Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Adrian (Hadrian) von Canterbury lebte zuerst als Mönch in einem Kloster in der Nähe von Neapel. Papst Vitalian wollte den tüchtigen Geistlichen zum Erzbischof von Canterbury weihen und als Missionar nach England senden. Doch Adrian fühlte sich für dieses Amt zu schwach und unwürdig und bat den Papst, die schwere Aufgabe einem anderen anzuvertrauen. Als einfacher Mönch begleitete er aber den an seiner Stelle zum Bischof erhobenen Theodor von Tarsos (siehe 19.9.) 669 nach England. Hier wirkte Adrian mit großem Einsatz als Glaubensbote und wurde zum treuesten und verlässlichsten Helfer des Erzbischofs. Schließlich wurde ihm die Leitung der Abtei St.Peter und Paul zu Canterbury anvertraut. Weil es ihm ein besonderes Anliegen war, dem Volk Bildung zu vermitteln, wurde Adrian zum Organisator des frühen angelsächsischen Schulwesens. + 9.1.709.
Mildwina war eine Benediktinernonne von außergewöhnlicher Frömmigkeit und Güte zu Canterbury. Sie lebte im 7.Jhdt.
Thurid (Theorigith) wirkte mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen als Novizenmeisterin im Kloster Barking (GB). + 681.
Thurid (Theorigith) wirkte mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen als Novizenmeisterin im Kloster Barking (GB). + 681.
Gilbert von Sempringham war der einzige englische Ordensgründer ("Gilbertiner"). Er ließ - teilweise aus eigenen Mitteln - Spitäler, Armen- und Waisenhäuser errichten, die von seinem Orden betreut wurden. In der Reformationszeit fiel der rein englische Orden der gewaltsamen Klosteraufhebung unter Heinrich VIII. zum Opfer. + 4.2.1189.
Richard "der Angelsachse" war im Jahre 720 aus seiner Heimat Wessex (GB) gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Willibald und Wunibald zu einer Pilgerfahrt nach Rom aufgebrochen. Aber der nicht mehr jungen Mann starb an den Entbehrungen und Anstrengungen der langen Reise in Lucca (Toskana), wo er beigesetzt wurde. Richards Söhne und seine Tochter Walpurga unterstützten später Winfried Bonifatius, den "Apostel der Deutschen", der ein Bruder ihrer Mutter war, bei seiner Missionsarbeit. + um 720. .
Elfrieda (Elfreda, Elfleda) von Whitby war schon als kleines Mädchen von ihrem Vater, dem angelsächsischen König Oswin, auf ein Gelübde hin ins Kloster Whitby gebracht worden. Das Kind wuchs bei den Schwestern auf, lernte Lesen und Schreiben, sang und malte und konnte besonders schöne Handarbeiten anfertigen. Als sie 30 Jahre alt war, wurde Elfriede zur Äbtissin gewählt. Wegen ihres freundlichen Wesens und ihre großen Liebe zu den Mitmenschen sprach es sich bald im Lande herum, daß die Oberin von Whitby ein Herz für alle Bedürftigen habe. So stand das Glöcklein an der Klosterpforte fast nicht mehr still, immer wieder kamen Notleidende und baten um Nahrung und Kleidung. Kein Bittsteller wurde ohne Almosen weggeschickt, denn in allen Armen und Verlassenen sah die Äbtissin Christus selbst. Unter einem Umstand aber litt Elfrieda besonders. Alle nannten sie, die sich als Schwester der Armen fühlte, "das Königskind", auch wenn sie die ältesten Kleider anzog und bedürfnisloser lebte als jede einfache Schwester. Die von jedermann geliebte und geachtete Wohltäterin starb, etwa 60 Jahre alt, in ihrem Kloster, das seit frühester Kindheit ihre Heimat gewesen war, am 8.Februar 714.
Irmhild (Ermenhild) war Äbtissin der Benediktinerabtei Ely (GB). Sie starb um 700. Ihre Reliquien wurden in der Reformationszeit vernichtet.
Edelbert, der erste christliche König von Kent, war mit der christlichen Frankenprinzessin Bertha vermählt. Die von Papst Gregor dem Großen nach England entsandten Glaubensboten nahm er freundlich auf und ließ ihnen jegliche Unterstützung zukommen. + 24.2.616.
Oswald, Erzbischof von York, reformierte behutsam bestehende Klöster und gründete neue. + 29.2.992 (daher in Schaltjahren am 29.2.)
Edwin (Otwin), Mönch im Kloster Litchfield (GB), war ein leuchtendes Vorbild für seine Mitbrüder. Nach ihm wurden in England zahlreiche Kirchen benannt. + um 670.
