Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Moses, der Prophet, wurde in der Zeit geboren, als die Israeliten, die durch Joseph (siehe 11.12) nach Ägypten geholt worden waren, durch den Pharao, vermutlich war es Ramses II., zur Sklavenarbeit gezwungen wurden. Um das Anwachsen des ihm gefährlich scheinenden fremden Volkes aufzuhalten, hatte der Pharao den Befehl erlassen, alle neugeborenen Knäblein der Israeliten zu töten. Der Überlieferung nach setzte die jüdische Mutter Jokebed ihr kleines Söhnchen heimlich in einem Binsenkörbchen auf dem Nil aus. Die Tochter des Pharaos fand das Körbchen und nahm das Knäblein, das sie Moses (d.i. „der aus dem Wasser Gezogene“) nannte, zu sich. Am ägyptischen Königshof genoss der Junge eine hervorragende Ausbildung, was für seine spätere Aufgabe von größter Bedeutung war. Als Moses ein erwachsener Mann geworden war, versuchte er seinen Volksgenossen Recht zu verschaffen. In einem brennenden Dornbusch offenbarte sich ihm Gott mit seinem Namen Jahwe (d.h. „Ich bin!“) und sandte ihn zum Pharao mit der Aufforderung, dass er die Israeliten ziehen lasse. Als dieser damit aber nicht einverstanden war, weil er die billigen Arbeitskräfte nicht verlieren wollte, sandte Gott die zehn Plagen. Erst nach der 10. Plage ließ der Pharao das Volk Israel ziehen. In der Nacht des Passah-Festes führte Moses die Israeliten in großer Eile über das „Schilfmeer“, das sie trockenen Fußes überquerten, da sich die Wellen vor ihnen teilten, während die ägyptischen Verfolger darin umkamen. Die Bibel berichtet weiter vom Wachtel- und vom Manna-Wunder und wie Moses aus dem Felsen Wasser schlug. Das wichtigste Ereignis aber war für Moses und sein Volk die Erscheinung auf dem Berge Sinai, wo er von Gott die Gesetzestafeln (Zehn Gebote) erhielt. Nach seiner 40-tägigen Abwesenheit fand der Prophet bei seiner Rückkehr das Volk beim Tanz um das Goldene Kalb versammelt. Moses zertrümmerte das Götzenbild, aber immer wieder musste er sich in der Folge mit Aufrührern auseinandersetzen. Gott aber strafte die Empörer und ließ die Israeliten 40 Jahre lang in der Wüste umherirren. Moses selbst konnte die Heimat des „Auserwählten Volkes“ nicht mehr betreten. Vom Berg Nebo (östlich der Jordanmündung) aus durfte er aber aus der Ferne das Land der Verheißung schauen. Dann starb er und wurde an der Stelle bestattet.
Moses, der "Apostel der Sarazenen", übte bei seinem Volk eine überaus erfolgreiche christliche Missionstätigkeit aus. + um 390.
Perpetua und Felicitas starben als Märtyrinnen zu Karthago in Nordafrika. Ihre Leidens-geschichte gehört zu den ergreifendsten, was aber noch wichtiger ist, zu den wertvollsten der christlichen Kirche. Perpetua, die aus einer sehr vornehmen Familie stammte, hinterließ eigenhändig im Gefängnis verfasste, sehr berührende, bis heute erhaltene, tagebuchartige Aufzeichnungen. Sie schildert darin die Versuche des Vaters, sie zu überreden, Christus zu verleugnen und den schmerzlichen Abschied von ihrem kleinen Sohn. Die Aufzeichnungen wurden von einem Freund und Augenzeugen des Martyriums ergänzt. Die beiden jungen Christinnen waren verhaftet und ins Gefängnis geworfen worden, Perpetua mit ihrem kleinen Söhnchen, Felicitas hochschwanger. - Kaiser Septimius Severus hatte für den 7.März 202 anlässlich des Geburtstags seines Sohnes in der riesigen Arena von Karthago ein großes Spektakel angeordnet, in dessen Verlauf u.a. die gefangenen Christinnen hungrigen Raub-tieren zum Fraß vorgeworfen werden sollten. Da die wilden Tiere den Frauen nur schwere Verletzungen zufügten, sie dann aber liegen ließen, wurden die beiden Märtyrinnen durch einen Dolchstoß in den Hals getötet. ++ 7.3.202.
Mirella (Mira) erlitt mit sieben Gefährten zu einer nicht mehr feststellbaren Zeit in Nord-afrika den Märtyrertod für Christus.
Julia von Karthago, eine der in Italien am meisten verehrten Heiligen, war der Über-lieferung nach als Sklavin von Karthago (Nordafrika) auf die Insel Korsika verkauft worden. Unter Kaiser Decius (249-251), der die erste das ganze Römische Reich umfassende Christenverfolgung angeordnet hatte, wurde das christliche Sklavenmädchen verhaftet, gefoltert und - wie ihr Meister - ans Kreuz geschlagen. + um 250. Julia ist Patronin der Insel Korsika sowie von Brescia, Bergamo und Livorno. Historischer Exkurs Sklaven bekannten sich in der Frühzeit besonders häufig zum Christentum, da Jesus verkündet hatte: "Vor Gott sind alle Menschen gleich." Doch wurden sie auch besonders häufig Opfer der Christenverfolger, da sich deren Grausamkeit und die Sensationsgier der zuschauenden Menge an den rechtlosen Menschen besonders austoben konnten.
