Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Brigitta (Brigida, Brigid) von Kildare, die zweite Patronin von Irland, wurde um das Jahr 453 geboren und soll noch vom hl Patrick, dem großen Apostel der Iren, getauft worden sein. Aus ihrer kleinen Zelle unter einer mächtigen Eiche entwickelte sich das berühmte frühchristliche Kloster Kildare (d.h. “Eichenzelle“), das erste Frauenkloster in Irland. Brigitta wurde dessen erste Äbtissin. Diese Abtei, zu der später noch ein Männerkloster hinzukam, spielte in der religiösen Geschichte Irlands eine wichtige Rolle. Die besondere Liebe der als Wundertäterin angesehen Frau galt den Kindern, vor allem den unehelich geborenen. Sie liebte aber nicht nur die Menschen, sie wird auch als eine besondere Freundin der Tiere dargestellt. - Als „Mary of the Gael“ scheint sie in alten Sagen auf. Brigida genoss, besonders als Patronin der Kinder, lange Zeit in ganz Westeuropa große Verehrung. + 1.2. 523. – Die Heilige ist Patronin der Kinder, der Wöchnerinnen, der Tiere, besonders der Haustiere, sowie Schutzheilige gegen Unglück und Verfolgung.
Elfrieda (Elfreda, Elfleda) von Whitby war schon als kleines Mädchen von ihrem Vater, dem angelsächsischen König Oswin, auf ein Gelübde hin ins Kloster Whitby gebracht worden. Das Kind wuchs bei den Schwestern auf, lernte Lesen und Schreiben, sang und malte und konnte besonders schöne Handarbeiten anfertigen. Als sie 30 Jahre alt war, wurde Elfriede zur Äbtissin gewählt. Wegen ihres freundlichen Wesens und ihre großen Liebe zu den Mitmenschen sprach es sich bald im Lande herum, daß die Oberin von Whitby ein Herz für alle Bedürftigen habe. So stand das Glöcklein an der Klosterpforte fast nicht mehr still, immer wieder kamen Notleidende und baten um Nahrung und Kleidung. Kein Bittsteller wurde ohne Almosen weggeschickt, denn in allen Armen und Verlassenen sah die Äbtissin Christus selbst. Unter einem Umstand aber litt Elfrieda besonders. Alle nannten sie, die sich als Schwester der Armen fühlte, "das Königskind", auch wenn sie die ältesten Kleider anzog und bedürfnisloser lebte als jede einfache Schwester. Die von jedermann geliebte und geachtete Wohltäterin starb, etwa 60 Jahre alt, in ihrem Kloster, das seit frühester Kindheit ihre Heimat gewesen war, am 8.Februar 714.
Adelheid (Alida) Cini gründete in La Valetta auf der Insel Malta ein Hospiz für gefährdete und vom rechten Weg abgekommene Mädchen und Frauen. + 28.3.1865.
Ida von Boulogne war die Mutter des Gottfried von Bouillon, des späteren Königs von Jerusalem. Sie förderte Kirchen und Klöster und unterstützte insbesondere die Reform von Cluny. + 13.4.1113
Lidwina (Lida, Ludwina), 1380 als Tochter des Nachtwächters von Schiedam nahe Rotterdam geboren, hatte sich im Alter von 15 Jahren beim Eislaufen eine Rippe gebrochen und war seither teilweise gelähmt. 38 Jahre lang ertrug sie ihr Leiden mit heroischer Geduld - die gebrochenen Rippen eiterten - bis sie, körperlich völlig entkräftet, geistig aber hellwach und voll freudiger Erwartung auf ein besseres Leben, entschlief. + 14.4.1422. Lidwina gehört in den Niederlanden zu den am meisten verehrten Heiligen und ist Patronin der Kranken und der Siechenheime
Leonidas (Leonides), Märtyrer zu Alexandria in Ägypten während der Christenverfolgung unter Kaiser Septimius Severus, war der Vater des berühmten Kirchenschriftstellers Origines. Seine Gemahlin blieb mit sechs unversorgten Kindern in großer Armut zurück. + 202. Historisches: Bekannt geworden ist der Name durch den spartanischn König Leonidas, der, als die Perser unter König Xerxes in Griechenland einfielen, mehrere Tage lang den strategisch wichtigen Thermopylenpass, eine Engstelle zwischen Meer und Gebirge, mit einem Häufchen von todesmutigen Verteidigern gegen die erdrückende persische Übermacht halten konnte. Durch Verrat eines Einheimischen konnten die Perser die Stellung der Griechen jedoch umgehen und ihnen in den Rücken fallen. Leonidas und seine (etwa 1.000) Gefährten fielen bis zum letzten Mann. Eine an der Stelle des Gemetzels angebrachte Inschrift hatte folgenden Wortlaut: „Wanderer, kommst du nach Sparta, so erzähle, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.“
IIda (Iduberga) von Nivelles war die geistig und charakterlich hochstehende Gemahlin des fränkischen Hausmeiers Pippins des Älteren (von Landen) und damit Stammmutter Karls des Großen. Die gebildete, aufgeschlossene Frau war eine unermüdliche Förderin der Kirche und des geistlichen und geistigen Lebens. Sie war eine starke Persönlichkeit und trug viel zum Ansehen ihres Gatten bei, der als Berater zweier Frankenkönige großen Einfluss auf die Staatsgeschäfte erlangte. Auf sie geht die Gründung des berühmt gewordenen Klosters Nivelles (südlich von Brüssel) zurück, in dem ihre Tochter Gertrud, eine der bemerkenswertesten Frauengestalten des Mittelalters, Äbtissin wurde. Nachdem Ida Witwe geworden war, zog sie sich in dieses Kloster zurück und lebte dort als einfache Nonne in großer Bescheidenheit. + 8.5.652. Bauernregeln: „Wenn um Sankt Ida die Wachteln schlagen, dann künden sie von Regentagen.“ „Um Sankt Ida gesteckte Zwiebel, werden groß fast wie ein Butterkübel.“ „Um den 8. Mai’n, müssen Gurken und Bohnen in den Boden hinein.“
Almerida (Alma) starb gemeinsam mit Quintus und anderen Gefährten als Märtyrin in Nordafrika, wahrscheinlich während der Katholikenverfolgung durch den arianischen Vandalenkönig Geiserich im 5. Jhdt
Florinda Cevoli, geboren in Siena, war eine mystisch begnadete Kapuzinernonne. Sie hinterließ eine Vielzahl geistlicher Schriften. + 12.6.1767.