Christopher Bales ist ein Märtyrer aus Nordengland. Er studierte am englischen Kolleg in Reims mit dem Ziel, Priester zu werden. 20 Monate nach seiner Weihe kehrte der junge Geistliche im Jahr 1588 in seine Heimat zurück und wurde dort im Zuge der Katholikenverfolgung bald verhaftet und auf der Streckbank gefoltert. Weil er im Ausland geweiht wurde und nach England zurückkam, um als Seelsorger zu arbeiten, wurde er des Hochverrats angeklagt und hingerichtet. 1929 wurde Christopher Bales seliggesprochen. + 4.3.1590
Eduard (Edward), der liebenswürdige und fromme englische Kronprinz, der älteste Sohn von König Edgar dem Friedfertigen, wurde nach dessen Tod auf Befehl seiner herrschsüch-tigen Stiefmutter Alfrida ermordet, da sie selbst die Regentschaft führen und den Thron für den eigenen Sohn gewinnen wollte. + 18.3.978.
Margret (Margaret) Clitherford, eine Dame aus Middleton (Gft York), hatte einem verfolgten katholischen Priester Unterschlupf gewährt. Daher wurden zur Strafe schwere Steine auf sie gehäuft, so dass sie erstickte. + 24.31586. (Maggie, Peggy, Maite)
Hidelinde (Heidelinde), die dem angelsächsischen Hochadel entstammte, war mehr als 60 Jahre lang Äbtissin des Klosters Barking (GB). + um 717.
Helmut (Helmstan, Helmod) wurde im Jahre 837 Bischof von Winchester im Süden Englands, das um 676 zum Bischofssitz erhoben worden war. Der Angelsachse trug viel dazu bei, dass sein Bistum zu einem der bedeutendsten Mittelpunkte der frühen englischen Kirche wurde. Er starb nach einem arbeitsreichen Leben an einem 29.März (?) um 850.
Richard, Bischof von Chichester (GB), wirkte unermüdlich als Seelsorger und Prediger in seiner Diözese. König Heinrich III., der seine Wahl nicht akzeptieren wollte - er hätte lieber einen ihm gefügigen Kandidaten auf dem Bischofsstuhl gesehen - verfolgte ihn mit seinem Hass und entzog ihm jegliches Einkommen, so dass der Bischof auf Almosen angewiesen war. Erst als der Papst mit der Exkommunikation drohte, anerkannte der König die Wahl. + 3.4.1253.
Ralph Ashley und seine Leidensgefährten waren katholische Priester im England der Reformationszeit. Sie wurden am 7.April 1606 zu Worchester zu Tode geschleift und dann in Stücke gehauen. Historischer Exkurs Da Papst Clemens VII. sich weigerte, die Ehe mit Katharina von Aragon für ungültig zu erklären, ließ Heinrich VIII., König von England, 1534 durch das Parlament die sogenannten Suprematsakte beschließen, die ihn und seine Nachfolger zum Oberhaupt der englischen (anglikanischen) Kirche erklärten. Von Klerus und Volk forderte der Monarch den Suprematseid, d.h. den Eid auf die Suprematsakte. Wer das verweigerte, wurde als "Hochverräter" mit dem Tode bestraft. Eines der prominentesten Opfer war Lorderzkanzler Thomas More (siehe 22.6.). In den Jahren 1535 - 1540 ließ Heinrich VIII. alle Klöster aufheben und deren Vermögen einziehen. Unter seinem Sohn Edward VI. (1547-1553) ging die Plünderung der katholischen Einrichtungen weiter. Seine ältere Tochter Maria die Katholische (1553-1558), die von den Protestanten nicht ganz zu Recht den Schimpfnamen "Bloody Mary" erhielt, ordnete nunmehr die Verfolgung der Protestanten an und wollte unter Zwang die katholische Religion wieder einführen, was ihr durch den geringen Wider-stand der anglikanischen Geistlichkeit auch erstaunlich leicht gemacht wurde. Nach dem kinder-losen Tod von Königin Mary kam 1558 ihre Schwester Elizabeth I. aus der Ehe Heinrichs VIII. mit der Hofdame Anne Boleyn auf den Thron. Sie erneuerte die Suprematsakte und verbot die katholische Religionsausübung
Madrun von Minster war eine vorbildlich lebende christliche Frau im England des 5.Jhdts..
