Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Beda Venerabilis (der Ehrwürdige), Kirchenlehrer, 672 in England geboren, war einer der größten Gelehrten seiner Zeit und wohl der erste wissenschaftliche Theologe des Mittelalters überhaupt. Er schrieb eine Kirchengeschichte Englands, weshalb man ihn den „Vater der englischen Geschichtsschreibung“ nennt, und verfasste zahlreiche Kommentare zur Bibel und zu Heiligenleben. Seine Werke behandeln das gesamte Wissen seiner Zeit, sogar Mathematik, Astronomie und Musik. Beda verwendete in seinen Schriften als einer der ersten die „Dionysische Zeitrechnung“, die, wie später in allen christlichen Ländern üblich, das Jahr der Geburt Christi als Zeitenwende ansetzte. + 26.5.735. Anmerkung: Der Mönch Dionysius Exiguus, ein Skythe aus der Dobrudscha, der etwa von 500 bis 545 als Abt einem römischen Kloster vorstand, zählte (um 530) erstmalig die Jahre von Christi Geburt an (ab incarnatione domini). Bei seinen Berechnungen war ihm allerdings ein Fehler unterlaufen, so dass er die Geburt Christi um 6 oder 7 Jahre zu spät ansetzte. Bis dahin hatte man die Jahre von der (angeblichen) Gründung der Stadt Rom 753/752 v.Chr. an gerechnet. Obwohl bereits die Kanzlei Karls des Großen die Jahre nach der „christlichen Ära“ zählte, dauerte es noch fast zwei Jahrhunderte, bis sich die neue Jahreszählung endgültig durchsetzte.
Eilhard (Egilhard), Abt und Märtyrer am Niederrhein, wurde im Jahr 881 von den eingefallenen Normannen erschlagen.
Gregor VII., Papst (1073-1085), hat in der Geschichte unauslöschliche Spuren hinterlassen. Er wurde in der Toskana in einfachen Verhältnissen geboren und auf den Namen Hildebrand getauft. Schon in jungen Jahren wurde er Mönch und lebte einige Zeit im berühmten Reformkloster Cluny. Papst Leo IX. holte ihn 1049 als Berater nach Rom. 1063 wurde Hildebrand vom Volk in Sprechchören als neuer Papst gefordert und als solcher von den Kardinälen bestätigt. Von Anfang an war eine innere Reform der Kirche durch Loslösung von weltlicher Bevormundung sein Ziel. Durch seine Forderung, Bischöfe und Äbte dürften nur von kirchlichen Stellen und nicht vom Kaiser eingesetzt werden, wurde der Investiturstreit ausgelöst, in dessen Verlauf König Heinrich IV. den Papst, dieser den König absetzte. Als Gregor VII. den Gegner mit dem Bann belegte, versuchten die Fürsten daraus Nutzen zu ziehen. So musste Heinrich IV. den Gang nach Canossa (wo sich der Papst gerade aufhielt) antreten, um vom Bann gelöst zu werden. Doch der Streit war dadurch nicht beigelegt. Als Heinrich mit einer starken Armee Rom einnahm und sich von einem Gegenpapst zum Kaiser krönen ließ, rief Gregor den Normannenfürsten Robert Guiskard zu Hilfe. Der Kaiser zog sich daraufhin aus Rom zurück. Als aber die normannischen "Befreier" in Rom plünderten und brandschatzten, musste der Papst mit ihnen ins Exil gehen. Er starb in Salerno am 25.5.1085.
Heribert (Herbert), ein Gefährte des hl Norbert von Magdeburg (6.6), wurde der erste Propst des Prämonstratenser-Stiftes Knechtsteden (Niederrhein). + 25.51150.
Maria-Magdalene de'Pazzi, die 1566 in Florenz geboren wurde, gilt als eine der bedeutendsten Mystikerinnen der katholischen Kirche. Ihre Visionen und Prophezeiungen wurden von Mitschwestern aufgezeichnet. + 25.5.1607.
Urban I., war einer der frühchristlichen Päpste. Er hatte dieses Amt in der Zeit zwischen 222 und 230 inne - in einer Zeit der Verfolgungen - und der Führer der Christenheit musste viele Leiden erdulden. Über Urbans Leben gibt es zwar ausführliche Legenden, aber nur wenig historisch Gesichertes. Besonders groß war und ist seine Verehrung in den europäischen Weinbaugebieten, wo sich um seine Gestalt ein reiches Brauchtum entwickelt hat. Warum der Papst zum Patron des Weinbaus und der Winzer erwählt wurde, ist nicht ganz klar. Es heißt einerseits, er habe sich auf der Flucht vor Verfolgern in einem Weingarten versteckt, eine andere Deutung besagt, Urban sei mit dem Weinbau nur deshalb in Verbindung gebracht worden, weil sein Tag als Ende der Fröste und als Beginn der warmen Frühlingszeit angesehen wurde. Ein alter Spruch lautet nämlich: "Sankt Urban steigt vom Ofen herunter".+ 25.5.230. Bauernregeln: "Wie's Wetter sich um Sankt Urban verhält, so ist's noch 20 Tage bestellt." "Die Witterung an Sankt Urban zeigt des Herbstes Wetter an." "Scheint am Urbanstag die Sonne, so gerät der Wein zur Wonne. Regnet's aber, nimmt er Schaden und wird selten wohl geraten." "Danket Sankt Urban, dem Herrn, denn er bringt dem Getreide den Kern." "Urban den Sommer send't, Symphorian (22.8.) behält das End'."