Dieser Kalender bietet allen die Möglichkeit, etwas über ihren Namen und die dazugehörigen Heiligen oder Seligen zu erfahren. Hier finden sich Geschichten zu mehr als 1.800 Glaubensvorbildern. Es kann auch umgekehrt nach einem Datum gesucht werden, um die Namenspatrone eines bestimmten Tages zu erfahren. Autor der in der Datenbank vorliegenden Texte ist Mag. Josef Christian Kametler
Angel(ik)a von Foligno, die spätere Mystikerin und Visionärin, wurde sehr früh mit einem wohlhabenden Bürger verheiratet und stand wegen ihres angenehmen Äußeren im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens ihrer Heimatstadt. Aber allmählich kamen der jungen Frau Zweifel, ob dieses Leben des oberflächlichen Genießens ihr die Erfüllung bringen könne. Nach dem plötzlichen Tod des Gatten und der geliebten Mutter beschloss sie ihr bisheriges Leben von Grund auf zu ändern: Bereits 40 Jahre alt, wurde Angelika Franziskanerterziarin. Ihr Leben bestand von da an nur noch aus Gebet und selbstlosem Dienst am Nächsten. Krankheiten und Schmerzen ertrug sie mit großer Geduld und unerschütterlichem Gottvertrauen. Bald erlebte sie Visionen, in denen ihr Christus als Lichtgestalt erschien. Über diese sagte sie: "Ich sah Gott, aber fragst du, was ich sah, so sage ich nur, ich sah I h n - Ich sah eine Fülle von Klarheit und Licht, die mich so erfüllte, dass ich nicht imstande bin, es mit Worten auszudrücken..." + 4.1.1309.
Emilia (Aemiliana), Jungfrau zu Rom, war eine nahe Verwandte von Papst Gregor dem Großen. Sie lebte (in der zweiten Hälfte des 6. Jhdts) zurückgezogen und bescheiden ein stilles, Gott und den Nächsten wohlgefälliges Leben. Immer wieder half sie armen Mönchen, die oft nicht wussten, wovon sie am nächsten Tag leben sollten. Historischer Exkurs (In der Zeit des frühen Christentums waren die Klöster arm, das Armutsgelübde wurde sehr ernst genommen. Erst im Laufe des Mittelalters kamen die Klöster zu Besitz, einerseits durch (eigene) Rodungen unbesiedelter Gebiete, andererseits durch Schenkungen von Reichen, die sich damit den Himmel erkaufen wollten.)
Agatho(n), ein Mönch aus Sizilien, war von 678 bis 681 Papst. Er kämpfte gegen die Bilderstürmer und förderte die Ausbreitung der römischen Liturgie in England. Lostag: "An Agathon Sonnenschein, bringt viel Korn und auch viel Wein."
Gregor X., Papst, führte, um schnellerer Entscheidungen willen, für die Papstwahl das Konklave ein - d.h., die für die Papststwahl versammelten Kardinäle werden von der Außenwelt streng abgeschlossen und dürfen das Gebäude erst nach der erfolgten Wahl wieder verlassen. Um den rücksichtslosen Eroberungszügen des machtgierigen Karl I. von Anjou Einhalt zu gebieten, anerkannte der Papst Rudolf von Habsburg als deutschen König. + 10.1.1276.
Thomas von Cori, 1655 südlich von Rom geboren, trat im Alter von 22 Jahren in den Franziskanerorden ein und wurde bald zum hochgeschätzten Novizenmeister seines Klosters. Doch er wollte kein Leben hinter Klostermauern führen und begab sich in die abgelegene, karge Gebirgslandschaft der Abruzzen. Zwanzig Jahre lang wirkte er hier als begeisternder Volksprediger und Volksmissionar. Besonders nahm er sich der Sorgen der wenig begüterten Bevölkerung in den Gebirgsdörfern an und konnte für sie sehr viel Gutes tun. + 11.1.1729.
Maria Diomira Serri, geboren 1708 zu Genua, war eine wegen ihres liebevollen Wesens geliebte und geachtete Kapuzinernonne zu Fanano. + 14.1.1768. .
Maurus (Mauro), Sohn eines römischen Senators, lebte im 6. Jhdt und war Lieblingsschüler und Gefährte des hl. Benedikt von Nursia, der ihn zu seinem Nachfolger als Abt von Subiaco ernannte.
Marcellus I., Papst (Marcel) lenkte die Kirche in einer Zeit, als das Amt des Bischofs von Rom (die Bezeichnung "Papst", abgeleitet von "Papa", d.i. "Vater", war noch nicht üblich) mit Lebensgefahr verbunden war. Marcellus soll nur ein Jahr (307) die römische Christengemeinde geleitet haben; dann wurde er von Kaiser Maximian verbannt. Schon in den ältesten Darstellungen finden wir Marcellus mit einem Esel und einer Krippe abgebildet. Das hat allerdings nichts mit Weihnachten zu tun, sondern bezieht sich darauf, dass der Papst nach seiner Ausweisung zur Bewachung von öffentlichen Stallungen verurteilt wurde. Deswegen wurde er auch zum Patron der Stallknechte ernannt. Papst Marcellus I. starb vermutlich am 16.1.308.
Priscilla war die christliche Witwe eines römischen Senators, die wegen ihres vorbildlichen Lebens als "Zierde ihres Standes" galt. Ihr Todesjahr ist nicht bekannt.
Priska, eine junge Römerin, soll noch vom Apostel Petrus getauft und im Alter von erst 13 Jahren ihres christlichen Glaubens wegen gemartert worden sein. Die Löwen, denen man sie zum Fraße vorwarf, sollen sie nicht angerührt haben. Daher wurde sie enthauptet. 1.Jhdt.
Fabian, Papst (236-251), eine hochangesehene Persönlichkeit, starb als einer der ersten Märtyrer der Christenverfolgung unter Kaiser Decius am 20.Januar 251. Wetterregeln: "An Fabian und Sebastian fängt der rechte Winter an." "An Fabian und Sebastian fangen Baum und Tag zu wachsen an." "Fabian im Nebelhut tut den Bäumen gar nicht gut."
Sebastian, einer der volkstümlichsten Heiligen, soll ein junger Offizier der kaiserlichen Leibgarde in Rom gewesen sein. Als der Christenhasser Diokletian eines Tages erfuhr, dass der von ihm geschätzte Soldat ein Christ war, ließ er ihn verhaften, an eine Säule binden und von Bogenschützen mit zahllosen Pfeilen durchbohren. Als tot liegengelassen, wurde der noch Lebende von der christlichen Witwe Irene (siehe 21.2.) geborgen und gesundgepflegt. Als der tot Geglaubte später mutig vor den zutiefst erschrockenen Kaiser hintrat und ihn wegen seines grausamen Vorgehens gegen die Christen anklagte, wurde er in den Circus, die Rennbahn von Rom, abgeführt und von ehemaligen Soldatenkollegen mit Stöcken zu Tode geprügelt. Sebastian ist Patron der Sterbenden, gegen die Pest, Schutzheiliger der Eisenhändler, Töpfer, Zinngießer, Gerber, Soldaten und Kriegsinvaliden. + 20.1.288. Bauernregel: "Wenn am Baum anklopft der Bastl, steigt der Saft schon in die Astl." "Sebastian, je kälter und heller, Scheunen und Fässer desto völler."
Agnes, die "Kind-Heilige", wurde im Alter von 12 Jahren zu Rom gemartert. Von ihrer außergewöhnlichen Schönheit und Anmut bezaubert, soll ihr der Sohn des römischen Stadtpräfekten einen Heiratsantrag gemacht haben. Doch sie lehnte diesen, so wird berichtet, mit dem Hinweis ab, sie sei schon mit einem anderen verlobt. Als der eifersüchtige Jüngling den Namen des Bräutigams erfahren wollte, gestand Agnes, sie sei ein Braut Christi. Daraufhin steckte der Statthalter - so erzählt es die Legende - das Mädchen in ein öffentliches Haus. Doch als sein Sohn das junge Mädchen dort schänden wollte, fiel er tot um. Erst durch Agnes' Gebet soll er wieder zum Leben erweckt worden sein. - Da das Feuer auf dem Scheiterhaufen der Jungfrau, die keine Angst vor dem Tod hatte, nichts anhaben konnte, wurde sie durch einen Dolchstoß in den Hals getötet. Agnes ist die Patronin der Jungfrauen und aller jungen Mädchen. In früherer Zeit wurde sie als Schutzheilige für die Bewahrung der Jungfräulichkeit angerufen. + 304 (?). Wetterregel: "Wenn Sankt Agnes ist gekommen, wird neuer Saft im Baum vernommen."
Vinzenz Palotti, 1818 in seiner Heimatstadt Rom zum Priester geweiht, engagierte sich unermüdlich und aufopferungsvoll als Jugend- und Gefangenenseelsorger und Volksmissionar. Er war ein gesuchter Beichtvater, den man zu jeder Zeit aufsuchen konnte. Um noch wirkungsvoller seelsorgerisch tätig sein zu können, gründete er 1834 die "Gesellschaft des katholischen Apostolats", genannt "Palottiner". Sie nahmen auch Laien auf, die im Apostolat im karitativen Bereich mitarbeiten wollten. Damit wurde Vinzenz Palotti zum Bahnbrecher der Katholischen Aktion. + 22.1. 1850.
Emerentia, Märtyrin, war angeblich eine Ziehschwester der hl. Agnes und wurde um das Jahr 304 zu Rom gesteinigt.
Paula, Tochter einer römischen Adelsfamilie, galt als mustergültige Gattin und Mutter (von fünf Kindern). Früh Witwe geworden, widmete sie sich mit Hingabe Werken der Frömmigkeit und der christlichen Caritas. Als die Kinder selbstständig geworden waren, pilgerte sie mit ihrer jüngsten Tochter nach Palästina und gründete dort gemeinsam mit dem Kirchenlehrer Hieronymus (siehe 30.9.) eine Pilgerherberge und zwei Klöster. In Bethlehem starb sie am 26.Januar 404.
Angela Merici, 1474 geboren, versammelte schon als junge Frau die Mädchen aus ihrem Heimatdorf südlich des Gardasees in ihrem Elternhaus, um sie zu unterrichten. Ab 1516 lebte sie in Brescia und widmete sich ganz karitativen Aufgaben. Aus der Fürsorge um die im Bildungsbereich stark benachteiligte weibliche Jugend entstand der Orden der "Ursulinen", der bald der berühmteste Frauenorden für Erziehung und Unterricht von Mädchen werden sollte. Lange Zeit wurde die Tätigkeit der Ordensschwestern behindert, da der Unterricht von Mädchen als unnötig angesehen wurde. Die Mitglieder des Ordens leb(t)en nicht abge-schlossen in einem Kloster, sondern mitten unter den Menschen. - Die Vorkämpferin für die Mädchenbildung starb am 27.Januar 1540.
Thomas von Aquin, Kirchenlehrer, in der Nähe von Neapel geboren, gilt als einer der größten Gelehrten des Mittelalters. Gegen den Willen seiner Familie trat er in den Dominikanerorden ein (Die adelige Familie empfand es als Schande, dass ihr Sohn ausgerechnet einen Bettelorden ausgewählt hatte.). Aus dem wortkargen Burschen, den seine Mitschüler einen "stummen Ochsen" nannten, wurde ein gewaltiger Prediger, ein Hochschulprofessor in Paris und Neapel und der Verfasser bedeutender theologischer Schriften (u.a. "Summa Theologica"). Trotz seiner allgemein anerkannten außergewöhnlichen Intelligenz blieb der große Mann immer bescheiden und freundlich. + 7.3.1274.
Manfred (Manfredo) wurde als Sohn einer reichen, adeligen Familie in Mailand geboren. Er hatte alles, was er sich nur wünschen konnte, ein Leben in Wohlstand und eine glänzende Karriere erwarteten ihn. Doch der junge Edelmann verzichtete auf Reichtum und Luxus und zog sich als Einsiedler in eine Höhle am Lago di Como zurück. Er ernährte sich nur von dem, was ihm die Natur darbot und von Almosen. Allen Hilfsbedürftigen und Betrübten, die bald zur Behausung des als heiligmäßig geltenden Eremiten pilgerten, konnte er mit großem Ein-fühlungsvermögen Trost und Rat spenden und sie in ihrer Verzweiflung wieder aufrichten, + 28.1.1230 (?). Historischer Exkurs Vermutlich wurde der Stauferkönig Manfred von Sizilien
Josef Freinademetz, ein Bergbauernsohn aus Abtei in Südtirol, ging 1879 als Missionar nach China und verkündete dort in der Provinz Shantung unter vielen Leiden und Verfolgungen 30 Jahre lang das Evangelium. Ein besonderes Herzensanliegen war es ihm, einheimische Seelsorger heranzubilden. Einer seiner Schüler war der spätere Kardinal Tien. Der viel verehrte Chinamissionar starb am 28.Januar1908 (als Bistumsheiliger am 29.1., sonst auch am 28.1. Gedenktag).
Martina wirkte in Rom vermutlich als christliche Diakonissin im sozialkaritativen Bereich. Während einer Christenverfolgung starb sie als Märtyrin. Sie soll so lange mit Ruten gegeißelt worden sein, bis sie den Geist aufgab. + 250 (?). Wetterregel: "Wenn der Jänner viel Regen bringt, werden die Gottesäcker gedüngt. Bringt Martina Sonnenschein, hofft man auf viel Korn und Wein."
Serena war eine junge Christin, die um 291 zu Spoleto den Märtyrertod erlitt.
Jacinta Clarissa Marescotti (On: Sr.Hyazintha), das eitle Töchterlein eines Grafen, trat, weil die Eltern es so wollten, in Viterbo in ein Kloster ein. Dort lebte sie gleichgültig dahin, immer unzufrieden und auf ihre hohe Abkunft pochend. Die Heilung von einer schweren Krankheit änderte das Leben der jungen Ordensfrau von Grund auf. Sie gründete und betreute nun mit großem Einsatz wohltätige Vereine, sammelte Almosen, kümmerte sich um Gefangene, um Kranke und hilflose alte Menschen, die mit ihrer Unterstützung in einem Spital untergebracht wurden. Sie starb nach einem Leben, das ihr doch noch die Erfüllung gebracht hatte, am 30.Januar 1640.
Johannes (Don) Bosco gilt als das Ideal eines modernen Priesters. 1815 wurde er in einem Dorf nahe Turin als Sohn armer Bauern geboren. Als er zwei Jahre alt war, starb der Vater, die Mutter musste die Kinder unter größten Entbehrungen allein großziehen. Erst mit 16 Jahren konnte das Arme-Leute-Kind eine Lateinschule besuchen, die er sich selber durch ver-schiedene Arbeiten finanzierte. 1841 ging sein Wunsch in Erfüllung: Er wurde zum Priester geweiht. Von Anfang an widmete er sich mit ganzem Herzen der Jugendseelsorge. Bereits 1846 gründete er - trotz des Widerstandes der Behörden - die Kongregation der "Salesianer" für die Erziehung und Betreuung verwahrloster Knaben und junger Männer. Großes psychologisches Einfühlungsvermögen, Vertrauen, Freiheit von Zwang, Vernunft und Liebe waren die Grundlagen seiner von weltlichen Stellen sehr lange und sehr scharf angefeindeten (- niemand wollte seine Schule in der Nachbarschaft haben), aber überaus erfolg-reichen Jugenderziehung. Don Bosco setzte alle seine Fähigkeiten ein, um die Herzen der oft schwer erziehbaren jungen Menschen zu gewinnen. Er betrieb mit ihnen Sport, konnte seil-tanzen, Zaubertricks vorführen, sang und musizierte mit seinen Schützlingen. Eine gute Schul- und Berufsbildung sollte ebenso wie die charakterliche Bildung den vom Leben Benachteiligten den Weg in ein normales Leben ebnen. Daher gründete Don Bosco Elementar-, Landwirtschafts- und Berufsschulen, ebenso eine Lateinschule und richtete zahl-reiche Lehrwerkstätten ein. Seine Mutter, Margareta Bosco, die schlichte Bäuerin, betreute seine Zöglinge, als wären es ihre eigenen Kinder und hatte an seinem Werk einen nicht un-wesentlichen Anteil. - Der große Pädagoge starb am 31.Januar 1888 in Turin. Die Salesianer aber arbeiten noch heute mit großem Einsatz für die Erziehung schwieriger Jugendlicher. Marcella, eine christliche römische Witwe, sammelte in ihrem Haus einen Kreis frommer und wohltätiger Frauen. Während der Plünderung Roms durch Alarich und seine Westgoten wurde sie brutal niedergeschlagen, konnte sich zwar noch in eine nahegelegene Kirche retten, erlag aber bald den Verletzungen. + 410. Emma (Hemma), Königin der Ostfranken, kümmerte sich - trotz sieben eigener Kinder - als herzensgute Landesmutter verantwortungsbewusst um die Bedürftigen. + 31.1.876. Eusebius, ein irischer Mönch, kam nach St.Gallen, wo er mehrere Jahre im Kloster lebte. Weil er lieber in der Einsamkeit Gott dienen wollte, ließ er sich auf dem Viktorsberg bei Rankweil (Vorarlberg) nieder, wo er von den Bewohnern, denen er geistliche und leibliche Hilfe gewährte, hoch verehrt wurde. + 31.1.884. Wetterregel: "Friert es auf Eusebius im Märzen Kälte kommen muß." ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Marcella, eine christliche römische Witwe, sammelte in ihrem Haus einen Kreis frommer und wohltätiger Frauen. Während der Plünderung Roms durch Alarich und seine Westgoten wurde sie brutal niedergeschlagen, konnte sich zwar noch in eine nahegelegene Kirche retten, erlag aber bald den Verletzungen. + 410.
Severus, von Beruf Wolllweber, war, so erzählt es die Legende, zufällig bei der Wahl des neuen Bischofs von Ravenna anwesend. Als eine Taube lange Zeit über seinem Haupt schwebte, sah man das als Zeichen an und wählte den Familienvater zum Bischof. Historisch belegt ist seine Teilnahme an der Synode von Sardica 342/343. Er wurde in der heute nicht mehr existierenden Stadt Classe, dem damaligen Hafen von Ravenna, beigesetzt. 838 kamen seine Reliquien durch List, Reliquien hatten damals einen unschätzbaren Wert, nach Mainz, von hier aus nach Erfurt. Bischof Severus starb an einem 1. Februar nach 343. (Historischer Exkurs Die Bischöfe wurden in der Frühzeit des Christentums vom Volk bestimmt. Sie waren allerdings nur Vorstand der Christen in einer bestimmten Stadt oder in einem umgrenzten Gebiet.)