Anselm, der aus lombardischem Adel stammte, wurde 1078 zum Abt des Klosters Bec in der Normandie, 1093 zum Erzbischof von Canterbury ernannt. Er hatte mit dem König von England, der immer wieder auf eigene Faust Geistliche einsetzte, einen endlosen, zermürbenden Kampf auszufechten. Zweimal wurde Bischof Anselm in die Verbannung geschickt. Der zum Kirchenlehrer erhobene Erzbischof wird wegen seiner zahlreichen und einflussreichen philosophisch-theologischen Schriften „Vater der Scholastik“ genannt. Sein Grundsatz lautete: „Credo, ut intelligam“, d.i. „Ich glaube, um zu erkennen“. + 21.4.1109
Wilfried (Wilfrid, Wilfred) von York erhielt seine geistliche Ausbildung im Kloster Lindisfarne auf Holy Island, einer kleinen Insel vor der nordenglischen Küste. Während eines Aufenthaltes in Rom lernte er die dortigen kirchlichen Gebräuche kennen und sah, dass sich diese deutlich von den in Britannien üblichen unterschieden. Nach seiner Rückkehr in die Heimat im Jahr 660 setzte er sich mit ganzer Kraft für die Einführung der römischen Liturgie und der Ordensregel des hl Benedikt (Ora et labora! - Bete und arbeite!) gegenüber der alten keltischen Überlieferung ein und wurde zum Reformator der altenglischen Kirche. Der später zum Bischof von York erwählte Wilfried musste dabei aber größten Widerstand und zahllose Anfeindungen überwinden - er wurde sogar eingekerkert, des Landes verwiesen, schließlich aber wieder zurückgeholt - bis es ihm endlich gelang, die englische Kirche an die römische auf dem Kontinent anzuschließen. + 24.3.710.
Simon Stock lebte als Einsiedler in England. Als viele Angehörige des Karmeliterordens auf der Flucht vor den Moslems von Palästina nach Europa gekommen waren, schloss er sich 1241 dem Orden an. Bereits wenige Jahre später berief man ihn zum Ordensgeneral. Unter seiner Führung erlebte der Karmeliterorden einen großen Aufschwung. + 16.5.1265.
Elgiva, Königin der Ostangeln, war die Mutter des hl Edgar und des hl Edwin. + 944.
Alkuin, der einem angelsächsischen Adelsgeschlecht entstammte und seine Ausbildung an der Domschule zu York erhalten hatte, war ein bedeutender Gelehrter. Auf einer Romreise im Jahr 781 traf er in der norditalienischen Stadt Parma mit Karl dem Großen zusammen., der ihn an seine Hofschule nach Aachen berief, wo der Angelsachse bald zum Mittelpunkt eines Kreises von Gelehrten wurde. Er unterrichtete nicht nur Mitglieder der Königsfamilie, sondern er war auch der Lehrer von später so berühmten Persönlichkeiten wie Einhard (siehe 14.3.) oder Rabanus Maurus (siehe 4.1.). 796 wurde er Abt des Klosters St. Martin in Tours, wo er eine Schule errichtete, die bald Berühmtheit erlangte. Der Abt machte sich verdient um die Liturgie, das Bildungswesen, die Missionierung und die Bekämpfung der Irrlehren. + 19.5.804
Elfriede von Mercia war Königin der Ostangeln. Nach der Ermordung ihres Gatten lebte sie in der Nähe von Croyland bedürfnislos als Einsiedlerin. + um 795.
Beda Venerabilis (der Ehrwürdige), Kirchenlehrer, 672 in England geboren, war einer der größten Gelehrten seiner Zeit und wohl der erste wissenschaftliche Theologe des Mittelalters überhaupt. Er schrieb eine Kirchengeschichte Englands, weshalb man ihn den „Vater der englischen Geschichtsschreibung“ nennt, und verfasste zahlreiche Kommentare zur Bibel und zu Heiligenleben. Seine Werke behandeln das gesamte Wissen seiner Zeit, sogar Mathematik, Astronomie und Musik. Beda verwendete in seinen Schriften als einer der ersten die „Dionysische Zeitrechnung“, die, wie später in allen christlichen Ländern üblich, das Jahr der Geburt Christi als Zeitenwende ansetzte. + 26.5.735. Anmerkung: Der Mönch Dionysius Exiguus, ein Skythe aus der Dobrudscha, der etwa von 500 bis 545 als Abt einem römischen Kloster vorstand, zählte (um 530) erstmalig die Jahre von Christi Geburt an (ab incarnatione domini). Bei seinen Berechnungen war ihm allerdings ein Fehler unterlaufen, so dass er die Geburt Christi um 6 oder 7 Jahre zu spät ansetzte. Bis dahin hatte man die Jahre von der (angeblichen) Gründung der Stadt Rom 753/752 v.Chr. an gerechnet. Obwohl bereits die Kanzlei Karls des Großen die Jahre nach der „christlichen Ära“ zählte, dauerte es noch fast zwei Jahrhunderte, bis sich die neue Jahreszählung endgültig durchsetzte.
