Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Elisabeth Anna Bayley, 1774 als Tochter eines Arztes in New York geboren, gehörte der Episkopalkirche an. Sie heiratete einen reichen Kaufmann und wurde Mutter von fünf Kindern. Auf einer gemeinsamen Reise nach Rom starb ihr Mann völlig unerwartet. In Italien lernte die junge Witwe die katholische Religion kennen und wurde bald selber katholisch. Nach der Rückkehr in die Heimat rief sie 1809 die Kongregation der "Barmherzigen Schwestern vom hl Joseph" ins Leben, die heute in ganz Amerika als "Sisters of Charity" Niederlassungen haben. An der Spitze ihrer Schwestern opferte sie sich als Oberin bis zur Selbstaufgabe durch ihre Hilfsbereitschaft gegenüber allen Notleidenden und Hilfsbedürftigen auf. + 4.1.1821. (Anneliese)
Simeon und Hannah (Anna) von Jerusalem waren zwei alte Leute („Propheten“), die bereits am Ende ihres Lebens standen. Sie waren bei der Darstellung des Kindes Jesus im Tempel (Mariä Lichtmess) anwesend. Simeon nahm das Kind in seine Arme und sprach das Dankgebet: „Nun lässt du, oh Herr, deinen Knecht in Frieden gehen, wie du es ihm einst verheißen. Denn meine Augen durften den Heiland sehen, der die Welt errettet...“ Den Eltern prophezeite er, dass dieses Kind eines Tages der Menschheit das Heil bringen werde, seiner Mutter aber werde ein Schwert das Herz durchbohren. Auch Anna dankte Gott für die große Gnade, die er ihr hatte zuteil werden lassen, und sie pries den Herrn. – Simeon und Hannah sind Patrone für Kindersegen. – (früher 8. Oktober)
ohanna von Valois wurde, weil sie missgestaltet war, herumgestoßen und verachtet. Sie starb am 4.Februar 1505 nach einem Leben voller Demütigungen und Entsagung.
Anna Margareta Lorger (Annegret) aus Offheim nahe Limburg an der Lahn trug die Wundmale Christi und erlitt große Schmerzen. Von vielen Mitmenschen wurde sie verspottet und als Wichtigtuerin verleumdet. Als sie später in ein Kloster eintrat, erhielt sie den Namen Sr. Maria Magdalena. + 8.2.1866.
Anna Katharina Emmerick (Annekathrin), die Tochter armer Bauern, verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Dienstmagd. 1802 konnte sie ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen und in das Kloster Dülmen (Westfalen) eintreten. 1813 wurde bekannt, dass die Ordensfrau die Wundmale Christi trug und schwere Schmerzen erdulden musste. Dies brachte ihr einerseits Verehrung ein, andererseits wurde sie von Spöttern belächelt. Anna Katharina Emmerick hatte die Gabe, weit von ihr entfernte Begebenheiten zu beobachten. Immer wieder bestätigten spätere Nachrichten ihre Angaben. Ein Rätsel blieb ebenso, wie die Frau, die nachweislich nur ein Jahr lang eine Schule besucht und nur die plattdeutsche westfälische Mundart gelernt hatte, ein ausgezeichnetes Hochdeutsch sprechen und sogar Latein verstehen konnte. Clemens Brantano, der bekannte Dichter der deutschen Romantik, zeichnete, allerdings mit großer dichterischer Freiheit, ihre Visionen auf. + 9.2.1824. - (Antje, Anke)
Juliana kam um das Jahr 285 in Nicomedien (Kleinasien) zur Welt. Ihr Vater war Heide, die Mutter hatte überhaupt keinen Glauben. Schon als Kind fühlte sich das ohne Religion aufgewachsene Mädchen zum Christentum hingezogen und besuchte heimlich die Zusammenkünfte der Christen. Dann kam sie ins heiratsfähige Alter, und der Vater versprach ihre Hand einem Jüngling namens Eleusius. Als Juliana 18 Jahre alt geworden war, drang der Vater darauf, dass die Vermählung vollzogen würde. Doch das Mädchen stellte dem Bräutigam, der inzwischen zum Stadtpräfekten aufgestiegen war, die Bedingung, sie würde nur dann seine Ehefrau werden, wenn auch er sich zum Christentum bekenne. Der hohe Beamte war über dieses Ansinnen empört und zeigte die junge Frau - angeblich mit dem Einverständnis ihres eigenen Vaters - als praktizierende Christin an. Damals wütete gerade die diokletianische Christenverfolgung. Nach langen Martern – sie wurde u.a. an den Haaren aufgehängt - starb Juliana an schweren Verbrennungen, denn man hatte sie mit flüssigem Blei übergossen. + 304 - Juliana ist Schutzheilige für eine glückliche Entbindung sowie gegen Infektionen und Verbrennungen. - (Liane, Iliana, Ileana, Jill; Julianna, Juliette, Julienne, Giulietta, Giuliana) Wetterregel: „Friert‘s um Juliana plötzlich, bleibt der Frost nicht lang gesetzlich.“ (d.h. er hält nicht lange an.)