Emil (Aemilius) war ein Christ in Karthago. Als man ihn folterte, verleugnete er, weil er die Schmerzen nicht mehr ertragen konnte, seinen Glauben und wurde freigelassen. Als er sich danach aber wieder zum Christentum bekannte, starb er um 250 auf dem Scheiterhaufen. Über sein Martyrium gibt es einen zeitgenössischen Bericht.
Almerida (Alma) starb gemeinsam mit Quintus und anderen Gefährten als Märtyrin in Nordafrika, wahrscheinlich während der Katholikenverfolgung durch den arianischen Vandalenkönig Geiserich im 5. Jhdt
Felix und Nabor waren zwei christliche Soldaten aus Nordafrika. In der grausamen Christenverfolgung unter Diokletian erlitten sie, wahrscheinlich im Jahr 304, zu Lodi, südlich von Mailand, das Martyrium. In Mailand, wohin ihre Reliquien später gebracht wurden, entwickelte sich ein starker Kult um die Märtyrersoldaten. Historisches: In den Märtyrerverzeichnissen begegnen uns erstaunlich oft Soldaten. Diese lernten viele Gegen-den und Kulturen des römischen Imperiums kennen und waren auch oft die Vermittler des aus der Osthälfte des Reiches kommenden Christentums. Für Soldaten, die jeden Tag mit dem Tod in Berührung kommen konnten, war eine Erlöserreligion wie das Christentum, die ein besseres Leben nach dem Tod und Belohnung für gute Taten versprach, besonders anziehend. Für Kaiser Diokletian hingegen waren christliche Soldaten, die nur Verteidigungskriege führen wollten, Angriffskriege aber ablehnten, eine Gefahr. Daher wollte er besonders im römischen Heer das Christentum vollständig ausrotten.
Karl Leisner, geboren 1915, war Jugendführer in Cleve (Niederrhein) und Leiter der katho-lischen Jungschar des Bistums Münster (Niederrhein-Westfalen). Als er 1939 während des Aufenthalts in einem Sanatorium das missglückte Attentat auf Hitler mit dem Wort "schade" kommentierte, erzählte ein Kurgast dies weiter. Noch am selben Tag wurde Karl Leisner verhaftet. Im Lager Dachau wurde er tuberkulosekrank, erlebte zwar noch die Befreiung des Lagers, starb aber wenige Monate später, völlig ausgezehrt, am 12.August 1945. Als der Denunziant nach dem Krieg vom Leid und Tod des einstigen Mitpatienten erfuhr, brach er zusammen.
Monika war die Mutter des hl Augustinus, des großen Kirchenlehrers, und lebte mit ihrer Familie in der römischen Provinz Numidien in Nordafrika. Sie selbst war Christin, ihr Mann ein heidnischer Beamter, der sich erst auf dem Sterbebett taufen ließ. Voll Stolz verfolgte die Mutter den erfolgreichen Studiengang ihres Sohnes. Aber wegen seines unchristlichen, ziel- und haltlosen Lebenswandels war sie immer mehr von großer Sorge erfüllt. Sie folgte ihm nach Rom und Mailand und sah in seiner Bekehrung und Taufe (In der frühchristlichen Zeit wurde man erst als Erwachsener getauft) schließlich die Erfüllung ihrer Gebete. Auf der Rückreise in ihre Heimat nach Nordafrika starb sie (387). So war es der treu sorgenden Mutter nicht mehr vergönnt, den Aufstieg ihres Sohnes zum großen Philosophen und Kirchenlehrer mitzuerleben. Monika, deren Sohn Augustinus immer im Mittelpunkt ihres Lebens gestanden war, wurde zur Patronin der Mütter erhoben und ist Schutzheilige für die Errettung in die Irre geleiteter Kinder.
Cyprian, Bischof von Karthago, war einer der bedeutendsten Kirchenschriftsteller der Frühkirche. Dabei war er erst als Erwachsener (im Jahr 248) Christ geworden. Er ließ sich zum Priester weihen und wurde bald darauf zum Bischof von Karthago, und damit zum Oberhaupt der nordafrikanischen Kirche, gewählt. Während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius konnte er seine Gemeinde nur von einem Versteck aus leiten. Er durfte zwar vorübergehend in seine Bischofsstadt zurückkehren, wurde aber zuletzt am 14. September 258 in Karthago enthauptet. Bauernregel: "Um Sankt Cyprian zieht man oft schon Handschuh' an."
Candida, Märtyrin zu Karthago, starb im Jahre 303 während der von Kaiser Diokletian ange-ordneten großen Christenverfolgung.