Elvin (Alwin) war ein frommer und bescheidener Benediktinermönch im Kloster Ely (GB). + vor 1035
Augustin (August), später Erzbischof von Canterbury, war von Papst Gregor dem Großen im Jahr 596 mit 40 anderen Mönchen als Glaubensbote nach Britannien entsandt worden. In Kent, dem größten Teilkönigreich der Angelsachsen, wurden die christlichen Missionare von König Edelbert, der mit der christlichen fränkischen Prinzessin Bertha verheiratet war, freundlich aufgenommen. Nicht nur, weil die christliche Königin die fremden Priester maßgeblich unterstützte, war ihre Missionsarbeit so erfolgreich. Augustin, der bald zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde, verbot die Zerstörung der heidnischen Göttertempel und Kultstätten und ließ diese in christliche Gotteshäuser umgestalten. Ebenso versuchte er germanische und keltische Elemente in die christliche Religionsausübung einzubeziehen. Und gerade diese Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Religionen war die Hauptursache für die großen Missionserfolge der christlichen Glaubensboten. Der erfolgreiche "Apostel Englands" starb vermutlich an einem 26.Mai um 604 in der jungen Bischofsstadt Canterbury.
Margaret Pole war zur Erzieherin von Maria (der Katholischen), der ältesten Tochter König Heinrichs VIII. von England bestellt worden. Nachdem ihr Sohn, Erzbischof Reginald, gegen die Kirchenpolitik des Königs Stellung bezogen hatte, wurde auch die Mutter verhaftet und am 27. Mai 1541, ohne irgendwelchen Schuldbeweis, hingerichtet..
Robert, ein Angelsachse, hatte in Paris studiert, war danach einige Zeit als Weltpriester tätig, wurde dann aber um 1135 Zisterziensermönch. Mit eigenen Händen erbaute er in Northumberland, mitten in der Wildnis, mit wenigen Gefährten, die Abtei Newminster, deren erster Abt er wurde. Das Kloster blühte unter seiner Führung rasch auf, sodass er innerhalb kurzer Zeit drei Tochtergründungen ins Leben rufen konnte. Der rührige Zister-zienserabt starb nach einem arbeitsreichen, aber erfüllten Leben am 7. Juni 1159 in seiner Gründung Newminster.
John (Johannes) Fisher, Bischof von Rochester, erfreute sich als großartiger Prediger und liebevoller Seelsorger eines hervorragenden Rufes. Er war einer der bedeutendsten Humanisten seiner Zeit und ein hervorragender Kirchenschriftsteller. Wegen seiner durch nichts zu erschütternden Treue zu seinem angestammten Glauben ließ ihn König Heinrich VIII. von England, den er nicht als Oberhaupt der englischen Kirche anerkennen konnte, einkerkern und am 22.Juni 1535 enthaupten..
Thomas Morus (More), einer der größten und anerkanntesten Gelehrten seiner Zeit, war von König Heinrich VIII. von England zum persönlichen Berater berufen worden. Schließlich wurde der glücklich verheiratete Familienvater Lordkanzler des Königs. Seine hohe Intelligenz, sein ausgeprägtes Gefühl für Recht und Gerechtigkeit verschafften ihm großes Ansehen. Da Sir Thomas die Scheidung des Königs von Katharina von Aragon und dessen Zusammenleben mit der lockeren Hofdame Anne Boleyn missbilligte, legte er sein Amt nieder. Als er sich 1534 mit Nachdruck weigerte, den sogenannten Suprematseid, d.i. die Anerkennung des Königs als Oberhaupt der englischen Kirche, abzulegen, wurde Thomas More seines Vermögens für verlustig erklärt und im Tower eingekerkert. Nach 15 Monaten des Leidens im Gefängnis wurde der Kanzler vom König wegen „Hochverrats“ zum Tode verurteilt und am 6 .Juli 1535 hingerichtet.
