Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Rose-Marie Julie Billiart, 1751 in der Picardie (F) geboren, gab schon als Kind anderen Kindern Religionsunterricht. Durch einen Schock - sie musste einen Mordanschlag auf ihren Vater mit ansehen - wurde sie mit 23 Jahren plötzlich gelähmt. - Während der Französischen Revolution geriet die aktive Christin in den Verdacht, verfolgten Geistlichen Unterschlupf zu gewähren. Daher sollte die körperbehinderte "Hexe" auf dem Scheiter-haufen verbrannt werden. Mutige Freunde schmuggelten sie aber, in Strohballen versteckt, aus der Stadt. Immer auf der Flucht, konnte sie der Guillotine entgehen. In Amiens, wo die Frau endlich Ruhe gefunden hatte, rief sie 1804 die Kongregation der "Schwestern Unserer Lieben Frau" ins Leben, die sich der Mädchenerziehung widmen sollten. Doch die bekennende Christin wurde (1809) abermals vertrieben und fand in Namur (heute Belgien) Unterschlupf. Hier entstand das neue Mutterhaus des Ordens, der bald regen Zulauf zu verzeichnen hatte. Nach Jahren der Selbstaufgabe durfte Rose Marie Billiart im Alter noch erleben, dass sie völlig unerwartet von ihrer Lähmung geheilt wurde. + 8.4.1816.
Maria-Anna (Marianne) von Jesus hieß mit bürgerlichem Namen Mariana de Paredes y Flores und war 1618 in Ecuador zur Welt gekommen. Bereits mit sechs Jahren verlor sie ihre Eltern. Deshalb wurde das Waisenkind von einer älteren Schwester in ihrem Haus in Quito aufgenommen. Schon mit 12 Jahren wurde das fromme Mädchen Franziskanerterziarin. Von nun an wollte sie nur noch im Dienste Gottes und der Mitmenschen stehen. Auf Grund ihrer unzähligen Werke der Nächstenliebe nannte man das Mädchen aus Ecuador bald "die Lilie von Quito". Marianna wollte für andere Sühne leisten und strebte selbst nach immer größerer Vollkommenheit. Als Quito von einer Pestepidemie heimgesucht wurde, starb die Mystikerin, erst 26 Jahre alt, am 26.Mai 1645. Es hieß, die junge Frau habe ihr Leben für die Errettung ihrer Heimatstadt Gott angeboten, und er habe ihr Gebet erhört.
Marie, Gräfin Droste zu Vischering (On: Maria vom Göttlichen Herzen) war wegen eines Rückenmarkleidens jahrelang ans Bett gefesselt. Trotzdem erfüllte sie die ihr gestellten Aufgaben als Oberin und machte ihr Kloster zu einem geistigen und geistlichen Mittelpunkt. + 8.6.1899.
Anna-Maria Taigi wurde 1769 in der Stadt Siena in der Toskana geboren. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen, heiratete, zog in ihrer kleinen, nur zwei Zimmer umfassenden Wohnung sieben Kinder groß, war ihrem Mann eine großartige Lebensgefährtin und trotz der ärmlichen Verhältnisse, mit denen sie zurecht kommen musste, eine zufriedene Hausfrau und Mutter. Ihre bescheiden-sympathische und freundlich-heitere Art wirkten wohl-tuend auf die gesamte Umgebung. hr Haus war ständig voll mit Besuchern; die kluge Frau war "jedermanns Trost", jeder konnte sich bei ihr aussprechen, jedem hörte sie zu. So war es nicht verwunderlich, dass man ihr nachsagte, sie könne Kranke heilen. Dass gerade dieser einfachen und bescheidenen Frau immer wieder mystische Erlebnisse zuteil wurden und sie zukünftige Ereignisse voraussah, ahnte lange Zeit niemand. Am 9. Juni 1837 starb die Frau nach einer langen, schmerzvollen Krankheit., ohne dass sie jemals Verbitterung gezeigt hätte. (Annemarie, Annamaria)
Anna-Maria (Annemarie) Scherer (On.: Maria Theresia) wurde 1825 in Meggen im Kanton Luzern als Kind einer recht armen Bauernfamilie geboren und verlor sehr früh den Vater. Schon als junges Mädchen kümmerte sie sich selbstlos um Kranke und Arme und schloss sich schließlich, unterstützt vom Kapuzinerpater Theodos Florentini, mit 4 Gefährtinnen zu einer Gemeinschaft zusammen, deren Mitglieder Armenfürsorge und Krankenpflege als ihren Lebensinhalt ansahen. Sie nannten sich „Ingenbohler Schwestern“. Mutter Maria Theresia, die Gründerin, die Herzensgüte mit großer Willensstärke verband, führte ihre Kongregation trotz vieler zu überwindender Schwierigkeiten zu großer Blüte. + 16.6.1888.
