Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Bischof von Cäsarea in Cappadocien (heute Kayseri/Türkei), Kirchenlehrer, erhielt schon von seinen Zeitgenossen den Beinamen "der Große". Nach seinen Studien in Athen und Konstantinopel lebte er mehrere Jahre zurückgezogen als Einsiedler. Zusammen mit Gregor von Nazianz arbeitete er Mönchsregeln aus, die bis heute für das orientalische Mönchtum richtungweisend sind. Im Jahre 370 wurde Basilius zum Erzbischof seiner Heimatstadt erhoben. Unerbittlich kämpfte er sein Leben lang für Frieden und Einheit innerhalb der christlichen Kirche und gegen die Einmischungen des oströmischen Kaisers in kirchliche Angelegenheiten. Er war ein Theologe von überragenden Fähigkeiten, ein glänzender Prediger und Neugestalter der Liturgie. Zahlreiche Schriften und Abhandlungen beweisen die geistige und charakterliche Größe des begnadeten Theologen. + 1.1.379.
Gregor von Nazianz (Nenisi/Türkei), Kirchenlehrer, lernte während seines Studiums in Athen Basilius den Großen kennen, mit dem er eine das ganze Leben lang andauernde Freundschaft schloss. Wie jener empfing er erst nach der Rückkehr in seine Heimat (um 360) die Taufe und wurde später zum Priester geweiht. Er war der erste große Vertreter eines christlichen Humanismus, geistig ungemein regsam, ein begeisterungsfähiger Prediger, aufgeschlossen für alle Fragen seiner Zeit, ließ sich aber - trotz seines selbstbewussten Auftretens - leicht entmutigen. + 390.
Dorothea (Doris), ein junges Mädchen aus Cäsarea, der Hauptstadt der römischen Provinz Cappadocien (heute Kayseri in der inneren Türkei), wurde wegen ihrer Treue zum christlichen Glauben neun Tage und Nächte in einen lichtlosen Kerker eingesperrt, auf die Folter gespannt und gedehnt, mit Faustschlägen in das Gesicht traktiert und schließlich zum Tode verurteilt. + 305. - Die Legende erzählt, der Schreiber des Richters habe dem Mädchen auf dem Richtplatz spöttisch zugerufen: „Schick mir doch Blumen und Früchte, wenn du im Paradiese bist!“ Nach dem Tod der jungen Christin auf dem Scheiterhaufen soll, obwohl es mitten im Winter war, ein weiß gekleidetes Kind mit einem Korb voll duftenden Rosen und würzigen Äpfeln erschienen sein und diesen neben den Spötter hingestellt haben : Daher wurde die Heilige zur Patronin der Gärtner und Blumenhändler erwählt. Außerdem ist Dorothea noch Patronin der Bräute und der Neuvermählten und wird gegen falsche Anschuldigungen angerufen. - (Dorit, Dorrit, Dora, Dorthe, Doreen, Dorina). Wetterregel: „Sankt Dorothee bringt oft noch Schnee.“ – „Bringt Dorothee uns noch viel Schnee, dann bringt der Sommer recht viel Klee.“
Theodora die Jüngere war seit 830 Gattin des oströmischen Kaisers. Nach seinem Tode führte sie mit viel Geschick die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn und verstand es, den Frieden aufrecht zu erhalten. Nach ihrem Rücktritt lebte sie in Zurückgezogenheit in einem Kloster. + 11.2.867
Juliana kam um das Jahr 285 in Nicomedien (Kleinasien) zur Welt. Ihr Vater war Heide, die Mutter hatte überhaupt keinen Glauben. Schon als Kind fühlte sich das ohne Religion aufgewachsene Mädchen zum Christentum hingezogen und besuchte heimlich die Zusammenkünfte der Christen. Dann kam sie ins heiratsfähige Alter, und der Vater versprach ihre Hand einem Jüngling namens Eleusius. Als Juliana 18 Jahre alt geworden war, drang der Vater darauf, dass die Vermählung vollzogen würde. Doch das Mädchen stellte dem Bräutigam, der inzwischen zum Stadtpräfekten aufgestiegen war, die Bedingung, sie würde nur dann seine Ehefrau werden, wenn auch er sich zum Christentum bekenne. Der hohe Beamte war über dieses Ansinnen empört und zeigte die junge Frau - angeblich mit dem Einverständnis ihres eigenen Vaters - als praktizierende Christin an. Damals wütete gerade die diokletianische Christenverfolgung. Nach langen Martern – sie wurde u.a. an den Haaren aufgehängt - starb Juliana an schweren Verbrennungen, denn man hatte sie mit flüssigem Blei übergossen. + 304 - Juliana ist Schutzheilige für eine glückliche Entbindung sowie gegen Infektionen und Verbrennungen. - (Liane, Iliana, Ileana, Jill; Julianna, Juliette, Julienne, Giulietta, Giuliana) Wetterregel: „Friert‘s um Juliana plötzlich, bleibt der Frost nicht lang gesetzlich.“ (d.h. er hält nicht lange an.)