Edeltraud (Etheldred), die Tochter des Königs von Ostanglien, wurde schon in sehr jungen Jahren mit einem schottischen Prinzen verheiratet. Nach dessen frühem Tod wurde die Witwe - sie war etwa 25 bis 30 Jahre alt - aus politischen Gründen gegen ihren Willen mit dem 15-jährigen König Egfried von Northumbrien vermählt, stellte aber die Bedin-gung, dass die Ehe nicht vollzogen werden dürfe. Als sich der junge Gemahl dann aber nicht an das Versprechen halten wollte, floh die Königin in das Kloster Coldingham. Auf der Insel Ely in Essex, wo sie nach dem Tode ihres ersten Gatten einige Zeit gelebt hatte, gründete sie, nachdem ihr zweiter Gemahl eine andere geheiratet und sie freigegeben hatte, ein Doppelkloster, das später große Berühmtheit erlangen sollte. + 23.6.679 Edeltraud ist Patronin gegen Augenleiden
Eleonora (Ellinor), die fromme und hochgebildete Königin von England, war eine Tochter des Grafen von der Provence: Nach dem frühen Tod ihres Gemahls (1272) führte sie für ihren Sohn tatkräftig, aber gerecht, die Regentschaft. Aus eigenen Mitteln ließ sie Lehrer und Missionare ausbilden, teilte selbst Brot und Suppe an Arme aus, besuchte Kranke, kümmerte sich um in Not Geratene und förderte Wissenschaft und Literatur. Nachdem ihr Sohn Edward I. die Regierung übernommen hatte, zog sich die bei Arm und Reich hoch angesehene Landesmutter in ein Kloster zurück, wo sie am 25. Juni 1291 starb. (Ella, Ellen, Lenore, Lore, Nora).
Judith, eine Witwe aus England, kam im 11. Jhdt auf der Rückreise von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land nach Bayern, wo sie in Niederaltaich ihre vom Aussatz befallene Nichte Salome bis zu deren Tod aufopferungsvoll pflegte.
Aaron und Gefährten starben in Britannien um das Jahr 300 während der Christen-verfolgung unter Kaiser Diokletian als Märtyrer. Namenspatron: Aaron hieß der ältere Bruder des Moses, der dessen engster Vertrauter und Helfer sowohl vor dem Auszug in Ägypten als auch später in der Wüste war. Aaron war redegewandter als Moses und spielte eine entscheidende Rolle, als es darum ging, die Israeliten davon zu überzeugen, dass Moses einen besonderen Auftrag von Gott erhalten habe. Andererseits musste er den Pharao dazu zu bringen, die Israeliten ziehen zu lassen. Aarons Überzeugungskraft als Redner wurde noch durch die Wunder unterstrichen, die er mit seinem Stab ausführte; so verwandelte sich der Stab einmal in eine Schlange, ein andermal trieb er Knospen und trug Früchte. Aaron wurde der erste Hohepriester Israels, doch das verheißene Land durfte er wegen seiner Verfehlungen - er ließ den Tanz um das Goldene Kalb geschehen - weder schauen noch betreten.
Svethun (Swithun) zählt zu den hervorragendsten Gestalten der englischen Kirche des 9. Jhdts. Der sehr gebildete, aber trotzdem einfache Mann war vor seiner Ernennung zum Bischof von Winchester Kanzler von König Egbert von Wessex und Erzieher des Kron-prinzen. Nach seiner Ernennung zum Bischof legte er aus Bescheidenheit alle seine Visitationsreisen zu Fuß zurück. + 2.7.863.
Edelburga (Edda, Ethel) war die Tochter des Königs von Essex (GB). Sie kam nach Frankreich und wurde Ordensfrau (später Äbtissin) im Kloster Faremoutier. + Ende 7.Jhdt.
Edgar der Friedfertige, König der Angelsachsen, trug viel zur religiösen Erneuerung seines Landes bei und bescherte ihm eine lange Zeit des Friedens. Seine Regierungszeit war der Höhepunkt der englischen Königsmacht vor der Herrschaft durch die Normannen. + 8.7.975
Mildred (Mildreda) war 695 zur Äbtissin des englischen Klosters Minster (Grafschaft Kent) geworden. Sie starb, hoch verehrt, an einem 13. Juli um das Jahr 734. Das Grab der hochverehrten Ordensfrau in Canterbury war lange Zeit eine beliebte Wallfahrtsstätte. Während der Reformationszeit wurde es zerstört
Edelwald (Ewald), Bischof von Winchester, war ein Erneuerer und Reformer der englischen Kirche. + 1.8.984. .
