Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Martina wirkte in Rom vermutlich als christliche Diakonissin im sozialkaritativen Bereich. Während einer Christenverfolgung starb sie als Märtyrin. Sie soll so lange mit Ruten gegeißelt worden sein, bis sie den Geist aufgab. + 250 (?). Wetterregel: "Wenn der Jänner viel Regen bringt, werden die Gottesäcker gedüngt. Bringt Martina Sonnenschein, hofft man auf viel Korn und Wein."
Martin I. wurde nach seiner Wahl zum Papst (649) vom oströmischen Kaiser Constans II. nicht anerkannt, weil er eine von diesem gutgeheißene religiöse Richtung (Monotheletismus) als „Irrlehre“ verurteilte. 653 wurde das Kirchenoberhaupt auf Befehl des Kaisers verhaftet und nach Konstantinopel gebracht - die Überfahrt dauerte drei Monate. Dort wurde der Gefangene wegen „Rebellion“ zum Tode verurteilt, auf Bitten des Patriarchen von Konstantinopel aber zu lebenslanger Verbannung „begnadigt“. 654 traf der schwerkranke Papst in seinem Verbannungsort Chersones auf der Halbinsel Krim ein, wo er nach nur einem Jahr an den erlittenen körperlichen und seelischen Qualen starb. Papst Martin I. wird auch in der Ostkirche als Heiliger verehrt. + 16.9.655
Martin Moyë, 1730 als Sohn einer Bauernfamilie in Lothringen geboren, entschied sich für den geistlichen Stand und wurde 1754 in Metz zum Priester geweiht. Da er als Bauernsohn wusste, wie mangelhaft die schulische Ausbildung der Landkinder war, gründete er die Kongregation der „Schwestern von der Vorsehung“, die sich der Schulen in den ländlichen Gemeinden annahmen. Über Widerstände gegen seine Reformen in seinem Heimatbistum Metz erbittert, ging er 1771 als Missionar nach China. 1783 kehrte er in die Heimat zurück und widmete sich nun ganz der Predigt und der Leitung seiner Gemeinschaft. Die Französische Revolution zwang ihn, abermals sein Land zu verlassen und nach Trier (Rheinland) zu fliehen, wo er sich bei Krankenbesuchen ansteckte und am 4. Mai 1793 starb.
Martin von Porres, Laienbruder zu Lima (Peru), war der Sohn eines spanischen Ritters und einer schönen Mulattin. Der Vater nahm sich zuerst seiner hübschen Mischlings-kinder an (Martin hatte noch eine Schwester), kümmerte sich allerdings später, weil sie überall wegen ihrer Hautfarbe, obwohl sie mehr weiß als schwarz waren, diskriminiert wurden, nicht mehr um sie. Mit 15 Jahren trat der Mischlingsjunge in den Dominikanerorden ein, widmete sich von Anfang an der Krankenpflege und machte aus dem Haus seiner Schwester ein Spital. Es war das einzige Krankenhaus in Lima, in dem es keine Unterscheidung der Patienten nach der Hautfarbe gab. Am 3.November 1639 starb der Menschenfreund an Typhus.
Martin von Tours wurde im Jahr 316 in Sabaria, dem heutigen Steinamanger/ Szombathely in der Provinz Pannonien, im heutigen Ungarn, geboren. Seine Familie stammte aus Italien, der Vater, ein Christ, war, nachdem er seine Jahre als römischer Offizier abgedient hatte, als Veteran in Pannonien angesiedelt worden. Da der Vater wollte, dass der Sohn in seine Fußstapfen trete, musste Martin bereits mit 15 Jahren in das römische Heer eintreten und kam mit einem Regiment nach Gallien. An einem kalten Winterabend, so erzählt es die Legende, flehte am Stadttor von Amiens ein nur mit Lumpen bekleideter Bettler den jungen Soldaten um ein Almosen an. Da Martinus kein Geld bei sich hatte, der arme Mann ihm aber leid tat, nahm er sein Schwert, teilte seinen Mantel und gab die eine Hälfte dem frierenden Bettler. In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus, der mit der Hälfte des Mantels bekleidet war und sprach: "Was du dem geringsten meiner Brüder tust, das hast du mir getan." Diese "Mantellegende" gehört sicherlich zu den bekanntesten Erzählungen um einen Heiligen. Nachdem der junge Soldat die Taufe empfangen hatte, im Urchristentum war die Erwachsenentaufe üblich, zu der man erst nach längerer Vorbereitungszeit zugelassen wurde, verließ er bald darauf das Heer, weil sich in seinen Augen Christentum und Kriegsdienst nicht mit einander verbinden ließen. Er kehrte nach Pannonien zurück, begab sich aber bald wieder nach Gallien, wo er sich als Einsiedler niederließ und erfolgreich als Glaubensbote wirkte. Von Volk und Klerus wurde der angesehene Mann zum Bischof von Tours berufen. Er nahm das Amt aber nur sehr widerwillig an. Die Legende erzählt, Gänse hätten das Versteck, in dem sich Martin verborgen hielt, um der Berufung zu entgehen, verraten (Möglicherweise wurde die Gans aber nur deshalb zum Attribut des Heiligen, weil die Bauern später am Martinitag dem Grundherrn Gänse und Hühner als Zins abliefern mussten). Als Bischof lebte Martin in einer Holzhütte vor der Stadt. Daraus entwickelte sich später das Kloster Marmoutier. Dreißig Jahre lang bekleidete der bescheidene Mann sein Bischofsamt, kümmerte sich persönlich um die Armen und Schwachen und beseitigte, wann immer es möglich war, Missstände. Durch keinen auch noch so hinterhältig geführten Angriff ließ er sich entmutigen oder gar einschüchtern. Er wollte den Auftrag Gottes, so wie er ihn verstand, voll und ganz erfüllen. Auf einer seiner fast zahllosen Seelsorgereisen starb Martin von Tours am 8.November 397 im hohen Alter von (etwa) 80 Jahren. Zur Beisetzung des "Bischofs der Armen", wie er längst schon genannt wurde, strömte eine riesige Menschenmenge nach Tours. Der Tag des Begräbnisses, der 11. November, wurde zu seinem Gedenktag.- Aus einer kleinen Kapelle, die man über Martins Grab errichtete, wurde später die prachtvolle Martinsbasilika. Anmerkung: Dass der Fasching am 11.11. um11 Uhr 11 beginnen soll, ist ein Pseudo-Brauch, der überhaupt keine historische Tradition hat und als Zahlenspiel erst in jüngster Zeit von den Karnevalsgilden eingeführt wurde. Früher war der Advent eine stille Zeit, Tanzunterhaltungen fanden erst wieder am Stephanitag, dem zweiten Weihnachtstag, statt. Das Faschingstreiben begann überhaupt erst nach dem Dreikönigstag, dem Ende der weihnachtliche Zeit.) Bauernregeln: "Wenn's Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält" "Sankt Martin kommt nach alten Sitten gern auf 'nem Schlitten angeritten." "Hart Martin einen weißen Bart, so wird der Winter lang und hart." Schneit es um Martini ein, so werden weiße Weihnachten sein." "Nach Martini scherzt der Winter nicht mehr." "Um Martin Laub an Blumen und Reben, das wird einen strengen Winter geben."