Juliane von Lüttich kam als Waisenkind in das Kloster Cornelienberg (Mont Cornillon) in die Obhut einer Schwester, die auf dem Wirtschaftshof arbeitete. Das geistig außergewöhnlich rege Mädchen brachte sich selbst Lesen und Schreiben bei und wurde später, nachdem sie als Nonne in das Kloster eingetreten war, Priorin des Stiftes. Gemeinsam mit ihrer Mitschwester Eva (siehe 14.3.) wurde Juliane zur Wegbereiterin des Fronleichnamsfestes, das 1246 der Bischof von Lüttich für seine Diözese zum ersten Mal einführte. 1264 wurde das Fest von Papst Urban IV. für die gesamte Kirche vorgeschrieben. + 5.4.1258. (Liane, Iliana)
Joan(n)a (Johanna) war die älteste Tochter von König Alfons V. von Portugal und als solche die gesetzliche Thronfolgerin. Aber sie verzichtete auf ihr Recht und zog sich in die Stille eines Kloster zurück.. + 12.5.1490..
Johanna von Jerusalem gehörte ebenso wie Susanna von Jerusalem zu jenen frommen Frauen, die für Jesus sorgten, als er mit den Aposteln, die Frohe Botschaft predigend, umherzog. Zeitweise begleiteten sie ihn auch als Jüngerinnen.
Maria-Anna (Marianne) von Jesus hieß mit bürgerlichem Namen Mariana de Paredes y Flores und war 1618 in Ecuador zur Welt gekommen. Bereits mit sechs Jahren verlor sie ihre Eltern. Deshalb wurde das Waisenkind von einer älteren Schwester in ihrem Haus in Quito aufgenommen. Schon mit 12 Jahren wurde das fromme Mädchen Franziskanerterziarin. Von nun an wollte sie nur noch im Dienste Gottes und der Mitmenschen stehen. Auf Grund ihrer unzähligen Werke der Nächstenliebe nannte man das Mädchen aus Ecuador bald "die Lilie von Quito". Marianna wollte für andere Sühne leisten und strebte selbst nach immer größerer Vollkommenheit. Als Quito von einer Pestepidemie heimgesucht wurde, starb die Mystikerin, erst 26 Jahre alt, am 26.Mai 1645. Es hieß, die junge Frau habe ihr Leben für die Errettung ihrer Heimatstadt Gott angeboten, und er habe ihr Gebet erhört.