Polykarp, wurde vom Apostel Johannes zum Bischof von Smyrna (Izmir/Türkei) eingesetzt. Nach seiner Rückkehr von einer Reise zu Papst Anicet nach Rom (156) forderte der heidnische Pöbel seiner Stadt den Tod des alten Mannes. Der 86-Jährige wurde zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Im Amphitheater sollte er vor einem sensationsgierigen Publikum öffentlich verbrannt werden. Doch die Flammen verletzten den Bischof nicht, und deshalb wurde er erstochen. Die Beschreibung seines Martyriums, die noch in seinem Todesjahr verfasst wurde, ist der älteste Bericht über das Schicksal eines christlichen Märtyrers. + 23.2.156. Polykarp ist Schutzheiliger gegen Ohrenschmerzen und Ohrenkrankheiten.
Platon, Abt des Symbolai-Klosters auf dem mysischen Olymp (heute Ulu Dag, westliche Türkei), trat dem oströmischen Kaiser Konstantin VI. energisch entgegen und bezichtigte ihn des Ehebruchs, als dieser seine Gattin Marina verstoßen und eine Hofdame geheiratet hatte. Dieser aber ließ verkünden, dass er als Kaiser über den Kirchengesetzen stehe. Hilflos musste die Geistlichkeit vor der kaiserlichen Macht resignieren. Der Abt aber wurde abgesetzt und gezwungen, in die Verbannung gehen. + 4.4.814.
Arminia starb in frühchristlicher Zeit mit 14 Gefährtinnen in Melitene in Cappadocien (heute Türkei) als Märtyrin für ihren Glauben
Christoph (erus) starb als frühchristlicher Märtyrer in Nicomedien in nicht mehr feststellbarer Zeit..
Alexandra, ein christliches Mädchen aus Ankyra (Ankara), wurde mit mehreren Gefährtin-nen während der diokletianischen Christenverfolgung um 304 in einem Teich ertränkt.
Erasmus (Rasmus, Elmo, Asmus, Arras), Bischof von Antiochia, der Hauptstadt der Provinz Syrien (heute Antakiye, Südosttürkei), floh vor der diokletianischen Christenverfolgung ins Libanongebirge. Als er wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte, wurde er gefangen genommen, aber von Freunden aus dem Gefängnis befreit. Auf einem Boot gelangte er mit anderen Verfolgten nach einer abenteuerlichen, lebensgefährlichen Fahrt nach Italien, von wo er als Glaubensbote nach Illyrien (Kroatien) ging. Hier soll er als Märtyrer gestorben sein. Es wird überliefert, man habe ihm die Eingeweide herausgerissen. + um 303. - Erasmus ist der Patron der Seefahrer, weil man sein Attribut, die Winde, mit der man ihm die Eingeweide herausgerissen haben soll, für einen Anker hielt. Eine Legende berichtet wiederum, er soll durch sein inständiges Gebet das Schiff, auf dem er sich befand, während eines schweren Sturms vor dem Untergang gerettet haben. Weiters ist Erasmus Patron der Seiler, Weber, Garnwinder und Drechsler, Schutzheiliger gegen Krämpfe, Koliken, Unterleibsbeschwerden sowie Magenkrankheiten und einer der 14 Nothelfer. Das bei Gewittern auf der Mastspitze der Schiffe auftretende St.-Elms-Feuer (elektrische Entladungen) ist nach dem Heiligen benannt. Anmerkung: Berühmt geworden ist der Humanist und Theologe Erasmus von Rotterdam (1466-1536), der in einer „Philosophie Christi“ christlichen Glauben und antike Philosophie zu vereinen suchte. Er stand der Reformation anfangs freundlich gegenüber, sagte sich aber von Luther los, als dieser die Willensfreiheit des Menschen bestritt (Gnadenlehre) und griff nicht mehr in die religiösen Auseinandersetzungen ein.
