Der Heiligenkalender

Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler

Datum ausschliessen
Name: Ignatius

31.07.

Ignatius (Ignaz, Inigo)

Ignatius (Inigo) von Loyola war ein junger adeliger Offizier aus dem spanischen Baskenland, eitel und hungrig nach Ruhm. Er genoss das lockere Soldatenleben in vollen Zügen. Bei der Verteidigung der Stadt Pamplona wurde er schwer verwundet und war monatelang ans Bett gefesselt. Da er nun viel Zeit zum Lesen hatte, gelangte auch ein Buch über das Leben Jesu in seine Hände. Plötzlich kam dem jungen Krieger zu Bewusstsein, dass sein Leben bisher leer und ohne Sinn gewesen war. - Nach der Genesung setzte er sich noch einmal auf die Schulbank, um Latein, die (damalige) Sprache der Schulen und der Wissenschaft, zu lernen. Dann ging er zum Studium nach Paris. Hier schloss er sich mit sechs Gleichgesinnten zu einer Gemeinschaft zusammen. Sie legten 1534 das Gelübde der lebenslangen Armut und Keuschheit ab. Ihre Vorsätze nahmen die Männer so ernst, dass sie 1540 nach Rom pilgerten, wo sie der Papst freundlich aufnahm und ihre kleine Gemeinschaft bestätigte. Das war der Beginn der Societas Jesu (SJ), der "Gesellschaft Jesu". Die Erziehung der Jugend, die Pflege von Wissenschaft und Forschung sowie die Missionen waren für die jungen Ordensmänner - sie waren inzwischen zu Priestern geweiht worden - die wichtigsten Anliegen. Um die Arbeit der Ordensbrüder nicht zu beeinträchtigen, verzichteten die Ordens-gründer auf starre Einrichtungen innerhalb der Gemeinschaft, ja sogar auf eine einheitliche Tracht. Eine wichtige Rolle sollten geistliche Übungen (Exerzitien) spielen. Bald waren die Jesuiten in den verschiedensten Bereichen des Lebens tätig. Ganz entschieden lehnte Ignatius, der Verfasser der Ordenssatzung und erster Ordensgeneral der "Gesellschaft Jesu", die Anwendung von physischer oder psychischer Gewalt, besonders auch gegenüber "Ketzern", ab. Ein Jesuit durfte niemals Mitglied eines Inquisitionsgerichtes sein. Ignatius wollte überzeugen, nicht unterdrücken. Daher legte er auf die Predigt ganz besonders großen Wert. Das war auch einer der wesentlichen Gründe für die erstaunlichen Erfolge des Jesuitenordens als Träger der Gegenreformation. Durch die lange und intensive Ausbildungszeit wurde die "Gesellschaft Jesu" zu einem auf hohem geistigen und wissenschaft-lichen Niveau stehenden Eliteorden, dessen Mitglieder streng und sorgfältig nach ihren Fähigkeiten ausgewählt werden. Berühmt wurde der 1610 gegründete Jesuitenstaat in Paraguay, der zeitweise bis zu 200 000 christlichen Indianern ein Leben in Würde und vor der Ausbeutung durch die Kolonialherren bot. Zu den drei üblichen Ordensgelübden (Gehorsam, Armut, Keuschheit) legen die Jesuiten noch ein viertes Gelübde ab, den unbedingten Gehorsam gegenüber dem Papst. Und das war später auch der Grund dafür, dass ihnen weltliche Herrscher oft mit Misstrauen begegneten und die Jesuiten von ihren Gegnern als "Kettenhunde des Papstes" bezeichnet wurden. Ignatius Loyola, der Gründer des letzten großen Ordens, starb am 31.Juli 1556 in Rom. Wetterregel: "Wie's Wetter an Ignatius ist, so stellt's sich im Januar ein."

BesonderheitenOrdensgründer

17.10.

Ignatius

Ignatius, Bischof von Antiochia, zählt zu den frühesten Zeugen der christlichen Kirche. Er dürfte noch selber mit Christus zusammengetroffen sein und war ein Schüler des Apostels Johannes. Dieser war es auch, der Ignatius im Jahr 69 zum zweiten Bischof von Antiochia berief. 40 Jahre lang war Ignatius der gütige und treusorgende Oberhirte seiner Gemeinde. Als der Bischof schon ein hochbetagter Mann war, wurde er mit zahlreichen anderen Christen auf Befehl Kaiser Trajans eingekerkert, zum Tode verurteilt und auf einem Schiff nach Rom geschleppt, wo er im Kolosseum, zur Belustigung der Zuschauer, anlässlich eines römischen Festes hungrigen Löwen zum Fraß vorgeworfen wurde. In seinen "Sieben Heiligen Briefen", die er auf dem Schiff einem Gefährten diktierte, er selber war ja gefesselt, kommt zum ersten Mal das Wort "katholische Kirche" vor. In all diesen Briefen betont er immer wieder, dass er erfüllt sei von der glühenden Liebe zu Jesus Christus, ohne den er ein Nichts sei. An einem 17. Oktober um das Jahr 117 wurden der alte Mann und andere Christen in der römischen Arena von Raubtieren zerrissen. Historisches: Die Bischofsstadt Antiochia war die drittgrößte Stadt des Römischen Reiches (nach Rom und Alexandria) und konnte die größte heidenchristliche Gemeinde aufweisen. 1098 wurde sie zur Hauptstadt des von Kreuzfahrern gegründeten Königreichs Jerusalem erwählt, 1268 von Moslems eingenommen und zerstört. Seitdem ist die einstige Großstadt immer mehr verfallen und heute ohne jegliche Bedeutung.

StandBischof
BesonderheitenMärtyrer