Johanna (Jeanne d'Arc), die "Jungfrau von Orléans" (la Pucelle) ist die französische Nationalheilige. Die sehr religiös erzogene Bauerntochter aus Domrémy in Lothringen fühlte sich durch überirdische Stimmen berufen, als gerade der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich das Land verwüstete, dem König zu Hilfe zu kommen und die Heimat vor den fremden Eroberern zu retten. Ihre Lebensgeschichte klingt wie ein Märchen, beruht aber auf vielfach bestätigten, historischen Tatsachen. Johanna kam an den Königs-hof, wurde beim Dauphin (Kronprinz) vorgelassen und am 23.April 1429 als Befehlshaberin eines kleinen Heeres nach Orléans geschickt, das gerade von englischen Truppen belagert wurde. Binnen kurzer Zeit war der Feind in die Flucht geschlagen und die Stadt befreit. - Die Mutlosigkeit der französischen Soldaten war verflogen, ein Sieg der "Jungfrau von Orléans" - sie war erst 17 oder 18 Jahre alt - folgte dem anderen. Am 17.Juli 1429 führte Johanna König Karl VII. nach Reims, wo er gekrönt wurde. Durch Verrat eifersüchtiger männlicher Konkurrenten fiel die Befreierin Frankreichs 1430 bei Compiégne in die Hände der Burgunden, die sie gegen Zahlung einer hohen Summe als "Lösegeld" an die Engländer aus-lieferten. Nach einem groß aufgemachten Schauprozess, dessen Ausgang von vornherein feststand, wurde Johanna am 30.Mai 1431 zu Rouen nach monatelanger Kerkerhaft und dauernden Verhören, in denen sie sich den ihr bildungsmäßig weit überlegenen Richtern gewachsen zeigte, als "Ketzerin und Zauberin" auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Engländer hatten ein Inquisitionsgericht vorgeschoben, damit die Verurteilung nicht wie ein politische Handlung aussehen sollte. Nur wenige Jahre nach ihrem Tod wurde das Urteil durch den Papst aufgehoben. (Historischer Exkurs Das Spätmittelalter war eine Zeit des religiösen und kulturellen Verfalls, in dem ein in allen Bevölkerungsschichten tief verwurzelter Aberglaube die christlichen Wertvorstellungen immer mehr unterwanderte und in den Hintergrund drängte. Zauberei, durch "wissenschaftliche" Thesen unter-mauert, wurde zum verbrecherischen Tatbestand erklärt und damit zu einer strafbaren Handlung. Im hohen Mittelalter war die Frau im Minnesang noch auf einen Sockel der Anbetung gehoben worden, in der spätmittelalterlichen Dichtung wird sie meist als dummes und zänkisches Geschöpf dargestellt. Dazu kam noch die Vorstellung, dass die Frau als sexuelles Wesen ein "Gefäß der Sünde" sei und für den Mann eine Versuchung darstelle ( vergleiche die Redewendung "Wein, Weib und Gesang"). - - Der eigentliche Beginn der systematisch betriebenen Hexenverfolgungen fällt in die Zeit um 1430
Ana (Anna) vom hl Bartholomäus, ihr bürgerlicher Name war Anita García, Ordensfrau bei den Unbeschuhte Karmelitinnen, war Sekretärin, Beraterin und Begleiterin der hl Teresa von Ávila, die in ihren Armen verstarb. Sie führte die von Teresa eingeleitete Ordensreform weiter und gründete mehrere im Geist der Reform geführte Klöster. + 7.6.1626
Anna-Maria Taigi wurde 1769 in der Stadt Siena in der Toskana geboren. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen, heiratete, zog in ihrer kleinen, nur zwei Zimmer umfassenden Wohnung sieben Kinder groß, war ihrem Mann eine großartige Lebensgefährtin und trotz der ärmlichen Verhältnisse, mit denen sie zurecht kommen musste, eine zufriedene Hausfrau und Mutter. Ihre bescheiden-sympathische und freundlich-heitere Art wirkten wohl-tuend auf die gesamte Umgebung. hr Haus war ständig voll mit Besuchern; die kluge Frau war "jedermanns Trost", jeder konnte sich bei ihr aussprechen, jedem hörte sie zu. So war es nicht verwunderlich, dass man ihr nachsagte, sie könne Kranke heilen. Dass gerade dieser einfachen und bescheidenen Frau immer wieder mystische Erlebnisse zuteil wurden und sie zukünftige Ereignisse voraussah, ahnte lange Zeit niemand. Am 9. Juni 1837 starb die Frau nach einer langen, schmerzvollen Krankheit., ohne dass sie jemals Verbitterung gezeigt hätte. (Annemarie, Annamaria)
Anna-Maria (Annemarie) Scherer (On.: Maria Theresia) wurde 1825 in Meggen im Kanton Luzern als Kind einer recht armen Bauernfamilie geboren und verlor sehr früh den Vater. Schon als junges Mädchen kümmerte sie sich selbstlos um Kranke und Arme und schloss sich schließlich, unterstützt vom Kapuzinerpater Theodos Florentini, mit 4 Gefährtinnen zu einer Gemeinschaft zusammen, deren Mitglieder Armenfürsorge und Krankenpflege als ihren Lebensinhalt ansahen. Sie nannten sich „Ingenbohler Schwestern“. Mutter Maria Theresia, die Gründerin, die Herzensgüte mit großer Willensstärke verband, führte ihre Kongregation trotz vieler zu überwindender Schwierigkeiten zu großer Blüte. + 16.6.1888.
