Der Heiligenkalender

Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler

Datum ausschliessen
Stand: Ehefrau Mutter Orden- und Klosterleben

04.01.

Elisabeth Anna Bayley

Elisabeth Anna Bayley, 1774 als Tochter eines Arztes in New York geboren, gehörte der Episkopalkirche an. Sie heiratete einen reichen Kaufmann und wurde Mutter von fünf Kindern. Auf einer gemeinsamen Reise nach Rom starb ihr Mann völlig unerwartet. In Italien lernte die junge Witwe die katholische Religion kennen und wurde bald selber katholisch. Nach der Rückkehr in die Heimat rief sie 1809 die Kongregation der "Barmherzigen Schwestern vom hl Joseph" ins Leben, die heute in ganz Amerika als "Sisters of Charity" Niederlassungen haben. An der Spitze ihrer Schwestern opferte sie sich als Oberin bis zur Selbstaufgabe durch ihre Hilfsbereitschaft gegenüber allen Notleidenden und Hilfsbedürftigen auf. + 4.1.1821. (Anneliese)

13.01.

Jutta von Huy

Jutta (Yvette) von Huy (heute Belgien) wurde schon mit 18 Jahren Witwe und war nun nur noch für ihre beiden kleinen Söhne da. Als diese aber groß geworden waren und sie nicht mehr brauchten, opferte sie sich viele Jahre lang bei der Pflege von Aussätzigen im Leprosenhaus ihrer Heimatstadt auf. Die tapfere Witwe, die in ihren letzten Lebensjahren als Reklusin lebte, hatte die Gabe, sich in andere hineinzufühlen und konnte deshalb als "Seelen-ärztin" vielen Menschen helfen und ihnen Trost spenden. + 13.1.1228.

BesonderheitenSozialengagement

26.01.

Paula

Paula, Tochter einer römischen Adelsfamilie, galt als mustergültige Gattin und Mutter (von fünf Kindern). Früh Witwe geworden, widmete sie sich mit Hingabe Werken der Frömmigkeit und der christlichen Caritas. Als die Kinder selbstständig geworden waren, pilgerte sie mit ihrer jüngsten Tochter nach Palästina und gründete dort gemeinsam mit dem Kirchenlehrer Hieronymus (siehe 30.9.) eine Pilgerherberge und zwei Klöster. In Bethlehem starb sie am 26.Januar 404.

StadtRom
BesonderheitenSozialengagement

09.03.

Anne (Annette)

Anne(tte) Eugénie Milleret (On: Sr.Eugenia Maria), kam aus einer reichen, aber völlig zerrütteten Familie. Der Vater war ein einflussreicher Politiker, die Mutter eine Dame der Gesellschaft. Um die Kinder - oder gar um deren religiöse Erziehung - kümmerten sich beide nicht. Nach einer ziellosen Jugend kam für die 22-jährige Anne eine plötzliche Wende. Die bis dahin an religiösen Dingen desinteressierte junge Frau hörte eher zufällig von einem charismatischen Priester, dessen Predigten sie dann so tief berührten, dass sie ein vollkommen anderer Mensch wurde. Sie entschloss sich, Ordensfrau zu werden und rief schließlich 1839 in Paris die Vereinigung der "Schwestern von der Himmelfahrt" (Assumptionistinnen) ins Leben, die sich vor allem um die Mädchenerziehung kümmern sollte. Schwester Eugenia Maria von Jesus wollte mithelfen, anderen Mädchen ein Schicksal wie das ihre zu ersparen. + 9.3.1898..

BesonderheitenSozialengagement

09.04.

Waltraud (Waldetrud, Waltrud)

Waltraud (Waldetrud, Waudru) war Gründerin und erste Äbtissin des Klosters in Mons (Belgien), das nach ihrem Tod Ste-Waudru genannt wurde. Als die Kinder erwachsen waren und die Eltern nicht mehr brauchten, trennten sich Waltraud und ihr Gatte in gegenseitigem Einverständnis, um im Kloster ein beschauliches Leben, ganz im Dienste Gottes zu führen. + 9.4. um 688. - Waltraud ist die Patronin des Hennegaus. - Der Ehemann, ihre vier Kinder und ihre Schwester wurden wie sie selber in die Schar der Heiligen aufgenommen.

18.04.

Barbara (Barbe)

Barbara (Barbe) Acarie, die mit ihrer Familie in Paris lebte, galt als das Musterbeispiel einer nach den christlichen Wertvorstellungen lebenden Ehefrau und Mutter. Als Witwe trat sie in ein Kloster ein (On: Sr.Maria von der Menschwerdung). + 18.4.1618.

22.05.

Rita

Rita von Cascia, um 1380 in der Nähe von Spoleto in Umbrien geboren, wurde gegen ihren Willen von den Eltern verheiratet. In der Ehe mit dem rohen und brutalen Mann, der sie oft misshandelte, musste sie ein Martyrium erdulden. Nach 18 Jahren Ehehölle wurde ihr Mann von einem seiner zahlreichen Feinde ermordet. Die beiden Söhne schworen Blutrache. In ihrer Verzweiflung betete die Mutter zu Gott, er möge ihre Söhne lieber sterben als zu Mördern werden lassen. Innerhalb kurzer Zeit kamen die beiden jungen Männer ums Leben. Nach diesen Schicksalsschlägen bat Rita in Cascia im Alter von etwa 33 Jahren bei den Augustiner-Eremitinnen um Aufnahme. Im Jahr 1443 empfing die Ordensfrau, die besonders innig den gekreuzigten Heiland anbetete, während einer Vision die Wundmale der Dornenkrone, die sich für ihr ganzes Leben auf ihrem Haupt einprägten. + 22.5.1437. - Rita ist Schutzheilige bei schweren Prüfungen, in aussichtlosen Situationen und gegen Pocken.