Andreas Corsini stammte aus Florenz, wurde 1328 Priester und 1349 zum Bischof von Fiésole (Toskana) erwählt. Er machte sich nicht nur um die Hebung der Disziplin im Klerus seiner Diözese verdient, er galt auch als Freund der Armen, hatte stets für die mit Mühsal Beladenen ein offenes Ohr und konnte immer wieder als Friedensstifter vermitteln. Er war ein Seelsorger im wahrsten Sinn des Wortes. Sein Leichnam blieb bis heute unverwest. + 6.1.(?) 1374. - Andreas Corsini wird als Schutzheiliger der Armen und Bedrängten angerufen.
Agatha (Agathe), Jungfrau und Märtyrin zu Catania (Sizilien), war ein christliches Mädchen, das wegen seiner Schönheit vom Statthalter umworben wurde. Sie aber wies ihn mit der Begründung zurück, sie sei eine Braut Christi. Der gekränkte Brautwerber ließ sie daraufhin in ein öffentliches Haus bringen. Doch als man selbst hier Agathas Unschuld nichts anhaben konnte, sollten grausame Martern ihren Widerstand brechen. Mit lodernden Fackeln wurden ihr am ganzen Körper Brandwunden zugefügt, dann wurde sie auf glühende Kohlen geworfen. Sie starb an den schweren Verletzungen im Kerker. - Die Legende berichtet, ein Jahr nach dem Tod der Märtyrin hätten die Lavamassen des Vulkans Ätna die Stadt Catania bedroht. Verzweifelte Einwohner hätten den Schleier der Agatha dem Lavastrom entgegen getragen, und dieser sei daraufhin zum Stillstand gekommen. Der Schleier wird seither in Catania als kostbare Reliquie aufbewahrt. + um 250. - Agatha ist Patronin des Malteserordens, der Glockengießer, Bergleute und Schutzheilige gegen Feuersgefahr, Vulkanausbrüche, Erdbeben, Unwetter gegen Brustkrankheiten und Entzündungen. Wetterregel: „Sankt Agatha, die Gottesbraut, macht, dass Schnee und Eis gern taut.“
Hieronymus (Girolamo) Aemiliani, 1486 in Venedig geboren, trat bereits mit 15 Jahren in den Kriegsdienst ein, wurde Offizier und später General. 1508 geriet er in Gefangenschaft, aus der er auf wunderbare Weise befreit wurde. Dies fasste er als Zeichen dafür auf, dass er sein Leben ändern sollte. Er verließ das Heer und rief die „Gesellschaft der Diener der Armen“ („Somasker“) ins Leben. In mehreren oberitalienischen Städten kaufte er Häuser und gestaltete sie in Waisen-, Armen- und Krankenhäuser oder in Internate um, die alle von Mitgliedern seines Ordens betreut wurden.. Dafür verwendete er sein ganzes Vermögen und wurde deswegen von vielen nur ausgelacht. + 8.2.1537.
Jacoba Settesoli unterstützte mit aller Kraft den jungen Franziskanerorden. Sie betreute Franz von Assisi auf dem Sterbebett. + 8.2.1239.
Scholastika wurde um 480 in Norcia in der italienischen Provinz Umbrien als Zwillingsschwester des Benedikt von Nursia, der später zum "Vater des abendländischen Mönchtums" werden sollte, geboren. Sie trat schon in jungen Jahren in ein Kloster ein, unweit von Montecassino, wo ihr Bruder lebte. Einmal jedes Jahr trafen die beiden Geschwister zu einem Gespräch zusammen. Während der letzten Zusammenkunft bat Scholastika den Bruder inständig, doch länger zu bleiben. Doch er durfte die Nacht nicht außerhalb des Klosters verbringen. Als er sich gerade verabschieden wollte, ging plötzlich ein sintflutartiger Regen nieder, der die ganze Nacht anhielt, so dass Benedikt bleiben und gemeinsam mit der Schwester die Nacht durchwachen musste. Drei Tag später kam die Nachricht, Scholastika sei, völlig unerwartet, ganz plötzlich gestorben. Benedikt bestattete seine Schwester in jenem Grab in Montecassino, das er für sich selbst bereitgestellt hatte und in dem er nach seinem Tode, fünf Jahre später, ebenfalls beigesetzt werden sollte. + um 542.
Wilhelm (der Große) von Malevalle lebte als asketischer Einsiedler in einer Einöde nahe Castiglione in der Toskana. Nach seinem Tod entwickelte sich aus der Einsiedelei die Eremitenkongregation der „Wilhelmiten“, die sich der Krankenpflege, der Seelsorge und dem Unterricht widmete. + 10.2.1157.
Gregor II., Papst; erteilte dem Engländer Winfried (Bonifatius) den Auftrag, als Glaubensbote nach Deutschland zu gehen. Damit leitete er die Missionierung der Germanen östlich des Rheins ein. + 11.2.731.
Valentin, war Bischof (d.h. Leiter der Christengemeinde) von Terni und erlitt um 268 in Rom den Märtyrertod. Was sonst über den Heiligen, der schon sehr früh verehrt wurde, berichtet wird, ist stark legendarisch. Was ihn in unserer Zeit so bekannt gemacht hat, ist der nach dem Zweiten Weltkrieg aus Amerika übernommene Brauch, am Valentinstag Blumen zu schenken. Doch ist diese Sitte absolut nicht neu und wurde von den Amerikanern aus Europa übernommen. Schon in alter Zeit war es üblich, am 24.Februar kleine Aufmerksamkeiten und Liebesbriefe auszutauschen und Blumen zu schenken. Der Grund dafür ist allerdings nicht mehr eindeutig feststellbar. In der Legende heißt es, Valentin sei ein Blumenfreund und begeisterter Blumenzüchter gewesen und habe als Mönch an Vorübergehende Blumen aus dem Klostergarten verschenkt. Die wahrscheinlichere Version ist aber, dass der Brauch des Blumenschenkens auf das Fest der altrömischen Göttin Juno, das wahrscheinlich am 14. Februar gefeiert wurde, zurückgeht. Juno galt als Beschützerin von Ehe und Familie. An ihrem Festtag sollen daher die Frauen mit Blumen beschenkt worden sein. Heute ist Valentin der Patron der Liebenden und Schutzheiliger für eine gute Heirat und eine glückliche Ehe. . Wetterregel: "An Sankt Valentin gehn Eis und Schnee dahin." .
Faustin und Jovita, Geschwister, erlitten zu Brescia zwischen 117 und 138 den Märtyrertod.
Philippa (Pippa) Mareri war eine fromme, von aufrichtiger Nächstenliebe erfüllte Klarissen-oberin und Klostergründerin zu Borgo San Pietro (I). Sie starb 1236, erst 26 Jahre alt.
Alexius Falconieri und seine sechs Gefährten nennt man die "Sieben Stifter des Servitenordens". In Florenz vereinigten sich im Jahre 1233 sieben vornehme Bürger zu einer religiösen Gemeinschaft. Daraus entstand der Orden der "Serviten" oder "Diener Mariens". Erst 1304 wurde die Bruderschaft, die man zu den Bettelorden zählte, vom Papst bestätigt. Heute haben die Serviten fast überall in Europa Niederlassungen, ebenso in Amerika, Australien und Südafrika. Alessio Falconieri starb am 17.Februar 1310. (Alexis, Alexej)
Lukas (Luca) Belludi, Schüler des hl Franz von Assisi und Gefährte des hl Antonius, von Padua, wurde als Wundertäter verehrt. + 17.2.1285..
Constanze (Constantia) war der Überlieferung nach die früh verstorbene Tochter (nach einem anderen Bericht eine jüngere Schwester) von Kaiser Konstantin dem Großen, die durch die hl Agnes von einer gefährlichen Krankheit geheilt worden war. Sie soll viel zur Anerkennung und Förderung des Christentums im Römischen Reich beigetragen haben. Aus Schmerz über ihren plötzlichen Tod ließ der Kaiser ihr zu Ehren in Rom eine prächtigen Rundbau errichten, wo ihre sterblichen Überreste beigesetzt wurden. Später wurde daraus die Kirche Santa Constanza. + an einem 18.2. um 340.
Angelikus von Fiesole, bekannter unter dem Namen Fra Angelico, war einer der bedeutendsten Maler des 15.Jhdts. Seine Kunst ging völlig im Religiösen auf; seine Darstellungen sollten den Glauben stärken und vermehren. + 1455 zu Rom.
Konrad (Corrado) von Piacenza, ein reicher Adeliger, war ein leidenschaftlicher Jäger. Er war schuld an einem Waldbrand, für den ein armer Bauer unschuldig zur Rechenschaft gezogen wurde. Erst als dieser zum Tode verurteilt worden war, klärte der Mann aus dem Adel den Tatbestand auf. Nach Verbüßung der Strafe, die für ihn weit geringer ausfiel als für den Bauern, zog er sich als Einsiedler auf einen hohen Berg zurück und führte ein strenges Büßerleben. + 1351. Sein Leib wurde 1485 völlig unverwest aufgefunden.
Amata, eine sehr weltlich lebende Nichte der hl Klara von Assisi (siehe 11.8.), bekehrte sich und führte fortan ein Leben strenger Buße. + um 1254.
Petrus Damiani, 1007 zu Ravenna als Bauernsohn geboren, verlor sehr früh beide Eltern. Sein Bruder, ein Landpfarrer, der die Begabung des kleinen Buben erkannte, ermöglichte ihm das Theologiestudium. So konnte aus dem talentierten kleinen Bruder einer der bedeutendsten Kirchenreformer werden, der zuletzt sogar zum Kirchenlehrer erhoben wurde. Petrus Damiani kämpfte sein ganzes Leben lang für die Reinheit der christlichen Lehre. Er predigte mit Feuereifer für eine enthaltsame Lebensweise der Mönche, wandte sich scharf gegen die Abhängigkeit der Kirche vom Staat, gegen das Ottonisches Reichskirchensystem - d.h. gegen die Heranziehung von gebildeten Geistlichen für weltliche Verwaltungsaufgaben - gegen die Laieninvestitur, d.h. die Einsetzung höherer Geistlicher durch weltliche Stellen, vor allem durch den Kaiser, gegen die Schutzlosigkeit der Klöster gegenüber weltlichen und geistlichen Herren und gegen die Simonie, die Käuflichkeit kirchlicher Ämter. Trotzdem trat er aber für eine Zusammenarbeit von Kaiser und Papst ein, da Reformen nur so Erfolg haben konnten. Nur widerwillig nahm der Kirchenreformer die Ernennung zum Kardinalbischof von Ostia an. Der Kirchenlehrer und Kirchenkritiker hinterließ ein umfangreiches Werk, in dem er zu den brennenden Problemen seiner Zeit - oft auf recht ungestüme Weise - Stellung nahm und das auf spätere Reformen großen Einfluss hatte. + 22.2.1072.
Irene (Irena), eine betagte römische Witwe, barg und begrub heimlich und unter Lebensgefahr die sterblichen Überreste von getöteten Christen. Sie soll den hl Sebastian (siehe 20.1.) gesund gepflegt haben. + um 288.
Enrica (Sr. Maria Henrike) Dominici, Annaschwester in Turin, bemühte sich unermüdlich um die Erziehung und Betreuung von Jugendlichen, leistete viel als Volksmissionarin und als Krankenbetreuerin während der großen Choleraepidemie von 1835 in Mittelitalien. Sie starb am 21. Februar 1894 im Alter von 64 Jahren.
Margarita (Margherita, Margareta) von Cortona, ein bildhübsches Mädchen, dessen Eltern Bauern waren, lebte als Mätresse mit einem jungen Grafen, der sie wegen des Standesunterschiedes nicht heiraten durfte, zusammen. Als ihr Geliebter von Wegelagerern ermordet worden war und sie vor seinem entstellten Leichnam stand, wurde ihr die Vergänglichkeit des Lebens bewusst. Innerlich vollkommen verändert, trat sie in ein Kloster ein und führte fortan ein Leben der Buße und des Dienstes am Nächsten. + 22.2.1297.
Romana soll die Tochter eines hohen Staatsbeamten gewesen sein. Die christliche römische Jungfrau floh aus dem Elternhaus, um ihre Jungfräulichkeit zu bewahren und einer aufgezwungenen Heirat mit einem von ihr abgelehnten Mann zu entgehen. Viele Jahre verbrachte sie als Einsiedlerin in einer Felsenhöhle bei Todi in Umbrien. + um 335. (Romina).
Gabriel (italien.Gabriele) Posssenti, 1838 in Assisi geboren, führte als Student, obwohl er von Jesuiten erzogen worden war, ein ausgelassenes Leben. Bei der Betrachtung eines Bildes der Schmerzhaften Gottesmutter erlebte er einen Gesinnungswandel. Er trat in den Passionistenorden ein und "zeichnete sich aus durch Bußgeist und Gebetseifer". + 27.2.1862.
Olivia (Oliva), ein junges Christenmädchen, starb in der ersten Hälfte des 2. Jhdts als Märtyrin zu Brescia (I).
Rosa von Viterbo war eine ganz und gar ungewöhnliche Persönlichkeit. Das Kind armer Leute trat im Jahr 1250 nach der Genesung von einer schweren Krankheit in den Franziskaner-Orden ein. Schon bald machte sie sich - erst 17 oder 18 Jahre alt - als feurige Predigerin einen Namen. Sie rief die Mitbürger öffentlich zur religiösen und sittlichen Erneuerung auf und konnte ihre Zuhörer begeistern. Da sie aber auch politische Themen aufgriff, wurde sie von Friedrich II. samt ihren Eltern aus Viterbo verbannt. Als der Kaiser bald darauf starb, kehrte das Mädchen Rosa in ihre Heimatstadt zurück und predigte weiter. Doch ihr Leben neigte sich sehr früh dem Ende zu. Erst 19 oder 20 Jahre alt starb die Bußpredigerin am 6.3.1252 (Die Einwohner von Viterbo begehen den Gedenktag ihrer Stadtpatronin mit einem großen Volks-fest - allerdings erst am 4.September, zur Erinnerung an jenen Tag, als 1258 Rosas völlig unver-wester Leib in das Klarissenkloster der Stadt übertragen wurde.)
Franziska (Francesca) von Rom wollte schon mit 11 Jahren in ein Kloster eintreten, doch die Eltern verweigerten die Zustimmung. Mit 12 Jahren wurde sie an einen Standesgenossen verheiratet. Die recht glückliche Ehe währte 40 Jahre. - Franziska war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, eine Frau der Tat, die immer wieder Hilfesuchenden in leiblicher und geistiger Not zur Seite stand. Um besser Hilfe leisten zu können, gründete sie eine klösterliche Vereinigung. Nach dem Tode des Gatten wurde Francesca selbst Oberin dieser karitativen Gemeinschaft. Franziska von Rom ist die Patronin der Frauen. + 9.3.1440. (Fanni, Fanny).
Dominik (Domenico) Savio, Lieblingsschüler von Don Bosco, war gewissenhaft und zuver-lässig, ein Junge von ungewöhnlicher Reife. Er starb am 9.März 1857, erst 14 Jahre alt.
Serafina (Fina) wurde 1238 als Kind armer Leute in San Gimignano in der Toskana gebo-ren. Obwohl sie selbst in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, sparte sie sich jeden Bissen vom Mund ab, um es noch Ärmeren geben zu können. Sie starb im Alter von 15 Jahren am 12.März 1253 und wurde bereits wie eine Heilige verehrt. .
Sibylle (Sibilla, Sibyllina) Biscossi; geboren 1287 in Pavia (Lombardei), verlor schon als Kind beide Eltern. Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, musste sie sich als Magd verdingen. Doch als sie zwölf Jahre alt geworden war, begann das Waisenmädchen zu erblinden. Da sie ihre Arbeiten als Dienstmagd bald nicht mehr ausführen konnte, wurde sie in das Dominikanerkloster ihrer Heimatstadt aufgenommen. Vom Jahr 1302 an, sie war jetzt 15 Jahre alt, lebte sie als Reklusin in einer Zelle neben der Dominikanerkirche. Im Laufe der Zeit wurde die Blinde vom Volk als geduldige Ratgeberin für alle Nöte aufgesucht und galt bald als "weise Frau". Mit 80 Jahren, in einem für die damalige Zeit außergewöhnlich hohen Alter, war der Lebensweg der Frau, die so vielen Menschen in ihrer Bedrängnis mit Trost und Rat beigestanden war, zu Ende. In der Dominkanerkirche von Pavía, neben der sie so lange gelebt hatte, fand Sibilla ihre letzte Ruhestätte. + 18./19.3.1367.
Lea, eine reiche Witwe in Rom, entsagte aus Liebe zu Gott und den Menschen dem gesell-schaftlichen Leben ihres Standes und führte einen Kreis frommer, karitativ tätiger Frauen, die sich der Hilfsbedürftigen annahmen. + 22.3.384 Anmerkung: Der Einfluss der Frauen auf die Ausbreitung des christlichen Glaubens war auch noch in der Zeit, als das Christentum bereits als gleichberechtigte Religion anerkannt war, beträchtlich. Hauptsächlich durch Frauen war das Christentum bis in die höchsten Kreise der römischen Gesellschaft vorgedrungen, wobei sich die führende Schicht nur zögernd dem neuen Glauben öffnete. Es waren gerade Frauen, die auch die sozialen Aufgaben des Christentums wahrnahmen. Zum Entsetzen ihrer Standesgenossen verkauften nicht wenige der vornehmen Damen ihren immensen Besitz und verwendeten den Erlös für die Versorgung von Armen, Kranken, Witwen und Waisen, kauften Sklaven und Zwangsarbeiter los und brachten gewaltige Summen für die Opfer von Naturkatastrophen auf.
Lucia (Luzia) Filippini, 1672 in der Toskana geboren, hatte früh die Eltern verloren und war doch ein ganz ungewöhnliches Kind. Atemlos hingen die Dorfkinder an ihren Lippen, wenn sie ihre phantasievollen Geschichtchen erzählte. Eines Tages kam der Bischof in den Ort und wunderte sich nicht wenig, als er Alt und Jung um ein zartes Mädchen versammelt sah, das die schwierigsten Katechismusfragen geschickt erklärte. Der Bischof nahm das Waisenkind mit in die Bischofsstadt und schickte es in die Dörfer der Umgebung, damit sie den Kindern religiösen Unterricht erteile. Schon die ersten Versuche waren ein großer Erfolg. Oft lauschten mehr Erwachsene als Kinder der jugendlichen Lehrerin. Sie übersetzte die gelehrten theologischen Weisheiten in die einfache Sprache des Volkes. Wo sie einige Wochen gelehrt hatte, war es, als hätte eine Volksmission die Menschen völlig umgewandelt. Papst Clemens XI. holte die begnadete Erzieherin 1707 nach Rom, und schon bald war sie als Lehrerin auch hier so bekannt wie in ihrer Heimat. Ihr Erfolgsgeheimnis formulierte sie mit den Worten: „Wer Liebe schenkt, dem wird auch Liebe gegeben.“ 1727 erkrankte Lucia Filippini an einem Krebsleiden. Den Tod bereits vor Augen, reiste sie weiter umher und bestärkte ihre Mitarbeiterinnen in ihrer Arbeit. Am Feste Mariä Verkündigung ging sie in die Ewigkeit hinüber. + 25.3.1732.