Roxana (Osanna, Oxana, Rossana) von Mantua, 1449 geboren, war mit 15 Jahren in das Dominikanerinnen-Kloster ihrer Heimatstadt eingetreten. Die charismatisch stark begnadete Frau wurde ihrer geistigen Fähigkeiten wegen immer wieder als Beraterin des Herrscherhauses der Gonzaga herangezogen, stand aber genauso den einfachen Menschen mit ihrem Rat zur Seite. + 18.6.1505
Anna, die Mutter Mariens, wurde schon von Anfang an als Ideal und Vorbild der christlichen Mütter angesehen. Daher wird sie auch als Patronin der Ehefrauen und Witwen verehrt. Ursprünglich soll sie Dinah geheißen haben und erst nach der Geburt Mariens „Anna“ (Hannah), d.h. „die (von Gott) Begnadete“ genannt worden sein. Die Namen der Eltern Mariens sind im sogenannten Protoevangelium des Jakobus, das um das Jahr 150 entstanden ist, zum ersten Mal schriftlich überliefert. Oft wurde die Heilige in der Kunst gemeinsam mit ihrer Tochter Maria und dem Jesusknaben dargestellt („Anna selbdritt“). Anna ist Patronin der Bretagne, der Frauen und Mütter, der Witwen, Hausfrauen, Hausangestellten, Arbeiterinnen und Spitzenklöpplerinnen sowie Schutzheilige für eine glückliche Ehe und für reichen Kindersegen. Im ausgehenden Mittelalter wurden im Zusammenhang mit der wachsenden Marienverehrung zahlreiche der hl Mutter Anna geweihte Kirchen und Kapellen errichtet, und der Annekult erreichte in der Westkirche einen Höhepunkt. (Anja, Annina, Nina, Anita, Annika, Annette, Annabell, Antje, Anke, Anuschka). Lostagsregeln: „Ist Sankt Anna erst vorbei, kommt der Morgen kühl herbei.“ - „ Ist Sankt Anna klar und rein, (so) wird das Korn bald geborgen sein.“ - „Anna und Jakobi, das sind ein paar Grobe.“, was aussagen soll, dass es am 25. und am 26. Juli häufig schwere Gewitter gibt.
Maria-Anna (Marianne) Cope aus Heppenheim in Hessen wollte ihr Leben den Leprakranken opfern und ging nach Molokai, auf die Insel der Aussätzigen. Sie starb dort im hohen Alter von 80 Jahren. + 9.8.1918.
Susanna, starb um 304 in Rom den Märtyrertod, weil sie sich weigerte, einen Heiden zum Mann zu nehmen und ihrem Glauben abzuschwören. Susanna von Rom wurde bereits um 400 hoch verehrt.
Johanna-Antida (Jeanne-Antide) Thouret war 1788 in Paris Vinzentiner-Schwester gewor-den. 1795 musste sie vor der Französischen Revolution in die Schweiz fliehen, um ihr Leben zu retten. Am Bieler See arbeitete sie dann als Lehrerin. 1799 gelang es ihr, nach der Rück-kehr in die Heimat, in Besançon (Franche Comté) ein Haus zu erwerben und eine Kongre-gation zu gründen, die sich karitativen Werken und der Mädchenerziehung widmen sollte. Dabei fand die Ordensfrau sogar die Unterstützung von Letizia Buonaparte, Napoleons Mutter. In Neapel, wo sie ein weiteres Ordenshaus errichtet hatte, starb Mutter Thouret nach einem erfüllten Leben im Dienste der Mitmenschen am 24. August 1826.
