Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Emma Üffing (On: Sr.Maria Euthymia) "war bei aller Schlichtheit und Alltäglichkeit ihres Lebens von einer herausragenden menschlichen und christlichen Größe geprägt". Das unscheinbare Mädchen aus Westfalen war 1934, knapp 20 Jahre alt, in den Orden der Barmherzigen Schwestern in Münster eingetreten. Unermessliche Verdienste erwarb sich die stille, fast schüchterne Ordensfrau während des Zweiten Weltkrieges, als sie sich aufopferungsvoll, trotz schwerster Anfeindungen, Behinderungen und Drohungen, um kranke Kriegsgefangene aus allen Nationen, besonders um Russen kümmerte. Bald nannte man Schwester Euthymia den "Engel der Liebe". "In ihrer Sorge um die Kriegsgefangenen schuf sie mitten im Krieg eine Atmosphäre des Friedens. Ihre Liebe überwand die Grenzen der Volkszugehörigkeit und der Sprache". Sie starb am 9.September 1955.
Gorgon(ius) starb wahrscheinlich in der Verfolgung unter Diokletian um 305 in Rom. Seine Reliquien gelangten im Mittelalter z.T. nach Minden in Westfalen, wo er zum Bistumspatron erhoben wurde. Bauernregeln "Sankt Gorgon, treibt die Lerchen davon." - "Regnet es am Gorgoniustag, geht die Ernte verloren bis auf den Sack." "Regnet's an Sankt Gorgons Tag, den ganzen Herbst es regnen mag." "Bringt Sankt Gorgonius Regen, folgt ein Herbst mit bösen Wegen (ganz ohne Segen)."
Otmar (Audomar), von den Franzosen Saint Omér genannt, war Mönch in Luxeuil. Der angesehene Priester wurde als Missionsbischof in die Artois nach Nordfrankreich entsandt, wo es ihm gelang, das religiöse Leben zu erneuern und das Christentum zu festigen. Er starb an einem 1. November nach 667 und wurde in der Abtei Sithiu, die später nach ihm Saint Omer benannt wurde, bestattet.
Pedro (Peter) Claver, der „Apostel der Sklaven“, war ein spanischer Bauernsohn, der in den Jesuitenorden eingetreten war. Als Missionar wurde er nach Neu-Granada, dem späteren Kolumbien, entsandt. In Cartagena, dem Zentrum des südamerikanischen Sklavenhandels, wurde er mit dem Elend der Sklaven konfrontiert. Davon war er so erschüttert, dass er beschloss, sein ganzes künftiges Leben der Betreuung dieser Entrechteten zu widmen. Er betätigte sich als Almosensammler, als Arzt, als Krankenpfleger, als Seelentröster und als Lehrer für die schwarzen Sklaven, bis zur totalen Erschöpfung. Obwohl er allen half, ob sie nun Christen waren oder nicht, ließen sich von ihm in den 40 Jahren seiner selbstlosen Tätigkeit 300.000 Sklaven taufen. Der Jesuitenpater aus dem Bauernstand, der als Seelsorger im wahrsten Sinn des Wortes sein Leben für die Versklavten aufopferte, starb am 9. September 1654. Papst Leo XIII. ernannte ihn 1896 zum Schutzpatron der Missionen, vor allem in Afrika. Nach ihm ist die 1894 von Maria Theresia Ledochowska (siehe 6.7.) gegründete „Petrus-Claver-Sodalität für die afrikanischen Missionen“ benannt, deren Mitglieder ganz entschieden die Sklaverei bekämpften.