Ephraim der Syrer, Kirchenlehrer, war in seiner Heimatstadt Nisibis (heute Nusaybin, im SO der Türkei) ein berühmten Lehrer und gefragter Berater hochgestellter Persönlichkeiten, denen der bescheidene Mann an Wissen und Geist weit überlegen war. Er erforschte und erklärte die Heilige Schrift, kämpfte gegen Irrlehren und gilt als die hervorragendste Gestalt der frühen syrischen geistlichen und weltlichen Literatur. Als seine Heimat 363 in das Perserreich eingegliedert wurde, floh er nach Edessa (heute Urfa/Türkei). + 9.6.373
Juli(e)tta von Ikonion (heute Konye,Türkei) wurde von den Christenverfolgern gekreu-zigt. Ihrem dreijährigen Söhnchen Cyrikos wurde vor den Augen der Mutter auf den Stufen der Kopf zerschmettert. + um 305.
Hadrian (Adrian) stammte aus Nicomedia (heute Izmid/Türkei) und war Offizier im kaiserlich-römischen Heer. Als Kaiser Maximian Belohnungen für die Anzeige von Christen aussetzte, wurde der Soldat verraten und verhaftet. Von den grausamen Martern gezeichnet, konnten er und seine 23 Gefährten zum Richtplatz nur mehr geschleppt werden. Dem 28-jährigen Hadrian wurden dort die Arme abgehauen und die Beine zerschmettert, „dann gab er seinen Geist auf“. + um 305 (290?). Reliquien des Heiligen befinden sich in Geertsberg in Flandern, weshalb seine Verehrung in den Niederlanden und in Nordwestdeutschland besonders groß war.
Johannes Chrysostomus (d.h. "Goldmund") war im Jahr 354 zu Antiochia (heute Syrien) zur Welt gekommen. Als junger Mann lebte er zunächst als Einsiedler, musste das Eremitenleben aber aufgeben, weil er schwer erkrankte. Nach seiner Genesung wurde er zunächst Diakon des Bischofs der Stadt, ließ sich dann zum Priester weihen und hatte sich bald den Ruf eines großartigen Predigers erworben. Sein außergewöhnliches Rede-talent machte ihn weithin bekannt und war wohl auch der Grund, dass er 398 zum Patriarchen von Konstantinopel erhoben wurde. Als solcher wollte Johannes nun in erster Linie Seelsorger sein. Er ließ Krankenhäuser errichten und unterstützte die Bedürftigen. Schon in den ersten Jahren schlug ihm auch in Konstantinopel eine Welle der Sympathie entgegen. Doch als der unerschrockene Prediger das Luxusleben der Reichen anprangerte und ihnen vorwarf, die Armen im Elend verkommen zu lassen, machte er sich die (heidnische) Kaiserin Eudokia zur Feindin. Sie intrigierte so lange beim Kaiser, bis der Patriarch im Jahr 403 abgesetzt und in die Verbannung geschickt wurde, wo er, als er in eine noch abgelegenere Gegend deportiert werden sollte, am 14. September 407 den Strapazen erlag. Johannes Goldmund ist Patron der Prediger.
Thekla von Ikonion (heute Konye/Türkei) gilt der Überlieferung nach als Erzmärtyrin, d.h. als erste christliche Märtyrin, weil sie mehrmals gemartert wurde. Wahrscheinlich starb sie aber zuletzt einen friedlichen Tod. Sie war eine Schülerin des Apostels Paulus, von dem sie getauft worden war. Bald wurde sie als Christin zum Feuertod verurteilt. Als aber plötzlich und völlig unerwartet ein heftiger Regenguss einsetzte und das Feuer zum Erlöschen brachte, ließen sie die erschrockenen Peiniger frei. In der Folge begleite die junge Frau den Apostel Paulus auf seinen Missionsreisen. Ein zweites Mal soll Thekla wegen ihres Bekenntnisses zum Christentum zum Tode verurteilt worden sein. Es wird berichtet, man habe sie wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen, die sie aber nicht anrührten. Thekla ist eine jener Frauen, die in der Frühzeit des Christentums bei der Verkündigung der Frohbotschaft aktiv mitgewirkt haben. In der Ostkirche ist die „Erzmärtyrin“ eine der meist verehrten Heiligen. Thekla ist Schutzheilige der Sterbenden, gegen Augenleiden, Feuersgefahren und gegen die Pest.