Oranna (Oranda) soll eine schottische Königstochter gewesen sein, die von ihrem Vater verstoßen wurde, weil sie schwerhörig war. Sie zog sich daraufhin in die Einsamkeit zurück und wurde von ihrer Schwerhörigkeit geheilt. Im Gefolge des hl Fridolin (6.3) kam sie ins Frankenreich und wirkte im Gebiet an der oberen Mosel und an der Saar (Lothringen, Saarland) mit einer Gefährtin als Missionarin. + 6. Jhdt. - - Anmerkung: Nicht nur im Urchristentum, auch noch im frühen Mittelalter, bei der Missionierung der Germanen, finden wir – gar nicht so selten - Frauen, die als Glaubensboten das Evangelium verkündeten und bei der Missionierung mithalfen.
Ariane (Ariadne, Arianna) lebte in der Landschaft Phrygien und war die Sklavin eines Heiden, dem man vorwarf, er habe Christen in seinem Haus versteckt. Das Sklavenmädchen selbst wurde zum Tode verurteilt und starb um 140 als Märtyrin. Akten über den Prozess gegen die junge Christin sowie gegen ihren Herrn sind noch erhalten. Anmerkung: Ariadne heißt in der griechischen Mythologie die Tochter von König Minos von Kreta, die dem Helden Theseus das Garnknäuel gab („Ariadnefaden“), mit dessen Hilfe er dem Labyrinth entkommen konnte. Sie floh mit dem Geliebten, wurde aber von ihm treulos auf der Insel Naxos zurückgelassen.
Susanna Ri (Oui), eine christliche Witwe in Korea, musste sich, obwohl sie schon recht alt war, ihren Lebensunterhalt als Dienstmagd verdienen. Am 20.(26?) September 1846 starb sie mit zahlreichen Leidensgefährtinnen zu Seoul ihres christlichen Glaubens wegen als Märtyrin.
Anna Schäffer, geboren 1882 in Mindelstetten in Bayern, erduldete 25 Jahre lang heroisch die schlimmsten Schmerzen. 15 Jahre lang trug sie, von der Umwelt unbemerkt, die Wundmale Christi. Die junge Frau schrieb ihre mystischen Erlebnisse nieder und tröstete andere Schwerkranke in zahllosen Briefen. Alle, die das Leiden der Anna Schäffer mit-erlebten, fragten sich, wie ein Mensch so viele Qualen ertragen könne. An ihrem Sterbe-tag, dem 5. Oktober 1925, empfing die Dulderin noch einmal die Heilige Kommunion, machte unter größten Anstrengungen das Kreuzzeichen und betete: "Jesus dir leb' ich, Jesus, dir sterb' ich, Jesus dein bin ich im Leben wie im Tod.". Dann schloss sie die Augen für immer.
Simeon und Anna von Jerusalem, waren zwei alte Leute ("Propheten"), die bereits am Ende ihres Lebens standen. Sie waren bei der Darstellung des Kindes Jesus im Tempel (Mariä Lichtmeß) anwesend. Simeon nahm das Kind in seine Arme und sprach das Dankgebet: "Nun lässt du, oh Herr, deinen Knecht in Frieden gehen, wie du es ihm einst verheißen. Denn seine Augen durften den Heiland sehn, der die Welt errettet..." Den Eltern prophezeite er, dass dieses Kind eines Tages der Menschheit das Heil bringen werde, seiner Mutter aber werde ein Schwert das Herz durchbohren. Auch Anna dankte Gott für die große Gnade, die er ihr hatte zuteil werden lassen und pries den Herrn.
Anna (Annina, Nina) Boscardin (Sr. Maria Bertilla) wurde 1888 in einem Dorf nahe Vicenza (Venetien) als Tochter einer sehr armen Kleinhäuslerfamilie geboren. Mit 17 Jahren wurde sie Dorotheer-Schwester. Während des Ersten Weltkrieges pflegte sie in den Lazaretten mit unvorstellbarer Geduld und Aufopferungsbereitschaft Schwerverwundete und Sterbende, obwohl sie selbst schwer leidend war. Alles opferte sie Jesus auf, in dessen Hände sie ihr Schicksal legte. + 20.101922
Anna-Elisabeth Gottrau (Anneliese) war die mütterliche und gütige Äbtissin des Klosters Meyerau bei Freiburg im Üchtland. Sie starb am 26.11.1657 im Rufe der Heiligkeit.
