Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Adrian Janssen und Gefährten, die Märtyrer von Gorkum in den Niederlanden, waren katholische Priester. Von fanatischen calvinischen "Geusen", in deren Hände sie gefallen waren, wurden sie wie geschlachtete Schweine an Holzbalken gehängt und mit Messern und Säbeln zerfleischt. Dann wurden die Leichname zerstückelt und in einen Graben geworfen. ++ 9.7.1572. Historisches: Die Niederlande, die damals auch Belgien und Luxemburg umfassten, waren durch Heirat an Erzherzog Maximilian von Österreich (den späteren Kaiser) gekommen. Sein Sohn Philipp der Schöne war - ebenfalls durch Heirat - König von Spanien geworden. Maximilians Enkel, Kaiser Karl V., hatte bei der Teilung des Imperiums die Niederlande seinem Sohn Philipp II. und damit der spanischen Linie des Hauses Habsburg zugesprochen. Doch schon bald lehnten sich die Niederländer gegen die fremde spanische Verwaltung auf. Als die Reformation auch hier Fuß fasste, wurde der fanatische spanische Herzog Alba als Generalgouverneur eingesetzt, der, wie es in Spanien üblich war, jedes Aufbegehren mit den brutalsten Mitteln unterdrückte. Das führte schließlich zum Aufstand der Niederlande. Für die bürgerliche Bevölkerung in den Handelsstädten war es ein rein politischer Kampf. Die Kaufleute waren eher daran interessiert, die weitreichenden Handelsbeziehungen nicht zu gefährden. Eine Minderheit fanatischer Calvinisten aber wollte nicht nur die Spanier aus dem Land vertreiben, sondern auch alles Katholische ausrotten. Ihr Fanatismus richtete sich sogar gegen das tolerant eingestellte Luthertum. Calvinische Horden, man nannte sie Geusen, zogen, unterstützt von Abenteurern und Piraten, durch das Land und "rächten" sich an katholisch gebliebenen Einheimischen. 1572 nahmen die Geusen mehrere Städte, darunter auch Gorkum, ein. Alle Geistlichen und Ordensleute, deren man habhaft werden konnte, wurden gefangen genommen. Obwohl Wilhelm von Oranien, der Führer der Aufständischen, persönlich für die Freilassung der Katholiken eintrat, wurden diese auf raffinierteste Art gefoltert und zu Tode gequält.)
Agilolf (Aigulf) war zuerst Abt von Stablo und Malmedy (heute Belgien), von 745 bis 752 Bischof von Köln. Meuchelmörder sollen ihn überfallen und getötet haben
Hermine Grivot, Pauline Jeuris und fünf weitere Franziskanerschwestern arbeiteten als Lehrerinnen auf einer Missionsstation in der Provinz Shiansi in China. Während des "Boxer-aufstandes" wurden sie gemeinsam mit 20 Europäern und chinesischen Christen, nachdem Aufständische das Missionsgebäude besetzt hatten, "hingerichtet". Sie starben am 9.Juli 1900. Historisches: Im 19.Jhdt wurde das große, aber schwache Chinesische Reich, "der tönerne Koloss", immer mehr von fremden Mächten bedroht. Als der Kaiser ein Opiumverbot erließ, erklärte Großbritannien 1840 den Krieg. China musste danach nicht nur die uneingeschränkte Opiumeinfuhr aus Britisch Indien gestatten, sondern auch noch Hongkong an England verpachten. Japan eignete sich Formosa (Taiwan) und Korea an. Auch Rußland annektierte chinesisches Gebiet. Die Mandschu-Kaiserin war aber nicht gewillt, längst fällige Reformen durchzuführen, um das Land im Inneren zu stärken. - Im Frühjahr 1900 leitete die Besetzung des Gesandtschaftsviertels in Peking durch Angehörige eines ausländerfeindlichen Geheimbundes den "Boxeraufstand" ein. Das gab den Auftakt zu einem fürchterlichen Blutbad unter den schutzlosen Missionaren auf dem offenen Lande und chinesischen Christen, die als "Kollaborateure" beschimpft wurden. Zwischen 50 000 und 100 000 Christen starben unter den grausamsten Martern. Nicht nur Kirchen und Missionsstationen wurden zerstört, auch Waisen- und Krankenhäuser. Deren Insassen, selbst kleine Kinder, wurden niedergemacht. - Die Großmächte aber triumphierten: Eine "Strafexpedition" konnte dem Aufstand in der Hauptstadt nach 55 Tagen ein Ende setzen.)
Veronika Giuliani war im Jahre 1676 mit 16 Jahren in das Kapuziner-Kloster in Città di Castello nördlich von Perugia (I) eingetreten und dort 1694 Novizenmeisterin geworden. Am Karfreitag des Jahres 1697 empfing sie an ihrem Körper die Wundmale des Gekreuzigten, die ihr qualvolle Schmerzen bereiteten. Vergeblich versuchte sie, die Stigmata vor den Mitschwestern geheim zu halten, doch nun begann für Veronika ein richtiger Leidensweg. Die Ordensfrau musste sich den schwersten Prüfungen unterwerfen, ihr Amt zurücklegen und wurde wie eine Betrügerin behandelt. Alle Demütigungen, so berichtete der Bischof an das Offizium, ertrage sie aber mit unbeschreiblicher Gelassenheit, nie habe sie ihr fröhliches Wesen verloren. Erst nach Jahren wurden die Stigmata offiziell anerkannt. Nun wurde die vorher so verachtete Schwester zur Äbtissin gewählt und von allen mit Ehrfurcht behandelt. - Am 9 .Juli 1727 ging sie, nach einem Leben voller Höhen und Tiefen, ins ewige Leben ein. - Veronika ist Schutzheilige gegen Verleumdungen.