Augusta, so wird berichtet, starb als Märtyrin in der Zeit der Völkerwanderung, wahrscheinlich im 4./5.Jhdt. Sie war die Tochter eines germanischen Heerführers, der in römi-schen Diensten stand und sich in Norditalien eine Machtbasis geschaffen hatte. Als dem Germanenfürsten zu Ohren kam, dass sein Kind heimlich Umgang mit den verfemten Christen pflegte und sogar selber Christin geworden war, geriet er in Wut. Er stellte die Tochter zur Rede, und sie bekannte sich offen zu ihrem Glauben an den Christengott. Vor Jähzorn außer sich, misshandelte der Vater seine Tochter schwer. Als sie aber alles schwei-gend hinnahm, geriet er noch mehr in Wut und befahl, die "Verstockte" in den Kerker zu werfen. Dort ließ man sie verhungern. Historischer Exkurs (In der späteren römischen Kaiserzeit gab es eine Vielzahl von Germanen, die im römischen Heer Karriere machten und sich bis an die höchsten Stellen emporarbeiteten. Man denke da nur an den Skirenfürsten Odoaker, der de facto wie ein römischer Kaiser regierte.)
Franz von Paola, ein Asket, war der Gründer des äußerst strengen Ordens der "Mindersten Brüder", die noch weniger sein wollten als die "Minderen Brüder" des Franz von Assisi. In Cosenza, am geschichtsträchtigen Busento, in dessen Flussbett einst der Westgotenkönig Alarich mit all seinen Schätzen begraben worden sein soll, errichteten die Mönche das erste Kloster der Ordensgemeinschaft. Weil man Franz von Paola für einen Wundertäter hielt, wurde er 1452 vom französischen König Ludwig IX. ans Krankenbett gerufen. Heilen konnte der Ordensmann den Monarchen nicht, aber er erleichterte sein Gewissen, so dass der König im Frieden dahinschied. + 2.4.1507
Sandrina (Sandra) von Foligno wollte immer anderen helfen. Sie gab ihr gesamtes Ver-mögen für gute Zwecke aus und lebte zuletzt in einem Kloster in völliger Armut. + 2.4.1458. Im ehemaligen Kalender: Rosamunde: Wetterregel: "Sturm und Wind an Rosamunde, bringen eine gute Kunde." "Bringt Rosamunde Sturm und Wind, so ist Sibylle (ehemals 29.4.) uns gelind."
Heiliger verehrte Papst, war der sechste Nachfolger des hl Petrus als Bischof von Rom. Er regierte von 116-125 und starb wahrscheinlich als Märtyrer
Michael (Michele) Rua, 1837 in Turin geboren, „rechte Hand“ und Nachfolger Don Boscos (siehe 31.1.), wurde zum Vollender von dessen Werk. Bereits mit 18 Jahren hatte er sich Don Bosco angeschlossen und unterstützte ihn nun bei der schwierigen Aufgabe, die verwahrlosten Jugendlichen zu betreuen und sie zu unterrichten. 1859 wurde Michael Rua zum Priester geweiht und war in den folgenden 30 Jahren der wichtigste Mitarbeiter seines großen Vorbildes. Nach Don Boscos Tod übernahm er die Führung der Ordensgemeinschaft der Salesianer, die sich nun auch auf außereuropäische Länder ausbreitete. Die Zahl der Niederlassungen stieg unter seiner Leitung von 65 auf mehr als 300. + 6.4.1910.
Orsina (Ursula, Orsolina) Venerii, 1375 in Parma (Norditalien) geboren, hatte von Kindheit auf mystische Erlebnisse. Ihre Versuche, im Abendländischen Schisma zwischen dem Papst in Rom und dem Gegenpapst in Avignon zu vermitteln - beide suchte sie persönlich auf - blieben ohne Erfolg. Wegen ihres politischen und religiösen Einsatzes wurde sie aus ihrer Heimatstadt ausgewiesen und starb am 7.41410 in der Verbannung in Verona.
Maddalena Gabriella di Canossa, 1774 geboren, kümmerte sich liebevoll um die verwahrlosten Kinder in ihrer Heimatstadt Verona. Als sie genug Geldmittel beisammen hatte, richtete sie für vom Leben benachteiligte junge Menschen ein Haus ein, wo diese Unterkunft, Essen und Ausbildung erhielten. Daraus entwickelte sich die Kongregation „Töchter der Nächstenliebe“ („Canossianerinnen“). Da ihr Haus die vielen Hilfe Suchenden bald nicht mehr fassen konnte, schenkte ihr Kaiser Franz I. - die Lombardei gehörte damals zu Österreich - aufgelöste Klöster, die sie mit ihrer Gemeinschaft renovieren und beziehen konnte. Heute hat die Kongregation hauptsächlich in Indien Niederlassungen. Die „Mutter der verlassenen Kinder“ starb am 10.April 1835 in Verona. .
Giuseppe (Josef) Moscati aus Benevent (Süditalien) wurde 1903 zum Dr. med. promoviert. 1911 wurde er leitender Arzt im Krankenhaus der Unheilbaren in Neapel. Er ging ganz auf in der Sorge um das leibliche und seelische Wohl seiner Patienten und war beim Ausbruch des Vesuvs 1906 und während der Cholera-Epidemie 1911 in Neapel Tag und Nacht im Einsatz. Trotz allem machte er sich mit der Veröffentlichung von 32 wissenschaftlichen Werken einen Namen. + 12.41927.
Julius I. war von 317 bis 357 Inhaber des Stuhls Petri. Die Christenverfolgungen waren, so schien es, vorbei. Doch Julian der Abtrünnige, Kaiser von 340 bis 361, wollte den alten Götterkult wiederbeleben, und noch einmal mussten die Christen um ihr Leben bangen. Doch die Situation war anders als 50 Jahre zuvor: Das Christentum war so gefestigt, dass es nicht mehr zurückgedrängt oder gar ausgerottet werden konnte. Gerade auch Papst Julius I. hatte dafür die Voraussetzungen geschaffen. Er ging als warmherziger, aber auch mutiger Nachfolger Petri in die Geschichte ein. Durch seine Herzensgüte und Charakterfestigkeit hatte er das Ansehen des Papsttums gefestigt. + 12.4.352. Bereits zwei Jahre nach seinem Tod wurde er als Heiliger in den römischen Kalender aufgenommen.
Zeno von Verona war ein bedeutender Prediger und ein vielseitiger Kirchenschriftsteller. + um 371.
Tiburtius (Tiburcio), Märtyrer zu Rom, soll der Schwager der hl Cäcilia (siehe 22.11.) gewesen sein. Gemeinsam mit ihr und seinem Bruder konnte er lange Zeit heimlich christ-lichen Gefangenen beistehen und die Gemarterten begraben. Dann wurde er, obwohl er eine hohe Stellung im Staatsdienst inne hatte, wegen seiner Zugehörigkeit zum Christentum ver-haftet und gemartert. Exakte Angaben über das Datum seines Todes fehlen. Seine Reliquien ruhen in Santa Cecilia in Rom. Bauernregel: "Tiburtius kommt mit Sang und Schall, bringt Kuckuck mit und Nachtigall."- "Zu Sankt Tiburtius sollen alle Felder grünen."
Anastasia, eine um die Mitte des 3. Jhdts geborene römische Christin, durchlitt eine kurze, aber schrecklichen Ehe mit einem rücksichtslosen und gewalttätigen Mann. Nach seinem Tod ließ sie verhafteten Glaubensbrüdern, die im Gefängnis auf ihre Verurteilung warteten, Hilfe zukommen, weshalb sie, so erzählt es die Legende, auf einem lecken Boot im Meer ausgesetzt wurde. Doch zur Verwunderung der gaffenden Menge, die dem Schauspiel beiwohnte, ging das Boot nicht unter. Daher wurde die Frau wieder an Land geholt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. + um 304 (?) Bauernregel: „Zu Anastasia der Kuckuck rufen soll, und müsst er rufen aus einem Baume, der hohl.“
Isadora von Lentini starb in nicht mehr feststellbarer Zeit auf Sizilien den Märtyrertod.
Alexandra, Märtyrin zu Rom (oder in Nicomedien?), soll während der Christenverfolgung unter Diokletian gemartert worden sein. Möglicherweise war sie eine Dame der kaiserlichen Hofgesellschaft. Die Legende macht sie zur Gattin des Kaisers, die beim Martyrium des hl Georg anwesend und von dessen Standhaftigkeit so beeindruckt war, daß sie selber Christin wurde und für ihren Glauben im Jahr 302 starb. Sie sollte enthauptet werden, gab aber schon im Gefängnis den Geist auf.
Teresa-Maria a Cruce, geboren 1846 in Campi Bisenzio (I), gründete das "Institut der Karmelitinnen von der hl Theresia", das sich ganz der Betreuung von Kindern widmet. + 23.4.1910.
Franka (Franca) Vitaldo, eine angesehene Ordensfrau zu Piacenza, wurde oft als Friedens-vermittlerin angerufen. + 25.4.1218. Sie ist Schutzheilige gegen Augenkrankheiten und gegen Albträume. + 25.4.1218.
Cletus (Anaklet) war der zweite Nachfolger des Apostels Petrus als Bischof von Rom. Er starb als Märtyrer im Jahr 88 unter Kaiser Domitian.
Vitalis war ein kaiserlicher römischer Offizier, der sich zum Christentum bekannte. In der allgemeinen Christenverfolgung unter Kaiser Decius im Jahr 249 wurde er in Ravenna lebendig begraben. Im 6. Jhdt wurde über seinem Grab die Basilika San Vitale errichtet, ein prächtiger Zentralkuppelbau, der als Vorbild für die Pfalzkapelle Karls des Großen in Aachen diente. Lostagsregel: „Friert‘s am Tag von Sankt Vital, so friert es noch fünfzehnmal.“
Katharina (Caterina) von Siena ist eine der außergewöhnlichsten Frauengestalten der Kirchengeschichte. „Sie war klein von Gestalt, aber groß von Geist und Würde.“ Wie Teresa von Àvila ist sie eine der beiden Kirchenlehrerinnen. Im Jahre 1324 erblickte Caterina als 24. (und letztes) Kind der Wollfärberfamilie Benincasa in Siena (Toskana) das Licht der Welt. Es war eine Zeit, in der Kirche und Papsttum stark an Ansehen verloren hatten. Unter dem Druck der Könige von Frankreich war die Residenz der Päpste nach Avignon in der Provence verlegt worden. In ganz Italien waren Städtekämpfe an der Tagesordnung, das einfache Volk litt unter der Bedrückung durch mächtige Herren. Als Caterina 12 Jahre alt war, suchten die Eltern für sie einen Bräutigam aus. Das Kind aber lehnte mit Nachdruck eine Heirat ab und musste nun deshalb ständig Vorwürfe der Eltern hinnehmen. Doch dann erkrankte sie an Pocken, die ihr Gesicht entstellten. Völlig zurück-gezogen lebte das Mädchen fortan in der häuslichen Abgeschiedenheit, nur mehr im elterlichen Betrieb mithelfend. Mit 18 Jahren verließ sie das Elternhaus und trat in das Kloster der Dominikanerinnen in der Stadt ein. Als 1374 die Pest ausbrach, kümmerte sich Caterina gemeinsam mit anderen Schwestern um die Opfer der verheerenden Epidemie Obwohl sie noch jung war, wurde die hochintelligente Frau mit der Zeit als Ratgeberin von hochgestellten Persönlichkeiten, kirchlichen wie weltlichen, geschätzt und respektiert. Es war hauptsächlich das Verdienst der weithin bekannten Ordensfrau, dass der Papst aus Avignon, dem „babylonischen Exil der Kirche“ nach Rom zurückkehrte. Dass Katharina von Siena die Wundmale des Gekreuzigten empfangen hatte, wurde erst nach ihrem Tod bekannt. Mit 33 Jahren starb die große Frau in Rom, wo sie in der Basilika Santa Maria sopra Minerva ihre letzte Ruhestätte fand, am 29. April 1380. Katharina von Siena ist Patronin von Italien, zweite Patronin von Rom und Schutzheilige der Sterbenden Anmerkung: Pest und andere Seuchen forderten besonders unter der Geistlichkeit zahllose Opfer, da sie zu den Sterbenden gerufen wurden und sich ansteckten. Viele Geistliche flohen daher - ebenso wie viele Ärzte - aus den Seuchengebieten, um das eigene Leben zu retten
Quirin, ein römischer Tribun, starb gemeinsam mit seiner Tochter Balbina als christlicher Märtyrer unter Kaiser Hadrian in Rom. Die Reliquien schenkte Papst Leo IX. 1050 seiner Schwester Gepa, die Äbtissin in Neuß (nahe Köln) war. Seitdem wurde der römische Märtyrer in Nordwestdeutschland besonders stark verehrt. ++ 130. - Quirin ist Patron der Ritter, der Pferde und Rinder und Schutzheiliger gegen Pocken und Knochenfraß, gegen Lähmungen, Bein- und Fußleiden sowie gegen Eitergeschwüre und Hautausschlag.
Antonin (Antoninus, Antonino, Nino) Pierozzi wurde 1389 in Florenz als Sohn eines Notars geboren. 1405 trat er dem Dominikanerorden bei, betätigte sich dann als Prior verschiedener Klöster als eifriger Seelsorger und kirchlicher Reformer. Er hob Bildung und Moral des Klerus, verbesserte Fürsorge- Einrichtungen und Krankenbetreuung. Schließlich zog ihn Papst Eugen IV als Berater heran. 1446 wurde Antonino Pierozzi unter allgemeiner Zustimmung zum Erzbischof von Florenz ernannt. Immer wieder wurde er als Fachmann in Rechtsfragen zu Rate gezogen und war bald wegen seiner ausgewogenen Urteile hoch geschätzt. Besondere Bekanntheit erlangte der Kirchenmann als Verfasser der „Summa Chronica“, der größten Chronik des Mittelalters. + 2.51459
Viola , besonders in Verona verehrt, soll um 304 (zu Varna in Südtirol?) als Märtyrin gestorben sein.
Guido von Pomposa, um 970 in der Nähe von Ravenna (I) geboren, war in das Kloster in Pomposa eingetreten, zu dessen Abt er bald gewählt wurde. Unter seiner Leitung wurde die Abtei vor allem durch seine Reformen berühmt, weshalb Guido bald den Namen " der Reformabt" erhielt. Der Zustrom in das Kloster in Pomposa war so groß, dass noch ein zweites errichtet werden musste. Kaiser Heinrich III. wollte, als er sich in Italien befand, den vielgepriesenen Abt kennen lernen. Auf dem Weg zu einem Treffen erkrankte Guido aber und starb am 31. März 1046. Der Kaiser ließ die sterblichen Überrestes des Reformabts am 4.Mai 1047 in die Kaiserstadt Speyer (Pfalz) übertragen, wo sie bestattet wurden.
Gundula (Gundila, Gunda), ein christliches Germanenmädchen, starb als Märtyrin zu Mediolanum in Norditalien um das Jahr 286.
Liliana (Lilia) von Viterbo, Passionistin und Seherin, galt als "weise Frau" und wurde sogar von hochgestellten Persönlichkeiten um Rat und Hilfe gebeten. + 10.5.1733.
Lucinda (Lucina) Anicia, die Gattin eines römischen Konsuls, war nicht nur eine wohltätige, sondern auch eine tapfere Frau. Die hochgestellte Dame unterstützte unter Lebensgefahr Christen und ließ heimlich christliche Märtyrer bestatten. Sie war bereits 95 Jahre alt, als sie selber angezeigt wurde und als Märtyrin sterben musste. + um 304.
Francesco (Franz) de Hieronymo, 1642 in Grottaglie (Unteritalien) geboren, trat 1670 dem Jesuitenorden bei und wurde bald als Volksmissionar einer der berühmtesten Prediger seiner Zeit. Von ihm sind 10.000 Seiten Manuskripte von Predigten erhalten. Er predigte auf den Straßen („Straßenmissionen“), setzte Laienhelfer ein und baute soziale Hilfsorganisationen auf, errichtete Heime für gefährdete Mädchen, gründete einen Arbeiterverein mit Kranken- und Sterbekasse und nahm sich der Galeerensträflinge an. Man nannte ihn „Vater der Armen“. + 11.51716 in Neapel.
Imelda (Irmhilde, Irmlinde) Lambertini, trat schon als Kind auf eigenen Wunsch zu Bologna in ein Kloster ein, wo sie als „Probeschwester“ alle Pflichten mit großem Ernst und Eifer erfüllte. Sie starb aber schon am Tag nach dem Empfang der Ersten Heiligen Kommunion, nach der sie sich so sehr gesehnt hatte, vor dem Tabernakel kniend, und war doch erst 13 Jahre alt. + 12./13. 5.1333. Das Mädchen wurde zur Patronin der Erstkommunikanten erwählt
Maria Domenica Mazzarello, 1837in Piemont (Norditalien) geboren, kümmerte sich schon als junges Mädchen um Waisenkinder, die nirgendwo ein richtiges Zuhause hatten. 1864 lernte sie den großen Pädagogen Johannes Bosco (siehe 31.1.) kennen, dessen Bemühungen, verwahrlosten Buben ein Heim zu geben, sie als Mitarbeiterin unterstützte. Damit auch ver-wahrloste Mädchen betreut werden konnten, gründete Domenica Mazzarello 1872 mit Don Boscos Unterstützung die Kongregation "Töchter Mariä, Hilfe der Christen", bekannter geworden als "Don Bosco Schwestern". + 14.5. 1881.
