Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Benno von Meißen ist der Patron von München und Altbayern. Doch er wurde 1010 in Goslar im Herzogtum Sachsen geboren. Er wurde Geistlicher und schließlich Abt des Klosters in Hildesheim. Gegen seinen Willen wurde er zum Bischof von Meißen ernannt und als Glaubensbote zu den "Wenden" in das meist noch heidnische Slawenland gesandt. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wurde seine Arbeit zuletzt doch noch mit Erfolg belohnt und viele Sorben (Wenden) ließen sich taufen. Weil der Bischof aber den Sachsenkrieg Kaiser Heinrichs IV. ablehnte, fand sein Wirken ein abruptes (vorläufiges) Ende. "Der Apostel der Wenden" wurde vom Kaiser abgesetzt und in die Verbannung geschickt. - Die Legende erzählt, Bischof Benno habe nach seiner Ausweisung die Schlüssel des Domes von Meißen in die Elbe geworfen. Als er Jahre später wieder in sein Bistum zurückkehren durfte, habe man sie im Bauch eines Fisches wiedergefunden. - Im hohen Alter von 96 Jahren starb Benno am 16.Juni 1106 nach einer 40-jährigen Amtszeit als Bischof von Meißen. Die Christianisierung der Sorben war zum größten Teil sein Verdienst. Nachdem Kursachsen (inzwischen war die sächsische Kurwürde auf die Markgrafschaft Meißen übergegangen) in der Reformationszeit weitgehend evangelisch geworden war, ließ der Herzog von Bayern die Reliquien des Heiligen nach München übertragen, gerade noch rechtzeitig vor der Zerstörung des Grabmals durch die Neugläubigen. So wurde Benno zum Patron von (Alt-)Bayern, das er im seinem ganzen Leben nie betreten hatte. Historischer Exkurs Im Mittelalter trug das Stammesland in Nordwestdeutschland - heute Niedersachsen - den Namen Sachsen. Durch Erbschaft kam die sächsische Kurwürde an die Wettiner in Thüringen und Meißen, das in der Folge Kursachsen und schließlich nur Sachsen genannt wurde. Bauernregel: "Wer zu Sankt Benno baut, der kriegt bestimmt viel Kraut."
Benno war Domherr in Straßburg. Doch er verzichtete auf sein Amt und ließ sich (906) als Einsiedler am Grab des hl Meinrad (siehe 21.1.) "im finstern Walde" (Finsterwald) nieder. Vom König selbst wurde der fromme Mann 927 zum Bischof von Metz (Lothringen) be-rufen, aber kurz danach von Feinden des Königs geblendet und vertrieben. Bischof Benno kehrte in seine Einsiedelei zurück und wurde mit seinem Gefährten Eberhard (siehe 14.8.) zum Gründer der Abtei Einsiedeln. + 3..8.940.