Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Gudula von Nivelles, Patronin der Stadt Brüssel, war die Tochter eines brabantischen Fürsten. Durch ihre werktätige Nächstenliebe erregte sie großes Aufsehen; denn dass eine Fürstentochter sich um Arme und Kranke kümmerte, war nicht alltäglich. Zuletzt führte Gudula in einer von ihr selbst errichteten Zelle ein strenges Büßerleben. + 712. (Gudrun),
Jutta (Yvette) von Huy (heute Belgien) wurde schon mit 18 Jahren Witwe und war nun nur noch für ihre beiden kleinen Söhne da. Als diese aber groß geworden waren und sie nicht mehr brauchten, opferte sie sich viele Jahre lang bei der Pflege von Aussätzigen im Leprosenhaus ihrer Heimatstadt auf. Die tapfere Witwe, die in ihren letzten Lebensjahren als Reklusin lebte, hatte die Gabe, sich in andere hineinzufühlen und konnte deshalb als "Seelen-ärztin" vielen Menschen helfen und ihnen Trost spenden. + 13.1.1228.
Amand(us) der Belgier, der aus Aquitanien stammte, wurde, nachdem er jahrelang als Einsiedler gelebt hatte, zum Missionsbischof für das friesisch-fränkische Grenzgebiet geweiht. Im Verlauf seiner Missionstätigkeit im heutigen Flandern gründete er zahlreiche Kirchen und Klöster, darunter Elno bei Tournai, wohin er sich am Ende seines Lebens zurückzog. + 6.2.679 (684?) .
Gerda (Garda), die Äbtissin des Klosters Florival (Blumental, Bloemendael) bei Lüttich, war eine selbstlose und warmherzige Frau. Zu ihren Schwestern war sie wie eine wirkliche Mutter. + 5.(27.?) 3.1247.
Nicoletta (Coletta) Boillet, geboren in Corbie (Picardie), war 1406 in den Klarissenorden eingetreten. Im Auftrag des Papstes reformierte die ungewöhnliche Frau - sie verfügte über „viel Demut, Herzenseinfalt und Liebe“ - zahlreiche Klöster ihrer Gemeinschaft und „führte sie zur alten Strenge zurück.“. Außerdem gründete sie 20 neue Niederlassungen. Deren Schwestern nannten sich „Colettinen“. Wegen des großen Erfolges schlossen sich sogar Männerklöster den Reformen an. + 6.3.1447 zu Gent in Belgien. - Nicoletta ist Patronin von Gent, gegen Fieber, Augenleiden, Kopfschmerzen, bei Unfruchtbarkeit der Ehe und für eine glückliche Geburt. - (Nicola, Nicole)
Eva von Lüttich (Belgien) war mystisch begnadet und erfolgreich als Wegbereiterin des Fronleichnamsfestes tätig. + 14.3.(?) um 1265 (Evelyn, Eveline, Evita).
Herbert (Heribert) lebte als Einsiedler beim Dorf Bois-Villers in der Gegend um Namur (heute Belgien). Er führte ein streng asketisches Leben, das von ständigem Verzicht geprägt war. Wegen seiner Frömmigkeit und Weisheit wurde er schon zu Lebzeiten wie ein Heiliger verehrt. + um 1210
Gundomar (Guntmar, Gummar, Gommer), Mitglied der königlichen fränkischen Hofgesellschaft, war mit einer zänkischen und herrschsüchtigen Frau verheiratet, die in seiner Abwesenheit die Untergebenen misshandelte. Er verließ sie und fand als Einsiedler nahe Nivesdonck seinen Frieden. + um 774. - Gundomar ist Patron von Antwerpen, der Drechsler, Holzhauer und Schutzheiliger gegen Bruchleiden und bösartige Ehefrauen.
Reinhilde (Relindis, Relinde), die zweite Äbtissin des Klosters Aldeneyck an der Maas (Hennegau), soll noch von Winfried Bonifatius (5.6.) geweiht worden sein. Sie war nicht nur eine fromme, sondern auch eine gebildete Frau und eine kunstfertige Buchmalerin und Stickerin. Von ihr stammen zwei Evangeliarien, die beiden ältesten Denkmäler der belgischen Buchmalerei. + 22.3.(?) um 780.