Sophie (Sophia, Sonja), war eine junge römische Frau, die sich zum Christentum bekannte und für ihren Glauben während der diokletianischen Christenverfolgung das Martyrium erlitt. Bereits im 6. Jhdt wurde sie als Heilige verehrt. Im Volk erlangte sie als „Eisheilige“ (die „kalte Sophie“) Bekanntheit. + 304. -- Da Sophia „Weisheit“ bedeutet, wurde die Heilige später zur Personifikation dieses Begriffes. Es entstand eine Legende voller Symbolik. Danach war Sophia eine weise (d.h. rechtschaffene) Witwe, die mit ihren drei Töchtern Fides, Spes und Caritas (d.i. Glaube, Hoffnung, Liebe) für Christus das Martyrium erlitten hatte. Die mittelalterliche Dichterin Roswitha von Gandersheim bearbeitete im 10.Jhdt den Stoff dichterisch in ihrem Drama „Sapientia“ (=Weisheit). Die berühmteste Kirche in Konstantinopel, die Hagia Sophia, war der „heiligen Weisheit“ geweiht, womit aber wohl Christus als die „ewige und unerschöpfliche Weisheit“ gemeint war. Sophie ist Schutzheilige gegen späte Fröste und für das gute Gedeihen der Feldfrüchte. Lostagsregel: „Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie vorüber ist.“
Felix von Cantalize war ein Kapuzinermönch aus Umbrien (I), der von seinem Orden als „Sammelbruder“ ausgesandt wurde, um für seine Mitbrüder - wie es in den Bettelorden üblich war - die tägliche Nahrung zu erbetteln. Mehr als 40 Jahre lang wanderte er durch die Straßen Roms, wurde oft von der Tür gewiesen, beschimpft und bedroht. Doch Bruder Felix hatte stets nur zwei Worte bereit: „Deo gratias“ („Vergelt ‘s Gott“), so dass er bald überall „Frater Deogratias“ (Bruder Vergelt ‘s Gott!) genannt wurde. Er konnte immer wieder Verzweifelten, Kranken und Sterbenden Zuversicht und inneren Frieden vermitteln, so dass sie ihr Leben in Gottes Hände legten. Im Alter von 72 Jahren starb der freundliche Mönch in seinem Kloster in der Ewigen Stadt, wo er die Herzen vieler Menschen gewonnen hatte, am 18. Mai 1587
Cölestin V. (Petrus Coelestinus) war eine der merkwürdigsten Gestalten auf dem Stuhl Petri. Der Bauernsohn aus den Abruzzen, der sich zum Priester hatte weihen lassen, war in die Einsamkeit der Berge seiner Heimat geflohen. Hier suchte er das Gespräch mit Gott und die Nähe zur Natur. Die Jahrzehnte vergingen. Pietro von Morrone, wie man den Einsiedler nannte, war bereits 80 Jahre alt, als er 1294 vom Kardinalskollegium in Rom zum neuen Papst gewählt wurde. Der greise Eremit weinte und flehte die Abgesandten an, ihm doch die schwierige Aufgabe zu erlassen. Doch es half nichts, der Greis wurde zum Papst gekrönt. Schon bald stellte sich jedoch heraus, dass Cölestin V., wie er jetzt hieß, seinem hohen Amt nicht gewachsen war. Nach einem nur fünfmonatigen Pontifikat dankte er ab - und wollte zurück in seine Berge. Doch sein Leidensweg war noch nicht zu Ende. Sein Nachfolger Bonifaz VIII., ein herrischer, für das hohe Amt ganz und gar unwürdiger Mann, befürchtete, man könnte den alten Mann wieder zurückholen und als Gegenpapst aufstellen. Daher ließ er den 80-Jährigen festnehmen. Hinter den Mauern eines Schlosses musste der unglückliche Ex-Papst, der die Freiheit in der Natur so sehr liebte, seine letzten Lebensmonate verbringen. Er starb am 19. Mai 1296. Anmerkung: Cölestin V. war bisher der einzige regulär gewählte Papst, der freiwillig zurücktrat. Er hatte vorher eine Konstitution erlassen, die es einem Papst ermöglichte, aus freien Stücken zurückzutreten.
Bernhardin (Bernardino) von Siena, geboren 1380 in Massa-Carrara (Toskana), begann bereits mit 11 Jahren sein Universitätsstudium. Die Begabungen des „Wunderkindes“ waren außergewöhnlich. 1397 schloss er - im Alter von 17 Jahren - sein Studium ab, und alle Türen zu einer erfolgreichen Karriere standen ihm offen. Noch im selben Jahr brach in Siena eine Pestepidemie aus. Der junge Gelehrte fühlte sich als Christ dazu verpflichtet, Kranken und Sterbenden beizustehen. Als die Seuche bereits abgeklungen war, erkrankte Bernardino selbst schwer und schwebte monatelang zwischen Leben und Tod. Während dieser schweren Zeit reifte in ihm der Plan, Franziskanermönch zu werden. Nach seiner Genesung nahm er (1402) das Ordenskleid der „Minderbrüder“ entgegen. - Ab 1417 zog er als Volksmissionar und Bußprediger durch ganz Italien und rüttelte die Menschen aus ihrer religiösen Gleichgültigkeit auf. Ein Zeitgenosse schrieb über Bernhardin: „Er war klug und geistreich, heiter und liebenswürdig im Umgang mit den Menschen, klar und überzeugend in der Sprache. Es gelang ihm, das einfache Volk ebenso zu ergreifen wie die Gebildeten zu fesseln.“. Seinen Bemühungen um eine Wiedervereinigung der römischen und der griechischen Kirche war jedoch kein Erfolg beschieden. Der große Prediger und Volksmissionar starb am 20.Mai 1444. San Bernardino ist Schutzheiliger gegen Heiserkeit, Brust- und Lungenkrankheiten und Blutungen.
Saturnina erlitt in frühchristlicher Zeit in Rom gemeinsam mit Valeria den Martertod für Christus. Ihre Reliquien kamen um das Jahr 900 in das Frauenstift Neuenheerse bei Paderborn. Saturnina wurde später Patronin des Klosters.
Rita von Cascia, um 1380 in der Nähe von Spoleto in Umbrien geboren, wurde gegen ihren Willen von den Eltern verheiratet. In der Ehe mit dem rohen und brutalen Mann, der sie oft misshandelte, musste sie ein Martyrium erdulden. Nach 18 Jahren Ehehölle wurde ihr Mann von einem seiner zahlreichen Feinde ermordet. Die beiden Söhne schworen Blutrache. In ihrer Verzweiflung betete die Mutter zu Gott, er möge ihre Söhne lieber sterben als zu Mördern werden lassen. Innerhalb kurzer Zeit kamen die beiden jungen Männer ums Leben. Nach diesen Schicksalsschlägen bat Rita in Cascia im Alter von etwa 33 Jahren bei den Augustiner-Eremitinnen um Aufnahme. Im Jahr 1443 empfing die Ordensfrau, die besonders innig den gekreuzigten Heiland anbetete, während einer Vision die Wundmale der Dornenkrone, die sich für ihr ganzes Leben auf ihrem Haupt einprägten. + 22.5.1437. - Rita ist Schutzheilige bei schweren Prüfungen, in aussichtlosen Situationen und gegen Pocken.
Urban I., war einer der frühchristlichen Päpste. Er hatte dieses Amt in der Zeit zwischen 222 und 230 inne - in einer Zeit der Verfolgungen - und der Führer der Christenheit musste viele Leiden erdulden. Über Urbans Leben gibt es zwar ausführliche Legenden, aber nur wenig historisch Gesichertes. Besonders groß war und ist seine Verehrung in den europäischen Weinbaugebieten, wo sich um seine Gestalt ein reiches Brauchtum entwickelt hat. Warum der Papst zum Patron des Weinbaus und der Winzer erwählt wurde, ist nicht ganz klar. Es heißt einerseits, er habe sich auf der Flucht vor Verfolgern in einem Weingarten versteckt, eine andere Deutung besagt, Urban sei mit dem Weinbau nur deshalb in Verbindung gebracht worden, weil sein Tag als Ende der Fröste und als Beginn der warmen Frühlingszeit angesehen wurde. Ein alter Spruch lautet nämlich: "Sankt Urban steigt vom Ofen herunter".+ 25.5.230. Bauernregeln: "Wie's Wetter sich um Sankt Urban verhält, so ist's noch 20 Tage bestellt." "Die Witterung an Sankt Urban zeigt des Herbstes Wetter an." "Scheint am Urbanstag die Sonne, so gerät der Wein zur Wonne. Regnet's aber, nimmt er Schaden und wird selten wohl geraten." "Danket Sankt Urban, dem Herrn, denn er bringt dem Getreide den Kern." "Urban den Sommer send't, Symphorian (22.8.) behält das End'."
Maria-Magdalene de'Pazzi, die 1566 in Florenz geboren wurde, gilt als eine der bedeutendsten Mystikerinnen der katholischen Kirche. Ihre Visionen und Prophezeiungen wurden von Mitschwestern aufgezeichnet. + 25.5.1607.
Philipp Neri, „der humorvolle Heilige“, geboren 1515 in Florenz als Sohn eines Rechtsanwaltes, verzichtete auf sein reiches Erbe und ging nach Rom, wo er arme und krank gewordene Pilger betreute. Später, als er Priester geworden war, galt er bald als „Freund der Kinder“, mit denen er sang und spielte. Er führte (oft recht humorvolle) Predigten für Kinder, geistliche Lieder in der Volkssprache und Krankenbesuche mit langen Gesprächen ein, veranstaltete gemeinsame Wallfahrten und Gebetsrunden, hielt Gesprächsrunden (sogar auf der Straße) u.a.m. Durch seine immerwährende Liebenswürdigkeit und einen nie versiegenden schlagfertigen Humor zog er alle Menschen in seinen Bann. 1552 gründete „Pippo buono“ (der „gute Philipp“), wie ihn die Römer nannten, die Weltpriestervereinigung der Oratorianer, die ihn bei seinen Bemühungen um die Herzen der Menschen unterstützten. Der Renaissancepapst Paul IV. verbot dem unkonventionellen Prediger seine Tätigkeit, der Reformpapst Pius V. zog ihn als Berater heran. Dadurch wurde Philipp Neri eine der führenden Gestalten der katholischen Reform im 16. Jhdt. Sein Tod wurde in ganz Rom betrauert, seinem Begräbnis wohnte eine unüberschaubare Menschenmenge bei. + 26.5.1595. - Der „humorvolle Heilige“ ist Patron der Humoristen, Komiker und Kabarettisten.
Marcellinus und Petrus starben um das Jahr 300 in Rom als christliche Märtyrer. Ihre Reliquien befinden sich in Seligenstadt am Main.
Johannes XXIII., der 1881 in Sotto il Monte als Angelo Giuseppe Roncalli geboren wurde, hat wie kaum ein anderer Papst die Kirche verändert. Dabei dauerte sein Pontifikat nur fünf Jahre. Sein offenes, einfaches Wesen, seine Güte und Herzenswärme ließen ihm die Herzen der Gläubigen zufliegen. - Im Jahre 1904 wurde Angelo Roncalli zum Priester geweiht, ab 1922 gehörte er der römischen Kurie an. 1953 wurde er von Pius XII. zum Kardinal und Patriarchen von Venedig ernannt und am 28. Oktober 1958 erfolgte seine Wahl zum Papst. Bereits drei Monate später kündigte Johannes XIII., wie er sich jetzt nannte, die Einberufung eines Konzils an. 1962 wurde das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet, das die katholische Kirche weitgehend verändern sollte. Doch nur kurze Zeit sollte sein Erdendasein noch dauern, schon am 3. Juni 1963 war das Leben des Papstes, der immer lächelte, zu Ende. Das Ende des Konzils erlebte er nicht mehr. Seine Reformen aber drückten der Kirche einen unauslöschlichen Stempel auf
Franz (Francesco) Carácciolo verteilte, nachdem er von einer lebensgefährlichen Krankheit wie durch ein Wunder genesen war, sein Hab und Gut unter die Armen und empfing 1587 die Priesterweihe. Dann schloss er sich einer Gemeinschaft von Priestern an, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, zum Tode Verurteilte auf ihren letzten Gang vorzubereiten und Galeerensträflinge seelsorgerisch zu betreuen. Zur besseren Unterstützung ihrer Tätigkeit rief Francesco Carácciolo 1588 den Orden der „Minderen Regularkleriker“ ins Leben. Es war ein dorniger Weg, den er ausgewählt hatte, denn seine Bemühungen waren, auch wenn er seine ganze Liebe hingab, nur zu oft ohne jeden Erfolg. Der aufopferungsvolle Seelsorger und Freund der Ärmsten der Gesellschaft starb im Alter von 44 Jahren am 4. Juni 1608.
Falk(o), der wegen seines heiligmäßigen Lebens bewunderte Abt von Cava (südlich von Neapel), war auch ein begnadeter, mitreißender Redner. + 6.6.1146.
Bertrand, Patriarch von Aquileja, verlegte den Bischofssitz nach Udine, nachdem Aquileja von einem Erdbeben zerstört worden war. Auf Anstiften des Grafen von Görz, der es auf kirchliche Güter abgesehen hatte, wurde der Patriarch ermordet. + 6.6.1350..
Ana (Anna) vom hl Bartholomäus, ihr bürgerlicher Name war Anita García, Ordensfrau bei den Unbeschuhte Karmelitinnen, war Sekretärin, Beraterin und Begleiterin der hl Teresa von Ávila, die in ihren Armen verstarb. Sie führte die von Teresa eingeleitete Ordensreform weiter und gründete mehrere im Geist der Reform geführte Klöster. + 7.6.1626
Anna-Maria Taigi wurde 1769 in der Stadt Siena in der Toskana geboren. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen, heiratete, zog in ihrer kleinen, nur zwei Zimmer umfassenden Wohnung sieben Kinder groß, war ihrem Mann eine großartige Lebensgefährtin und trotz der ärmlichen Verhältnisse, mit denen sie zurecht kommen musste, eine zufriedene Hausfrau und Mutter. Ihre bescheiden-sympathische und freundlich-heitere Art wirkten wohl-tuend auf die gesamte Umgebung. hr Haus war ständig voll mit Besuchern; die kluge Frau war "jedermanns Trost", jeder konnte sich bei ihr aussprechen, jedem hörte sie zu. So war es nicht verwunderlich, dass man ihr nachsagte, sie könne Kranke heilen. Dass gerade dieser einfachen und bescheidenen Frau immer wieder mystische Erlebnisse zuteil wurden und sie zukünftige Ereignisse voraussah, ahnte lange Zeit niemand. Am 9. Juni 1837 starb die Frau nach einer langen, schmerzvollen Krankheit., ohne dass sie jemals Verbitterung gezeigt hätte. (Annemarie, Annamaria)
Primus und Felician, zwei christliche Brüder in Rom; kümmerten sich jahrelang unter höchster Lebensgefahr um die eingekerkerten Christen. Im hohen Alter ereilte sie selbst das Schicksal. Sie wurden ( um 304) gefangengenommen und hingerichtet.
Diana Andaló war als junges Mädchen in das Kloster der Dominikanerinnen in Bologna (Norditalien) eingetreten, wurde daraufhin aber von ihren Verwandten mit Gewalt aus dem Kloster gezerrt, so dass sie ernstliche Verletzungen davontrug. Bald jedoch kehrte sie heimlich in das Kloster zurück und blieb für immer dort. + 10.6.1236.
Paula (Paola) Frassinetti, geboren 1809 in Genua, war 12 Jahre alt, als die Mutter starb. Nun musste sie, als ältestes der Mädchen, den väterlichen Haushalt führen und für die jüngeren Geschwister sorgen, bis ihre Gesundheit immer schwächer wurde. Gerade noch rechtzeitig holte ein älterer Bruder, der Landpfarrer von Quinto war (und ähnlich segens-reich wirkte wie Johannes Vianney), das schwer kranke Mädchen zu sich. Doch kaum hatte sich ihre Gesundheit wieder stabilisiert, unterstützte Paola den Bruder aktiv bei seiner sozialen Tätigkeit und begann sich um andere vom Leben benachteiligte Mädchen zu kümmern. Aus dieser Fürsorge heraus entstand schließlich um 1835 die "Kongregation der Schwestern von der heiligen Dorothea", deren Mitglieder sich um die Erziehung von Mädchen, vor allem aus ärmlichen Verhältnissen, kümmern. Die Gemeinschaft breitete sich bald über ganz Italien, und schließlich auch noch über seine Grenzen hinaus, aus. Die Ordensgründerin starb am 11. Juni 1882 in Rom.
Leo III., war jener Papst, der Karl den Großen als Schutzherrn von Rom anerkannte und ihn am Weihnachtstag 800 zum römischen Kaiser krönte. Damit wurde die Grundlage für die Verbindung von fränkischem (später deutschem) Königtum und römischem Kaisertum geschaffen. + 12.6.816.
Guido Vagnotelli, um 1190 im Städtchen Cortona hoch über dem Trasimensichen See geboren, hatte einen berühmten Lehrmeister: Franz von Assisi. Als junger Mann von etwa 20 Jahren schloss sich der Bürgersohn (1211) dem Ordensgründer an. Francesco selbst erwählte ihn bald zum Prediger. Guido, den ein starkes Charisma umgab und um dessen Person sich augenscheinliche Wunder ereigneten, wurde schon zu Lebzeiten wie ein Heiliger verehrt. Das Grab des am 12. Juni 1250 verstorbenen leidenschaftlichen Verkünders des Wortes Gottes war lange Zeit das Ziel vieler Wallfahrer.
Florinda Cevoli, geboren in Siena, war eine mystisch begnadete Kapuzinernonne. Sie hinterließ eine Vielzahl geistlicher Schriften. + 12.6.1767.
Antonius von Padua (Taufname: Fernando) war ein Franziskaner-Mönch aus Portugal und wurde als Missionar nach Nordafrika entsandt. Doch kaum war er in Marokko eingetroffen, erkrankte er schwer und sollte in die Heimat zurückkehren. Doch das Schiff wurde auf der Heimfahrt von einem gewaltigen Sturm an die Küste von Sizilien verschlagen. - Antonius blieb in Italien und wurde hier - obwohl es heißt, er habe anfangs aus Mangel an Zuhörern zu den Fischen gepredigt - zu einem der begeisterndsten Prediger der Kirchengeschichte. Bis zu 30.000 Menschen sollen seinen Worten gelauscht haben. Daher war es nicht verwunderlich, dass sein Ordensgründer Franz von Assisi auf ihn aufmerksam wurde und ihn schließlich als Lehrer für Theologie an die Universität Padua entsandte. Doch viel Zeit blieb dem charismatischen Geistlichen nicht mehr. Ausgelaugt und gezeichnet von den jahrelangen beschwerlichen Reisen als Volksmissionar, musste er seine Lehrtätigkeit bald einstellen. Als er, erst 35 Jahre alt, den Tod herannahen fühlte, zog er sich in ein Kloster nahe Padua zurück. Dort starb er am 13 .Juni 1231. Bereits elf Monate später wurde er - der vielen Wunder wegen, die an seinem Grab geschahen - heilig gesprochen. Dies war der kürzeste Heiligsprechungsprozess der Geschichte. Der „Vater der Armen“ wurde zum Kirchenlehrer erhoben. Antonius ist Patron von Padua, Lissabon, der Diözesen Paderborn und Hildesheim, der Liebenden, der Eheleute, der Kinder, der Armen, der Sozialarbeiter, der Fayencefabrikanten, der Bäcker, gegen Schiffbruch, gegen Pest und Krieg, sowie Schutzheiliger für das Auffinden verlorener Sachen. Kurzum: Er ist „Helfer gegen alle Nöte“ und einer der am meisten verehrten Heiligen. Bauernregeln: „Hat Antonius starken Regen, geht ‘s mit der Gerste wohl daneben.“ „Wenn zu Antonius schön Wetter lacht, Sankt Peter (29.6.) uns viel Wasser macht.“
Quirin starb 269 in Rom als Märtyrer. Im Jahre 761 gelangten die Reliquien von Rom in das Kloster Tegernsee..
