Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Thomas von Cori, 1655 südlich von Rom geboren, trat im Alter von 22 Jahren in den Franziskanerorden ein und wurde bald zum hochgeschätzten Novizenmeister seines Klosters. Doch er wollte kein Leben hinter Klostermauern führen und begab sich in die abgelegene, karge Gebirgslandschaft der Abruzzen. Zwanzig Jahre lang wirkte er hier als begeisternder Volksprediger und Volksmissionar. Besonders nahm er sich der Sorgen der wenig begüterten Bevölkerung in den Gebirgsdörfern an und konnte für sie sehr viel Gutes tun. + 11.1.1729.
Thomas von Aquin, Kirchenlehrer, in der Nähe von Neapel geboren, gilt als einer der größten Gelehrten des Mittelalters. Gegen den Willen seiner Familie trat er in den Dominikanerorden ein (Die adelige Familie empfand es als Schande, dass ihr Sohn ausgerechnet einen Bettelorden ausgewählt hatte.). Aus dem wortkargen Burschen, den seine Mitschüler einen "stummen Ochsen" nannten, wurde ein gewaltiger Prediger, ein Hochschulprofessor in Paris und Neapel und der Verfasser bedeutender theologischer Schriften (u.a. "Summa Theologica"). Trotz seiner allgemein anerkannten außergewöhnlichen Intelligenz blieb der große Mann immer bescheiden und freundlich. + 7.3.1274.
Thomas Morus (More), einer der größten und anerkanntesten Gelehrten seiner Zeit, war von König Heinrich VIII. von England zum persönlichen Berater berufen worden. Schließlich wurde der glücklich verheiratete Familienvater Lordkanzler des Königs. Seine hohe Intelligenz, sein ausgeprägtes Gefühl für Recht und Gerechtigkeit verschafften ihm großes Ansehen. Da Sir Thomas die Scheidung des Königs von Katharina von Aragon und dessen Zusammenleben mit der lockeren Hofdame Anne Boleyn missbilligte, legte er sein Amt nieder. Als er sich 1534 mit Nachdruck weigerte, den sogenannten Suprematseid, d.i. die Anerkennung des Königs als Oberhaupt der englischen Kirche, abzulegen, wurde Thomas More seines Vermögens für verlustig erklärt und im Tower eingekerkert. Nach 15 Monaten des Leidens im Gefängnis wurde der Kanzler vom König wegen „Hochverrats“ zum Tode verurteilt und am 6 .Juli 1535 hingerichtet.
Thomas Apostel war vor seiner Berufung zum Jünger Jesu ein Fischer in Galiläa. Am bekanntesten wurde er wohl durch die im Neuen Testament geschilderte Begebenheit vom "ungläubigen Thomas": Als Jesus am Tage seiner Auferstehung den Aposteln erschien, war Thomas nicht anwesend. Als man ihm von der Erscheinung berichtete, bezweifelte er, was man ihm da erzählte. Erst als er den Auferstandenen mit eigenen Augen gesehen und seine Wundmale berührt hatte, glaubte er. Als die Apostel sich nach Christi Himmelfahrt trennten und in alle Welt zogen, ging Thomas als Glaubensverkünder nach Indien. Sogar einen König, er hieß Gundaphar und regierte zwischen 20 und 50 n.Chr., konnte der Apostel für seine Lehre gewinnen. Münzfunde haben später die Wahrheit des Berichtes bestätigt. - Im Jahre 72 erlitt Thomas das Martyrium. Während einer Missionsreise wurde er meuchlings erstochen. Als Ort seines Märtyrertodes wird Kalamine genannt, das heute allgemein mit Mailapur, einer Vorstadt von Madras gleichgesetzt wird. In deren Nähe gibt es den "Thomas-berg", auf dem im Jahr 1547 eine Kirche zu Ehren des Apostels errichtet wurde. Auf dem Altar des Gotteshauses steht das steinerne Thomaskreuz, das 1522 von Portugiesen wieder aufgefunden wurde. Es stammt aus dem 7.Jhdt und trägt eine Inschrift, die vom Martyrium des Apostels und von seinen Predigten berichtet. Der größte Teil der Thomas-Reliquien kam nach Kleinasien, von dort auf die Insel Chios und schließlich nach Ortona in Italien. Vor der Kalenderneuordung von 1969 wurde das Fest des Apostels am 21. Dezember begangen. Um diesen Tag hatte sich ein reiches Brauchtum entwickelt.
Thomas von Kempen, der Verfasser der "Nachfolge Christi", war einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten "Devotio moderna", einer im Spätmittelalter aufgekommenen religiösen Bewegung, die auf die persönliche, innerliche Frömmigkeit des Einzelnen besonders großen Wert legte. + 25. 7. 1471.
Thomas Becket war als junger Mann ein enger Freund von König Heinrich II. von England und führte wie dieser ein ausgelassenes Leben. Als er aber zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde, änderte er sich vollkommen, ging in sich, wurde ein frommer Mann und verteidigte die Rechte der Kirche gegenüber dem König. Daher musste der Erzbischof vor dem Jugendfreund, der sich die Zusammenarbeit ganz anders vorgestellt hatte, nach Frankreich fliehen. Durch einen Scheinfrieden wurde Thomas Becket zurück-gelockt und von Vertrauten des Königs am 29.Dezember 1170 vor dem Altar der Kathedrale ermordet.