Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Emmelia, die im 4. Jhdt in Cappadocien (Kleinasien) mit ihrem Mann Basilius lebte, war die Mutter von 10 Kindern. Vier davon gelten als Heilige. Ihre Söhne Basilius der Große (2.1.), Gregor von Nyssa und Petrus von Sebaste waren bedeutende Kirchenpersönlichkeiten. Die Tochter Marina (19.8.) galt als eine der gebildetsten Frauen ihrer Zeit, der selbst große Persönlichkeiten ihre Hochachtung zollten. Mutter Emmelia starb 373 friedlich in der Abgeschiedenheit eines Klosters.
Ferdinand (Fernando), ein spanischer Herrscher, der 1230 die Königreiche Kastilien und León vereinigte, war mit der Stauferprinzessin Beatrix verheiratet. Sein ganzes Leben lang kämpfte der König gegen das Vordringen des Islam. Er eroberte von den Arabern die König-reiche Córdoba und Sevilla zurück. Aber Ferdinand war nicht nur ein Kämpfer für das Christentum, er zeigte auch als Feldherr eine wahrhaft christliche Gesinnung. Seine Soldaten hatten die strikte Anweisung, sich gegenüber den Besiegten jeglicher Grausamkeit zu enthalten, was damals - nicht nur von den Soldaten - als ganz und gar unangebracht angesehen wurde und viel Widerspruch hervorrief. Der König ließ die Domschule in Salamanca in eine allgemeine Lehranstalt, d.h in eine Universität umwandeln, legte den Grundstein für die Kathedrale von Burgos und gab ein Zivilgesetzbuch heraus, das Rechtsunsicherheiten beseitigen und der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen sollte. Am 30. Mai 1252 starb König Ferdinand zu Sevilla, wo er in der Kathedrale seine letzte Ruhestätte fand. Er ist Patron der Gefangenen und der Armen. Wetterregel: „Der Ferdinand, der schlimme Mann, manchmal noch Fröste bringen kann.“
Johanna (Jeanne d'Arc), die "Jungfrau von Orléans" (la Pucelle) ist die französische Nationalheilige. Die sehr religiös erzogene Bauerntochter aus Domrémy in Lothringen fühlte sich durch überirdische Stimmen berufen, als gerade der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich das Land verwüstete, dem König zu Hilfe zu kommen und die Heimat vor den fremden Eroberern zu retten. Ihre Lebensgeschichte klingt wie ein Märchen, beruht aber auf vielfach bestätigten, historischen Tatsachen. Johanna kam an den Königs-hof, wurde beim Dauphin (Kronprinz) vorgelassen und am 23.April 1429 als Befehlshaberin eines kleinen Heeres nach Orléans geschickt, das gerade von englischen Truppen belagert wurde. Binnen kurzer Zeit war der Feind in die Flucht geschlagen und die Stadt befreit. - Die Mutlosigkeit der französischen Soldaten war verflogen, ein Sieg der "Jungfrau von Orléans" - sie war erst 17 oder 18 Jahre alt - folgte dem anderen. Am 17.Juli 1429 führte Johanna König Karl VII. nach Reims, wo er gekrönt wurde. Durch Verrat eifersüchtiger männlicher Konkurrenten fiel die Befreierin Frankreichs 1430 bei Compiégne in die Hände der Burgunden, die sie gegen Zahlung einer hohen Summe als "Lösegeld" an die Engländer aus-lieferten. Nach einem groß aufgemachten Schauprozess, dessen Ausgang von vornherein feststand, wurde Johanna am 30.Mai 1431 zu Rouen nach monatelanger Kerkerhaft und dauernden Verhören, in denen sie sich den ihr bildungsmäßig weit überlegenen Richtern gewachsen zeigte, als "Ketzerin und Zauberin" auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Engländer hatten ein Inquisitionsgericht vorgeschoben, damit die Verurteilung nicht wie ein politische Handlung aussehen sollte. Nur wenige Jahre nach ihrem Tod wurde das Urteil durch den Papst aufgehoben. (Historischer Exkurs Das Spätmittelalter war eine Zeit des religiösen und kulturellen Verfalls, in dem ein in allen Bevölkerungsschichten tief verwurzelter Aberglaube die christlichen Wertvorstellungen immer mehr unterwanderte und in den Hintergrund drängte. Zauberei, durch "wissenschaftliche" Thesen unter-mauert, wurde zum verbrecherischen Tatbestand erklärt und damit zu einer strafbaren Handlung. Im hohen Mittelalter war die Frau im Minnesang noch auf einen Sockel der Anbetung gehoben worden, in der spätmittelalterlichen Dichtung wird sie meist als dummes und zänkisches Geschöpf dargestellt. Dazu kam noch die Vorstellung, dass die Frau als sexuelles Wesen ein "Gefäß der Sünde" sei und für den Mann eine Versuchung darstelle ( vergleiche die Redewendung "Wein, Weib und Gesang"). - - Der eigentliche Beginn der systematisch betriebenen Hexenverfolgungen fällt in die Zeit um 1430
Reinhild (Rendel; Reinelde) von Westerkappeln (Westfalen) lebte im 13. Jhdt und war die Erbin ihres vermögenden Vaters. Auf Anstiften des Stiefvaters wurde sie erwürgt.