:Rainer wurde um 1100 in Pisa (Mittelitalien) geboren. Nach einer recht ausgelassenen Jugend ging er in sich und führte als Einsiedler ein Leben der Kasteiung. Zweimal pilgerte er ins Heilige Land und lebte nur von dem, was er sich erbetteln konnte. + 1160.
Romuald erblickte im Jahr 952 in einem Dorf in der Nähe von Ravenna (I) das Licht der Welt. Nach dem Vorbild seiner Familie gab er sich ganz den weltlichen Genüssen hin. Nach einem erschütternden Erlebnis - er hatte zusehen müssen, wie sein Vater in einer Auseinandersetzung einen Verwandten tötete - flüchtete der junge Mann ins Kloster San Apollinare in Classe bei Ravenna. Dort reifte in ihm langsam der Entschluss, nicht mehr in seine alte Welt zurückzukehren, und er legte schließlich die Ordensgelübde ab. Nach einigen Jahren verließ er das Kloster und lebte an verschiedenen Orten als Einsiedler. Schließlich kam er in das einsame Gebirgsland von Camáldoli in der Toskana. Hier ließ er sich endgültig nieder - und hier entstand die Keimzelle des Kamaldulenserordens, dem er eine überaus strenge Regel gab. Die Mönche mussten in voneinander abgesonderten Zellen wohnen, hatten strengstes Stillschweigegebot und mussten ständig fasten. Romuald selbst gab ihnen durch sein eigenes Leben ein Vorbild. Am 19.Juni1027 starb der Ordensgründer, allein und in Frieden, wie er es sich immer gewünscht hatte .
Juliana (Giuliana) Falconieri war eine Nichte des Alexius Falconieri (siehe 7.2.), des Mitbegründers des Servitenordens. Sie wurde 1284 die erste Oberin des weiblichen Servitenordens, der sich Krankenpflege und Jungenderziehung zur Aufgabe machte. Als Äbtissin führte Giuliana ihren Orden zur höchsten Blüte. Sie ist die einzige Heilige der Servitinnen. Trotz vieler Entbehrungen und ständiger Ansteckungsgefahr bei der Krankenpflege erreichte sie ein Alter von mehr als 70 Jahren. + 19.6.1341 in Florenz
Michaela (Michela, Michelina, Micaela) Metelli, um 1310 in Pesaro in Mittelitalien geboren, führte als Gattin eines reichen Mannes ein wenig tugendhaftes Leben. Nach seinem Tod hielt sie Einkehr und lebte fortan als Büßerin und Wohltäterin. Von ihren Verwandten wurde sie vorübergehend wegen vermeintlicher Geistesgestörtheit eingesperrt, da diese ihren plötzlichen Sinneswandel nicht nachvollziehen konnten. Obwohl die Witwe Aussätzige und unter anderen ansteckenden Krankheiten Leidende pflegte, blieb sie selbst gesund. + 19.6.1356
Gervasius und Protasius starben als Märtyrer zu Mediolanum (Mailand) um 300 (?). Reliquien kamen nach Breisach (Baden). Lostag: "Wenn's regnet an Sankt Gervasius, es vierzig Tage regnen muß."
Alois (Aloisius, Aloysius) von Gonzaga, geboren 1568, entstammte dem italienischen Hochadel zu Mantua. Der Vater wollte aus dem Sohn einen Krieger machen, die Mutter aber erzog ihn nach religiösen Grundwerten. Mit 10 Jahren kam der Knabe als Page an den Hof von Florenz. Stark beeindruckt von der Persönlichkeit des Kardinals Karl Borromäus (siehe 4.11.), von dem Aloisius als 12-jähriger die Erste Heilige Kommunion empfangen hatte, reifte in dem Knaben der Entschluss, in Hinkunft nur noch Gott zu dienen. Er verzichtete auf sein Erstgeburtsrecht und trat - gegen den Willen des enttäuschten Vaters - in den Jesuitenorden ein. Der völlig selbstlose junge Mann pflegte als Novize mit fast unglaublicher Geduld und Opferbereitschaft Schwerkranke und Sterbende und konnte ihnen immer Trost spenden. Während der Pestepidemie von 1591 in Rom, wo der junge Adelige nun als Novize lebte, steckte er sich bei der Krankenbetreuung an und starb am 21. Juni 1591, noch nicht ganz 23 Jahre alt. Man nannte ihn den „Märtyrer der Nächstenliebe“. Aloisius ist der Patron der Jugend, insbesondere der Schüler und Studenten. - (Aloisia).
Alban war um das Jahr 400 aus Italien als Glaubensbote nach Mainz gekommen. Während des Vandaleneinfalls im Jahr 406, der die Stadt zur Gänze verwüstete, kam er ums Leben. + 406. Alban ist Schutzheiliger gegen Hals- und Kopfschmerzen, bei Pest, Epilepsie und Harnwegserkrankungen
Paulin(us), Bischof von Nola (Campanien, Italien), 353 oder 354 als Sohn einer Senatorenfamilie geboren, war vor seinem Übertritt zum Christentum Statthalter von Campanien. Als sein Sohn völlig unerwartet starb, legte er alle seine Ämter nieder, widmete sich theologischen Studien und ließ sich 394 zum Priester weihen. Am Grab des hl Felix von Nola (siehe 14.1.) gründete er eine klösterliche Gemeinschaft. Seinen gesamten Besitz verwendete er nun zum Bau von Kirchen und für wohltätige Zwecke. Er linderte, so gut er konnte, die durch den Einfall der Goten Alarichs entstandene Not. Deshalb berief man den hochgebildeten Wohltäter zum Bischof. + 26.6.431. Jedes Jahr wird in Nola am 26. Juni zu seinem Gedenken ein Volksumzug abgehalten.
Josef (Giuseppe) Cafasso, der Lehrer von Don Bosco (siehe 31.1.) war ein charismatischer Gefangenenseelsorger. Man nannte ihn den "Galgenpriester", weil er vor allem zum Tode Verurteilten beistand. + 23.6.1860 in Turin.
Vigilius stammte aus einer altrömischen Familie und kam nach Studien in Rom und Athen im Alter von 20 Jahren mit seiner verwitweten Mutter und seinen Brüdern nach Tridentum (Trient), wo man bald über die umfangreichen Kenntnisse des sympathischen jungen Mannes auf verschiedenen Wissensgebieten erstaunt war. Wahrscheinlich im Jahr 384 oder 385 wurde er, obwohl erst etwa 24 Jahre alt, zum Bischof von Trient gewählt. Er vollendete in seinem engeren Wirkungsbereich die Christianisierung, ließ in Trient die Domkirche erbauen und zog dann hinaus in die Gebirgstäler. In einem Nebental der Etsch wurde er, nachdem er ein Götterstandbild zertrümmert hatte, von Heiden gesteinigt. Beigesetzt wurde er im Dom von Trient unter dem Hauptaltar. + 405. - Vigilius ist Patron der Diözesen Trient (Trentino) und Bozen-Brixen (Südtirol).
Benvenuto von Gubbio, ein Franziskanerbruder; kümmerte sich mit großer Geduld um die Aussätzigen, da er gerade in ihnen Christus sah. + 27.6.1232..
Harald (Araldus), ein hochgebildeter Diakon aus Como (Norditalien), predigte energisch gegen die Sittenlosigkeit seiner Zeit, ebenso wie gegen kirchliche Missstände und gründete mit Gleichgesinnten die sogenannte „Pataria“, eine Volksbewegung, die eine religiöse Erneuerung erreichen wollte. Er trat für die Armut des Klerus ein, vor allem aber gegen die kaiserliche Einflussnahme auf kirchliche Angelegenheiten. Es kam zu ernsthaften Auseinandersetzungen, der Volksprediger musste fliehen, wurde aber zuletzt in seinem Versteck am Ufer des Lago Maggiore von weltlichen Gegnern aufgespürt und ermordet. + 28.6.1066. - Als Gedenktag ist auch der 27.6. möglich, da nicht sicher ist, ob er an 27. oder am 28. Juni 1066 ermordet worden ist.
Vincenta (Vincentia) Gerosa wurde 1784 in der norditalienischen Stadt Lóvere (nordwestlich von Brescia) geboren. Gemeinsam mit ihrer Gefährtin Bartolomea Capitaneo rief sie 1832 die „Genossenschaft der Schwestern der Liebe von Lóvere“ ins Leben, deren Oberin sie wurde. + 28.61847.
Anton(io) Maria Zaccaria war ein erfolgreicher Arzt in der norditalienischen Stadt Cremona. 1528, im Alter von 26 Jahren, beschloss der tief gläubige Doktor der Heilkunde ein neues Leben zu beginnen und sich fortan nur noch um die seelischen Leiden seiner Mitmenschen zu kümmern. Er wurde Priester. Zwei Jahre später gründete der nunmehrige Seelenarzt mit Gleichgesinnten in Mailand den Orden der „Regularkleriker vom Heiligen Paulus“, die Gemeinschaft der „Barnabiten“. Die Mitglieder der Kongregation wirkten als Volksmissionare. Bald nach der Gründung des Männerordens wurde auch eine Frauenkongregation ins Leben gerufen, die sogenannten „Angeliken“, die „Englischen Schwestern vom Heiligen Paulus“. Die Ordensschwestern sollten bald zu wahren Schutzengeln für Mädchen aus armseligen und verwahrlosten Verhältnissen werden. Auf den Ordensgründer Antonio Zaccaria geht auch der Brauch des Freitag-Läutens (um 3 Uhr nachmittags, zur Sterbestunde Christi) zurück. Antonio Zaccaria war erst 37 Jahre alt, als er am 5. Juli 1539 aus diesem Leben abberufen wurde, und hatte während seines kurzen Lebens doch viel mehr für seine Mitmenschen tun können als die meisten anderen Sterblichen. (Tonio)
Maria (Marietta) Goretti, eine der jüngsten Heiligen unserer Zeit, war das älteste von fünf Kindern einer armen Landarbeiterswitwe, die sich nach dem Tod ihres Gatten in einem Dorf in der Nähe von Nettuno im Süden Italiens für ihre Kinder abrackerte und doch nur gerade das Lebensnotwendigste für die Familie erarbeiten konnte. - Der 16-jährige Sohn des Pacht-herrn stellte dem auffallend schönen Mädchen, sie war erst 12 Jahre alt, schon lange nach. Marietta erzählte nichts davon ihrer Mutter, um sie nicht noch mehr zu belasten. An einem Sonntag, es war der 5. Juli 1902, kam es zur Katastrophe. Alessandro, so hieß der Knabe, versuchte Marietta Gewalt anzutun. Als sie sich verzweifelt wehrte, stach der Bursche im Jähzorn mit dem Messer auf das heftigen Widerstand leistende Mädchen ein. Verwundet durch 14 Messerstiche wurde die Schwerverletzte ins Krankenhaus gebracht, wo sie am Tag darauf starb. Noch in der Todesstunde hat sie ihrem Mörder verziehen. - Ihre Heilig-sprechung am 24. Juni 1950 auf dem Petersplatz, im Beisein der alten Mutter, war eine der berührendsten Kanonisationsfeiern. Der junge Mörder aber hatte keinerlei Reue gezeigt und das Urteil - 30 Jahre Zwangsarbeit - gelassen hingenommen. Erst nach Jahren - er gab an, Marietta sei ihm im Traum erschienen - wurde ihm seine Tat wirklich bewusst. Nach seiner vorzeitigen Entlassung im Jahr 1928 wurde er Laienbruder im Kapuzinerorden.
Dominica starb im Jahre 303 während der diokletianischen Christenverfolgung als Märtyrin zu Tropea in Campanien.
Veronika Giuliani war im Jahre 1676 mit 16 Jahren in das Kapuziner-Kloster in Città di Castello nördlich von Perugia (I) eingetreten und dort 1694 Novizenmeisterin geworden. Am Karfreitag des Jahres 1697 empfing sie an ihrem Körper die Wundmale des Gekreuzigten, die ihr qualvolle Schmerzen bereiteten. Vergeblich versuchte sie, die Stigmata vor den Mitschwestern geheim zu halten, doch nun begann für Veronika ein richtiger Leidensweg. Die Ordensfrau musste sich den schwersten Prüfungen unterwerfen, ihr Amt zurücklegen und wurde wie eine Betrügerin behandelt. Alle Demütigungen, so berichtete der Bischof an das Offizium, ertrage sie aber mit unbeschreiblicher Gelassenheit, nie habe sie ihr fröhliches Wesen verloren. Erst nach Jahren wurden die Stigmata offiziell anerkannt. Nun wurde die vorher so verachtete Schwester zur Äbtissin gewählt und von allen mit Ehrfurcht behandelt. - Am 9 .Juli 1727 ging sie, nach einem Leben voller Höhen und Tiefen, ins ewige Leben ein. - Veronika ist Schutzheilige gegen Verleumdungen.
Benedikt von Nursia, Abt von Montecassino, wird der "Vater des abendländischen Mönchtums" genannt. In den kleinen Ort Nursia (heute Norcia) in den Bergen von Umbrien, waren um das Jahr 480 die Zwillinge Benedikt und Scholastika (siehe 10.2.) zur Welt gekommen. Als der junge Benedikt zur Ausbildung nach Rom kam, fühlte er sich bald vom lauten und sittenlosen Leben seiner Mitstudenten abgestoßen und sehnte sich in die Abgeschiedenheit seiner heimatlichen Bergwelt zurück. So war es nicht verwunderlich, dass sich der junge Mann in ein abgelegenes Tal bei Subiaco als Einsiedler zurückzog. Nach und nach sammel-ten sich andere Männer um den Eremiten, und so bildeten sich mit der Zeit zwölf kleine Mönchsgemeinschaften, die alle von Benedikt organisiert wurden. Im Jahr 529 verließ er Subiaco und gründete auf einem Berg südlich von Rom das später weltberühmt gewordene Kloster Montecassino. Hier arbeitete er seine Ordensregel aus, die man auf einen Satz zusammenfassen kann: "Ora et labora!", d.h. "Bete und arbeite!" Sie forderte im Gegensatz zum beschaulichen Klosterleben der orientalischen Mönche auch körperliche und wissen-schaftliche Betätigung. Bald entstanden überall in Italien Klöster, die nach der Ordensregel Benedikts leben wollten. Mit Gregor dem Großen wurde zum ersten Mal ein Benediktinermönch Papst. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Benediktinerklöster zu Zentren von Kultur und Bildung. Bereits Ende des 6. Jhdts missionierten Benediktiner in England. Die benediktinische Ordensregel wurde in der Westkirche schließlich zur vorherrschenden. So hatte der "Vater des abendländischen Mönchtums" auf das geistliche Leben des Mittelalters Einfluss wie kaum eine andere Persönlichkeit. Der erfolgreiche Organisator des abendländischen Klosterwesens starb am Gründonnerstag, dem 21. März des Jahres 547, als er gerade vor dem Altar der Klosterkirche im Gebet versunken kniete. Während des Wieder-aufbaus des im Zweiten Weltkrieg (1944) durch Bomben völlig zerstörten Klosters Montecassino entdeckte man Benedikts verschollenes Grab. Benedikt ist Patron des Abendlandes, von Europa, der Lehrer, der Schulkinder, Bergleute, Kupferschmiede, Höhlenforscher und der Sterbenden.
Jacobus a Voragine ist durch seine "Legenda Aurea" berühmt geworden, die alle Heiligenlegenden der folgenden Jahrhunderte beeinflusste. Der italienische Geistliche beschreibt das Leben der Heiligen des ganzen Kirchenjahres auf volkstümliche Weise. Seine Heiligenlegenden wurden im Lauf der Zeit in alle Sprachen des Abendlandes übersetzt. + 14.7.1298 in Genua.
Laurentius (Lorenzo) von Brindisi (Taufname: Julius Cäsar), Kirchenlehrer, wurde im Jahr 1575, mit 16 Jahren Kapuzinermönch. Schon bald zeigte es sich, über welche Fähigkeiten der junge Mann verfügte. Nach dem Studium in Padua bekleidete der Kapuziner, obwohl er sehr in sich gekehrt war, nach und nach immer höhere Ämter innerhalb des Ordens. Der gelehrte Mönch war bald als eifriger und erfolgreicher Prediger bekannt, der sechs Sprachen fließend beherrschte. Im Jahr 1599 sandte der Papst Laurentius als ersten Kapuziner nach Deutschland, damit der Orden auch dort Fuß fassen sollte. Im Krieg gegen die Türken begleitete der Mönch aus Italien die kaiserlichen Truppen in den Kampf, machte den Soldaten Mut und spendete ihnen geistlichen Beistand. So hatte Laurentius maßgeblichen Anteil am Sieg bei Stuhlweißenburg (Székesfehérvár) in Ungarn, der den Vormarsch der Türken wenigstens vorübergehend zum Stehen brachte. Während einer seiner vielen diplomatischen Missionen starb Laurentius von Brindisi an seinem 60. Geburtstag am 22. Juli 1619 in Lissabon..
Apollinaris war der erste Bischof von Ravenna. Angeblich war er mit dem Apostel Petrus nach Rom gekommen und von diesem nach Oberitalien als Glaubensbote entsandt worden. Er wurde um das Jahr 75 von aufgebrachten Heiden überfallen und so schwer misshandelt, dass er starb. - Ihm zu Ehren wurde im 6. Jhdt die berühmte Basilika San Apollinare in Ravenna errichtet. Auch die arianische Hofkirche des Gotenkönigs Theoderichs des Großen wurde später Apollinaris geweiht (San Apollinare nuovo). Der Heilige ist Patron von Ravenna, Düsseldorf und Remagen, wo sich der Apollinarisberg zu einem beliebten Wallfahrtsort entwickelt hat. Weiters ist Apollinaris Schutzheiliger gegen Steinleiden (Gallen- und Nierensteine), Gicht und Geschlechtskrankheiten. Historisches: Schon im Jahre 534 wurde mit dem Bau der berühmten Basilika San Apollinare in Classe begonnen, die heute etwa 5 Kilometer außerhalb von Ravenna steht. Hier befand sich einst der geschäftige Adriahafen Classe, der durch die Anschüttungen des Po völlig versandete, so dass die Stadt weiter in Richtung Meer wandern musste
Christina, Märtyrin zu Bolsena (Lazio), war die Tochter heidnischer Eltern. Die Legende erzählt, die Christin sei in eine Schlangengrube geworfen worden. Da die giftigen Vipern ihr aber nichts zuleide taten, habe man sie durch einen Pfeilschuss, der sie mitten ins Herz traf, getötet. + 304.
Maria-Graziella Tarallo, Mystikerin und Seherin zu Neapel, beendete ihr Leben im Rufe der Heiligkeit. + 27.7.1912.
