Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Anna (Annina, Nina) Boscardin (Sr. Maria Bertilla) wurde 1888 in einem Dorf nahe Vicenza (Venetien) als Tochter einer sehr armen Kleinhäuslerfamilie geboren. Mit 17 Jahren wurde sie Dorotheer-Schwester. Während des Ersten Weltkrieges pflegte sie in den Lazaretten mit unvorstellbarer Geduld und Aufopferungsbereitschaft Schwerverwundete und Sterbende, obwohl sie selbst schwer leidend war. Alles opferte sie Jesus auf, in dessen Hände sie ihr Schicksal legte. + 20.101922
Franz Alexander Kern (On: Jakob), 1897 in Wien geboren, hatte schon als Kind den sehnlichsten Wunsch, Priester zu werden. Er besuchte schließlich das Knabenseminar in Hollabrunn (Niederösterreich), musste aber 1915, er war jetzt 18 Jahre alt, in den Weltkrieg einrücken. 1916 wurde er so schwer verwundet, dass er nicht mehr an die Front zurückkehren konnte und daher 1917 wieder in das Priesterseminar eintreten durfte. Die Kriegsverletzung aber sollte nie mehr ausheilen. Nach dem Ende des Krieges trat der junge Geistliche in das Prämonstratenserstift Geras im Waldviertel ein und wirkte voller Hingabe als Seelsorger seiner Pfarre. Doch dann brach die Kriegsverletzung wieder auf, er kränkelte ständig und erlitt große Schmerzen. Alle Leiden ertrug er mit einer bewundernswerten Geduld und opferte sie Gott auf. Am 20. Oktober 1924, an dem Tag, an dem Bruder Jakob, wie er jetzt im Kloster hieß, seine Ordensgelübde hätte ablegen sollen, schloss er für immer die Augen.
Ira (Irina) von Portugal wurde von einem abgewiesenen Liebhaber, der ihr Gewalt antun wollte, getötet. + 653
Vitalis, Gefährte und erster Nachfolger des Bistumsgründers Rupert als Bischof von Salzburg, war, besonders im Pinzgau, erfolgreich als Glaubensbote tätig. + 20.10.um 730.
Wendelin soll der Legende nach ein schottischer Königssohn gewesen sein, der auf der Rückreise von einer Pilgerfahrt nach Rom in die Gegend von Trier kam und hier verblieb. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, musste er sich bei einem reichen Grund-herrn als Hirte verdingen. Immer wieder soll er mit der Herde zu einem weit vom Landgut entfernten Berg gezogen sein, wo er in der Einsamkeit ungestört zu Gott beten konnte. Als der Dienstherr einmal an dem vom Hirten bevorzugten Weideplatz vorbeikam, wurde er sehr zornig, weil er glaubte, dass Wendelin mit der Herde von so weit weg abends nicht rechtzeitig zu Hause sein könne. Doch, so berichtet die Legende weiter, als der Grundherr nach Hause kam, war Wendelin mit seiner Herde schon längst da. Nun erkannte der Gutsherr, dass dieser Viehhirte ein ganz besonderer Mensch war. Um ihm eine Freude zu bereiten, erbaute er für den Fremden in der Nähe des Landgutes eine Einsiedlerzelle. Hier konnte Wendelin in Frieden leben und sich ganz dem Gebet und der Besinnung hingeben. Als Mönche des nahe gelegenen Klosters Tholey von dem frommen Mann hörten, baten sie ihn, ihr Abt zu werden. So soll er fortan im Kloster gelebt haben, wo er im Jahr 617 starb. An seiner Begräbnisstätte entstand bald die Wallfahrtskirche Sankt Wendel, die im Lauf der Zeit von Tausenden von Pilgern aufgesucht wurde. An der Wallfahrtskirche entstand die Stadt St.Wendel (im Saarland). Wendelin zählt zu den besonders volkstümlichen Heiligen und ist Patron der Bauern, Hirten, Schäfer, des Viehs sowie Schutzheiliger gegen Viehseuchen. Wendelin-Kirchen gibt es sogar in Afrika, Lateinamerika und in China. Bauernregel: "Lacht Wendelin mit Sonnenschein, wird wenig Schnee vor'm Christfest sein." .