Marie (Marion) von Oignies pflegte die Aussätzigen im Leprosenheim zu Willembroek in Brabant. + 23.6. 1213.
Maria (Marietta) Goretti, eine der jüngsten Heiligen unserer Zeit, war das älteste von fünf Kindern einer armen Landarbeiterswitwe, die sich nach dem Tod ihres Gatten in einem Dorf in der Nähe von Nettuno im Süden Italiens für ihre Kinder abrackerte und doch nur gerade das Lebensnotwendigste für die Familie erarbeiten konnte. - Der 16-jährige Sohn des Pacht-herrn stellte dem auffallend schönen Mädchen, sie war erst 12 Jahre alt, schon lange nach. Marietta erzählte nichts davon ihrer Mutter, um sie nicht noch mehr zu belasten. An einem Sonntag, es war der 5. Juli 1902, kam es zur Katastrophe. Alessandro, so hieß der Knabe, versuchte Marietta Gewalt anzutun. Als sie sich verzweifelt wehrte, stach der Bursche im Jähzorn mit dem Messer auf das heftigen Widerstand leistende Mädchen ein. Verwundet durch 14 Messerstiche wurde die Schwerverletzte ins Krankenhaus gebracht, wo sie am Tag darauf starb. Noch in der Todesstunde hat sie ihrem Mörder verziehen. - Ihre Heilig-sprechung am 24. Juni 1950 auf dem Petersplatz, im Beisein der alten Mutter, war eine der berührendsten Kanonisationsfeiern. Der junge Mörder aber hatte keinerlei Reue gezeigt und das Urteil - 30 Jahre Zwangsarbeit - gelassen hingenommen. Erst nach Jahren - er gab an, Marietta sei ihm im Traum erschienen - wurde ihm seine Tat wirklich bewusst. Nach seiner vorzeitigen Entlassung im Jahr 1928 wurde er Laienbruder im Kapuzinerorden.
Maria-Theresia Ledochowska, war eine österreichische, polnisch-stämmige Gräfin, die ihr Leben ganz der Missionierung Schwarzafrikas verschrieben hatte. Unermüdlich kämpfte sie gegen die Sklaverei und rief die gegen die Sklaverei gerichtete "Petrus-Claver-Solidarität" ins Leben. Die "Mutter der Schwarzen" kam später nach Europa zurück, richtete mehrere Druckereien ein und gab religiöse Schriften über und für Schwarzafrika heraus. Auch durch Vorträge förderte und unterstützte sie die Missionen. + 6.7.1922.
Anne-Marie Javouhey, die Gründerin der "St.Josephs Missionsschwestern"; wirkte viele Jahre erfolgreich in Afrika (Senegal) für die Sklavenbefreiung. + 15.7.1851.
Marie-Madeleine Postel, kümmerte sich liebevoll um verwahrloste Jugendliche und versteckte unter Lebensgefahr während der Französischen Revolution verfolgte Priester. + 16.7.1846.
Gabriella Croissy, Charlotte Thouret, Angelika (Angélique) Roussell und 13 Gefährtinnen mussten als Märtyrinnen der Französischen Revolution zu Compiègne ihr Leben lassen. Die Karmelitinnen von Compiègne waren schon zu Beginn der Verfolgungen aus ihrem Kloster vertrieben worden und lebten nun versteckt in kleineren Gruppen zusammen. Am 22.Juni 1794, während der Zeit der Schreckensherrschaft ("La Grande Terreur") unter der Führung von Maximilien Robespierre, wurden 16 Schwestern aufgegriffen, verhaftet und in Ketten (!) gelegt, dann plötzlich nach Paris überstellt. Die Hände auf den Rücken gebunden, wurden die Ordensfrauen auf harte Pferdewagen geworfen und auf der Fahrt in die Hauptstadt von den bewaffneten Begleitern pausenlos schikaniert. Im Pariser Gefängnis litten sie unter Hunger und Durst und mussten die täglichen Quälereien der sadistischen Bewacher über sich ergehen lassen. Von einem Revolutionstribunal wurden sie am 17. Juli 1794 zum Tode ver-urteilt und noch am selben Tag durch das Schafott hingerichtet; Auf dem Blutgerüst beteten die Ordensfrauen gemeinsam, erneuerten Taufgelöbnis und Ordensgelübde. Dann mussten sie, eine nach der anderen, ihr Haupt unter das Fallbeil legen.