Waltraud (Waldetrud, Waudru) war Gründerin und erste Äbtissin des Klosters in Mons (Belgien), das nach ihrem Tod Ste-Waudru genannt wurde. Als die Kinder erwachsen waren und die Eltern nicht mehr brauchten, trennten sich Waltraud und ihr Gatte in gegenseitigem Einverständnis, um im Kloster ein beschauliches Leben, ganz im Dienste Gottes zu führen. + 9.4. um 688. - Waltraud ist die Patronin des Hennegaus. - Der Ehemann, ihre vier Kinder und ihre Schwester wurden wie sie selber in die Schar der Heiligen aufgenommen.
Damian Deveuster, ein flämischer Bauernsohn, kam als Missionar nach Hawaii, lernte dort das Elend und die unvorstellbare Verlassenheit der vom Aussatz Befallenen kennen und ließ sich schließlich bei den Leprakranken auf der Insel Molukai aussetzen, um ihnen Trost und Hilfe spenden zu können. Jahrelang konnte er sein Werk der Nächstenliebe bei stabiler Gesundheit durchführen. Nach 16 Jahren steckte er sich an und starb selber an Aussatz. + 15.4.1889.
Odetta (Odette, Oda, Uta) von Rivreulle, die Tochter einer hochgestellten Familie in Brabant im heutigen Belgien, hatte sich schon als junges Mädchen ganz Gott geweiht. Als sie die Eltern zu einer Ehe zwingen wollten, verweigerte sie vor dem Traualtar das Ja-Wort und begründete ihr Handeln in aller Öffentlichkeit. Daraufhin erhielt sie endlich die Erlaubnis der Eltern, in ein Kloster einzutreten, wo sie am 20.April 1158 im Ruf der Heiligkeit starb.
Erwin (Ermin) war schon als Kaplan ein gesuchter Beichtvater. 712 wurde er zum Bischof von Lobbes (heute Belgien) erhoben. + 25.4.737.
Luitgard (Ludgard, Lukardis) von Tongern war eine mystisch begnadete Zisterzienser-Nonne. Sie soll die Gabe der Krankenheilung besessen und viele Sünder auf den rechten Weg geführt haben. + 16.6.1246 in Antwerpen.
Maria-Dolores, auch "Dolorosa" , d.i. "die Schmerzensreiche", genannt, war eine Jungfrau in Brabant (heute Belgien). Als sie die zudringlichen Angebote eines jungen Burschen scharf zurückwies, bezichtigte sie der gekränkte Liebhaber fälschlich des schweren Diebstahls. Das Mädchen wurde, trotz aller Beteuerungen, unschuldig zu sein, zum Tode verurteilt, gepfählt und lebendig begraben. Erst nach ihrem grausamen Tod kam die Wahrheit ans Tageslicht. An ihrem Grab sollen sich in der Folge zahlreiche Wunder ereignet haben. + 18.6.1290. Historischer Exkurs Im Mittelalter war das Begraben bei lebendigem Leibe eine Strafe, die bei schweren Vergehen auf Frauen angewandt wurde. Bevor die Verurteilte ganz zugeschüttet war, wurde sie "gepfählt", d.h. ihr wurde mit einem Pfahl oder einem Pfeil das Herz durchbohrt. Für Männer waren noch schrecklichere Todesarten vorgesehen.
