Der Heiligenkalender

Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler

Datum ausschliessen
Name: Stephan

20.02.

Corona (Korona; auch Stephana, Stephanie)

Corona, in der griechischen Kirche heißt sie Stephana (beides bedeutet "die Gekrönte"), stammte aus der Thebais in Ägypten. Sie soll, so wird berichtet, als junge Frau - der Gatte war schon kurze Zeit vorher als Märtyrer gestorben - im Alter von 17 Jahren wegen ihres Festhaltens am christlichen Glauben zum Tode verurteilt worden sein. Die Henker banden sie an den Spitzen zweier heruntergezogener Palmen fest, und beim Emporschnellen der Bäume wurde Corona zerrissen. Kaiser Otto III. brachte Reliquien der Märtyrin in das Aachener Münster. In Österreich, wo sie besondere Verehrung fand, wurde der Ort St.Corona am Wechsel nach der Heiligen benannt. Das Jahr ihres Martyriums war 177. Corona wurde besonders in Bayern, Österreich und Böhmen verehrt. Sie ist die Patronin der Schatzgräber, der Lotterie und in allen Geldangelegenheiten (weil die Währung in Österreich einst Krone [lat. =Corona] hieß).

BesonderheitenMärtyrerin

16.08.

Stephan (Stefan, Steffen, Stepan, István); Stephanie (Stefanie)

Stephan war der erste christliche König von Ungarn. Sein Vater, der Arpadenfürst Géza, hatte sich nach der vernichtenden Niederlage der Magyaren in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg (955) entschlossen, sesshaft zu werden und sein Land dem Christentum zu erschließen. So ließ er den um 969 geborenen kleinen Kronprinzen Vajk 974 auf den Namen des Erzmärtyrers Stephanus taufen und von einem Missionspriester christlich erziehen. Im Alter von 26 Jahren wurde der Thronfolger mit der bayrischen Prinzessin Gisela (siehe 7.5.), der Schwester des späteren Kaisers Heinrichs II., vermählt. - Der junge Fürst förderte von Anfang an, unterstützt von seiner Gemahlin, die Ausbreitung des Christentums in seinem Land. Er ließ Kirchen und Klöster erbauen, rief Missionare ins Land und teilte Ungarn in Bistümer und Erzbistümer ein. Zu Weihnachten des Jahres 1 000 wurde Stephan mit einer vom Papst übersandten Krone feierlich zum ersten König von Ungarn gekrönt. Vier Jahrzehnte lang regierte der Herrscher sein Land mit Besonnenheit und schloss es an die christliche europäische Kultur an. Der vom Volk verehrte und geliebte Monarch starb am 15. August 1145. Er wurde bald zum Patron Ungarns erhoben.

07.09.

Stefan (Stephan István, Stepan), Markus (Marko, Marek) und Melchior

Stefan (István) Pongrácz, ein gebürtiger Ungar, Markus (Marko) Crisinus, ein Slowene, und Melchior Grodecz, ein österreichischer Pole, waren Schüler des Grazer Jesuitenkollegs. Gemeinsam kamen die jungen Priester in das damals fast völlig protestantische Kaschau (heute Kosice, Slowakei). Als die Stadt durch Truppen des Fürsten von Siebenbürgen, Bethlen Gabór, besetzt wurde, gerieten die Priester in Gefangenschaft und wurden von calvinischen Fanatikern am 7./8. September 1619 zu Tode gequält.

BesonderheitenGewaltopfer

08.09.

Stephan

Stephan Pongrácz, Ordenspriester, Märtyrer, + 8.9.1619, siehe 7.9.

28.11.

Stephan (Stefan)

Stephan, Abt in Nicomedia (heute Izmid, nahe Konstantinopel) wurde unter dem bilderstürmerischen Kaiser Konstantin V. (genannt "Koprónymos", d.i. "Dreckskerl") als Anführer jener Partei, welche die Bilderverehrung verteidigte, mit etwa 300 Mönchen ins Gefängnis geworfen, elf Monate in Haft gehalten, schließlich am 28.November 764 in Konstantinopel von aufgehetztem Straßenpöbel schwer misshandelt und zuletzt getötet.

StadtKonstantinopel

26.12.

Stephanus (Stephan, Stefan, Steffen, Steven, Stepan, Stefano, Etienne, Estebán, Dušan) Stephanie (Stefanie, Fanny)

Stephan(us) starb als erster Märtyrer der Christenheit und wird deshalb "Erzmärtyrer" genannt. Sein Fest war von Anfang an mit Weihnachten verbunden und steht doch zu diesem in einem völligen Gegensatz. Hier die Freude über die Geburt Christi, da der Tod des ersten christlichen Märtyrers. Stephanus war einer der sieben Diakone der christlichen Urgemeinde in Jerusalem die von den Aposteln durch Handauflegen geweiht worden waren. Er zog als exzellenter Prediger mit seinem starken Charisma die Zuhörer in seinen Bann. Strenggläubige Juden bezichtigten ihn der Gotteslästerung, weil er "frevelhafte Reden gegen Tempel und Gesetz" halte. Trotz einer glänzenden Verteidigungsrede wurde Stephanus im Jahre 40 in Jerusalem zum Tode verurteilt und von einer rasenden, aufgehetzten Menschenmenge vor das Damaskustor geschleppt und dort gesteinigt. Dabei war auch ein junger Intellektueller namens Saulus, ein erbitterter Feind der Christen, der die abgelegten Kleider bewachte. Aus ihm sollte später der Völkerapostel Paulus werden. Historische Anmerkung: Für die strenggläubigen Juden, vor allem für die Pharisäer und Schriftgelehrten, stand immer die buchstabengetreue Befolgung der Gesetzesvorschriften im Vordergrund. Jesus selbst hat dies immer wieder verurteilt und auf die Nächstenliebe hingewiesen, die wichtiger sei als all die rein äußerlichen zeremoniellen Gebote und Vorschriften. Stephanus wandte sich wie sein Herr und Meister ebenso gegen diese "Buchstabengerechtigkeit" der strenggläubigen Juden.) Bauernregel: "Windstill muß Sankt Stephan sein, soll der nächste Wein gedeihn." - "Scheint am Stephanstag die Sonne, so gerät der Flachs zur Wonne."

BesonderheitenBiblische Gestalt