Maria, Namensfest: : Die Einführung des Festes "Mariä Namen" hängt eng mit der österreichischen Geschichte zusammen. Es wurde zwar schon um 1500 in Spanien gefeiert, aber erst Papst Innozenz XI. führte es zum Dank für die Befreiung Wiens (und damit des christlichen Abendlandes) von der Türkengefahr - durch die Schlacht am Kahlenberg am 12. September 1683 - noch im selben Jahr für die gesamte katholische Kirche ein. Das Fest "Maria Namen" ist nicht nur Namenstag für alle, die Maria heißen, sondern auch für die zahlreichen von Maria abgeleiteten Namensformen . Bauernregeln: "Zu Maria Namen, sagt der Sommer "Amen"!" "An Maria Namen kommen die Schwalben z'sammen."
Rosenkranzfest (Gedenktag Unserer Liebe Frau vom Rosenkranz), Rosa Maria, Rosario: Das zum Dank für den Sieg des Don Juan d'Austria am 7. Oktober 1571 über die türkische Flotte, der eine Beherrschung des westlichen Mittelmeers durch die Osmanen verhinderte, eingeführte Fest wurde 1716 auf die ganze katholische Kirche ausgedehnt. - Der Einführung des Rosenkranzfestes geht aber eine lange Tradition voraus. Seit dem Hochmittelalter galt die Rose als Symbol für die Gottesmutter, die Dornen sah man als Sinnbild für die Sünde und das Leid in der Welt an. Man nannte Maria "Rose ohne Dornen". Das bekannte Adventlied "Maria durch ein Dornwald ging" beinhaltet die allegorische Schilderung, wie Maria das göttliche Kind in die sündige und leidvolle Welt hineinträgt und ihr so die Erlösung bringt. - Das Rosenkranzgebet ent-wickelte sich aus Anrufungen, die zur besonderen Verinnerlichung mehrmals wiederholt wurden. Zum Abzählen der Wiederholungen benützte man Gebetsschnüre mit Knoten oder Perlen. Im 13.Jhdt nannte ein Mönch dieses Gebet einen "Kranz geistlicher Rosen". Davon leitete man später das Wort "Rosenkranz" ab. Seit 1493 ist das Rosenkranzgebet, mit je zehn Anrufungen pro Gesetzlein, im Wesentlichen gleich geblieben. Es soll dem Menschen helfen, sich meditativ in sich selbst zu versenken. .
Marie-Louise Vanot, Augusta Desjard, Gabrielle Bourlá und Gefährtinnen waren Ursulinen und als Lehrerinnen an einer Mädchenschule in Valenciennes (Nordfrankreich) tätig. Sie mussten am 17.Oktober 1794 als Märtyrinnen der Französischen Revolution das Schafott besteigen.
Adelheid, die spätere Kaiserin, war eine Prinzessin von Burgund und wurde mit 16 Jahren König Lothar von Italien angetraut. Trotz ihrer Jugend wurde die Königin bald zum Vorbild für andere Frauen. Sie scheute nicht davor zurück, sich auch um die Geringsten der Gesellschaft zu bemühen, war besorgt um das Wohl der Armen, spendete Geld und Trost, wo immer sie konnte. Doch schon mit 19 wurde Adelheid Witwe. Markgraf Berengar von Friaul, dessen Sohn sie die Ehe verweigerte, nahm sie gefangen und ließ sie in den Kerker werfen. Mit Hilfe ihres Kaplans konnte sie mit ihrem kleinen Töchterchen Emma, das man ihr im Gefängnis gelassen hatte, entfliehen. Der deutsche König und spätere Kaiser Otto I., war auf das Schicksal der jungen Witwe aufmerksam geworden. Er wies Berengar in die Schranken und heiratete ein Jahr später die 20-jährige Königin von Italien. 962 wurde Adelheid an der Seite ihres Mannes in Rom vom Papst zur Kaiserin gekrönt. In der Folgezeit wurde Kaiserin Adelheid zur Förderin der Reform von Cluny und stattete kirchliche Einrichtungen großzügig aus. Als ihr Sohn Otto II. und dessen Gemahlin, die byzantinische Prinzessin Theophanu, gestorben waren, führte die intelligente, gebildete und besonnene Frau erfolgreich die Regentschaft für ihren minder-jährigen Enkel Otto III. Am 16. Dezember 999 starb Adelheid, die sich ebenso über-zeugend als Politikerin wie als gütige, sozial denkende Landesmutter erwiesen hatte, im Kloster Selz im Elsaß.