Justine, die Tochter eines heidnischen Priesters in Nicomedien (heute Izmid/Türkei), war Christin geworden. Sie starb um das Jahr 304 als Märtyrin.
Ignatius, Bischof von Antiochia, zählt zu den frühesten Zeugen der christlichen Kirche. Er dürfte noch selber mit Christus zusammengetroffen sein und war ein Schüler des Apostels Johannes. Dieser war es auch, der Ignatius im Jahr 69 zum zweiten Bischof von Antiochia berief. 40 Jahre lang war Ignatius der gütige und treusorgende Oberhirte seiner Gemeinde. Als der Bischof schon ein hochbetagter Mann war, wurde er mit zahlreichen anderen Christen auf Befehl Kaiser Trajans eingekerkert, zum Tode verurteilt und auf einem Schiff nach Rom geschleppt, wo er im Kolosseum, zur Belustigung der Zuschauer, anlässlich eines römischen Festes hungrigen Löwen zum Fraß vorgeworfen wurde. In seinen "Sieben Heiligen Briefen", die er auf dem Schiff einem Gefährten diktierte, er selber war ja gefesselt, kommt zum ersten Mal das Wort "katholische Kirche" vor. In all diesen Briefen betont er immer wieder, dass er erfüllt sei von der glühenden Liebe zu Jesus Christus, ohne den er ein Nichts sei. An einem 17. Oktober um das Jahr 117 wurden der alte Mann und andere Christen in der römischen Arena von Raubtieren zerrissen. Historisches: Die Bischofsstadt Antiochia war die drittgrößte Stadt des Römischen Reiches (nach Rom und Alexandria) und konnte die größte heidenchristliche Gemeinde aufweisen. 1098 wurde sie zur Hauptstadt des von Kreuzfahrern gegründeten Königreichs Jerusalem erwählt, 1268 von Moslems eingenommen und zerstört. Seitdem ist die einstige Großstadt immer mehr verfallen und heute ohne jegliche Bedeutung.
Tobias, Märtyrer zu Sebaste erlitt im Jahre 320 gemeinsam mit mehreren Gefährten das Martyrium.
Carina (Cara) starb unter Kaiser Julian dem Abtrünnigen zu Ankyra (Ankara) um die Mitte des 4.Jhdts als Märtyrin.
Stephan, Abt in Nicomedia (heute Izmid, nahe Konstantinopel) wurde unter dem bilderstürmerischen Kaiser Konstantin V. (genannt "Koprónymos", d.i. "Dreckskerl") als Anführer jener Partei, welche die Bilderverehrung verteidigte, mit etwa 300 Mönchen ins Gefängnis geworfen, elf Monate in Haft gehalten, schließlich am 28.November 764 in Konstantinopel von aufgehetztem Straßenpöbel schwer misshandelt und zuletzt getötet.
Natalie (Natalia) war die Gattin eines hohen römischen Offiziers in Nicomedien. Sie kümmerte sich, obwohl ihr Gatte, der hl Adrian (siehe 8.9.), bereits als Märtyrer gestorben war, unerschrocken und unter Lebensgefahr um die zum Tode verurteilten Christen, und es war wie ein Wunder, dass sie selber nie verhaftet wurde. Sie starb wahrscheinlich nach dem Jahr 300 in Konstantinopel, wo sie sich in der Nähe des Grabes ihres ermordeten Ehegatten niedergelassen hatte. (Natascha)
Barbara von Nicomedien (heute Izmid, Türkei), Märtyrin, soll ein außergewöhnlich schönes und anmutiges Mädchen gewesen sein, das im Geheimen freundschaftliche Beziehungen zu Christen unterhielt, die damals in großer Angst vor Verfolgung leben mussten. Da Barbaras Vater die Veränderung, die in seiner Tochter vorging, bemerkte, ihren Umgang mit Christen aber zutiefst missbilligte, schlug er sie und sperrte sie in einen Turm, um sie zum Gehorsam zu zwingen. Als sie dennoch alle Heiratsanträge von heidnischen jungen Männern ablehnte und sich offen zum Christentum bekannte, wurde Barbara, so erzählt es die Legende, - auf die Anzeige des Vaters hin - gefangen genommen und vor den Richter gezerrt. Dieser verurteilte sie wegen ihrer Standhaftigkeit zum Tode. Nach grauenvollen Martern - man schlug sie mit Geißeln, fügte ihr mit brennenden Fackeln schwere Wunden zu und schnitt ihr die Brüste ab - hauchte sie ihr Leben aus. Das Todesjahr soll 306 gewesen sein. Die Legende erzählt weiter, ihr Vater, der sie angezeigt habe, sei auf dem Richtplatz von einem Blitz aus heiterem Himmel getroffen worden. Barbara ist - wie Margaretha und Katharina - eine der drei weiblichen Nothelfer, Patronin der Bergleute, der Bauarbeiter und Dachdecker, der Artillerie, der Türme und Festungen, gegen Feuer, Gewitter u.a. Der alte Brauch, am 4.Dezember "Barbara-Zweige" von Obstbäumen zu schneiden und sie in eine Vase zu geben, wo sie dann zu Weihnachten blühen sollen, hat sich bis heute erhalten. Bauernregeln: "Geht Barbara im Klee, geht's Christkindlein im Schnee." - "Auf Barbara die Sonne weicht, zu Lucia (13.12.) sie wieder heranschleicht."