Petrus Chrysologus, Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer, war ein bedeutender Prediger und Schriftsteller. Seine Sprache war bei aller Tiefsinnigkeit volkstümlich und für jedermann verständlich. Während seiner Amtszeit wurde Ravenna zur Metropole des Weströmischen Reiches, der Bischof zum Metropoliten (Erzbischof) erhoben. + 3.12.450. Historisches: Ravenna lag damals auf einer schmalen Halbinsel und konnte sowohl vom Land als auch vom Meer her schwer eingenommen werden. Deshalb wurde die Stadt 395 von Kaiser Honorius zur Hauptstadt des Weströmischen Reiches erhoben. Auch Odoaker und Theoderich der Große, König der Ostgoten, erwählten die Stadt mit dem gut ausgebauten Kriegshafen zu ihrer Residenz.
Beatrix war eine junge römische Christin. Als ihre beiden Brüder Simplicius und Faustinus den Martertod erlitten hatten, barg sie ihre Leichname aus dem Tiber und begrub sie. Noch im selben Jahr (304) wurde auch sie verhaftet und schließlich im Kerker erdrosselt.
Alfons Maria Liguori, Kirchenlehrer, kam 1696 in einem kleinen Ort nahe Neapel zur Welt. Er war schon mit 16 Doktor der Rechtswissenschaft, wurde aber aus Enttäuschung über den Juristenberuf - er hatte einen Prozess verloren, und war verbittert, weil die Gerechtigkeit nicht gesiegt hatte - mit 30 Jahren Priester. Schon als Jungpriester verschrieb er sich ganz der Missionierung der Landbevölkerung rund um Neapel und legte den Grundstein für das Laienapostolat in den kleineren Gemeinden. Um Mitarbeiter für seine Aufgabe zu gewinnen, gründete Alfons Liguori 1732 die Kongregation der "Redemptoristen", zog als Volks-missionar, Prediger und Beichtvater durch ganz Italien und verfasste vielgelesene theo-logische Werke. Obwohl seine Gesundheit schwer angeschlagen war, musste Liguori die Ernennung zum Bischof von Santa Agata dei Goti (nördlich von Neapel) annehmen. Die letzten Jahre seiner Amtszeit war er so krank, dass er die Messe nur noch sitzend lesen konnte. Erst mit 79 Jahren durfte er sich aus seinem Amt zurückziehen. Sein bedeutendstes Werk ist die Schrift "Homo Apostolicus", eine Anleitung für Beichtväter, die insgesamt 118 Auflagen erreichte. Papst Pius IX. nannte Alfons Liguori einmal den "hervorragendsten und mildesten unter den Moraltheologen". Der große Volksmissionar starb am 1.August 1797. Er war trotz schwerer Krankheit 91 Jahre alt geworden. Alfons Liguori ist Patron der Beichtväter und Seelenführer.
Eusebius, der erste Bischof von Vercelli (Piemont), kam von der Insel Sardinien. Er war ein konsequenter Kämpfer gegen Irrlehren. Wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber den Arianern, die am römischen Kaiserhof großen Einfluss gewonnen hatten, wurde er, schon 71 Jahre alt, nach Palästina verbannt und durfte erst nach sieben Jahren in seine Diözese zu-rückkehren. Hier soll er zuletzt von Arianern gesteinigt worden sein. Eusebius führte als erster abendländischer Bischof für seinen Klerus das gemeinsame Leben ("vita communis") ein. Die Geistlichen lebten in einer halb klösterlichen Gemeinschaft. + 1.8.371.
Cecilia Cesarini wurde 1220 vom hl Dominikus persönlich in den Orden aufgenommen. Sie lebte bis zu ihrem Tod (mit 87 Jahren) im Agnes-Kloster in Bologna. + 4.81290. (Celia, Celina)
Felicissimus und Agapit waren Diakone des Märtyrerpapstes Sixtus II. (7.9). und erlitten selbst am 6.8258 in Rom den Märtyrertod. Ihre Reliquien wurden 842 dem bayrischen Kloster Niederaltaich geschenkt.
Kajetan (Cajetan) von Thiene, 1480 in der Nähe von Vicenza (Norditalien) geboren, wurde schon als Kind „der kleine Heilige“ genannt. Nach Beendigung der Schulzeit studierte er an der berühmten Universität Padua die Rechtswissenschaften. Dann wurde er von Papst Julius II. als sein Sekretär nach Rom berufen. Nach der Weihe zum Priester setzte sich Kajetan in den folgenden Jahren (zu dieser Zeit trat auch Martin Luther als Reformator in die Öffentlichkeit) unermüdlich für eine dringend notwendige Reform innerhalb der katholischen Kirche ein. Gemeinsam mit Gianpietro Caraffa, dem Bischof von Theate, gründete er 1524 die Kongregation der „Regulierten Kleriker“, meist „Theatiner“ genannt, deren Mitglieder sich vor allem die geistige und moralische Hebung des Priesterstandes und die Förderung des religiösen Lebens innerhalb des Volkes zur Aufgabe machten. Kajetan selbst war unermüdlich, auch durch sein eigenes Vorbild, für die Reform des Klerus tätig. Der demütige und bescheidene Reformpriester starb am 7.August 1547. Kajetan war Patron der bayrischen Kurfürsten und Altbayerns und wurde als Schutzheiliger gegen die Pest angerufen
Sixtus II., Papst, wurde nach nur wenigen Monaten in seinem Amt im Verlauf der Christenverfolgungen unter Kaiser Valerian während eines Gottesdienstes festgenommen und noch am selben Tag enthauptet. + 6.8.258.
Asteria (Astrid, Asta), ein junges Christenmädchen, erlitt um 304 unter Kaiser Diokletian zu Bergamo den Märtyrertod.
Klara (Chiara, Clarissa) von Assisi stammte aus einer vornehmen Familie der Stadt. 1212 floh die 18-jährige nach dem Vorbild ihres Freundes Franz von Assisi aus dem Elternhaus und ließ sich mit ihrer Schwester Agnes, die ihr gefolgt war, beim Kirchlein von San Damiano nieder, wo in der Folgezeit ein recht ärmliches kleines Kloster entstand. Die Flucht der beiden Schwestern aus dem Reichtum in die Armut wurde zur Geburtsstunde des Klaris-senordens. Immer mehr junge Frauen schlossen sich den Mädchen aus Assisi an, und im Jahre 1216 erhielt Clara für ihren Orden das sogenannte Armutsprivileg, d.h. dass sie von niemandem gezwungen werden durfte, irgendwelche Besitztümer anzunehmen. Nach ihrem 30. Lebensjahr war die Ordensgründerin fast ständig ans Bett gefesselt. Nur von ihrem Krankenlager aus durfte sie miterleben, wie sich ihre Gemeinschaft immer weiter ausbreitete. Die Heilige soll auch viele Wunder gewirkt haben. Ihrem Gebet schrieb man es zu, dass das Kloster zweimal, ganz und gar unerwartet, von einer Plünderung durch die eingefallenen Sarazenen verschont blieb. Am 11. August 1253 erlosch das Lebenslicht der Frau, die viel bewirkt, aber auch viel gelitten hatte. Unversehrt ruht Klaras Leib bis heute in der Krypta des ihr zu Ehren errichteten Gotteshause Santa Clara in Assisi. Historisches: Dass Klara für ihren Orden das "Armutsprivileg" anstrebte, mag vielleicht etwas seltsam anmuten. Doch im Mittelalter war es üblich, dass reiche Leute sich durch Schenkungen an Klöster von ihren Sünden freikaufen wollten. Dadurch kamen die Orden oft zu großem Vermögen, was wiederum die Moral der Ordensleute, die ja das Armutsgelübde hatten ablegen müssen, untergrub und viel zum Verfall der Klöster beitrug.)
Philomena wird als jungfräuliche Märtyrin verehrt, die in der christlichen Frühzeit wegen ihres Glaubens zu Rom getötet wurde.
Susanna, starb um 304 in Rom den Märtyrertod, weil sie sich weigerte, einen Heiden zum Mann zu nehmen und ihrem Glauben abzuschwören. Susanna von Rom wurde bereits um 400 hoch verehrt.
: Innozenz XI., der bedeutendste Reformpapst des 17.Jhdts, zeichnete sich durch Geradlinigkeit, die konsequente Verfolgung seiner Reformpläne und durch ein untadeliges Leben aus. Schwere Differenzen gab es mit dem französischen „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. und dessen Staatskirchentum. Im Türkenkrieg von 1683 erwarb sich der Papst große Verdienste durch die Unterstützung des bedrohten Österreich. Er brachte das Bündnis zwischen Kaiser Leopold I. und dem Polenkönig Johann Sobieski zustande und stellte Wien eine hohe Geldsumme für die Verteidigung zur Verfügung. + 12.8.1689
Marco d’Aviano (Markus von Aviano), 1631 in Friaul geboren, trat mit 17 Jahren in den Kapuzinerorden ein. Bald wurde aus dem jungen Mann ein gewaltiger Prediger, von dem man erzählte, er könne Wunderheilungen vollbringen. Kaiser Leopold I. rief den charismatischen Verkünder des Wortes Gottes zu sich. Als Wien 1683 zum zweiten Mal von den Türken belagert wurde, stärkte Marco d’Aviano den Widerstandswillen der Verteidiger und trug auf seine Weise viel zum Entsatz der Kaiserstadt am 12. September 1683 bei. Als der große „Türkenprediger“ gestorben war, drängten sich an seinem Grab so viele Menschen, dass Militär eingesetzt werden musste. + 13.8.1699.
Rainald (Rinaldo), Erzbischof von Ravenna, bemühte sich als päpstlicher Legat vergeblich, die Vernichtung des Templerordens, der 1119 als Ritterorden zum Schutz der Christen im Heiligen Land, neben dem einstigen Tempel Salomons, gegründet worden war, durch den französischen König Philipp IV., den Schönen, zu verhindern. Dieser hatte es auf die Güter des Ordens abgesehen und die Templer bei der französischen Inqisition der "Häresie, der Blasphemie sowie der Unzucht" angeklagt. Unter der Folter wurden die notwendigen "Geständnisse" erpresst. Trotz heftiger Kritik vieler Kirchenmänner und obwohl der letzte Großmeister des Ordens auf dem Scheiterhaufen im Angesicht des Todes feierlich die Unschuld der Ordensritter beteuert und die gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen als Verleumdungen hingestellt hatte, wurde der Templerorden 1312 durch den eingeschüchterten Clemens V., den ersten Papst, der in Avignon unter Aufsicht des französischen Königs residierte, aufgehoben. Der Besitz des Ordens sollte nach dem Spruch der Inquisition an andere Ritterorden fallen. Doch in Frankreich und England wurde das reiche Vermögen durch die Könige konfisziert, die es für die Kriegsführung gegen einander benötigten. Die ehrlichen Bemühungen des Erzbischofs und päpstlichen Legaten, als unparteiischer Friedens-stifter zwischen England und Frankreich zu vermitteln, waren meist vergebens. + 18.8. 1321.
Julius war ein römischer Senator. Weil er sich zum Christentum bekannte, wurde er zur Zeit von Kaiser Commodus (180-193) vom römischen Pöbel mit Prügeln erschlagen. Sein genaues Todesjahr ist nicht mehr bekannt.
Pius X., Papst, wurde 1835 als Giuseppe Sarto in dem Dorf Riése in Venetien geboren. Die Kinder- und Jugendjahre verbrachte der Sohn einfacher Bauersleute in großer Armut. Nur unter vielen Opfern konnten die Eltern den blitzgescheiten Buben auf eine Höhere Schule schicken. Ein Hochschulstudium wurde dem begabten Studenten dann durch die Hilfe des Patriarchen von Venedig ermöglicht. Bereits mit 23 Jahren konnte der Bauernsohn die Priesterweihe empfangen. 17 Jahre lang war er dann an verschiedenen Orten Kaplan und schließlich Pfarrer. 1875 wurde Giuseppe Sarto Domherr in Treviso. Im Jahre 1884, er war inzwischen zu großem Ansehen gelangt, erfolgte seine Weihe zum Bischof von Mantua. 1903 bestieg der bescheidene Mann als Pius X. den päpstlichen Stuhl. Der Papst bäuerlicher Abkunft ging, obwohl manche seine Ansichten für konservativ hielten, als großer Reformpapst in die Geschichte ein. Sein Wahlspruch lautete: „Alles in Christus erneuern.“ Er reformierte das Messbuch, den Kalender, das Brevier (Stundengebet) der Priester, förderte die frühe Erstkommunion und den häufigeren Empfang der Eucharistie. Er erneuerte und vertiefte das religiöse Leben bei Klerus und Volk und sorgte für eine dringend notwendige Verbesserung der Priesterausbildung. Während seines Pontifikats erlebt Papst Pius X. immer nur - entweder begeisterte Zustimmung oder völlige Ablehnung. Doch von seinem einmal eingeschlagenen Weg konnte ihn niemand und nichts abbringen. Im Alter von fast 80 Jahren starb der Papst aus dem Bauernstand am 20.August 1914, kurz nachdem der Erste Weltkrieg ausgebrochen und eine fast ein halbes Jahrhundert andauernde friedliche Epoche zu Ende gegangen war. (Pia)
Timotheus starb als Märtyrer in Rom im Jahr 303 während der diokletianischen Christen-verfolgung.
Hermes soll (im 3.Jhdt) Stadpräfekt von Rom gewesen sein. Wegen seines christlichen Glaubens wurde er enthauptet.
Sabina von Rom war eine wohlhabende Witwe, die vom Vorbild ihrer Sklavin Seraphia beeindruckt, Christin geworden war. Im August 120 (unter Kaiser Hadrian) wurde die standhafte Bekennerin aus vornehmem Hause nach vielen vergeblichen Versuchen, sie vom Christentum loszureißen, enthauptet. Die Kirche Santa Sabina auf dem Aventin in Rom ist eine der sehenswertesten Basiliken der Stadt.
Marcello Candia war als Sohn eines reichen Industriellen 1916 in Mailand geboren worden. Auf seinen zahlreichen Geschäftsreisen lernte er das Elend in der Dritten Welt kennen. Anfangs unterstützte er die Missionen von Europa aus, dann, 1965, verkaufte er das gesamte väterliche Erbe und zog nach Brasilien. Hier gründete er, über das ganze Land verteilt, Sozialstationen für Kranke, Mittellose und Behinderte sowie Schulen für verwahrloste Straßenkinder. Darüber hinaus gelang es ihm, Ordensschwestern aus Italien an den Amazonas zu bringen, wo sie Leprakranke pflegten. Dank einer Stiftung, die Marcello Candia vor seinem Tod gegründet hat, existieren alle von ihm ins Leben gerufenen Einrichtungen noch heute. Der große Wohltäter aus unserer Zeit starb im Alter von 67 Jahren in seiner Heimatstadt Mailand am 31.August 1983. - Bereits 8 Jahre später wurde der Seligsprechungsprozess eröffnet. Das war ebenso ungewöhnlich wie das ganze Leben des Dr. Marcello Candia.
Nonnosus war zuerst Mönch, dann der gütige und immer freundliche Abt des berühmten Klosters auf dem Mons Soracte nördlich von Rom. Er starb um 565. Im 11. Jhdt gelangten seine Reliquien als Geschenk in die bayrische Bischofsstadt Freising.
Gregor der Große, die „Idealgestalt eines Papstes“, gehört - gemeinsam mit Ambrosius, Augustinus und Hieronymus - zu den vier lateinischen Kirchenvätern. Er war um das Jahr 540 als Sohn einer angesehenen Familie in Rom zur Welt gekommen. Nach dem Tode des Vaters wandelte er den elterlichen Palast in ein Kloster um, in das er sich, nach einer kurzen Amtszeit als Stadtpräfekt, selber zurückzog. 579 wurde er vom Papst zum Diakon geweiht und als päpstlicher Gesandter an den Kaiserhof in Konstantinopel gesandt. Dann wurde Gregor selbst zum Bischof von Rom gewählt und am 3.September 590 als Papst inthronisiert. Der neue „Vater der Christen“ erwarb sich bald unermessliche Verdienste als Seelsorger. Den Besitz der römischen Kirche, er nannte ihn „Eigentum der Armen“, verwendete er für die Linderung von Not und Elend. Seine soziale Fürsorge und seine Maßnahmen gegen die Ausbeutung der Schwachen wurden richtungweisend für die Päpste der Folgezeit. Unter seinem Pontifikat wurden die Westgoten in Spanien und die Langobarden in Italien, deren christliche Königin Dietlinde (siehe 22.1.) er unterstützte, zum katholischen Glauben geführt. Die wohl folgenreichste Entscheidung aber war die Entsendung des Priors Augustinus, des späteren Erzbischofs von Canterbury (siehe 27.5.), und 40 weiterer Missionare nach Britannien, das in der Folgezeit zur Stütze des Christentums werden sollte. - Papst Gregor der Große ging auch als bedeutender theologischer Schriftsteller in die Geschichte ein. Seine „Moraltheologie“ beeinflusste das gesamte Mittelalter. Der große Oberhirte der Christenheit, der zeit seines Lebens unter einer schweren Magenkrankheit litt, starb am 12.März 604. Beigesetzt wurde er im Petersdom zu Rom. Gregor der Große ist Patron der Gelehrten, der Lehrer, Schüler, Studenten, der Schulen, der Musiker und der Chorsänger. Vor der Kalenderreform von 1969 wurde sein Fest am 12. März gefeiert. Weil dieser Tag immer in die Fastenzeit fällt, wurde es auf den 3. September verlegt
Silvia war eine liebevolle und verantwortungsbewusste Mutter. Durch ihre Erziehung legte sie den Grundstein dafür, dass aus ihrem Sohn Gregor der G r o ß e wurde. Sie starb um das Jahr 592.
Rosalie (Rosalia) von Palermo, die Tochter eines Grafen, verließ ihr reiches Elternhaus und lebte fortan als Einsiedlerin auf dem Monte Pellegrino in Sizilien. Einsam, wie sie ge-lebt hatte, starb sie an einem 4. September um das Jahr 1160 in ihrer Grotte. Barmherzige Christen begruben ihre sterbliche Hülle. Im Juli 1624, als in Palermo die Pest wütete, entdeckte man das Grab der Einsiedlerin, deren Name in der Erinnerung der Menschen noch fortlebte, in der Höhle. Da die Frau schon zu Lebzeiten als Heilige gegolten hatte, übertrug man ihre sterblichen Überreste am 15. Juli in den Dom von Palermo. Mit einem Mal ver-siegte die in der Stadt wütende Pest. Diese Tatsache schrieb man den Fürbitten der Einsiedlerin zu, und so wurde Rosalia bald weit über die Grenzen Siziliens hinaus als Schutzpatronin gegen die Pest angerufen. Ihr Grabmal im Dom von Palermo wurde zum Ziel unzähliger Wallfahrer. Lostagsregel: Zu St. Veit (15.6.) geht das Vieh auf die Weid, zu St. Rosal’ treib ‘s (Vieh) wieder ins Tal.“
Urs(icin), Erzbischof von Ravenna, ging als Erbauer der berühmten Basilika San Apollinare in die Geschichte ein. Stadt und Diözese Ravenna blühten während seiner Amtszeit auf. + 536 Anmerkung: Schon im Jahre 534 wurde mit dem Bau der berühmten Basilika San Apollinare in Classe begonnen, die heute etwa 5 Kilometer außerhalb von Ravenna steht. Hier befand sich einst der geschäftige Adriahafen Classe, der durch die Anschüttungen des Po völlig versandete, so dass die Stadt weiter in Richtung Meer wandern musste.
