Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Vinzenz von Saragossa, war Archidiakon (Prediger) des Bischofs der Stadt. In den Verfolgungen unter Kaiser Diokletian wurden beide in den Kerker geworfen. Der schon alte und gebrechliche Bischof wurde in die Verbannung geschickt, der junge Glaubensverkünder aber, obwohl er eine glänzende Verteidigungsrede gehalten hatte, den schlimmsten Martern ausgesetzt. Er wurde gegeißelt, in einen Haufen mit Glasscherben geworfen, in seine Wunden wurde Salz gestreut. Zuletzt erlag er seinen Verletzungen. Vincentius gilt als Erzmärtyrer, d.h. als erster Märtyrer Spaniens. Sein Name ist schon in den ältesten Martyrologien zu finden. + 22.1.304. Wetterregeln: "Vinzenz Sonnenschein bringt viel Korn und guten Wein." "Am Tag von Sankt Vinzent hat der Winter noch lang kein End'. "Watet Sankt Vinzenz im Schnee, dann gibt es viel Heu und viel Klee."
Vinzenz Palotti, 1818 in seiner Heimatstadt Rom zum Priester geweiht, engagierte sich unermüdlich und aufopferungsvoll als Jugend- und Gefangenenseelsorger und Volksmissionar. Er war ein gesuchter Beichtvater, den man zu jeder Zeit aufsuchen konnte. Um noch wirkungsvoller seelsorgerisch tätig sein zu können, gründete er 1834 die "Gesellschaft des katholischen Apostolats", genannt "Palottiner". Sie nahmen auch Laien auf, die im Apostolat im karitativen Bereich mitarbeiten wollten. Damit wurde Vinzenz Palotti zum Bahnbrecher der Katholischen Aktion. + 22.1. 1850.
Vinzenz Ferrer, ein Dominikanerpriester von größter Opferbereitschaft, Lehrer an der Domschule von Valencia, war einer der gewaltigsten Bußprediger des späten Mittelalters und hatte großen Einfluss auf seine Zeit. Wegen seines anziehenden Äußeren war er oft Versuchungen ausgesetzt. + 5.4.1419. Er ist Patron der Dachdecker und der Ziegelmacher Lostag: "Bringt Sankt Vinzenz Sonnenschein, so gibt es vielen und guten Wein." "Wenn Sankt Vinzent tritt in die Hall', so bringt er uns die Nachtigall."
Vinzenz (Vincent) von Paul stammte aus einer kinderreichen französischen Bauernfamilie. Schon mit 19 Jahren empfing er die Priesterweihe. 1612 übernahm er die Pfarre Clichy in Paris. Erschüttert von den trostlosen sozialen Verhältnissen, legte er das Gelübde ab, sein ganzes künftiges Leben der Bekämpfung der Armut zu widmen. Er missionierte bei der not-leidenden Landbevölkerung und rief eine gut organisierte Armenfürsorge ins Leben. Von vielen Weltpriestern unterstützt, gründete Vincent von Paul die Kongregation der "Serviteurs des Pauvres", zu Deutsch "Diener der Armen", die heute meist nach ihrem Sitz im Lazaristenkloster in Paris "Lazaristen" genannte werden. Von ihnen wurden gefordert: Herzlichkeit, volksnahe, einfache Predigten, apostolischer Eifer, Verzicht auf kirchliche Würden und Hingabe an die (Volks-)Mission. 1633 erfolgte, unter maßgeblicher Beteiligung der Louise de Marillac (sieh 15.3.), die Gründung der "Filles de la Charité", die heute meist unter dem Namen "Barmherzige Schwestern" oder "Vinzentinerinnen" bekannt sind. Ihre Gemeinschaft hatte sich aus einer Vereinigung weltlicher Frauen entwickelt, die alleinstehende Kranke betreuten. Es war der erste Orden ohne Profess (Gelübde) und Klausur (Abgeschlossenheit in einem Kloster). Der Dienst am Nächsten sollte die ausschließliche Aufgabe der Schwestern sein; Sie betreuten nicht nur Kranke in den Spitälern, sondern auch Findel- und Waisenkinder, Sträflinge, allein-stehende Alte und Hilflose, Behinderte, Geisteskranke und andere Hilfsbedürftige. Somit war der einfache französische Bauernsohn zum Begründer der organisierten Caritas geworden. Der aktive Menschenfreund starb am 27.September 1660, sein Werk aber breitete sich über die gesamte christliche Welt aus. Vinzenz von Paul ist Patron der karitativen Einrichtungen, der Waisen- und Krankenhäuser und der Gefangenen.
Sabina von Àvila, eine junge Christin, die früher große Verehrung genoss, starb um das Jahr 304 während der furchtbaren Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian in ihrer Heimatstadt. Der Statthalter des Kaisers, ein fanatischer Christenhasser, der endlich seine Macht beweisen konnte, hatte den Befehl bekommen, die Provinz Hispanien, wie Spanien damals hieß, von allen Christen zu "säubern", ganz gleich, welche Mittel man dabei an-wendete. So wurde auch das Christenmädchen Sabina gefangen genommen. Man renkte ihr alle Glieder aus und schlug sie so lange mit Ruten, bis sie blutüberströmt zusammenbrach. Doch als sie sich nach den unmenschlichen Foltern immer noch weigerte, Christus abzuschwören, wurde ihr Haupt auf einem Felsblock zerschmettert. Gemeinsam mit Sabina starben ihre Geschwister Christa (Christeta) und Vincent. (Der Name Sabrina hat zwar der Bedeutung nach nichts mit Sabina zu tun, doch könnten die Trägerinnen dieses Namens - wegen der klanglichen Ähnlichkeit - gemeinsam mit Sabina Namenstag feiern) Bauernregel: "Ist's um Sabina warm und fein, so kommt ein strenger Winter drein. Ist es aber naß und kühl, mild der Winter werden will."