Nikolaus von Myra (heute Demre in der Türkei) wuchs in einer sehr vermögenden, aber auch sehr frommen und wohltätigen Familie auf. Als beide Eltern während einer Pestepidemie gestorben waren, verteilte er sein Erbe unter den Bedürftigen und wurde Priester. Zu seiner eigenen Überraschung wurde der freigebige Mann vom Volk zum Bischof ausgerufen. In der christlichen Frühzeit wurden die Bischöfe noch von der Gemeinde gewählt. Der Bischof war ursprünglich auch nur das Oberhaupt der Christen in einer Stadt oder in einem überschaubaren Gebiet.. - Während der letzten großen Christenverfolgung unter Kaiser Galerius (um 310) wurde Nikolaus eingekerkert und schwer misshandelt, aber nicht getötet. Schwer gezeichnet von den erlittenen Folterungen trat der Bischof beim berühmten Konzil von Nicäa (325) auf. Dann schweigen die Quellen über ihn. Um die Gestalt des stets hilfsbereiten Seelsorgers entwickelte sich schon sehr früh ein reges Brauchtum. Bereits im 10.Jhdt entstand in Mitteleuropa ein Brauch, der bis heute erhalten geblieben ist: Nikolaus besucht am Vorabend seines Gedenktages die Kinder und beschenkt sie. Das Bescherungsfest für Kinder hat seinen Ursprung vielleicht darin, dass der gütige Bischof, der als Wohltäter immer unbekannt bleiben wollte, des Nachts jeweils einen Beutel mit Goldstücken durch das Fenster in die Schlafkammer dreier Töchter eines verarmten Edelmannes warf, der nicht mehr wusste, womit er seine Familie ernähren sollte. Nun hatten die Mädchen eine Aussteuer und konnten heiraten. - Darum wurden die Kinder auch ursprünglich heimlich beschenkt. Die Liebesgaben wurden (werden) abends in Schuhen, Stiefeln oder Strümpfen versteckt. Gestorben ist St. Nikolaus um das Jahr 350. - Im 10. Jhdt kam der Nikolaus-Kult durch die aus Byzanz stammende Prinzessin Theophanu, die Gemahlin von Kaiser Otto II., auch nach Mittel- und Westeuropa. - St. Nikolaus ist Patron von Russland, der Kinder, Ministranten, der Pilger, Reisenden, Kaufleute, Wirte, Weinhändler, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Fassbinder, Schutzheiliger gegen Seenot und Wassergefahr u.a.m. Weil er seinen Mitmenschen aus den verschiedensten Nöten geholfen haben soll, wurde er als Retter bei allen Schwierigkeiten angerufen. Bauernregeln: "Regnet's an Sankt Nikolaus, wird der Winter streng, oh Graus." - "Schneit es zu Sankt Nikolo, bleibt der Winter auch schon do.
Olympia(s) lebte als Witwe und Diakonissin in Konstantinopel. Sie war eine große Wohltäterin und gab im Laufe der Zeit ihr gesamtes Vermögen für karitative Zwecke aus. Als sie wie Johannes Chrysostomus (siehe 13.9.) das Leben am Kaiserhof kritisierte und die Vornehmen an ihre sozialen Pflichten erinnerte, musste sie fliehen. + um 408.