Gorgon(ius) starb wahrscheinlich in der Verfolgung unter Diokletian um 305 in Rom. Seine Reliquien gelangten im Mittelalter z.T. nach Minden in Westfalen, wo er zum Bistumspatron erhoben wurde. Bauernregeln "Sankt Gorgon, treibt die Lerchen davon." - "Regnet es am Gorgoniustag, geht die Ernte verloren bis auf den Sack." "Regnet's an Sankt Gorgons Tag, den ganzen Herbst es regnen mag." "Bringt Sankt Gorgonius Regen, folgt ein Herbst mit bösen Wegen (ganz ohne Segen)."
Nikolaus war 1275 Pfarrer des kleines Städtchens Tolentino in der Region Marken geworden. In kürzester Zeit gewann er die Herzen der Bewohner seiner Pfarre, kaum jemand konnte sich dem gewinnenden Wesen des Priesters entziehen. Zu den täglichen Predigten in der Ortskirche strömten immer mehr Menschen zusammen, und bald verehrte man den Pfarrer wie einen Heiligen. Als sich dann auch noch Wunder um seine Person ereigneten, kannte die Verehrung keine Grenzen. Die besondere Liebe des streng asketisch lebenden Priesters galt den Kranken. Und so sollen Nikolaus von Tolentino mehrere überraschende Krankenheilungen gelungen sein. Nach 30-jährigem unermüdlichen Wirken für seine Gemeinde starb der Seelsorger am 10. September 1305.
Albert(o) war, ehe er von Papst Innozenz III. gebeten wurde, das Amt des lateinischen Patriarchen von Jerusalem zu übernehmen, 20 Jahre lang Bischof von Vercelli. Papst und weltliche Herrscher hatten den weisen und angesehenen Mann immer wieder um Rat gefragt und ihn als Schiedsrichter angerufen. Bevor der Bischof aber sein Amt als Patriarch in Jerusalem antreten konnte, wurde er am 14.September 1214 während einer Prozession in Akkon (heute Libanon) ermordet.
Roland (Orlando) von Medici war Sohn einer sehr reichen und mächtigen Familie. Er entsagte dem Leben im Überfluss und zog sich in die Einsamkeit zurück. + 15.9.1386.
Cornelius, Papst, bestieg im Jahr 251 den Stuhl Petri. Obwohl er von einer starken Mehrheit gewählt worden war, konnte er nicht verhindern, dass eine kleine, aber mächtige Minderheit einen Gegenpapst, es war dies der zweite in der Geschichte, aufstellte. Doch schon nach kurzer Zeit hatte sich Cornelius, der im Streit um die Bußpraxis von abge-fallenen Christen (- d.s. solche, die aus Angst vor den Martern ihren Glauben verleugnet und den Göttern geopfert hatten) eine milde und vergebende Haltung vertrat, Anerkennung verschafft. Nach nur knapp zwei Jahren Amtszeit wurde Papst Cornelius von Kaiser Gallus während einer neuerlichen Christenverfolgung verhaftet und in die Verbannung geschickt, wo er am 14.September 253 an den erlittenen Quälereien und Demütigungen starb. Cornelius ist Patron des Hornviehs (latein. cornu = Horn) und der Landwirtschaft sowie Schutzheiliger gegen Ohrenleiden, Krämpfe, Nervenleiden und Epilepsie. Da Teile der Reliquien des Papstes in die Abtei Cornelimünster am Niederrhein kamen, war seine Verehrung in den Niederlanden und in Nordwestdeutschland besonders groß.
Robert Bellarmin, Kirchenlehrer, wurde 1542 in Montepulciano in der Toskana, nahe dem geschichtsträchtigen Trasimenischen See, wo Hannibal im 217 vor Chr. ein römisches Heer vernichtet hatte, geboren. Mit 18 Jahren trat der tief religiöse Jüngling in den Jesuitenorden ein. Neun Jahre später sandte ihn der Orden nach Löwen (heute Belgien), wo sich der junge Jesuit bald als Prediger einen Namen machte. 1576 rief ihn Papst Gregor XIII. nach Rom zurück und setzte ihn als Theologieprofessor am Collegium Romanum ein. Seine Vorlesungen hatten bald einen fast unvorstellbaren Zulauf. Neben Predigt und Unterricht fand Robert Bellarmin immer noch Zeit, sich als Kirchenschriftsteller zu betätigen. 1597 veröffentlichte er seinen bald weltweit verbreiteten „Kleinen Katechismus für das Volk“, der 400 Auflagen erreichte und in 60 Sprachen übersetzt wurde. 1602 wurde er zum Erzbischof von Capua ernannt, ging aber bereits 1605 wieder nach Rom, wo er als Berater des Papstes wirkte und als Gelehrter tätig war. In den Ermittlungen um die Verurteilung des kopernikanischen Weltsystems, wonach die Erde sich um die Sonne dreht, hielt er seine schützende Hand über den Mathematiker und Astronomen Galileo Galilei („Und sie dreht sich doch!“). Doch den berühmten Prozess erlebte Bellarmin nicht mehr. Er starb am 17. September 1621.
Joseph (Giuseppe) v. Copertino, 1603 in Süditalien geboren, trat 1621 in den Franziskanerorden ein. Wegen „zu geringer Begabung“ konnte er nur unter Schwierigkeiten das Priesterstudium bewältigen. Doch kaum war er zum Priester geweiht, zeigten sich bei ihm außergewöhnliche mystische Begnadigungen. Er erlebte stundenlange Ekstasen, wobei er nach Augenzeugenberichten über dem Boden schwebte, sagte richtig zukünftige Begebenheiten voraus und konnte Kranke heilen. Als die Öffentlichkeit auf den wundertätigen Mönch aufmerksam wurde, versetzte ihn der Orden in immer abgelegenere Klöster. In einem von der Inquisition einberufenen Prozess wurde er der Scheinheiligkeit angeklagt, aber von dem Vorwurf freigesprochen. Am 18. September 1663 starb Josef von Copertino im Kloster zu Osimo, der letzten Station, in die man ihn verbannt hatte. – 1963 wurde der Heilige zum Patron der Weltraumfahrer ausgewählt.
Januarius (Gennaro), Bischof von Neapel, besuchte unter Lebensgefahr in der Verfolgung unter Diokletian eingekerkerte Christen und betreute sie als Seelsorger, bis er selber verhaftet wurde. Die Legende erzählt, hungrige Löwen, denen er zum Fraß vor-geworfen wurde, hätten ihn nicht angerührt, so dass er enthauptet werden musste. Er starb im Jahr 305. - Anmerkung: Im Dom von Neapel werden zwei Ampullen mit geronnenem Blut, das von San Gennaro stammen soll, aufbewahrt. Regelmäßig verflüssigt sich dieses Blut am Ge-denktag des Heiligen. Das "Blutwunder" ist seit 1389 bezeugt und öffentlich zu bestaunen - Eine natürliche Erklärung für dieses Geschehen wurde bisher nicht gefunden.
Pio (Pius); Pia Namenstag: 23.9 Namenspatron: Padre Pio (Pater Pius) wurde 1887 als Francesco Forgione in Pietrelcina in der Erzdiözese Benevent im Süden Italiens geboren. Mit 16 Jahren trat er in den Orden der Kapuziner-Minoriten ein, wo er den Namen Pio erheilt. Ab 1916 lebte der Ordenspriester im Kloster San Giovanni di Rotondo am Monte Gargano. Gezeichnet mit den Wundmalen Christi, konnte der charismatische Priester vielen Menschen, die sich an ihn wandten, helfend beistehen und galt schon zu Lebzeiten als Heiliger. +23.91968. Am 16. Juni 2002 wurde er von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen
Linus, Papst, war der erste Nachfolger von Petrus als Bischof von Rom. Er soll im Jahre 67 das Martyrium erlitten haben.
Bernhardin (Bernardino) von Feltre (östlich von Trient) war nicht nur einer der größten Volksprediger Italiens, er rief auch die viel gerühmten „Montes Pietatis“ ins Leben, eine Art Pfandleihanstalten und Darlehenskassen, um die Bevölkerung vor Wucherern zu schützen. + 28.91494 in Pavía. Bernhardin ist Patron der Pfandleiher und der Pfandleihanstalten
Emanuel (Manuel), Bischof von Cremona, wurde 1295 aus politischen Gründen vertrie-ben und kam in die Zisterzienserabtei Adwerth in Friesland (NL), wo er am 1.Oktober 1298 starb. An seinem Grab sollen sich mehrere Wunder ereignet haben.
Franz von Assisi war der Sohn eines reichen Kaufmanns, der mit einer Französin verheiratet war. Der Vater nannte ihn zärtlich „Francesco“, d.h. „mein kleiner Franzose“, weil der Junge von der Mutter ganz wie ein Franzose erzogen wurde. Giovanni Bernardone, so war sein richtiger Name, wurde ein lebenslustiger junger Ritter. Aber schon bei seinem ersten militärischen Einsatz geriet er in Kriegsgefangenschaft. Die folgende Kerkerhaft veränderte das Leben des verwöhnten Kaufmannssohnes von Grund auf. Er wollte fortan nur noch ein „Ritter Gottes“ sein und verzichtete auf das reiche väterliche Erbe. Als er alles an die Armen verschenken wollte, wurde er aber ohnehin vom erzürnten Vater enterbt. Francesco verließ seine bisherige Umgebung, um als „Poverello“, als „Ärmster unter den Armen“, zu leben. Bald schlossen sich ihm Gleichgesinnte an, meist junge Adelige und Bürgersöhne, die mit ihm predigend durch ganz Umbrien zogen. Jeder hatte zuvor Armut geloben müssen, daher nannten sie sich „Minores“, d.h. „die Minderen“. Die Bestätigung durch den Papst (1210) war die Geburtsstunde des ersten Bettelordens. Neben dem kleinen Kirchlein Santa Maria degli Angeli (Maria von den Engeln), das sie Portiuncula („kleines Teilchen“) nannten, errichteten die Mönche mit eigenen Händen ein recht ärmliches Häuschen, das zum Stammkloster der Franziskaner werden sollte. Mit seiner Jugendfreundin Clara von Assisi (siehe 11.8.) gründete Francesco 1212 einen weiblichen Zweig der Franziskaner, die Klarissinnen. Franz von Assisi hatte Einfluss auf Kirche und Gesellschaft seiner Zeit wie kaum eine andere Persönlichkeit. Er war erfüllt von einer grenzenlosen Liebe zu allen Geschöpfen. Ja, er soll sogar die Fähigkeit besessen haben, mit den Tieren zu sprechen. Im Jahr 1224 traten bei ihm zum ersten Mal die Wundmale Christi auf. Es ist dies die erste bezeugte Stigmatisierung. Der charismatische Glaubensverkünder wurde vom Volk bald wie ein Heiliger verehrt. Auf seinem Sterbelager musste er bewacht werden, da überall „Händler“ darauf lauerten, von dem Heiligen Reliquien zu ergattern, die sie teuer veräußern konnten. Am 3. Oktober 1226 starb Franz von Assisi, bereits 1228 wurde er heilig gesprochen. Seine sterblichen Überreste mussten aus Angst vor Reliquienräubern an einer geheimen Stelle vergraben werden und wurden erst Jahrhunderte später wieder aufgefunden. Der Kult um den Heiligen breitete sich mit fast unglaublicher Geschwindigkeit über das ganze Abendland aus Franziskus ist Hauptpatron Italiens, Patron der Diözese Basel, der Armen, der Kaufleute, Flachshändler, Weber, Schneider, Tuchhändler, neuerdings aber auch der Sozialarbeiter und des Umweltschutzes. - (Frank, Franco, Francis, Ferenc, Ferry, Paco, Pancho, François)
Gallina (Galla) war eine römische Witwe, deren außergewöhnlicher Nächstenliebe gerühmt wurde. Sie starb um 560.
Placido (Placidus) von Subiaco, war ein Schüler Benedikts von Nursia. Er lebte im 6.Jhdt.
Renatus (Renato) war wahrscheinlich im 4./5.Jhdt Bischof von Sorrent und Neapel. Er wurde schon im 7. Jhdt in Süditalien verehrt, doch historische Nachrichten über ihn fehlen. Wahrscheinlich ist René (Renatus), Bischof von Angers (siehe 12.11.) mit Renatus von Sorrent identisch, von dem wohl nur Reliquien nach Frankreich gelangt waren.
Maria–Nicola (Nicoletta) Gallo (On: Sr. Maria Francesca von den 5 Wunden) wurde oft wegen ihrer besonderen Religiosität von ihrer Umgebung als Betschwester verspottet und hatte viel unter ihrem jähzornigen Vater zu leiden. Nach dem frühen Tod der Mutter hielt sie nichts mehr im Elternhaus. Sie trat, ihrer Berufung folgend, in das Franziskanerkloster in Neapel ein. + 6.10.1791.
Justina (Giustina), erlitt während der grausamen Christenverfolgung unter Kaiser Maximian um das Jahr 300 zu Padua den Märtyrertod. Über ihrem Grab wurde im 6.Jhdt die Basilika Santa Giustina errichtet.
Rudolf (Rodolfo) von Gubbio, verschenkte seine Burg, damit man sie in ein Kloster um-gestalte und trat zuletzt selbst in ein Kloster ein. Nachdem man den frommen Mann 1059 zum Bischof von Gubbio (nahe Perugia) gewählt hatte, bekämpfte er energisch die Missstände in der Kirche, insbesondere die Simonie (Ämterkäuflichkeit). Nach seinem Tod um das Jahr 1064 verfasste der berühmte Petrus Damiani (siehe 21.2.) einen berührenden Nachruf.
: Paul vom Kreuz wurde 1694 als erstes von 16 Kindern einer verarmten Adelsfamilie in Ovada (Piemont, Norditalien) geboren. Schon als Jugendlicher erteilte er in seiner Heimatgemeinde Katechismus-Unterricht. Im Alter von 23 Jahren beschloss der zutiefst gläubige junge Mann nach einer Vision, sein Leben ganz Gott zu weihen. Er zog sich in die Einsamkeit zurück und verfasste eine Ordensregel, die später die Grundlage für den Passionisten-Orden, den „Orden vom Leiden Christi“, werden sollte. Er selbst sagte dazu: „Ich fühlte die Worte mir aus dem Herzen kommen.“ Bereits 1725 erhielt der nun 30-Jährige vom Papst die Zustimmung zur Gründung einer Ordensgemeinschaft. Die Absicht des jungen Idealisten war, eine Gemeinschaft zu gründen, in der sich die Tatkraft der Jesuiten mit der Zurückgezogenheit der Karthäuser verband. Bis zur Errichtung des ersten Klosters des Passionisten-Ordens auf dem Monte Argentario in der Toskana zog der Ordensgründer als Prediger durch das Land, unterrichtete das Volk, forderte die Menschen auf, Buße zu tun und erzählte den Zuhörern immer wieder von der Passion, dem Leiden, das Christus für die Erlösung der Menschen auf sich genommen hatte. Das Volk achtete und liebte den Priester. 1769 wurde Paul vom Kreuz Ordensgeneral und zog nach Rom in das ihm vom Papst geschenkte Kloster San Giovanni e Paolo, wo der mystisch hoch Begnadete am 18. Oktober 1775 im Alter von 81 Jahren eines friedlichen Todes starb. Das Sterbezimmer ist bis heute so geblieben, wie es der heilige Mann an seinem Sterbetag für immer verlassen hat
Anna (Annina, Nina) Boscardin (Sr. Maria Bertilla) wurde 1888 in einem Dorf nahe Vicenza (Venetien) als Tochter einer sehr armen Kleinhäuslerfamilie geboren. Mit 17 Jahren wurde sie Dorotheer-Schwester. Während des Ersten Weltkrieges pflegte sie in den Lazaretten mit unvorstellbarer Geduld und Aufopferungsbereitschaft Schwerverwundete und Sterbende, obwohl sie selbst schwer leidend war. Alles opferte sie Jesus auf, in dessen Hände sie ihr Schicksal legte. + 20.101922
Contardo (Gunthard) Ferrini wurde 1880 an der Universität Pavia zum Doktor der Rechtswissenschaft promoviert. Dann folgten zwei Studienjahre in Berlin. 1882 wurde er Dozent und dann Professor für römisches Recht an der Universität Pavia. Doch darüber hinaus arbeitete er aufopferungsvoll im Jugend- und Männerapostolat und half, wo immer er konnte. Obwohl er ein großer und anerkannter Wissenschafter war, sah er seine wichtigste Aufgabe im Dienst an den Menschen. Am 17.Oktober 1902 starb er an Typhus..
Alois Guanella, ein italienischer Priester; ließ 1886 in Como, dann auch in anderen Orten, "Häuser der göttlichen Vorsehung" errichten, um alleinstehenden Pflegebedürftigen ein Zuhause zu geben. Schließlich wurden hier auch geistig und/oder körperlich behinderte Menschen untergebracht. Für die Betreuung der Vernachlässigten gründete er eine Frauen- und eine Männerkongregation. + 24.10.1915.
Angelo von Acri, ein Kapuzinerpriester, konnte als Volksmissionar durch die herzliche und volkstümliche Art seiner Predigten viele Menschen für seine Überzeugung gewinnen und ihnen Trost spenden. + 30.10. 1739.