Oswald, der erste christliche König von Northumbrien, dem nördlichsten der sieben angelsächsischen Königreiche, widmete sich ganz der Christianisierung seiner Heimat. Er galt als besonders mildtätig und gründete 635 das berühmte Benediktinerkloster Lindisfarne auf Holy Island, das bald zum Mittelpunkt der christlichen Missionstätigkeit in England wurde. Oswald fiel im Kampf gegen den heidnischen König von Mercia in der Schlacht auf dem Maserfelth. + 5.8.642. Oswald ist Patron der Könige von England, von Stadt und Kanton Zug (Schweiz), der Ritter, der Kreuzfahrer und der Schnitter sowie Schutzheiliger gegen die Pest und gegen schlechte Witterung. Anmerkung: Durch die berühmten „Schottenmönche“, die als Glaubensboten nach Deutschland und Frankreich kamen, verbreitete sich die Verehrung des angelsächsischen Königs auch auf dem Kontinent, insbesondere in den Alpenländern. Zeitweise wurde er sogar zu den 14 Nothelfern gezählt. Lostagsregeln: „Der Oswaldtag muss trocken sein, sonst werden teuer Korn und Wein.“ - „Wenn ‘s an Oswald regnet, wird teuer das Getreid’, und wären alle Berge aus Mehl bereit't.“ - „Wenn Oswald regnet, wird das Getreide teurer, und wenn alle Berge aus Mehl wären.“
Oswin, König der Angelsachsen, war ein gütiger und wohltätiger Herrscher. Auf Anstiften seiner Feinde wurde er von Gegnern ermordet. + 20.8.(?)651
Siegfried, ein angelsächsischer Benediktinermönch, zeichnete sich nicht nur durch besondere Frömmigkeit, sondern auch durch sein großes Organisationstalent aus, weshalb er zum Mitabt des Kloster Wearmouth (GB) ernannt wurde. Er erlag 689/90 (?) einem schweren Lungenleiden.
Ralph Corby und Gefährten starben zur Zeit der Katholikenverfolgung in England als Märtyrer. Sie wurden am 7. September 1644 zu Tyborne erdrosselt.
Cornelius (Conan) O'Rourke, ein noch sehr junger irischer Priester; starb nach grausamen Martern unter Königin Elizabeth I. von England am 14. September 1578.
Edith (Edgitha) von Wilton war die Tochter von König Edgar. Als ihr Bruder ermordet worden war, sollte sie Königin werden. Sie lehnte dieses Ansinnen jedoch ab, denn sie lebte lieber in der Stille des Klosters. Sie starb, erst 33 Jahre alt, am 16.September 984.
Hertha, mit vollem Namen hieß sie Hereswitha, war Ende des 7. Jhdts Königin der Angeln. Vor allem aber war sie eine Mutter, die ihre Kinder mit großem Verantwortungsgefühl zu verantwortungsvollen Menschen erzog. Daher ist es auch gar nicht erstaunlich, dass vier ihrer Kinder heilig gesprochen wurden. Als ihr Gemahl von politischen Gegnern ermordet worden war, musste die Königin aus England fliehen und fand in Frankreich Zuflucht. Hier trat sie in das Kloster Chelles ein, wo sie als Ordensfrau, immer eine natürliche Würde ausstrahlend, ein heiligmäßiges Leben führte. Sie starb gegen Ende des 7. Jhdts. (weitere mögliche Gedenktage: 3.9 und 2.12.)
Edwin bestieg 617 den Königsthron von Northumbrien. Im Laufe seiner Regierungszeit konnte er seine Herrschaft fast über ganz England ausdehnen. Auf Zureden seiner zweiten Gattin Ethelburga ließ er sich 627 taufen. Der ganze Hofstaat und viele Adelige folgten seinem Beispiel. Allmählich wurde auch, vom Königspaar gefördert, das Volk missioniert. Doch im Oktober 633 wurde der christliche Monarch vom heidnischen König von Mercia besiegt und getötet. Die Königin musste fliehen; das aufblühende Missionswerk erlitt einen gewaltigen Rückschlag.
Günther (Gunther) war ein einfacher Mönch und Seelsorger zu Sankt Emmeram in der (damaligen) bayrischen Hauptstadt Regensburg. Wegen seiner allgemeinen Wertschätzung und seiner Charakterfestigkeit wurde er 942 (940?) von Kaiser Otto dem Großen zum Bischof seiner Heimatstadt erhoben. Doch viel Zeit blieb dem Oberhirten nicht für die Ausübung des hohen Amtes; schon wenige Monate später - er war etwa 40 Jahre alt - war Günthers Lebensuhr abgelaufen. + 8.10.942. (Gunnar)
Edelburga (Edda, Ethel, Ethelburg) war die erste Äbtissin von Barking (östlich von London). Sie galt als besonders weise und brachte ihr Kloster zu hoher Blüte. Sie starb 664 an einer Seuche
Edward (Eduard) der Bekenner, König von England, förderte kirchliche und klösterliche Einrichtungen, ließ die Westminster Abbey erbauen und war ein frommer Mann, der es mit allen gut meinte. Aber den Parteikämpfen zwischen Normannen und Angelsachsen war er nicht gewachsen. Er starb am 5.Januar1066. Seine Reliquien wurden am 13.Oktober 1163 durch Thomas Becket (siehe 29.12.) in die Westminster Abbey übertragen.
Frieda (Frida, Frideswinda), eine angelsächsische Königstochter; floh vor einer aufge-zwungenen Heirat nach Oxford, gründete hier in der Folgezeit ein Kloster und gelangte zu hohem Ansehen. Sie wurde schließlich zur Patronin von Universität und Stadt Oxford ernannt. + um 735.