Johanna Franziska von Chantal; stand nach 9 Jahren glücklicher Ehe, als ihr Gatte durch einen Jagdunfall ums Leben gekommen war, mit vier kleinen Kindern allein da. Von dem Schicksalsschlag zutiefst erschüttert, widmete sie sich ganz ihren Kindern und Werken der Barmherzigkeit. Nachdem sie im Jahr 1604 Franz von Sales (siehe 24.1.), den charismatischen Bischof von Genf, kennengelernt hatte, entwickelte sich zwischen beiden eine innige geistige Freundschaft. Gemeinsam gründeten sie den Orden "Von der Heimsuchung Mariä", deren Mitglieder heute meist "Salesianerinnen" genannt werden. Er sollte Mädchen und Frauen die Möglichkeit geben, ein gottgefälliges Leben zu führen, ohne strenge Ordensregeln erfüllen zu müssen. Die Schwestern kümmer(te)n sich um Arme und Kranke, die sie in deren Wohnungen und Häusern aufsuch(t)en. Schwere körperliche Leiden machten die letzten Lebensjahre der Johanna von Chantal zu einem Martyrium. Doch sie ertrug alles, ohne zu klagen, mit einer immer gleich bleibenden Sanftmut. Sie hatte ihr Leben in die Hände Gottes gelegt und sah jeden Schmerz als Prüfung an. Nach einem schweren, aber erfüllten Leben starb die Dulderin am 13.Dezember 1641. Franz von Sales hat einmal über Johanna geschrieben: "Ich habe in Madame de Chantal jene vollkommene Frau gefunden, die Salomon in Jerusalem gesucht, aber nicht gefunden hat." Historisches: Die im Mittelalter entstandenen Orden waren meist beschauliche Orden, für die das Gebot "Bete und arbeite" galt. Dazu kamen dann die Bettelorden. Erst in der Zeit der Gegenreformation (16./17. Jhdt) änderte sich das vollkommen. Jetzt wurden zahlreiche Orden ins Leben gerufen, die sich soziale Tätigkeit, vor allem Krankenpflege und Unterricht, zur Aufgabe machten. So entstanden die Orden der Ursulinen, der Barmherzigen Brüder und Schwestern und zahlreiche andere, die mitten unter den Menschen wirkten.
Samthanna (Samantha), eine im 7./8. Jhdt lebende irische Klostergründerin, gehört in ihrer Heimat zu den meist verehrten Heiligen. Sie starb 739 in dem von ihr selbst gegründeten Kloster Clonbroney.
Susanna von Babylon, bekannter als die "keusche Susanna" ist eine Gestalt aus dem Alten Testament. Sie war die Gattin des Juden Joakim und lebte im Exil in Babylon. Zwei alte Lüstlinge - sie waren angesehene Richter - hatten beschlossen, der sehr schönen, aber auch sehr frommen Susanna im Garten beim Bade aufzulauern. Als die Mägde gegangen waren, verließen die Männer ihr Versteck und verlangten von der jungen Frau, ihnen willens zu sein. Da diese den Antrag empört zurückwies, bezichtigten sie die beiden aus Rache vor Gericht der Unzucht mit einem jungen Mann. Susanna beteuerte immer wieder ihre Unschuld, doch man glaubte ihr nicht, zumal die Männer einen Meineid geschworen hatten. Sie war nur eine Frau, die beiden Richter angesehene Mitglieder der Gesellschaft. So wurde Susanna wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt. Doch der junge (Prophet) Daniel erreichte, dass das Verfahren wieder aufgenommen wurde. Er verhörte die beiden "Ankläger" getrennt von einander, verwickelte sie in Widersprüche und überführte sie schließlich der Lüge. Susannas Ehre war wiederhergestellt, die beiden Männer wurden nun wegen Meineids zum Tode verurteilt. Das Beispiel sollte zeigen, dass die Wahrheit zuletzt doch noch siegt. - Der Name Susanna wurde wohl symbolisch ausgewählt. Er bedeutet "wie eine Lilie". Die (weiße) Lilie aber galt als Symbol der Unschuld. Susanna ist Patronin der Glocken, der Glockengießer und der Glöckner, weiters ist sie Schutzheilige gegen falsche Anschuldigungen