Agilolf (Aigulf) war zuerst Abt von Stablo und Malmedy (heute Belgien), von 745 bis 752 Bischof von Köln. Meuchelmörder sollen ihn überfallen und getötet haben
Amalia (Amalberga) von Münsterbilsen lebte im 8. Jhdt in der Provinz Limburg (heute Belgien). Sie war eine Visionärin und Mahnerin. Schon bald nach ihrem Tod wurde ihr in ihrer Heimat große Verehrung zuteil. (traditionell am 10.7., als Bistumsheilige von Lüttich am 8.7.Gedenktag)
Roland, der charismatische Abt der Zisterzienserabtei Chézery (Genf),wurde wegen seines vorbildlichen Lebenswandels schon zu Lebzeiten vom Volk wie ein Heiliger verehrt. + 14.7.um 1200. Anmerkung: bekannter geworden als die Heiligen und Seligen dieses Namens ist Roland, Markgraf der Bretagne. Dieser wurde beim Rückzug des Heeres Karls des Großen über die Pyrenäen mit der Führung der Nachhut betraut und geriet mit seinen Männern im Tal von Roncevalles durch Verrat seines Stiefvaters in einen Hinterhalt räuberischer Basken. Er fiel im Kampf am 15.8.778 als Letzter seiner Mannschaft. In seinem Todesmut hatte er es unterlassen, rechtzeitig mit dem Horn Olifant den rettenden Ruf auszustoßen, um Hilfe herbeizurufen. - Die Sage machte Roland zum Helden im Kreuzzug gegen die Sarazenen
Goswin und Gefährten, Mönche in St. Truiden (Belgien), wurden von normannischen Kriegern getötet. ++ 835
Christina Mirabilis (d.i. "die Wunderbare") war ein Waisenkind und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Hirtin. Das einfache Mädchen soll zahlreiche (z.T. beglaubigte) mystische Erlebnisse gehabt haben. Sie starb um 1224 zu Sint Truiden (Belgien).
Elmar (Elmer) von Lüttich, Missionsbischof, wirkte um 700 (?) als Glaubensbote bei den Wallonen im heutigen Belgien.
Beatrice (Beatrix) von Tienen, Tochter einer wohlhabenden Bürgerfamilie; ließ das Leben im Wohlstand hinter sich und wurde Nonne im Zisterzienserkloster Bloemendael (heute in Belgien). Sie verfasste mehrere Schriften und war mystisch begnadet. + 29.8.1268.
Herlinde war die erste Äbtissin des Klosters Aldeneyck an der Maas (Belgien). + 12.10. um 750.
Gordon lebte zu einer nicht mehr feststellbaren Zeit als Einsiedler im Hennegau. Er wurde von Hunnen (oder Normannen ?) ermordet.
Uta (Oda, Ute, Uote) von Amay (heute Belgien) war eine vorbildliche Mutter und Gattin. Einer ihrer Söhne war der hl Arnulf von Metz (siehe 18.7). Sie stiftete Gotteshäuser und kümmerte sich liebevoll und großzügig um Bedürftige, vor allem um Menschen, die unverschuldet in Not geraten waren. Sie soll angeblich 107 Jahre alt geworden sein und um das Jahr 630 gestorben sein
Ermelinda (Hermelindis) von Brabant (Melinda, Irmlinde) war die Tochter sehr reicher und einflussreicher Eltern, die für sie eine "gute Partie" mit einem Mann, den sie ablehnte, ausgemacht hatten. Ihr Aufbegehren gegen die Heiratspläne stieß bei den Eltern auf völliges Unverständnis. Da ihr Widerstand also nichts nützte, floh das Mädchen aus dem Elternhaus in eine einsame Gegend beim heutigen Meldaert (Belgien) und lebte dort als vom Volk bald verehrte Einsiedlerin bis an ihr Lebensende um das Jahr 590. Am Grab der Jungfrau soll eine Quelle entsprungen sein, deren Wasser Heilkraft besaß. Aus diesem Grund kamen viele Pilger nach Meldaert. Der fränkische Hausmeier Pippin der Ältere ließ schließlich am Grab Ermelindas ein Nonnenkloster errichten. Historisches: Heiraten wurden - damals wie später - im allgemeinen von den Eltern arrangiert, auch der Bräutigam hatte wenig mitzureden. Wichtig waren vor allem die Vereinbarungen der Eltern über die finanziellen Belange - Für die Frauen war es von enormer Bedeutung, eine "gute Partie" zu machen, damit sie versorgt waren, zumal es Möglichkeiten für eine eigene "Karriere" nicht gab und ihre soziale und finanzielle Zukunft vollkommen mit der des Ehegatten verbunden war.)
