägidius als erster Abt bis zu seinem friedlichen Tod am 1. September 720 leitete. Das Grab des Heiligen, der zu den 14 Nothelfern zählt, war lange Zeit eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte. Der "Volksheilige" wird um Hilfe angerufen bei Dürre, Sturm, Unglück und Furcht vor den Menschen sowie in seelischer Not und Verlassenheit. Wetterregel: "Wie der Sankt Ägidiustag, so der ganze Monat mag." "Wer's Korn schon um Ägidius sät, im nächsten Jahr viel Frucht abmäht." "Säst du Korn am Ägidiustag, so es dir wohl geraten mag." "Willst du Korn im Überfluß, so sä' es an Ägidius." "Kommt Ägidius mit dem Krüglein (d.h. mit Regen) an, zeigt einen nassen Herbst er an." "Ist 's an Sankt Ägidius rein, wird's so bis Sankt Michael (29.9.) sein."

StandSoldat
BesonderheitenEinsiedler

01.09.

Josue (Joschua)

Josuë (Joschua) war Begleiter und Nachfolger des Moses und nach dessen Tod Führer der Israeliten auf dem Weg ins Gelobte Land. Er begleitete Moses auf den Berg Sinai und war einer jener Männer, die als Kundschafter nach Kanaan ausgesandt wurden. Durch Handauflegen war er von Moses zu dessen Nachfolger bestimmt worden. Durch die Gewalt des Schalls der Posaunen seiner Männer sollen die Mauern von Jericho zum Einsturz gebracht worden sein.

BesonderheitenBiblische Gestalt

01.09.

Pelagius

Pelagius von Aemona (heute Cittanova in Istrien) soll wegen seines Glaubens an Christus im Jahr 283 enthauptet worden sein. 904 kamen seine Reliquien nach Konstanz, von wo aus sich der Kult des Märtyrers über den ganzen alemannischen Raum ausbreitete.

StadtKonstanz
BesonderheitenMärtyrerin

01.09.

Ruth und Naomi

Ruth ist die Hauptgestalt des gleichnamigen Buches im Alten Testament. Sie begleitete aus Zuneigung ihre Schwiegermutter Naomi, als diese aus dem Moabiterland in ihre Heimat Bethlehem zurückkehrte. Dort heiratete die junge Moabiterin einen Verwandten ihres verstorbenen Gatten, wurde durch ihren Sohn zur Urgroßmutter König Davids und somit zu einer Ahnfrau Jesu

StadtBethlehem
BesonderheitenBiblische Gestalt

01.09.

Verena

Verena von Zurzach wirkte als Glaubensbotin in der Schweiz. Sie soll mit der Thebaischen Legion aus Ägypten nach Helvetien gekommen sein und war vermutlich Gattin oder Tochter eines christlichen Offiziers. Als die christlichen Soldaten - sie stammten aus der Landschaft Thebais in Ägypten - auf Befehl Kaiser Diokletians niedergemetzelt worden waren (siehe 22.9.), blieb die junge Frau in Helvetien, verkündete hier das Evangelium und lebte selbst ein christliches Leben vor. Sie kümmerte sich fürsorglich um Kranke und Notleidende und konnte durch ihre werktätige Nächstenliebe viele Helveter und Alemannen für das Christen-tum gewinnen. Nach dem Tod der Glaubensbotin um 350 wurde über ihrem Grab schon bald eine Kirche errichtet. Um 800 kam ein Kloster dazu, dessen Angehörige die immer zahlreicher werdenden Wallfahrer zur Grabstätte der Heiligen betreuten. Verena wurde schließlich zu einer der am meisten verehrten Heiligen der Schweiz. Sie ist Patronin der Pfarrhaushälterinnen, Ammen, der Fischer, Schiffer und Müller sowie Schutzheilige für Menschen in Not und für reichen Kindersegen