Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Lea, eine reiche Witwe in Rom, entsagte aus Liebe zu Gott und den Menschen dem gesell-schaftlichen Leben ihres Standes und führte einen Kreis frommer, karitativ tätiger Frauen, die sich der Hilfsbedürftigen annahmen. + 22.3.384 Anmerkung: Der Einfluss der Frauen auf die Ausbreitung des christlichen Glaubens war auch noch in der Zeit, als das Christentum bereits als gleichberechtigte Religion anerkannt war, beträchtlich. Hauptsächlich durch Frauen war das Christentum bis in die höchsten Kreise der römischen Gesellschaft vorgedrungen, wobei sich die führende Schicht nur zögernd dem neuen Glauben öffnete. Es waren gerade Frauen, die auch die sozialen Aufgaben des Christentums wahrnahmen. Zum Entsetzen ihrer Standesgenossen verkauften nicht wenige der vornehmen Damen ihren immensen Besitz und verwendeten den Erlös für die Versorgung von Armen, Kranken, Witwen und Waisen, kauften Sklaven und Zwangsarbeiter los und brachten gewaltige Summen für die Opfer von Naturkatastrophen auf.
Hildburg, eine wegen ihrer Mildtätigkeit bekannte Witwe zu Chartres (Isle de France), brachte u.a. die Mittel zur Gründung eines Hospitals auf. + nach 1115
Michaela (Michela, Michelina, Micaela) Metelli, um 1310 in Pesaro in Mittelitalien geboren, führte als Gattin eines reichen Mannes ein wenig tugendhaftes Leben. Nach seinem Tod hielt sie Einkehr und lebte fortan als Büßerin und Wohltäterin. Von ihren Verwandten wurde sie vorübergehend wegen vermeintlicher Geistesgestörtheit eingesperrt, da diese ihren plötzlichen Sinneswandel nicht nachvollziehen konnten. Obwohl die Witwe Aussätzige und unter anderen ansteckenden Krankheiten Leidende pflegte, blieb sie selbst gesund. + 19.6.1356
Judith, eine Witwe aus England, kam im 11. Jhdt auf der Rückreise von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land nach Bayern, wo sie in Niederaltaich ihre vom Aussatz befallene Nichte Salome bis zu deren Tod aufopferungsvoll pflegte.
Sabina von Rom war eine wohlhabende Witwe, die vom Vorbild ihrer Sklavin Seraphia beeindruckt, Christin geworden war. Im August 120 (unter Kaiser Hadrian) wurde die standhafte Bekennerin aus vornehmem Hause nach vielen vergeblichen Versuchen, sie vom Christentum loszureißen, enthauptet. Die Kirche Santa Sabina auf dem Aventin in Rom ist eine der sehenswertesten Basiliken der Stadt.
Ida von Herzfeld war eine (nieder-)sächsische Herzogin. Sie kümmerte sich als Witwe liebevoll um die Bedürftigen und Notleidenden und wurde im Volk "Mutter der Armen" genannt. + 4.9.825.
Gallina (Galla) war eine römische Witwe, deren außergewöhnlicher Nächstenliebe gerühmt wurde. Sie starb um 560.
Olympia(s) lebte als Witwe und Diakonissin in Konstantinopel. Sie war eine große Wohltäterin und gab im Laufe der Zeit ihr gesamtes Vermögen für karitative Zwecke aus. Als sie wie Johannes Chrysostomus (siehe 13.9.) das Leben am Kaiserhof kritisierte und die Vornehmen an ihre sozialen Pflichten erinnerte, musste sie fliehen. + um 408.