30.05.

Emmelia

Emmelia, die im 4. Jhdt in Cappadocien (Kleinasien) mit ihrem Mann Basilius lebte, war die Mutter von 10 Kindern. Vier davon gelten als Heilige. Ihre Söhne Basilius der Große (2.1.), Gregor von Nyssa und Petrus von Sebaste waren bedeutende Kirchenpersönlichkeiten. Die Tochter Marina (19.8.) galt als eine der gebildetsten Frauen ihrer Zeit, der selbst große Persönlichkeiten ihre Hochachtung zollten. Mutter Emmelia starb 373 friedlich in der Abgeschiedenheit eines Klosters.

04.07.

Berta

Berta war Stifterin und erste Äbtissin des Klosters Blangy (nahe Arras). + um 725.

10.12.

Angelina

Angelina, eine albanische Fürstin, verlor ihr unerschütterliches Gottvertrauen auch dann nicht, als sie nach dem Tode des Gatten mit ihren Kindern aus der Heimat vertrieben wurde. Als die Kinder groß geworden waren, zog sie sich in ein Kloster zurück, wo sie um das Jahr 1510 starb.

12.12.

Johanna (Hanna, Hannah, Jana, Janina, Janine, Joana, Joanna, Gianna, Jenny, Jovanka, Jeannette, Ivana)

Johanna Franziska von Chantal; stand nach 9 Jahren glücklicher Ehe, als ihr Gatte durch einen Jagdunfall ums Leben gekommen war, mit vier kleinen Kindern allein da. Von dem Schicksalsschlag zutiefst erschüttert, widmete sie sich ganz ihren Kindern und Werken der Barmherzigkeit. Nachdem sie im Jahr 1604 Franz von Sales (siehe 24.1.), den charismatischen Bischof von Genf, kennengelernt hatte, entwickelte sich zwischen beiden eine innige geistige Freundschaft. Gemeinsam gründeten sie den Orden "Von der Heimsuchung Mariä", deren Mitglieder heute meist "Salesianerinnen" genannt werden. Er sollte Mädchen und Frauen die Möglichkeit geben, ein gottgefälliges Leben zu führen, ohne strenge Ordensregeln erfüllen zu müssen. Die Schwestern kümmer(te)n sich um Arme und Kranke, die sie in deren Wohnungen und Häusern aufsuch(t)en. Schwere körperliche Leiden machten die letzten Lebensjahre der Johanna von Chantal zu einem Martyrium. Doch sie ertrug alles, ohne zu klagen, mit einer immer gleich bleibenden Sanftmut. Sie hatte ihr Leben in die Hände Gottes gelegt und sah jeden Schmerz als Prüfung an. Nach einem schweren, aber erfüllten Leben starb die Dulderin am 13.Dezember 1641. Franz von Sales hat einmal über Johanna geschrieben: "Ich habe in Madame de Chantal jene vollkommene Frau gefunden, die Salomon in Jerusalem gesucht, aber nicht gefunden hat." Historisches: Die im Mittelalter entstandenen Orden waren meist beschauliche Orden, für die das Gebot "Bete und arbeite" galt. Dazu kamen dann die Bettelorden. Erst in der Zeit der Gegenreformation (16./17. Jhdt) änderte sich das vollkommen. Jetzt wurden zahlreiche Orden ins Leben gerufen, die sich soziale Tätigkeit, vor allem Krankenpflege und Unterricht, zur Aufgabe machten. So entstanden die Orden der Ursulinen, der Barmherzigen Brüder und Schwestern und zahlreiche andere, die mitten unter den Menschen wirkten.

BesonderheitenOrdensgründerin Sozialengagement

23.12.

Margot (Marguerite, Margarete)

Marguerite-Marie (Margot) Dufrost de Lajemmerais war 1701 als Tochter eines höheren Offiziers in der Nähe von Montreal im damals noch französischen Kanada geboren worden. Als sie 7 Jahre alt war, fiel der Vater im Krieg und die Familie geriet in große Armut. Die Mutter heiratete ein zweites Mal, die Tochter litt sehr unter dem Stiefvater. Mit 18 Jahren heiratete Margot, sie wurde Mutter von 6 Kindern und vom Mann, der sein ganzes Vermögen verschleuderte, ständig misshandelt. Als er starb, stand sie mit ihren zwei Söhnen, die anderen Kinder waren frühzeitig gestorben, fast völlig mittellos da. Doch trotz ihrer eigenen Armut half sie anderen Bedürftigen, wo sie nur konnte. 1738 richtete sie in dem Haus, das ihr verblieben war, mit Hilfe wohltätiger Gönner ein Hospiz ein. Daraus entwickelte sich die Kongregation der "Grauen Schwestern der Liebe". Bald kamen weitere Häuser dazu, in denen die Schwestern Obdachlose, Waisenkinder, Flüchtlinge und - besonders während des Siebenjährigen Kriegs zwischen Frankreich und Großbritannien (1756-1763) Verwundete und Sterbende liebevoll aufnahmen und betreuten. Die Gründerin und erste Generaloberin des Ordens starb am 23.Dezember 1771 in Montreal.

StadtMontreal
BesonderheitenOrdensgründerin Sozialengagement