Ursula und Gefährtinnen sollen als Märtyrinnen im 5. Jhdt (?) zu Köln gestorben sein. Ursula war der Überlieferung nach eine englische Königstochter, die mit 11 Gefährtinnen (die Legende berichtet von 11 000 Jungfrauen, was wohl auf einem Lesefehler zu beruhen scheint) eine Wallfahrt nach Rom unternommen hatte. Auf der Rückreise zu Schiff den Rhein abwärts kamen die Pilgerinnen nach Köln, in dessen Umgebung Horden von Hunnen umherstreiften. Diese fielen über die Mädchen, die heftigen Widerstand leisteten, her, misshandelten und ermordeten sie schließlich auf brutale Weise. Bürger von Köln begruben die jungen Frauen und errichteten über ihren Gräbern die Kirche St.Ursula. Bei späteren Bauarbeiten soll man mehrere Skelette, die von jungen Frauen stammten, gefunden haben. Eine alte Inschrift am gotischen Chor von St. Ursula in Köln berichtet, dass ein Kölner Bürger schon sehr früh hier eine Kapelle habe wiederherstellen lassen, "wo heilige Jungfrauen für den Namen Christi ihr Blut vergossen haben". Die heilige Ursula wurde zur Schutzheiligen von Köln und zur Patronin der Jugend, der Lehrerinnen und Erzieherinnen und der Universität von Paris erhoben. Die Ordensgründerin Angela Merici (siehe 27.1.) hat ihren 1535 gegründeten Schuldorden nach der Heiligen Ursula "Ursulinen" benannt. Bauernregeln: "Sankt Ursulas Beginn, zeigt auf den Winter hin." - "An Ursula muß das Kraut herein, sonst schneien es Simon und Juda (28.10.) ein."
Alfred der Große, ab 871 König der Angelsachsen, musste sein Land ständig gegen die Dänen verteidigen. Er gründete Schulen und Klöster, befestigte Städte, baute das von den dänischen Normannen zerstörte London wieder auf, zog viele Gelehrte an seinen Hof, sammelte die angelsächsischen Gesetze und ließ bedeutende theologische und geschichtliche Werke aus dem Lateinischen in die Sprache des Volkes übersetzen. König Alfred ließ in seinem verzweifelten Kampf gegen die Dänen die erste englische Flotte aufbauen und gilt daher als „Vater der englischen Marine“. + 28.10.900
Herfried lebte als Einsiedler in Northumberland (GB). Später wurde er (vermutlich) Abt des berühmten Klosters Lindisfarne. + 747.
Justus wurde 601 von Papst Gregor dem Großen als Glaubensbote nach England gesandt. 624 wurde er zum vierten Erzbischof von Canterbury ernannt. + 627.
Wilfried Roger James, starb während der Katholikenverfolgungen unter König Heinrich VIII. von England am 14.November 1539. Man hatte ihn und andere Geistliche im Gefängnis verhungern lassen. Historisches: Nachdem König Heinrich VIII. von England (1509-1547), weil der Papst seine Scheidung von Katharina von Aragon nicht genehmigte, sich selbst zum Oberhaupt der englischen
Arthur Whiting, Abt des englischen Klosters Gladstonebury, gehört zu den Blutzeugen der Reformationszeit in England. + 15.11.1539 (Nachdem König Heinrich VIII. von England (1509-1547), weil der Papst seine Scheidung von Katharina von Aragon nicht genehmigte, sich selbst zum Oberhaupt der englischen
Edmund von Abingdon, Theologieprofessor zu Oxford, war ein großer Redner und Prediger. Als Erzbischof von Canterbury war er ein unbeugsamer Kämpfer für die Rein-heit der kirchlichen Disziplin und wehrte sich leidenschaftlich, aber oft vergebens, gegen die Einflussnahme König Heinrichs III. auf kirchliche Angelegenheiten. + 16.11.1240.
Hilda von Whitby, Äbtissin und Klostergründerin; nahm im frühchristlichen England eine bedeutende Stellung ein. + 17.11.680. Historisches: Es war im Mittelalter gar nicht so selten der Fall, dass Frauen eine anerkannte und angesehene Position einnahmen wie z.B. Hildegard von Bingen, Gertrud von Nivelles, Hertrada von Landsperg u.a. Allerdings handelte es sich dabei ausschließlich um Ordensfrauen, denn nur im Kloster konnte man Bildung erwerben. Menschen aus einfachen Verhältnissen bot das Kloster die Möglichkeit, zu Bildung und Ansehen zu gelangen.
