Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Igor (Ingmar), der von den normannischen Warägern abstammende Großfürst von Kiew, wurde während eines Aufstandes von einer aufgehetzten Volksmenge, als er gerade in der Kirche betete, ermordet. + 19.9.1147.
Januarius (Gennaro), Bischof von Neapel, besuchte unter Lebensgefahr in der Verfolgung unter Diokletian eingekerkerte Christen und betreute sie als Seelsorger, bis er selber verhaftet wurde. Die Legende erzählt, hungrige Löwen, denen er zum Fraß vor-geworfen wurde, hätten ihn nicht angerührt, so dass er enthauptet werden musste. Er starb im Jahr 305. - Anmerkung: Im Dom von Neapel werden zwei Ampullen mit geronnenem Blut, das von San Gennaro stammen soll, aufbewahrt. Regelmäßig verflüssigt sich dieses Blut am Ge-denktag des Heiligen. Das "Blutwunder" ist seit 1389 bezeugt und öffentlich zu bestaunen - Eine natürliche Erklärung für dieses Geschehen wurde bisher nicht gefunden.
Theodor, Erzbischof von Canterbury, zählt zu den bedeutendsten englischen Kirchenpersönlichkeiten. Er war 602 in Tarsos (Kleinasien) geboren worden, hatte in Athen seine Ausbildung erhalten, wurde 668 vom Papst nach England gesandt und zum Erzbischof von Canterbury geweiht, nachdem der ursprünglich dafür vorgesehene Kandidat während der Weihezeremonie einem Herzanfall erlegen war. Von seiner Bischofsstadt aus organisierte er mit Unterstützung des hl Adrian (siehe 9.1.) das gesamte angelsächsische Kirchenwesen. Alles geschah nach römischem Vorbild, die alte keltische Liturgie wurde zurückgedrängt. Es war Theodors Verdienst, dass die angelsächsische Kirche eine solche Blüte erlangte, dass sie die Kraft hatte, auf das Festland auszustrahlen. + 19.9.690.
Wilhelmine von Villefranche (On: Sr.Maria Wilhelma), 1787 geboren, war das leichtlebige Töchterlein des Grafen de Rodat. Angesichts einer Fronleichnamsprozession machte sie mit 18 Jahren eine spontane Wandlung durch. Ihren Wunsch, in ein Kloster einzutreten, konnte sie zunächst nicht verwirklichen, da man ihn nur für eine Laune der als leichtfertig bekannten Grafentochter hielt. Doch Wilhelmine gab deswegen nicht auf, der Bruch mit dem bisherigen Leben war endgültig. So begann sie auf eigene Initiative hin, gemeinsam mit drei anderen Mädchen, in ihrem Haus verwahrloste Kinder zu unterrichten. Die jungen Frauen, denen sich bald andere anschlossen, machten auch Hausbesuche bei einsamen Menschen und widmeten sich immer mehr der Hauskrankenpflege. Sie besuchten außerdem Gefangene und nahmen sich "gefallener" Mädchen an. Aus dieser anfangs rein privaten Tätigkeit entwickelte sich schließlich in dem südfranzösischen Städtchen Villefranche das "Institut von der Heiligen Familie", dessen erste Oberin Wilhelmine de Rodat wurde. Sie starb nach einem erfüllten Leben am 19.September 1852.