Johanna-Antida (Jeanne-Antide) Thouret war 1788 in Paris Vinzentiner-Schwester gewor-den. 1795 musste sie vor der Französischen Revolution in die Schweiz fliehen, um ihr Leben zu retten. Am Bieler See arbeitete sie dann als Lehrerin. 1799 gelang es ihr, nach der Rück-kehr in die Heimat, in Besançon (Franche Comté) ein Haus zu erwerben und eine Kongre-gation zu gründen, die sich karitativen Werken und der Mädchenerziehung widmen sollte. Dabei fand die Ordensfrau sogar die Unterstützung von Letizia Buonaparte, Napoleons Mutter. In Neapel, wo sie ein weiteres Ordenshaus errichtet hatte, starb Mutter Thouret nach einem erfüllten Leben im Dienste der Mitmenschen am 24. August 1826.
Aidan, Mönch im schottischen Kloster Iona auf der Insel Hy, wurde vom jungen König Oswald von Northumbrien (siehe 5.8) zum Missionar der Angelsachsen berufen. Mit königlicher Unterstützung gründete er auf Holy Island das Kloster Lindisfarne, das bald große Bedeutung erlangen sollte, und wurde dessen erster Abt. Von Zeitgenossen wurden Aidans apostolischer Eifer, seine gewinnende Herzlichkeit und seine aufrichtige Menschenliebe gerühmt. + 31.8651.
Ida von Herzfeld war eine (nieder-)sächsische Herzogin. Sie kümmerte sich als Witwe liebevoll um die Bedürftigen und Notleidenden und wurde im Volk "Mutter der Armen" genannt. + 4.9.825.
Candida, Märtyrin zu Karthago, starb im Jahre 303 während der von Kaiser Diokletian ange-ordneten großen Christenverfolgung.
Frieda (Frida, Frideswinda), eine angelsächsische Königstochter; floh vor einer aufge-zwungenen Heirat nach Oxford, gründete hier in der Folgezeit ein Kloster und gelangte zu hohem Ansehen. Sie wurde schließlich zur Patronin von Universität und Stadt Oxford ernannt. + um 735.
Ida (Itta) von Toggenburg lebte als Reklusin beim Kloster Fischingen im Schweizer Kanton Thurgau. Sie wurde der Legende nach von ihrem Gemahl wegen angeblicher ehelicher Untreue verstoßen. Als ihre Unschuld erwiesen war, kehrte sie nicht mehr zu ihrem Gatten zurück. + um 1226 (?)
Alfrida, Edith, und Sabine von Caestre waren Schwestern. Sie wurden 819 von Normannen überfallen, und weil sie sich, als man ihnen Gewalt antun wollte, wehrten, getötet.
Adelheid, die spätere Kaiserin, war eine Prinzessin von Burgund und wurde mit 16 Jahren König Lothar von Italien angetraut. Trotz ihrer Jugend wurde die Königin bald zum Vorbild für andere Frauen. Sie scheute nicht davor zurück, sich auch um die Geringsten der Gesellschaft zu bemühen, war besorgt um das Wohl der Armen, spendete Geld und Trost, wo immer sie konnte. Doch schon mit 19 wurde Adelheid Witwe. Markgraf Berengar von Friaul, dessen Sohn sie die Ehe verweigerte, nahm sie gefangen und ließ sie in den Kerker werfen. Mit Hilfe ihres Kaplans konnte sie mit ihrem kleinen Töchterchen Emma, das man ihr im Gefängnis gelassen hatte, entfliehen. Der deutsche König und spätere Kaiser Otto I., war auf das Schicksal der jungen Witwe aufmerksam geworden. Er wies Berengar in die Schranken und heiratete ein Jahr später die 20-jährige Königin von Italien. 962 wurde Adelheid an der Seite ihres Mannes in Rom vom Papst zur Kaiserin gekrönt. In der Folgezeit wurde Kaiserin Adelheid zur Förderin der Reform von Cluny und stattete kirchliche Einrichtungen großzügig aus. Als ihr Sohn Otto II. und dessen Gemahlin, die byzantinische Prinzessin Theophanu, gestorben waren, führte die intelligente, gebildete und besonnene Frau erfolgreich die Regentschaft für ihren minder-jährigen Enkel Otto III. Am 16. Dezember 999 starb Adelheid, die sich ebenso über-zeugend als Politikerin wie als gütige, sozial denkende Landesmutter erwiesen hatte, im Kloster Selz im Elsaß.