Edmund war schon im Alter von 15 Jahren König von Ostanglien geworden. Als 870 die Dänen in sein Land einfielen, wurde er, da er sich weigerte, dem christlichen Glauben abzuschwören, von den heidnischen normannischen Eroberern gegeißelt, dann mit Pfeilen durchbohrt. + 870.
Edmund Campion war 1540 als Sohn eines Buchhändlers in London zur Welt gekommen. Wegen seiner außergewöhnlichen Begabung durfte er in Oxford studieren und gehörte dort bald zu den hervorragendsten Wissenschaftern seines Landes. 1569 wurde der 29-järige zum Diakon der anglikanischen Kirche ernannt und leistete den Suprematseid auf den König. Doch in seinem Herzen war er Katholik und hatte mit sich selbst heftige innere Kämpfe auszutragen. Als letzten Ausweg sah er zuletzt nur noch die Flucht ins Ausland. Er kam verkleidet nach Flandern, studierte in Douai Theologie und begab sich 1573 nach Rom, wo er schließlich dem Jesuitenorden beitrat. Danach unterrichtete er in Prag an der Jesuitenschule und hatte ungeheuren Zulauf zu seinen Vorlesungen. 1579 wurde Edmund Campion dazu ausersehen, in England eine Jesuitenmission einzurichten. Er wusste, dass dies mit Lebensgefahr verbunden war. Verkleidet als Juwelenhändler reiste er in England ein. Natürlich konnte er hier nur im Geheimen wirken. Unter Lebensgefahr besuchte er in den Kerkern gefangene Katholiken, las heimlich Messen und verfasste im Untergrund flammende Streitschriften. Von seinem 1580 entstandenen berühmtesten Werk "Decem Rationes", in dem er den katholischen Glauben gegen den anglikanischen verteidigte, wurden binnen kürzester Zeit 400 000 Exemplare abgesetzt. Einige Zeit reiste der Jesuit unerkannt in ganz England umher, doch schon nach wenigen Monaten wurde sein Aufenthaltsort verraten. Am 27. Juli 1581 wurde er verhaftet und im Tower inhaftiert. Man versuchte den weisen Mann, erst mit allen möglichen Angeboten, dann durch grausame Folterungen, vom Katholizismus loszureißen, doch er blieb stand-haft, bis zu seinem Tod. Nach einem Scheinprozess, in dem gekaufte Zeugen auftraten, wurde Edmund Campion zum Tode verurteilt. Am Tag der Urteilsvollstreckung, am 1.12 1581, hatte sich auf dem Hinrichtungsplatz eine riesige Menschenmenge eingefunden, die dem Schauspiel beiwohnen wollte. Vom Podest aus, auf dem er und zwei seiner Gefährten gehängt werden sollten, hielt er noch eine kurze, aber sehr bewegende Rede an die Zuhörer. Dann wurden die Männer dem Henker übergeben und ihre Körper gevierteilt.
Charles de Foucauld, 1858 in Straßburg geboren, war Offizier geworden. Wegen seines nicht standesgemäßen Lebens wurde er aber bald vom Dienst suspendiert. Als er 30 Jahre alt war, nahm er an einer abenteuerlichen Expedition nach Marokko teil. Der Anblick betender Moslems beeindruckte ihn so sehr, dass er sich stärker seiner christlichen Religion zuwandte. Charles de Foucauld wurde Trappist, lebte dann als Einsiedler in Nazareth und ging schließlich in die algerische Sahara, wo er unter den Wüstenstämmen missionieren wollte. Seine liebevolle Fürsorge um die Armen, Kranken und Schwachen, brachte ihm zwar viele Freunde, nur Missionserfolge konnte er keine aufweisen. Am 1.Dezember 1916 wurde der gütige Missionar, der noch keinen einzigen Moslem für seinen Glauben gewonnen hatte, von Tuaregs erschossen.
Hertha (Hereswitha), Königin in England, Ende des 7. Jhdts, siehe 20.9.!
Osmond, Kanzler Wilhelms des Eroberers in England, wandte sich dem kirchlichen Leben zu und wurde zuletzt Bischof von Exeter bzw. von Salisbury. + 4.12.1099.
Thomas Becket war als junger Mann ein enger Freund von König Heinrich II. von England und führte wie dieser ein ausgelassenes Leben. Als er aber zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde, änderte er sich vollkommen, ging in sich, wurde ein frommer Mann und verteidigte die Rechte der Kirche gegenüber dem König. Daher musste der Erzbischof vor dem Jugendfreund, der sich die Zusammenarbeit ganz anders vorgestellt hatte, nach Frankreich fliehen. Durch einen Scheinfrieden wurde Thomas Becket zurück-gelockt und von Vertrauten des Königs am 29.Dezember 1170 vor dem Altar der Kathedrale ermordet.