Karl Borromäus, Erzbischof von Mailand, war d e r bahnbrechende Kirchenreformer der Gegenreformation. Der 1538 geborene Sohn einer hochadeligen Familie begann bereits mit 14 Jahren das Studium der Rechte an der Universität Pavia. Erst 21 Jahre alt, wurde der talentierte junge Mann Sekretär des Papstes, mit dem er allerdings verwandt war. Er empfing die Priesterweihe und wurde mit 25 Jahren zum Erzbischof von Mailand ernannt. Doch er lebte nicht wie so viele andere Protektionskinder nur von den Einkünften seines Bistums, er widmete sich mit ganzer Kraft dem Wiederaufbau der verwahrlosten Diözese und der Hebung der Religiosität bei Volk und Klerus. Da ihm bewusst war, wie sehr das Ansehen der niedrigen Geistlichkeit durch Unwissen und Aberglauben ge-schwunden war, gründete er Seminare für die Ausbildung des Priesternachwuchses. Auf dem Reformkonzil von Trient (1545-1563) war der junge Bischof von Mailand eine der tonangebenden Persönlichkeiten der Erneuerung. Besonders großen Widerstand gegen längst notwendige Reformen leisteten dabei die Kanoniker aus jenen hochgestellten Familien, denen traditionellerweise die Besetzung eines Bischofssitzes zugesichert war, ganz gleich, ob der Betreffende für das hohe geistliche Amt geeignet war oder nicht. Ihr großer Einfluss war vielfach auch das Hindernis für eine radikalere Reform der katholischen Kirche. Durch den ständigen Kontakt mit Volk und Klerus - unwürdige Priester setzte er einfach ab - konnte Carlo Borromeo die Moral in seinem Bistum heben und Missbräuche, wie z.B. das Konkubinat vieler Geistlicher (die Ehelosigkeit der niedrigen Weltgeistlichen wurde zwar schon lange gefordert, aber erst auf dem Konzil von Trient kirchengesetzlich festgelegt.) und abergläubische Praktiken im Volk, abstellen. Er kümmerte sich intensiv um Kranke und Arme, besorgte mit eigenen Mitteln und aus Spenden Nahrungsmittel, Kleider, Medikamente und Unterkünfte für die Bedürftigen. Während der Pestepidemie von 1576 betreute er monatelang persönlich Kranke und Sterbende. Am 3.November 1584 war das Lebenslicht des "Märtyrers der Nächstenliebe" erloschen. Er war erst 46 Jahre alt. Seine Lebenskraft hatte er frühzeitig aufgezehrt, sein Beispiel aber lebte fort, fand viele Nachahmer und trug unendlich viel zur Erneuerung der katholischen Kirche bei. Historisches Der hohe Klerus, bestehend aus Söhnen adeliger Familien, denen allein Bischofsstellen zustanden, war um 1500 durchwegs in erschreckender Weise verweltlicht, hatte zur christlichen Religion und ihren Geboten kaum noch Beziehung und kümmerte sich auch nicht um Bildung und Moral der niedrigen Geistlichkeit. Die Bischofswürde war zu einem einträglichen weltlichen Amt verkommen. - Kirchenvertreter und Religion hatten, als Martin Luther auftrat, oft kaum noch etwas gemeinsam. Bauernregel: "Wenn's an Karolus stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit, und heiz' den Ofen wacker ein, bald zieht die Kälte bei dir ein!"
Claudio (Claudius) war ein talentierter römischer Bildhauer. Weil er als Christ kein heidnisches Götterstandbild schaffen wollte, wurde er in einen eisernen Käfig eingeschlossen und im Meer versenkt. + 305.
Leo I. ist neben Gregor I. der einzige Papst, der den Beinamen "der Große" trägt. Er ging als derjenige Oberhirte der Christenheit in die Geschichte ein, der durch sein unerschrockenes Auftreten Rom und Italien vor der Zerstörung durch die Hunnen gerettet hatte. Zu Beginn des 5.Jhdts war er in der Toskana zur Welt gekommen. Über seine Herkunft, seine Kinder- und Jugendzeit ist nichts überliefert, möglicherweise stammte er aus einfachen Verhältnissen. Erst als Leo Archidiakon von Papst Cölestin I. wurde, trat er in die Geschichte ein. Im Jahr 440 wurde Leo selbst zum Papst gewählt. Bald war er eine bewunderte und anerkannte Autorität als Kirchenlehrer, der sich konsequent für die Lehre von der göttlichen u n d menschlichen Natur Jesu einsetzte. Als 452 die Hunnen plündernd und mordend in Italien einfielen, trat der Papst Attila und seinen Horden mit so großer Würde und Erhabenheit entgegen, dass diese vor einer Zerstörung Roms zurückschreckten. Diese fast unglaubliche Tatsache ist historisch mehrfach bestätigt! Drei Jahre später eroberten die Vandalen unter König Geiserich die Stadt am Tiber. Diesesmal war es dem Papst nicht möglich, Rom vor einer Plünderung zu bewahren; aber durch seinen persönlichen Einsatz gelang es ihm, den Vandalenfürsten dazu zu bewegen, wenigstens das Leben der römischen Bürger zu schonen und die Stadt nicht einzuäschern. Wegen dieser erstaunlichen Ereignisse wurde der mit einer besonderen Würde ausgestattete Nachfolger Petri für die Bevölkerung zum großen Helden und Retter, den man schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen verehrte. Papst Leo der Große war zu einer alle anderen Größen seiner Zeit überragenden Persönlichkeit geworden. Im Alter von etwa 60 Jahren starb der außer-gewöhnliche Mann am 10.November 461 und wurde in der konstantinischen Petersbasilika, der Vorgängerin des Petersdoms, bestattet. Er ist Patron der Musiker, Sänger und Organisten.
Andreas (Andrea) Avellino, Doktor der Rechte, wurde, da ihn die Tätigkeit als Anwalt nicht befriedigte, Priester und ein begeisternder Prediger. Er wirkte in ganz Italien mehr als ein halbes Jahrhundert lang als Volksmissionar und Seelenführer. Am 10.November 1608 starb er, während er gerade die Messe las, 87 Jahre alt, in Neapel.
Innocenta (Senta) von Ravenna starb als Märtyrin in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian (284-305) um das Jahr 304.
Livia Pietrantone (On: Sr.Augusta) wirkte als Barmherzige Schwester (Suore della Caritá) in Rom. Mit großer Hingabe arbeitete sie schon seit ihrer Jugendzeit als Pflegerin der Tuberkulosekranken. Am 13.November 1894, sie war 30 Jahre alt, wurde sie in Rom von einem wegen seines aufdringlichen Benehmens aus dem Krankenhaus verwiesenen Rekonvaleszenten mit einem Dolch erstochen.
Rufus von Cyrene, Schüler des Apostels Paulus, war eine wichtige Persönlichkeit in der christlichen Urgemeinde in Rom. (Roy)
Gelasius I., Papst, propagierte die Trennung von weltlicher und kirchlicher Gewalt. Von der Geistlichkeit forderte er, ein Viertel der Einkünfte an die Bedürftigen abzugeben (was
Cäcilia (Cecilia), Märtyrin zu Rom, ist eine der bekanntesten Heiligen. Zur Patronin der Musik wurde sie auserwählt, weil es in einem Bericht heißt, dass bei ihrer Hochzeit "die Instrumente ertönten". Cäcilia war eine reiche Patriziertochter aus einem alten römischen Adelsgeschlecht, die heimlich Christin geworden war. Von den Eltern wurde sie gezwungen, einen jungen Heiden, der ebenfalls aus einem angesehenen und ver-mögenden Hause stammte, zu heiraten. Als Valerian, so hieß ihr Gemahl, Christ geworden war, standen die beiden jungen Eheleute gefangenen Christen bei, die sie in den Kerkern besuchten (- sie bestachen die Gefängniswächter). Heimlich begruben sie die Hingerichteten. Da für die Ergreifung von Christen Prämien ausgesetzt waren, stießen die Häscher auf der Suche nach reichen Christen und deren Besitztümern auf Cäcilia, die Tochter vermögender Eltern. Die junge Frau wurde gefangengenommen und enthauptet (Römische Bürger durften "nur" durch Enthauptung gewaltsam sterben). Da der Henker Cäcilias Haupt nicht mit einem Hieb vom Leib trennen konnte, wurde die einfach liegen gelassene junge Märtyrin mit ihrer tödlichen Verletzung in ihr Haus zurückgebracht, wo sie noch drei Tage, von Schmerzen gepeinigt, lebte. Am 22.November 230 hauchte sie ihr junges Leben aus. Über dem Haus der Märtyrin wurde später die Kirche Santa Cecilia errichtet. Als man 1595 den Sarg öffnete, wurde Cäcilias Leichnam noch so vorgefunden, wie man ihn viele Jahrhunderte vorher bestattet hatte. Zur Patronin der Musik, der Musiker, der Musikinstrumente-Bauer, Orgelbauer und Sänger wurde die Heilige auserwählt, weil es in einem Bericht heißt, dass bei ihrer Hochzeit „die Geigen sangen und Saitenspiel erklang“. Die Legende machte Cäcilia zur Erfinderin der Orgel. Bauernregeln: "Fliegen die Bienen um Cäcilia, ist's nächste Jahr ein Hungerjahr." "Wenn's um Cäcilien regnet und frostet, dies der Saat das Leben kostet."
Clemens I. war der dritte Nachfolger des hl Petrus, den er selber noch gekannt hatte, als Bischof von Rom (Papst). Dieses Amt konnte damals für seinen Träger lebensgefährlich sein, da es immer wieder zu Christenverfolgungen kam. So wurde Papst Clemens I. auf Befehl von Kaiser Trajan zur Zwangsarbeit in den berüchtigten Marmorsteinbrüchen auf der Halbinsel Krim verurteilt. Die Strafgefangenen waren hier oft am Verdursten. Eines Tages soll Clemens gesehen haben, wie ein Lamm immer wieder an einer bestimmten Stelle im Boden scharrte. Er sah dies als Fingerzeig Gottes an und grub mit den Händen in der Erde, bis plötzlich eine Quelle mit frischem Wasser aus dem Boden hervorsprudelte. Als der päpstliche Zwangsarbeiter nicht mehr arbeiten konnte, stieß man ihn mit einem Anker um den Hals ins Meer. + 101. Papst Clemens ist Patron von Sevilla, der Halbinsel Krim, der Steinmetze, Marmorarbeiter und Seeleute sowie Schutzheiliger gegen Kinderkrankheiten, Wassergefahr, Sturm und Unwetter Bauernregeln: "Dem heiligen Klemens traue nicht, nur selten zeigt er ein mildes Gesicht." . "Sankt Klemens den Winter bringt."
Felicitas (Felicia) war eine christliche römische Mutter, die gemeinsam mit ihren sieben Söhnen im Jahre 166 gefangengenommen wurde. Die Söhne wurden vor den Augen der Mutter, einer nach dem anderen, gemartert und getötet. Dann folgte die Mutter ihren Söhnen nach.
Chrysogon(us) lebte um das Jahr 300 in Rom und war ein überzeugter Christ. Er kam nach Aquileja, wo er in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian, wahrscheinlich 303 wegen seines Glaubens enthauptet wurde.
Leonhard (Leonardo) von Porto Maurizio wurde 1676 in der Nähe von Genua geboren. Er studierte Philosophie, Theologie und Medizin, trat dann aber in einen Reformzweig des Franziskanerordens ein und wurde 1702 Priester. 40 Jahre lang durchzog er als Volksmissionar fast ganz Italien und wurde wegen seiner auffallend großen Erfolge der "Apostel Italiens" genannt. Seine Predigten waren volkstümlich und ganz von der barocken Vorstellungswelt beseelt. Er förderte besonders die Kreuzwegandacht, ließ 526 Kreuzwege errichten, vor allem aber war ihm die Verehrung der Gottesmutter ein großes Anliegen. Sein irdischer Lebensweg war am 26. November 1751 zu Ende. 1923 wurde der Heilige zum Patron der Volksmissionare ernannt.
Jakob von der Mark (de Marchia), ein Franziskanermönch, war ein bedeutender Volksprediger und Ordenserneuerer. + 28.11.1476.
Jason, ein christlicher römischer Soldat, wurde im Jahr 285 (?), während der Verfolgung unter Kaiser Numerian enthauptet.
Benedikte (Benedetta) Rossello (On: Sr.Maria Josefa), eine kinderliebende junge Frau, hatte 1837 in Savona (Italien) mit Hilfe einiger Freundinnen und mit Unterstützung des Bischofs zwei Schulen für kleine Mädchen eröffnet. Aus der Begeisterung für den Lehrerberuf entstand schließlich das Institut "Töchter der Barmherzigkeit", das sich bald bis nach Übersee ausbreitete, wo ihre besonderen Bemühungen dem Freikauf von schwarzen Sklavenkindern galten. + 7.12.1880.
Miltiades (Melchiades) war von 311-314 Papst. Während seiner Amtszeit wurden die Christenverfolgungen beendet (Sieg des christenfreundlichen Kaisers Konstantin an der Milvischen Brücke; 313 Mailänder Toleranzedikt, das den Christen Religionsfreiheit zusicherte). Damit begann für die Christen eine neue Periode, eine Zeit, in der sie sich öffentlich zu ihrer Religion bekennen konnten und nicht mehr in ständiger Angst leben mussten. Miltiades erhielt von Kaiser Konstantin in Rom den Lateran geschenkt, der vorerst der Amtssitz für die Päpste wurde.
Damasus I., Papst; bemühte sich um die Hebung der Moral innerhalb des Klerus und bekämpfte Irrlehren. Von den verheirateten Klerikern forderte er Enthaltsamkeit, da "ein Diener Gottes verpflichtet sei, sich stets rein zu halten". Zu den wichtigsten Entscheidungen des Papstes gehörte die Erteilung des Auftrags an Hieronymus, die Bibel zu überarbeiten und ins Lateinische zu übersetzen. Diese "Vulgata" behielt bis ins 20.Jhdt ihre Gültigkeit. + 11.12.384. Historisches: In der frühchristlichen Zeit waren die Priester, die eine Gemeinde seelsorgerisch betreuten, meistens verheiratet. Sie wurden oft ja erst im vorgerückten Alter vom Volk wegen ihrer Ver-trauenswürdigkeit in ihr Amt berufen, als sie schon längst eine Familie mit Kindern hatten. Erst allmählich tauchte die Forderung auf, dass Priester enthaltsam leben sollten, was viele auch freiwillig taten. Im Laufe des Mittelalters wurde die Ehelosigkeit der Priester zwar immer wieder gefordert, aber nicht bindend vorgeschrieben. Nur die höhere Geistlichkeit war verpflichtet, ohne Familie zu leben. Daher trennten sich viele zum Bischof ernannte Männer von ihrer Familie. Andere ließen sich erst gar nicht zum Bischof weihen, um nicht zur Enthaltsamkeit verpflichtet zu werden. Auf Ehe und Familie verzichten mussten allerdings schon in der christlichen Frühzeit die Ordensleute. Erst auf dem Konzil von Trient, das 1563 beendet wurde und die Gegenreformation einleitete, wurde die Ehelosigkeit auch den einfachen Priestern als bindend vorgeschrieben. In der orthodoxen Kirche ist noch heute den niederen Weltgeistlichen das Heiraten erlaubt, während für den hohen Klerus (Bischöfe bzw. Patriarchen) sowie für die Ordensleute Ehelosigkeit geboten ist.
Konrad (Corrado) von Offida, geboren 1237, trat bereits mit 15 Jahren in das Franziskaner-Kloster in Ascoli Piceno (Mittelitalien) ein. Er verzichtete auf seinen Besitz, brach sein Studium ab, entsagte Freunden und Familie und zog als Almosensammler durch die Straßen der Stadt. Vom Charisma des jungen Ordensmannes angezogen, strömten Scharen von Menschen zu seinen Predigten. Man nannte Konrad bald den „zweiten Franziskus“. + 12.121306.
Paola di Rosa (On: Sr.Maria Crucifixa) half während der Cholera-Epidemie in Brescia 1836 mit großem Einsatz bei der Betreuung der Kranken. Durch diese Tätigkeit angeregt, gründete sie 1840 die religiöse Genossenschaft "Mägde der Nächstenliebe", deren Mitglieder sich der Krankenpflege innerhalb und außerhalb der Spitäler widme(te)n. + 15.12.1855.
Albine (Albina) erlitt als christliche Jungfrau unter Kaiser Decius im Jahre 250 zu Formio in Campanien den Märtyrertod.
Victoria starb als Märtyrin um das Jahr 305 unter Kaiser Diokletian zu Rom. In der Überlieferung heißt es, ihr eigener Ehemann habe sie als Christin angezeigt. Mit einem christlichen Partner verheiratet zu sein, konnte die eigene Karriere nicht nur gefährden, sondern auch vernichten, und das eigene Wohl war für Victorias Ehemann wohl wichtiger. Nach Prozess und Folter wurde die Frau im Amphitheater einem wilden Stier vorgeworfen, der sie zerriss und zertrampelte. Der Kult um die Märtyrin Victoria war schon sehr früh verbreitet. So wird die Heilige bereits auf einem Mosaik aus dem 6.Jhdt in der berühmten Kirche San Apollinare Nuovo in Ravenna dargestellt.
Servulus von Rom war ein gelähmter Bettler. Er war besonders glücklich, wenn jemand ihm, dem Analphabeten, etwas aus der Bibel vorlas. + 590.
Fabiola war eine reiche Römerin, die mit einem lasterhaften Mann, der sie misshandelte, verheiratet war. Sie ließ sich scheiden und gab ihr gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke aus. + 27.(?) 12. 399.
Donna (Domna) war Oberpriesterin im Palast von Kaiser Maximian. Doch sie wurde eine überzeugte Christin und erlitt daher um 300 den Martertod.
Mattéa (Matthäa) aus Matelica in Mittelitalien trat gegen den Willen des Vaters, der für sie eine "gute Partie" ausgesucht hatte, in das nahe Klarissenkloster ein. Dort war sie "durch Visionen und Wunder ausgezeichnet." + 28.12.1320.
Silvester I., wurde 314 zum Papst gewählt und regierte in einer für die Entwicklung des Christentums besonders wichtigen Zeit. Er war der erste Bischof von Rom nach dem von Kaiser Konstantin im Jahr 313 erlassenen Mailänder Toleranzedikt (Edictum Mediolanum), durch welches das Christentum als gleichberechtigten Religion anerkannt wurde. Unter Kaiser Konstantin vollzog sich der grundlegende Wandel des Römischen Reiches von einem christenfeindlichen zu einem christenfreundlichen Staat. Silvester war somit der erste Papst, der nach Jahrzehnten der Angst und des Grauens das Ende der Christenverfolgungen und einen Neuanfang miterleben durfte. Er selbst hatte sich noch während der diokletianischen Verfolgungen einige Jahre gemeinsam mit einer Anzahl anderer Christen in einem Versteck auf dem Mons Soracte nahe Rom verborgen gehalten. In die Amtszeit von Papst Silvester fiel das erste Allgemeine Konzil von Nicäa (325). Der Papst soll selber Kaiser Konstantin den Großen getauft und - neben unzähligen anderen Gotteshäusern - den ersten Petersdom über dem Grab des Apostelfürsten errichtet haben. Als Todestag für Papst Silvester I. wird der 31.Dezember 335 angegeben. Bauernregeln: "Wind in Sankt Silvesters Nacht, hat nie Wein und Korn gebracht." "Silvester Wind und warme Sunnen, wirft jede Hoffnung in den Brunnen." "Friert's zu Silvester auf dem Berg und im Tal, dann geschah's in diesem Jahr zum letzen Mal."