Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Aribo (Arbeo), ein Schüler des hl Korbinian (siehe 20.11.), wurde 763 zum (ersten) Abt des Klosters Scharnitz in Oberbayern, zwei Jahre später zum Bischof von Freising ernannt. Bald zählte er zu den angesehensten Kirchenpersönlichkeiten seiner Zeit. Mehrere neue Klöster, so Schlier-see und Innichen, sind Aribos Gründungen. Literarische Berühmtheit erlangte der bayrische Bischof als Verfasser des Abrogans, des ersten deutsch-lateinischen Wörterbuchs. + 4.5.783 .
Briktius, ein dänischer Prinz, soll auf dem Rückweg von einer Wallfahrt ins Heilige Land eine Ampulle mit wundertätigem Blut des Heilands, das aus seinem Kreuz geflossen sein soll, bei sich geführt haben. In Kärnten wurde er von einer Lawine verschüttet. Aus dem Schnee sollen drei Ähren herausgewachsen sein, so dass man den Pilger fand und bestatten konnte. An der besagten Stelle entstanden in der Folge Kirche und Ort Heiligenblut. Das alles soll sich um das Jahr 900 zugetragen haben.
Florian, der wohl bekannteste und beliebteste österreichische Heilige, stammte aus (dem heutigen) Zeiselmauer in der Provinz Norikum und war in einer christlichen Familie aufgewachsen. Er hatte im römischen Heer eine hohe Offiziersstelle inne und war zuletzt zum Leiter der Kanzlei des kaiserlichen Statthalters in Lauriacum (dem heutigen Lorch in Oberösterreich), der Hauptstadt von Norikum, ernannt worden. Damit war er der höchste Beamte der Provinz.. Als unter Diokletian auch in Norikum Anhänger der christlichen Lehre ins Gefängnis geworfen wurden, wollte Florian den Unglücklichen helfen und plante ihre Befreiung. Bei dem Versuch, heimlich in den Kerker zu gelangen, wurde der Helfer aber festgenommen und vor den erstaunten Statthalter, seinen direkten Vorgesetzten, gebracht. Da Florian sich weigerte, seinem Glauben abzuschwören und den Göttern zu opfern, der Statthalter ihn aber wie die anderen Christen behandeln musste, wurde der Bekenner gefoltert und mit einem Mühlstein um den Hals am 4. Mai 304 in die Enns geworfen. Sein Leichnam wurde von der christlichen Witwe Valeria geborgen. Im 8. Jhdt ließen Passauer Bischöfe über der Begräbnisstätte Florians und der anderen Märtyrer von Lorch, für die er sein Leben eingesetzt und verloren hatte, das Stift Sankt Florian errichten. Der Märtyrer ist der Heilige der Bayern, Österreicher, Böhmen und Ungarn. Im 15.Jhdt wurde er zum Patron gegen Feuergefahr und Hochwasser auserkoren. Später wählte man den „Wasserkübelmann“ zum Schutzheiligen der Feuerwehr. Außerdem ist Florian Patron von Oberösterreich bzw. der Diözese Linz, von Bologna und Krakau, Patron der Kaminkehrer, der Schmiede, Seifensieder, Hafner, Bierbrauer und Böttcher (Fassbinder) sowie Schutzheiliger gegen Dürre, Sturm und für das Heilen von Brandwunden. + 4.5.304. Wetterregel: „Der Florian, der Florian, noch einen Schneehut tragen (oder: Schneemann setzen) kann!“ „Florian und Gordian (10.4.) richten oft noch Schaden an.“
Guido von Pomposa, um 970 in der Nähe von Ravenna (I) geboren, war in das Kloster in Pomposa eingetreten, zu dessen Abt er bald gewählt wurde. Unter seiner Leitung wurde die Abtei vor allem durch seine Reformen berühmt, weshalb Guido bald den Namen " der Reformabt" erhielt. Der Zustrom in das Kloster in Pomposa war so groß, dass noch ein zweites errichtet werden musste. Kaiser Heinrich III. wollte, als er sich in Italien befand, den vielgepriesenen Abt kennen lernen. Auf dem Weg zu einem Treffen erkrankte Guido aber und starb am 31. März 1046. Der Kaiser ließ die sterblichen Überrestes des Reformabts am 4.Mai 1047 in die Kaiserstadt Speyer (Pfalz) übertragen, wo sie bestattet wurden.
Martin Moyë, 1730 als Sohn einer Bauernfamilie in Lothringen geboren, entschied sich für den geistlichen Stand und wurde 1754 in Metz zum Priester geweiht. Da er als Bauernsohn wusste, wie mangelhaft die schulische Ausbildung der Landkinder war, gründete er die Kongregation der „Schwestern von der Vorsehung“, die sich der Schulen in den ländlichen Gemeinden annahmen. Über Widerstände gegen seine Reformen in seinem Heimatbistum Metz erbittert, ging er 1771 als Missionar nach China. 1783 kehrte er in die Heimat zurück und widmete sich nun ganz der Predigt und der Leitung seiner Gemeinschaft. Die Französische Revolution zwang ihn, abermals sein Land zu verlassen und nach Trier (Rheinland) zu fliehen, wo er sich bei Krankenbesuchen ansteckte und am 4. Mai 1793 starb.