Hubert(us) von Maastricht ist einer der bekanntesten Heiligen, vor allem als Patron der Jäger, Förster und Schützengilden. Dabei war der Jagdpatron ein ganz und gar friedlicher Bischof in der niederländischen Stadt Maastricht, ein Glaubensbote, den man später den „Apostel der Ardennen“ nannte. - Die Legende erzählt, Hubert habe sich nach dem frühen Tod seiner geliebten Gemahlin aus Verzweiflung nur noch der Jagd hingegeben. Als er sogar an einem Karfreitag die Wälder durchstreifte, sei ihm ein Hirsch erschienen, zwischen dessen Geweih ein hell glänzendes Kreuz aufleuchtete. Diese Erscheinung soll ihn zur Besinnung gebracht haben - Zu seinem künftigen „Handwerk“ wählte Hubertus daraufhin die Verkündigung des christlichen Glaubens. Als Bischof von Maastricht, später verlegte er den Bischofssitz nach Lüttich, widmete er sich mit ganzer Kraft der Christianisierung des heutigen Belgien, bis sein Leben im Jahr 727 zu Ende ging. Zu seinem Grab pilgerten, wie historische Quellen bezeugen, viele Menschen, die Heilung von der Tollwut suchten, die damals eine Geißel für Mensch und Tier war. Angeblich soll das Wort „Hupe“ - zuerst die Bezeichnung für ein Jagdhorn - vom Namen Hubert abgeleitet sein. Hubertus ist Patron des Bistums Lüttich, der Ardennen, Patron der Jäger, Förster, Schützenvereinigungen, der Büchsenmacher, Metallarbeiter, Gießer, Drechsler, Metzger, Kürschner, der Mathematiker, Optiker und der Jagdhunde. Insbesondere wurde er als Schutzheiliger gegen Hundebiss, Tollwut und Schlangenbiss angerufen. Historisches: Die Verbindung des Heiligen mit der Jagd (die Hirsch-Legende war schon viel früher mit dem hl Eustachius verknüpft) scheint darauf zurückzugehen, dass Hubertus den Jägern verbot, einen Teil ihrer Beute, wie es damals noch üblich war, als Opfer der Jagdgöttin Diana darzubringen. Nach seinem Tod würde es dann allmählich üblich, dass die Jäger ihre Erstbeute dem heiligen Bischof weihten. Heute widmen sie St. Hubertus einen Eichenzweig mit Blättern und Eicheln, womit sie das erlegte Wild schmücken. Am Festtag des Heiligen, dem 3. November, dem Tag der Übertragung seiner Gebeine in das Kloster St-Hubert in den Ardennen, findet vielerorts die Hubertusjagd statt, womit die neue Jagdsaison eröffnet wird.
Trudo von Haspengau hatte im Jahr 662 östlich von Brüssel auf seinem eigenen Land, eine Abtei gegründet, die später nach ihm Sint-Truiden genannt wurde. Er wurde selber Mönch und war daraufhin in seiner Heimat als Glaubensbote tätig. + um695.
Albert von Löwen war von kirchlicher Seite gegen den königlichen Kandidaten zum Bischof von Lüttich gewählt worden; doch bald schon wurde der neue Bischof von den Gegnern ermordet. + 24.11.1192 (als Bistumsheiliger von Lüttich am 19.9.Gedenktag)
Jan (Johannes) van Ruysbroek war zunächst Kaplan an der Domkirche in Brüssel. Erst mit 50 Jahren, 1343, zog er sich mit einigen Gefährten in einen einsamen Wald bei Waterloo im Süden von Brüssel, zurück, wo in der Folge aus der Einsiedelei die Abtei Groenendael entstand. Er verfasste zahlreiche mystische Schriften, die weite Verbreitung fanden. + 2.12.1381.
Viviana (Vivina, Vivienne, Vivien) von Bigarden hatte wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit viele Verehrer. Da sie aber nicht heiraten wollte - das Jungfräulichkeitsideal wurde im Mittelalter besonders hochgehalten - verließ sie heimlich das Elternhaus und lebte fortan im Wald von Bigarden nahe Brüssel. Als sich mit der Zeit andere junge Frauen um sie gesammelt hatten, entstand an der Stelle der Einsiedelei ein Kloster. + 17.12.1179.